Eine spannende Entdeckung

Tock. Tock.
Jemand klopfte an meine Tür.
,,Ja?", rief ich von drinnen.
Meine Mom kam ins Zimmer. Sie hatte die gleichen leicht dunkelbraunen Haare und blauen Augen wie ich. Was wollte sie jetzt schon wieder? Wehe sie sagt mir jetzt, dass ich zur Schule muss.
,,Akaya, bist du fertig?"
Naja, fast richtig geraten.
,,Jaaa Mom. Nur noch zwei Minuten", sagte ich schnell.
Meine Mom entfernte sich wieder und lehnte die Tür hinter sich an.
Ich wandte mich wieder meinem Laptop zu. Dort waren Bilder von unterschiedlichen Haustieren zu sehen. Ich hätte liebend gern ein Haustier, aber da mein Vater etwas gegen Tiere hat, durfte ich leider keins haben.
Sein Argument: ,,Die Tiere machen nur Arbeit."
So ein Blödsinn.

Ich klappte seufzend meinen Laptop zu und eilte nach unten. Ich hasste es zur Schule zu gehen. Ich hatte dort keine Freunde und wurde immer gemobbt. Zum Glück waren es nur noch eine Woche und drei Tage bis zu den Sommerferien. Dann hatte ich endlich sechs Wochen Ruhe vor meinen Klassenkameraden. Und danach kam ich dann in die Siebte Klasse.

Als ich unten war, wollte ich geradeaus auf die Haustür zugehen, als meine Mutter auf mich zukam.
,,Du musst noch etwas zu essen mitnehmen."
Ich ging also langsam an ihr vorbei und schlurfte wieder Richtung Treppe. Kurz davor bog ich links ab. Dann ging ich einen kleinen Gang entlang und kam am Waschmaschinenraum vorbei, der von mir aus auf der linken Seite war. Vorsichtig schaute ich hinein. Meine Mutter machte schon wieder Wäsche, so wie die Waschmaschine brummte. Dann ging ich weiter auf die Küche zu. Als ich die Tür aufmachte, saß mein Vater gerade am Küchentisch und nippte mit seinen dicken Fingern an seinen Kaffee.

Ich begrüßte ihn kurz mit einem ,,Guten Morgen" und holte zwei Scheiben Toast aus der Schublade.
,,Guten Morgen", brummte mein Vater zurück.
Ich sprang zum Kühlschrank und belegte mein Toast mit Salami. Dann packte ich es schnell in eine Brotdose und verließ den Raum wieder. Als ich wieder bei der Treppe war, ging ich den Gang entlang zur Haustür. Links ist das Wohnzimmer und rechts kurz vor der Tür das Wc. Dann kommt dort nur noch die Garderobe. Unser Haus ist ziemlich groß. Gäste verliefen sich manchmal auch. Aber da wir nur selten Gäste hatten, verliefen sie sich in dem Fall auch nicht. Naja, ,,verlaufen" ist nicht das richtige Wort. Eher ,,nicht zurechtfinden".

Ich stopfte meine Brotdose schnell in meinen blauen Schulranzen. Blau ist meine absolute Lieblingsfarbe. Ich weiß auch nicht wieso. Wahrscheinlich, weil ich es mochte, draußen zu sein und in den Himmel zu schauen. Ich stieg in meine Schuhe, die auch blau waren und setzte meinen Ranzen auf. Dann ging ich nach draußen durch den Vorgarten meines Hauses. Dort stehen ganz viele Büsche und im Sommer auch ein Pool. Und da gerade Sommer war, stand dort auch ein schöner blauer Pool in der Mitte des Gartens. Ich bog nach links ab und an der Seite meines Hauses vorbei durch den Park. Direkt dahinter war die Schule.

Manchmal trödelte ich auch aus Absicht, damit ich zu spät kam und keiner der Schüler mir einen dummen Spruch an den Kopf werfen konnte. Wenn erst mal ein Lehrer da war, machte das fast niemand.
Ich wohne in einem kleinen Wohnviertel meines Dorfes, wo nur drei Häuser in Reihe stehen. Zum Glück haben wir das Haus, was direkt am Park steht.

Und an diesem Tag trödelte ich besonders. Was war an Mathe denn schon so interessant. Besonders mit unserem Lehrer. Der Alte machte Mathe nur noch langweiliger als es eh schon war. Ehrlich gesagt war ich erstaunt, dass Mathe noch langweiliger sein kann, als ich es schon in der fünften Klasse kannte. Dort hatten wir noch einen anderen Lehrer gehabt, der jetzt aber schon im Ruhestand ist. Irgendwie erwischen wir immer nur die alten Lehrer.

Als ich den Park durchquert hatte, war der Schulhof schon komplett leer. Naja, abgesehen von dem ganzen Müll, der dort rumlag. Ich ging also die Treppe hoch und betrat das Schulgebäude. Drinnen war es angenehm kühl im Gegensatz zu draußen, wo es an dem Tag gefühlt dreißig Grad waren. Wie sich aber später herausstellte, waren es nur vierundzwanzig Grad gewesen.

Ich eilte in den zweiten Stock, und nun stand ich vor der Tür mit der Aufschrift ,,6a". Ich schluckte einmal kurz und klopfte an die Tür. Normalerweise bin ich nicht so der ängstliche Typ, aber ich muss schon sagen in der Schule habe ich schon ein wenig Angst. Mich wundert es, dass meine Noten trotzdem noch relativ gut sind.

,,Herein", kam es von drinnen.
Ich öffnete langsam die Tür und setzte mich auf den Platz in der ersten Reihe, wo sonst niemand sitzen wollte.
,,Was sagt man?", wollte Herr Scheuerlais wissen.
,,Entschuldigung, dass ich zu spät bin, Herr Scheuerlap...lais."
Die Klasse grölte los. Ich meine diesmal konnte ich sie verstehen. Keine Ahnung, wieso ich auf ,,Scheuerlappen" gekommen bin.

Unserer Mathelehrer schaute einmal streng in die Runden und sofort war es leise.
Die restliche Zeit des Unterrichts schrieb unserer Lehrer irgendetwas an die Tafel, was wir abschreiben sollten. Ich machte es einfach ohne überhaupt mitzubekommen, was ich aufschrieb. Als es endlich zur Pause klingelte, sausten alle Schüler nach draußen. Ich nur langsam hinterher.
Draußen auf dem Pausenhof setzte ich mich auf eine Mauer in die Ecke und schaute den Jungs aus meiner Klasse beim Fußballspielen zu. Die Mädchen waren immer auf dem Schulhof hinter der Schule und tauschten sich über Make-Up Sachen aus. Ich kann da gut drauf verzichten.

,,Lauf schneller du Schnecke!", grölte einer der Jungs aus der Siebten.
Der andere Junge lief schneller und schoss den Ball genau in meine Richtung. Und nein, er flog nicht gegen mich. Er traf die drei Jungs aus der Neunten, die hinter mir standen. Einer von denen fiel fast um.
Ein anderer schrie: ,,Wer war das?"
Der Junge, der ihn angeschossen hatte, kam zu ihm hingerannt und zeigte unschuldig auf mich.

Ich dachte nicht, dass dieser Junge so dumm war und das glaubte, aber er tat es anscheinend, denn er kam auf mich zu.
,,Warst du das mit dem Ball?"
,,Ich war das nicht. Wieso sollte ich einfach einen Ball auf euch werfen oder schießen?", sagte ich ruhig zu ihm.
,,Das könnte jeder sagen", antwortete der Junge wütend. ,,Wer hat alles gesehen, dass sie das war?"
Ganz viele Jungs vom Steinfußballplatz schrien irgendetwas rüber, was sich nach Zustimmungen anhörte.

Die beiden anderen Neuntklässler kamen jetzt auch auf mich zu. Der, der nicht angeschossen wurde, schubste mich zur Seite und als ich fast hinfiel, lachte er und seine beiden Freunden auch noch darüber. Das war echt unangenehm, denn fast der ganze Schulhof bekam davon mit.
Der stämmige Junge kam wieder nach vorne und sagte: ,,Sollte das nochmal vorkommen, kommst du nicht so gut davon, verstanden?"
,,Ich habe doch gar nichts getan!"
Den Satz hätte ich lieber nicht sagen sollen, denn er packte mein Shirt und hob mich daran einfach hoch, sodass wir auf Augenhöhe waren. Viele denken immer, dass so etwas eigentlich nicht geht, aber wenn man weiß wie kräftig der Typ war, dann wundert einen gar nichts mehr.

Der Junge war mindestens zwei Köpfe größer als ich, was schon erstaunlich war. Ich bin nämlich eigentlich nicht besonders klein.
,,Hast du das verstanden?", wiederholte er sich.
Ich sagte nichts, sondern trat dem Jungen gegen sein Bein. Der ließ mich fallen und fluchte. Ich rannte schnell weg vom Schulgelände runter. Eigentlich durften wir das Schulgelände nicht verlassen, aber das war mir so was von egal. Ich rannte in den Park und setzte mich auf eine Bank.

Das war nicht das erste Mal, dass ich meine Pausen hier verbrachte. Ich schob mit meinen Schuhen ein Part Kiesel hin und her und wartete einfach ab, bis ich endlich die Klingel von der Schule hören würde. Plötzlich raschelte es im Gebüsch. Ich sprang auf und ging auf das Rascheln zu. Vielleicht würde ich jetzt mal ein Eichhörnchen aus der Nähe sehen. Als ich die Farnwedel zur Seite schob, war nichts zu sehen. Nur ein paar Hundespuren waren auf der Erde zu sehen. ,,Schade", dachte ich.

Oh, nein! Ich hatte völlig die Zeit vergessen. Schnell rannte ich wieder zurück. Die letzen Schüler drängten sich gerade durch den Eingang. Ich wartete und ging als Letzte. Drinnen standen alle Schüler vor ihren Klassenräumen. Ich musste zum Glück nur an denen von den fünften Klassen vorbei, bis ich im zweiten Stock war. Und gleich am Anfang waren dann die sechsten Klassen. Unsere war zum Glück gleich die Erste. Davor standen meine ganzen Klassenkameraden. Ich stellte mich an die Wand gegenüber von der Tür und wartete auf unseren Klassenlehrer Herr Eckert.

Als er endlich kam, waren wir die einzigen auf dem Flur und er ließ uns schnell hinein. Ich mochte Herr Eckert. Das einzige Doofe war: Alle plapperten in seinen Stunden und ihn scheint das nicht zu stören.

Als ich mich gesetzt hatte, redete er einfach drauflos.
,,Ich habe mir überlegt, dass wir am Freitag etwas Schönes mit der Klasse machen..."
Bei ,,etwa Schönes" habe ich aufgehört aufmerksam zuzuhören, denn ich hatte wirklich keine Lust irgendetwas mit der Klasse zu machen.
,,Wie wäre es mit einem Freizeitpark?", rief Timon, den ich eigentlich ganz ok finde.
Er hat blonde Haare und grüne Augen und ist bei vielen Mädchen nicht so beliebt.

,,Das ist doch viel zu teuer", kam es von den Mädchen.
,,Ich schreibe es erst mal an die Tafel", sagte Herr Eckert und kramte einen White-Board-Marker aus seiner Tasche. Er braucht dazu gefühlt immer Stunden.
Als er es fertig eingeschrieben hatte, meldete ich mich auch.
,,Ja, Akaya."
,,Ich würde Tierpark vorschlagen."
,,Das ist was für Babys!", rief einer von den Jungs.
,,Sie ist doch ein Baby!", höhnte einer der Mädchen.
,,Sagt mal, was soll das?", schaltete sich Herr Eckert ein und die Klasse hielt endlich ihren Mund.
Er drehte sich ohne eine Antwort abzuwarten um und schrieb den Vorschlag an die Tafel.

Am Ende der Stunde gewann dann der Vorschlag von Anne. ,,Freibad".
Und Herr Eckert war gleich nach unten geeilt und hatte einen Elternbrief geschrieben, den er danach allen verteilt hatte. Ehrlich gesagt hatte ich darauf so überhaupt keine Lust.
Meinen Vorschlag wollte niemand, weil das Argument von meiner Klasse ,,Was die gut findet ist doof". Wie blöd ist das eigentlich?!

An dem Tag hatten wir zum Glück nur vier Stunden. Also lief ich nach Hause. Ich war die Erste gewesen, die aus dem Klassenzimmer gegangen ist. Als ich wieder bei der Bank ankam, raschelte es wieder im Gebüsch.
Ich spähte nochmal hinter den Farn und dort waren noch große Hundespuren dazugekommen. Sie waren ungewöhnlich groß, während die anderen eher kleiner waren. Aber sie hatten die gleiche Form.

Ich nahm meinen Schulranzen ab und holte mein Handy raus, weil ich wissen wollte, welcher große Hund so welche Spuren hinterlässt. Wie schon gesagt: Ich interessiere mich sehr für Tiere. Dann machte ich ein Bild von den Fußspuren und fügte es in die App ein, wo man sehen kann, welchem Tier sie gehören.
Ich drückte auf ,,weiter" und ein Bild tauchte auf. Im ersten Moment dachte ich, dass es auch ein großer Hund wäre, aber es war ein Wolf.

Ich dachte, dass das nicht sein kann, da in einem Park eher unwahrscheinlich Wölfe lebten, und schaute mir die Spuren noch mal genauer an. Da entdeckte ich ein grauen Fellfetzen an den Zweigen. Das Fell sah flauschig und gepflegt aus. ,,Wenn es gepflegt ist, kann es ja nur ein Hund sein", dachte ich und wollte mich damit nochmal überzeugen, dass es nur ein Hund war.
Aber ganz sicher war ich mir auch nicht mehr.

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Also, das war das erste Kapitel. Ich habe mir richtig Mühe gegeben und zwei Stunden dran gesessen. Sagt mir bitte, wie ihr das Kapitel fandet und was ich noch verbessern kann. Ich persönlich finden den Anfang nicht sooooo gelungen.
Wie findet ihr die Erzählperspektive und habe ich sie gut umgesetzt?
Und was sagt ihr zu den Charakteren?

Und vielleicht kommt diese Woche noch ein Kapitel raus.

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