| Kapitel 3 |

Natsu

Ich öffnete langsam meine Augen und bemerkte wie meine Familie vor mir stand und mich anlächelte. Ich setzte mich hin und Wendy sprang mir auf den Schoß:

"Alles, alles gute zum Geburtstag!"

Dann gab sie mir einen kleinen Kuss auf die Stirn und ich wuschelte ihr wieder durch ihr Haar. Dann sangen sie mir alle ein Ständchen und meine Eltern umarmten mich stolz. Dann führten sie mich runter und wir setzten uns an einen reich gedeckten Tisch. Wir aßen und dann standen Vater und Mutter auf und kamen zu meinen Platz. Mutter drückte mir zuerst ein Geschenk, das in einen wunderschönen Stoff eingewickelt war, in die Hand und ich öffnete es vorsichtig. Darin befand sich ein edles Jägergewand. Ich war überglücklich und zum Dank umarmte ich sie ganz doll. Sie lachte und nach ein paar Sekunden lies ich sie wieder los. Dann kam Vater und übereichte mir einen neuen Bogen mit 12 Pfeilen. Ich war total überweltigt und umarmte ihn auch ganz dolle. Dann rannte ich raus und probierte die neuen Sachen sofort aus.

"Ich hab noch eine Überraschung für dich! Wir gehen heute jagen. Und zwar werden wir jagen..."

Er machte eine kurze Pause um Spannung aufzubauen und ich konnte nicht abwarten was er mir sagen würde:

"Sag schon! Oh Gott ich bin so aufgeregt!"

"Wir werden jagt auf den Wolfdämonenstamm machen!"

Mir stockte der Atem. Wir. Würden. Den. Wolfdämonenstamm. Jagen.

"Jetzt im Ernst?!"

Er nickte entschlossen:

"Du bist sehr gut trainiert und kannst ausgezeichnet mit Pfeil und Bogen umgehen! In letzter Zeit wird unser Dorf von den Wolfdämonen immer mehr attackiert. Es wird Zeit sie auszurotten!"

Ich legte ein Grinsen auf mein Gesicht und bei den Gedanken, dass das Dorf wieder in Frieden leben werden würde wurde mir warm ums Herz.

"Wann brechen wir auf?"

Er lächelte stolz und antwortete:

"Das ist die richtige Einstellung! Zieh deine neuen Kleider an und dann gehen wir los!"

Ich rannte wieder ins Haus und zog mir so schnell es ging mein neues Jägergewand an. Ich nahm meinen Bogen und die Pfeile und stürmte zu meinem Vater, der schon vor dem Haus auf mich wartete. Mutter stand mit Wendy auf dem Arm in der Türschwelle und beide winkten uns besorgt zum Abschied. Dann gingen wir tief in den Wald hinein...

Lucy

Die ganze Nacht lang brachte mir jeder aus unserem Stamm jeweils eine Sache bei die ich wissen oder können musste. Ich lernte zum Beispiel wie man läuft, sich wäscht, klettert, springt, tanzt, schwimmt, die Haare flechtet und noch vieles mehr, was eine Prinzessin mit meiner neuen Form wissen musste. Nachdem ich alles nötige wusste war ich schon total müde. Dabei hatte der Tag gerade erst begonnen! Ich ging zu Mutter, die wieder in ihrer Wolfform war. Sie sollte mir die letzte Sache zeigen: wie verwandele ich mich zurück in einen Wolf?

"Mutter?"

"Ah, da bist du ja mein kleiner Wolf! So soll ich dir zeigen wie du dich verwandelst?"

"Ja, bitte!"

"Okay..."

Sie verwandelte sich wieder in ihre menschenartige Form und stand nun vor mir. Jetzt erst konnte ich mir ihre andere Form genauer ansehen: sie hatte schöne, blonde Haare, genau die Farbe die ihr und mein Fell auch hatten.

"Gut, zuerst musst du dich konzentrieren. Schließ die Augen!"

Ich tat genau was sie sagte und konzentrierte mich auf die Verwandlung und ihre Worte.

"So jetzt entspann dich. Denk an deine Wolfsform und fühl dich leicht, leicht wie ein Blatt im Wind."

Ich tat wie sie mir befahl und dann spürte ich wie mein Körper wärmer wurde und ich meine Form änderte. Als ich meine Augen wieder aufschlug, war ich wieder in der Form in der seit meiner Geburt war:
Blondes Fell und braune Wolfsaugen.

"Und um dich in einen Menschen zu verwandeln musst du genau das selbe tun nur das du an deine Menschenform denken musst."

Ich nickte mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht. Da hörte ich wie ein paar unserer jungen Wölfe durch das Tor kamen und zu mir rannten. Der jüngste von ihnen war vielleicht 20 Jahre alt, das lag daran das es sich unser Stamm zwei Jahre nicht leisten konnte Nachwuchs zu bekommen, da wir nur wenig Essen damals hatten. Ich war das letzte Wölfchen was bisher in unserem Volk geboren wurde. Sie kamen zu mir und jeder übergab mir entweder eine Kette oder einen Armreifen. Ich war überwältigt, denn so schönen Schmuck hatte ich mein ganzes Leben noch nicht gesehen. Ich bedankte mich und zog ihn mir über:

Die Armreifen um die Pfoten und die Ketten um den Kopf.

Sie sahen sehr glücklich aus als ich alles bewunderte und sie anlächelte. Da fiel mir etwas ein:

Vielleicht verhielten sie sich so, weil ich mir bald einen Bräutigam aussuchen musste! Mein Vater hatte mir vor langer Zeit, genau genommen vor 14 Jahren gesagt ich solle mir, wenn ich 18 bin, einen Bräutigam aussuchen. Mir lief es plötzlich kalt die Schulter runter. Das würde ja bedeuten, dass ich einen von den jungen Wölfen unseres Stammes heiraten musste! Dabei war doch keiner so, wie ich mir meinen Liebsten vorgestellt hatte...

"WIR WERDEN ANGEGRIFFEN!"...

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