The Shadow Of The Past
Jade's Sicht
Ich muss völlig bescheuert gewesen sein zu glauben, dass ich die Eine bin, mit der er es ernst meint. Der er treu bleiben könnte.
Wieso ging er überhaupt eine Beziehung mit mir ein, wenn er es nicht einmal für kurze Zeit schafft seinen Schwanz bei sich zu behalten.
Mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf, doch keinen von ihnen bekomme ich zu fassen. Es sind nur Fetzen die dumpf in meinem Hirn ankommen.
Wieso?
Wann?
Wie lange?
Mit wem?
Doch anstatt eine dieser Fragen zu stellen, stehe ich Wortlos auf, denn eigentlich will ich gar keine Antworten.
Das Einzige was ich will, ist so schnell wie möglich von hier zu verschwinden.
Von meinem Fluchtversuch abgehalten werde ich durch den Griff an meinen Arm.
"Lass mich los!"
Ich versuche mit aller Macht die Tränen, die sich in meinen Augen gesammelt haben zurückzuhalten. Er verdient nicht eine Einzige.
Meine gefauchte Aufforderung übergehend zieht er mich energisch zu sich zurück und hält mich bei sich gefangen.
Mit pochendem Herzen und verachtendem Gesichtsausdruck blicke ich in seine Augen. Strahlten sie gerade noch Wut aus, so spiegelt sich jetzt etwas unerklärliches in ihnen wieder.
"Du denkst, ich habe 'ne andere gefickt."
Verächtlich schnaubend lässt er mich los und wendet sich von mir ab.
Seine Festellung und dass er ruckartig wieder auf Abstand geht verwirrt mich. Das passt alles nicht zusammen.
Mit gerunzelter Stirn richte ich mich etwas auf und suche den Blick von Jonas. Dieser zieht gerade seine Zigarettenschachtel aus seiner Umhängetasche und zündet sich darauffolgend einen Glimmstängel an.
"Wie war das mit Vertrauen, mh?"
Als mich sein Vorwurfsvoller Blick trifft, senke ich schuldbewusst den Kopf und kaue auf meiner Unterlippe herum, während ich gleichzeit meine Finger knete.
Der Glaube Jonas hätte mich betrogen verblasst plötzlich. Er würde ganz anders reagieren, wenn dem so wäre. Aber was sollte ich denn bitte sonst denken? Er hat mich zuvor noch nie angerufen, um sich bei mir abzumelden. Jonas hat immer gemacht was er wollte und als er vorhin nicht mit mir schlafen wollte und sich so seltsam verhielt, war für mich klar, dass er sich mit einer Anderen vergnügt haben muss.
Es war unfair von mir voreilige Schlüsse zu ziehen, denn Jonas hat recht, ich erzähle ihm etwas von Vertrauen und Zweifel hinterher selbst an ihm. Dabei sollte eine gesunde Beziehung auf unerachütterlichem Vertrauen basieren.
Vielleicht fällt es mir so schwer, weil ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn gutgläubigkeit ausgenutzt wird. Schon damals bei Joshua hätten mir gewisse Dinge auffallen müssen. Beispielsweise wenn er mich nahezu aus seiner Wohnung warf, weil er angeblichen Besuch von irgendwelchen zwielichtige Kumpel bekam, mit denen er mich nicht in Verbindung bringen wollte. In Wahrheit hat er irgendwelche Weiber flachgelegt und dabei keinen Gedanken an mich verschwendet.
Ich habe einfach Angst mich ein zweites Mal am selben Feuer zu verbrennen. Ich will aber auch, dass das zwischen Jonas und mir funktioniert. Ich bin echt verliebt in diesen Kerl. Seit langem spüre ich mal wieder diese Wärme in meinem Bauch. Dieses Gefühl frisch verliebt zu sein ist einfach zu schön und es macht mich glücklich. Für mich gibt es derzeit nichts schöneres als bei ihm zu sein.
Seine Augen, die oftmals voller Emotionen stecken, aufleuchten wenn er sich ehrlich über etwas freut, sich verdunkeln, wenn er wütend oder erregt ist. Sein Lächeln, welches zwei große Grübchen zum Vorschein bringt. Ich mag es, wie er mich trotz seiner Behauptung, er würde auf kuscheln und solche Dinge nicht stehen, in seinen Armen hält, wenn wir zusammen einen Film ansehen oder wir nachts in einem Bett schlafen und ich mag es auch, wenn er mich Prinzessin nennt.
Ich will das mit ihm nicht verlieren, nur weil ich meine Komplexe nicht im Griff habe. Jonas ist nicht Joshua und ich sollte damit aufhören, mich von den Schatten meiner Vergangenheit einholen und beeinflussen zu lassen.
"Es tut mir leid."
Meine Entschuldigung gleicht beinahe nur einem Flüstern. Ich fühle mich schuldig, weil ich ohne ihn überhaupt angehört zu haben beschuldigt habe.
Noch ein letztes Mal zieht Jonas an seiner Zigarette, ehe er sie im Aschenbecher ausdrückt und mich ansieht.
"Komm mal her."
Ich komme seiner Aufforderung nach und krabbel über das Sofa zu ihm rüber, um mich in seine geöffneten Arme zu legen. Sofort umgibt mich sein typischer Geruch, weshalb ich meine Nase tiefer in seinen dunklen Hoodie vergrabe. Genussvoll schließe ich meine Augen als er anfängt mir über den Kopf zu streicheln.
"Matt war heute hier."
Dieser Satz lässt mich überrascht aufblicken. Auch wenn sich die Beiden in verganger Zeit zu tolerieren schienen, bin ich mir nicht sicher wie ein Aufeinandertreffen ohne mich abgelaufen ist.
"Er wollte eigentlich mit dir reden, aber du warst nicht da, also hat er mir erzählt was er will. Er fand's sowieso besser, wenn du's von mir erfährst."
Noch immer schaue ich in das Gesicht meines Freundes. Dieser spricht ungewohnt ruhig, deshalb aber nicht minder ernst. Durch meine ganzen Gedanken und die Angst er hätte mich betrogen, habe ich total vergessen, dass es einen anderen Grund für sein merkwürdiges Verhalten geben muss. Diesen werde ich wohl jetzt erfahren.
Unruhig zupft Jonas am hellen Stoff meines Morgenmantels, weil mich das nur noch nervöser macht, nehme ich seine Hand in meine und verschränke unsere Finger miteinander. Mich durchströmt ein wohliger Schauer als er fest zudrückt und mir dabei tief in die Augen sieht.
Würde diese Situation nicht von einem offenbar unangenehmem Gespräch begleitet werden, wäre dieser Moment nahezu perfekt.
"Als er gestern Nacht arbeiten war, hat er aufgeschnappt, dass dieser Hurensohn aus dem Club damals 'ne Anzeige wegen Verleumdung gemacht hat."
Diese Worte holen mich wie ein Schlag ins Gesicht aus meiner rosafarbenen Illusion. Wie kann es dieser Mistkerl wagen zu behaupten ich würde lügen.
Die ganze Zeit habe ich dieses schreckliche Geschehen und die Gedanken an eine bevorstehende Gerichtsverhandlung erfolgreich verdrängt. Ich wollte nichts davon mehr an mich ran lassen, doch jetzt ist es als würde ich diesen Vorfall noch einmal durchleben.
"Du bist wunderschön und es wird mir eine ehre sein dich zu ficken. Ich steh auf feurige Frauen und deine Versuche dich zu wehren haben meinen Schwanz verdammt hart werden lassen."
Immer wieder versucht er mir seine Lippen aufzudrücken, mit seinem Knie drückt er meine Beine auseinander.
Mittlerweile fühle ich mich schwach. Zu schwach, um mich körperlich zu wehren. Sogar zu schwach, um mich mit Worten zu wehren. Es ist zu viel.
Dass ich angefangen habe zu weinen bemerke ich erst, als Jonas mir die Tränen mit seinen Daumen aus dem Gesicht wischt.
"A..aber er hat.. du hast es gesehen.."
Ich bin viel zu überfordert, um einen anständigen Satz herauszubringen. Ein Sturm aus Gedanken fegt durch meinen Kopf. Froh darüber, dass Jonas mich in seine Arme zieht und mir so das Gefühl von Sicherheit gibt, kauere ich mich an seine Brust.
Hat dieses Arschloch mir nicht genug angetan?
"Der Pisser wird bekommen was er verdient!"
Jonas' Stimme bebt und mir wird klar, gegen wen sich seine Wut richtet. Trotzdessen versucht er meinetwegen ruhig zu bleiben. Es beruhigt mich zu wissen, dass er in dieser Situation für mich da ist.
Was Jonas mit seinen Worten wirklich meinte, sollte ich ein paar Tage später herausfinden.
__
Hey ihr Schönen! (:
Ich entschuldige mich für die kleine Irreführung, aber manchmal ist nicht alles so wie es auf den ersten Blick scheinen mag. :D
Er ist also nicht Fremdgegangen, dennoch scheint die eigentliche Nachricht Jade aus der Bahn geworfen zu haben. Glaubt ihr dieser Penner kommt mit der Anzeige durch und was könnte Jonas mit seinen Worten gemeint haben?
Schreibt mir sehr gern eure Meinung! (:
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