Well Begun Is Half Done

Jade's Sicht

"Wohin willst du?"

Ich bin seit fast 2h wach, war schon duschen, habe mich geschminkt, angezogen und meine Haare gemacht. Nicht einmal der laute Föhn hat es geschafft ihn zu wecken, aber kaum werfe ich einen letzten Blick in den Spiegel wird der gnädige Herr wach?

Ohne mich zu Jonas herumzudrehen, antworte ich ihm, während ich nebenbei noch einmal an meiner Jeansjacke rumzupfe damit auch wirklich nichts verrutscht.

"Zum Radiointerview, das habe ich dir gestern erzählt."

Durch die Glasscheibe hindurch kann ich sehen, wie sich Jonas müde über das Gesicht reibt.

Nachdem er tatsächlich eine Nacht auf seinem eigenen Sofa verbracht hat und sich am nächsten Tag über Rückenschmerzen beklagte, habe ich Erbarmen mit ihm gehabt. Auch oder eigentlich viel mehr weil es seine Wohnung ist.

"Dreh dich mal um."

Ich lasse von meinen Haaren ab und drehe mich mit ungläubiger Miene zu ihm um. Seine Augen wandern von oben nach unten und zurück.

Ja mein Lieber, das könntest du haben, wenn du nicht auf Sexentzung bestehen würdest.

Tatsächlich macht er seit seiner Ankündigung keine Anstalten mit mir schlafen zu wollen. Und das obwohl ich mir so sicher war, dass er nach nur wenigen Tagen ankommt und förmlich danach betteln würde, aber bevor er sich nicht entschuldigt, würde ich ihn sowieso nicht ranlassen.

"So willst du gehen?"

Augeneverdrehend umrunde ich das Bett und stecke mein Handy, welches auf dem Nachtschrank liegt in meine schwarze Handtasche, die passend zu meinen dunklen Boots mit den durchsichtigen Absätzen passt.

Ich weiß ganz genau wo sein Problem liegt, nämlich, dass ich unter meiner Jacke nackt bin.

Eigentlich handelt es sich um eine ganz normale Jeansjacke, weil mir normal allerdings manchmal zu langweilig ist, trage ich diese so, dass sie über meine beiden Schultern fällt, ein BH, oder Oberteil würde die Optik dabei nur zerstören. Die Knöpfe habe ich beabsichtigt falsch geknöpft, damit sie auch gut sitzt. Damit es nicht doch ungewollt zu einem Busenblitzer kommt, habe ich doppelseitiges  Klebeband verwendet.

Seine Frage ignorierend will ich das Schlafzimmer verlassen. Jonas ist jedoch schneller und hält mich zurück indem er die Tür vor meiner Nase wieder zudrückt. 

"Jonas ich muss los, ich will nicht zu spät zu diesem wichtigen Termin kommen!"

Seufzend drehe ich mich zu ihm um. Das hätte ich vielleicht lassen sollen, denn bei seinem Anblick muss ich aufpassen nicht wie eine läufige Hündin zu sabbern. Obwohl ich seinen Körper mittlerweile in und auswendig kenne, macht er mich immer wieder an.

Ich ermahne mich selbst dabei ihm ins Gesicht zu blicken und meine Hände bei mir zu behalten, allerdings fällt mir das schwerer als gedacht, immerhin steht er halbnackt vor mir.

Dies scheint jetzt auch bei meiner Libido angekommen zu sein, denn unverzüglich meldet sich meine Wollust.

"So gehst du nicht!"

Zwar bin ich froh, dass er mit diesem Satz jegliche Erotik aus der Situation nimmt, allerdings habe ich keine Zeit für solch eine lächerliche Diskussion.

"Ich habe einen öffentlichen Termin, was soll ich anziehen, einen Strohsack?"

"Du bist im scheiß Radio, da sieht dich sowieso kein Schwein!"

Seit wann macht er so ein Theater darum was ich anziehe? Ich könnte es nachvollziehen, wenn ich halbnackt wäre, aber man sieht überhaupt nichts. Alles pikante ist verdeckt.

"Doch, die Radiomoderatoren."

Außerdem geht es mir gar nicht darum, dass mich jemand sieht. Ich fühl mich wohl so und ich bin mit meiner Kleiderwahl durchaus zufrieden. Die weiße Hose ist durch ihren Sweat Stoff bequem und somit perfekt um für länger sitzen zu können, ohne dass es irgendwo anfängt zu zwicken, wie es bei einer Jeans der Fall wäre. Boots und Jacke habe ich noch aus der Zeit in New Jersey günstig geschossen. Mir gefällt was ich trage und nichts anderes zählt.

Plötzlich kommt mir eine grandiose Idee. 

Wie zufällig lasse ich meine Hand über die nackten Stellen meines Schlüsselbeins gleiten und setze dabei meinen unwiderstehlichen Schlafzimmerblick auf.

"Wenn du willst, dass ich was anderes anziehe, dann musst du mich wohl ausziehen." 

Seine Augen fixieren den Knopf, der meine Jacke zusammenhält. Es scheint als würde er mit sich selbst kämpfen. Gerade als ich aufgrund von diesem aufleuchten in seinen Augen, welches er vor unserem Sex immer bekommt denke, dass er die Schlacht gegen sich verloren hat, wendet er sich schnaubend von mir ab.

"Netter Versuch Prinzessin.." Jonas läuft zurück zum Bett, um sich in selbiges zu legen. "..geh' du mal zu deinem komischen Interview, ich vergnüge mich solange mit meiner Rechten."

Zur Demonstration winkt er mir mit seiner Hand zu. Was für ein Arsch. 

Abschätzig mit dem Kopfnickend öffne ich erneut die Tür und..

"Prinzessin?"

..drehe mich noch einmal zu meinem
Freund um. Dieser liegt völlig entspannt und mit einem Arm hinter seinem Kopf in unseren Kissen. Seine freie Hand liegt bereits am Bund seiner Shorts.

"Ich werd' dabei an dich denken."

Meine Augen verengen sich bei seinem überheblichen Grinsen zu Schlitzen, bevor ich - mich innerlich aufregend - das Schlafzimmer verlasse.

Bleib ruhig Jade, er wird schon sehen was er davon hat, lange wird er das jedenfalls nicht mehr aushalten. Sein Blick gerade verriet ihn. Am liebsten hätte er mich auf das Bett geschmissen und mir das Hirn rausgevögelt.

Genau das wäre auch der Plan gewesen. Ich hätte meine Entschuldigung bekommen und ihm gleichzeitig bewiesen, dass er es nicht für länger ohne Sex aushält.

Schlecht gelaunt, weil mein Vorhaben nicht funktioniert hat, verlasse ich die Wohnung. Vorher habe habe ich mich noch darum gekümmert das mein Vierbeiner versorgt ist, denn Jonas scheint ja für's erste anderweitig beschäftigt zu sein.

Draußen angekommen ziehe ich mein Telefon aus der Tasche, um Mitchell zu schreiben, dass ich bereits unten stehe.

Schon gestern Abend habe ich ihm Jonas' Adresse geschickt, damit er mich von hier abholen kann, denn darauf bestand mein Leibwechter nach wie vor. 

Es dauert nicht lange bis ein dunkler Range Rover an der Bordsteinkante vor mir parkt. Durch die Scheibe hindurch kann ich Mitchell erkennen, weshalb ich ohne lange zu zögern die Autotür öffne und mich auf den Beifahrersitz niederlass'. Meine Tasche werfe ich achtlos auf die Rückbank.

"Da hat aber jemand gute Laune."

"Sie wird nicht besser, wenn du weiterhin solche Sprüche klopfst."

Seufzend streiche ich mir die Haare nach hinten, bevor ich entschuldigend in das Gesicht meines Bodyguards blicke. Er kann nichts für meinen Gemütszustand.

"Tut mir leid ich bin nur nervös wegen dem Interview gleich. Da liegen meine Nerven immer etwas blank."

Obwohl Mitchell's Blick - zurecht - skeptisch ist, nimmt er meine Aussage hin und startet seinen Wagen.

Dass ich nervös sei ist natürlich Unsinn, auch wenn ich tatsächlich immer etwas aufgeregt bin, wenn es zu solchen Terminen geht, hat dies nichts mit meiner miserablen Laune zu tun. Das ist ganz allein die Schuld meines Freundes.

Es nervt mich, dass er so tut als würde ihn das Alles völlig kalt lassen. Jetzt gerade mag er sich noch beherrschen können, aber werden wir doch mal sehen, wie das heute Abend aussehen wird.

Ein selbstsicheres Grinsen bildet sich bei dem Gedanken an nachher auf meinen Lippen. Nach meinem Interview muss ich unbedingt Armilla anrufen.

__

Hey ihr Schönen! (:

Wieder später als gewollt, aber ihr kennt das ja mittlerweile.

In diesem Kapitel passiert nicht so viel, ich weiß. Dass liegt daran, dass ich mir nicht sicher war, ob ich das Interview noch mit rein nehmen soll oder nicht. Wie ihr festgestellt habt, habe ich mich dagegen entschieden.

Was könnte Jade vorhabe, habt ihr eine Idee? :D

Schreibt mir das und natürlich auch sehr gern eure Meinung! (:

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