One Night Stay

Jade's Sicht

Seine Aufforderung hallt wie ein Echo in meinem Kopf wieder. Nur zu gern würde ich ihm beweisen, dass ich nur ihn will und vor allem wie sehr, doch eine Sache hindert mich daran; die Wette.

Vielleicht aber auch ein bisschen die Tatsache, dass er angenommen hat, ich würde ihn betrügen. Ich ließ mir diesbezüglich nichts anmerken dennoch verletzte mich diese Anschuldigung. Sie zeigt mir, dass er mir nicht zu vertrauen scheint.

In Null Komma nichts schlägt meine Stimmung in eine Richtung um, die mir selbst nicht gefällt.

Ich halt Jonas vor, mir nicht zu vertrauen, dabei bin ich diejenige die ihn was Mitchell angeht belügt. Doch anstatt ihm die Wahrheit zu sagen, tue ich das, was ich in solchen Situationen immer mache; von meinen eigenen Fehlern ablenken.

"Glaubst du nach deinem Theater von gerade, habe ich noch Lust auf Sex?"

Unbeeindruckt von meiner Aussage zuckt mein Gegenüber mit den Schultern.

"Versöhnungsfick."

Dieses Wort im Zusammenhang mit dieser gleichgültigen Geste bringt mich beinahe zur Weißglut. Weil ich jedoch nicht will, dass Ryan etwas von unserer Diskussion mitbekommt  versuche ich möglichst ruhig zu bleiben.

"Geht es dir immer nur um Sex?"

Auffordernd mir eine Antwort zu geben, blicke ich Jonas entgegen. Dieser gibt ein verächtliches Schnauben von sich, bevor er mir auf meine gestellte Frage antwortet.  

"Wenn es mir nur darum gehen würde, würde ich mir den Sex woanders holen."

Nicht genau wissend woran es liegt, spüre ich nach dieser Äußerung einen unangenehmen Stich in der Brust. Allein die Vorstellung, wie er und eine andere Frau.. ich will diesen Gedanken nicht zuende bringen.

"Warum tust du's dann nicht?" 

Energisch will ich mich an ihm vorbeischieben, um das zu tun, was ich am zweitbesten kann; unangenehmen Situation entfliehen. Allerdings wird daraus nichts, denn bevor ich das Wohnzimmer verlassen kann, hält Jonas mich am Arm zurück und stellt sich mir in den Weg.

Meine Wiederstand bröckelt, als er sich mit seiner freien Hand angestrengt über das Gesicht fährt.

"Weil die nicht du sind. Mich interessiert keine andere Fotze mehr."

Obwohl man an seiner Ausdrucksweise arbeiten könnte, weiß ich was er mir damit sagen will. Es berührt mich. Vor allem weil ich weiß, dass es ihm nicht leicht fällt solche Gefühle offen zu zeigen.

Sekunden, die mir vorkommen wie Stunden mustere ich die Person vor mir, bis unsere blicke aufeinander treffen und sich miteinander verankern.

Mir war bereits vor unserer Beziehung klar, dass sie nicht perfekt werden wird. Zu viele Diskussionen, die wir vorher führten, zu viel Drama, ausgelöst durch Überreaktionen und vielleicht auch zu viel Sex.

Mein Glück hierbei ist, dass ich nie auf der Suche nach einer Bilderbuch-Beziehung war. Ehrlich gesagt war ich nicht mal auf der Suche nach irgendeiner Beziehung. Das mit Jonas traf mich völlig unerwartet. Aber man sagt ja, dass einem die schönsten Dinge unerwartet treffen. Es ist schon seltsam, vor einigen Monaten war er für mich noch völlig unscheinbar und jetzt ist er unübersehbar.

Ich brauche keinen Mann, der mir täglich Rosen kauft, um mich von seiner Liebe zu überzeugen oder einen, der mir teure Geschenke macht. Und ich brauch' auch keinen Mann, der mich wie eine Königin behandelt. Ich brauch' das nicht, weil ich das nehme was Jonas mir bereit ist zu geben. Wir mögen uns manchmal wie Gegner verhalten, doch eigentlich sind wir nur verliebt.

Ohne nur einen dieser Gedanken laut auszusprechen, lege ich meine Lippen auf seine.

_

Zwei Tage später finde ich mich in meinem Studio wieder und gehe meinen fertig geschrieben Text mit Tarik durch.

"Gefällt mir, vor allem dieser Teil. Das könnte gut zum Sample passen."

Mit seinem Finger zeigt er auf auf die Stelle die er meint, bevor er sich auf seinem Drehstuhl umdreht und durch ein paar Knopfdrücke einen Catchy Pop Beat ertönen lässt. 

"Geh in die Box und sing diesen Part, damit ich das Instrumental anpassen kann."

Ich komme der Aufforderung meines Produzenten nach und stehe schon wenig später mit Kopfhörern auf den Ohren vor meinem Aufnahme Mikrofon.

Mit einem Daumen nach oben signalisiert mir Tarik, dass er soweit sei, weshalb ich mich auf den passenden Einsatz vorbereite.

"Only one night was planned, but you became a one night stay..

but hey that's okay, because we wanted it that way.."

Während ich die Lyrics meines Songs singe, spielen sich die Bilder von vorgestern wie ein Film vor meinen inneren Augen ab.

Flashback

Unsere Lippen bewegen sich in einem angenehmen Rhythmus. Meine Hände legen sich dabei an seine markanten Wangenknochen, während seine bereits auf Wanderschaft gehen. Ein leises stöhnen entfährt mir, als Jonas' Lippen die empfindliche Stelle hinter meinem Ohr streifen.

In der Zeit wie er uns immer weiter Richtung Couch dirigiert, ziehe ich ihm das dunkle Shirt über den Kopf und lass' dieses achtlos zu Boden fallen. Mit einem kurzem Ruck, spüre ich die Sofalehne in meinem unteren Rücken und bevor ich überhaupt reagieren kann, dreht Jonas mich um und drückt mich über selbige, ehe er mir fast schon grob den Jeansrock über meinen Hintern und mein Höschen nach unten zieht. Auch er muss sich bereits frei gemacht haben, denn ohne großes Vorgeplänkel dringt er von hinten in mich ein, meine Finger krallen sich dabei in den Stoff der grauen Couch.

Habe ich mir vorhin noch Sorgen darum gemacht, dass Ryan uns beim diskutieren hören könnte, so ist es mir jetzt egal, ob er uns bei irgendwas hört.

Ich überlasse Jonas die Kontrolle, die er in dieser Position hat und genieße es ihm meinen Körper zu überlassen.

Das Geräusch von Haut auf Haut vermischt sich mit unserem stöhnen. Seine Hände krallen sich beinahe schmerzhaft in mein Fleisch, doch das facht meine Lust nur noch mehr an. Und seine offenbar auch. Mit jedem Stoß habe ich das Gefühl, er dringt tiefer in mich ein.

Seufzend werfe ich meine Kopf in den Nacken, was dazu führt, dass Jonas seine Hände von meiner Hüfte löst und diese unter mein weißes Top gleiten lässt. Weil ich keinen störenden BH trage, hat er leichtes Spiel meine Brüste zu erreichen. Hart knetet er sie durch und verwöhnt meine Knospen mit seinen Fingern, ehe er eine seiner Hände zwischen meine Beine fahren lässt.

Meine Konzentration liegt auf nichts anderem mehr, als auf diese aufkommende, unbeschreibliche Welle, die meinen ganzen Körper überkommt.

Es ist wie schmelzen und explodieren zur selben Zeit und vielleicht der einzige Zeitpunkt, an dem ich mich um nichts anderes sorge, als genau diesen Moment.

Das Kribbeln in meiner unteren Region nimmt immer mehr zu und nur einen Wimpernschlag später erfasst mich mein Höhepunkt und alles was ich dabei wahrnehme ist die Leichtigkeit meines Körpers und das herrliche ziehen in meiner Klitoris.

Schwer atmend lasse ich mich auf die Lehne des Sofas fallen, als auch mein Freund in mir kommt und sich darauffolgend erschöpft auf mir zusammenbricht.

Angestrengt wische ich mir verschwitzte Strähnen aus der Stirn, dabei zieht Jonas sich aus mir zurück und richtet Shorts und Jogginghose.

Auch ich ziehe meinen hellen Slip  zurück an seinen Ort, streife meinen Rock nach unten und stecke anschließend das Trägertop in den Bund hinein, bevor ich mich zu Jonas - der gerade dabei ist sein T-Shirt vom laminierten Boden aufzuheben - umdrehe.

Erst als mein Blick auf seine Tattoos fällt wird mir eines klar.

Ich habe die Wette verloren.

"Okay, ich hab's, du kannst rauskommen."

Tarik's Stimme, die ich durch die Kopfhörer vernehme, holt mich aus meiner Erinnerung zurück. Völlig durch den Wind verlasse ich die Box und setze mich auf die Armlehne des Bürostuhls, um mir gemeinsam mit meinem Producer die Aufnahmen anzuhören.

Etwas später verabschiede ich mich von Tarik, greif nach meiner gelben Jacke und verlasse das Studio. Obwohl es sich nur um die erste Roh-Aufnahme handelte, waren wir beide zufrieden. Normalerweise würde mich diese Gegebenheit freuen und im Prinzip tut sie das auch, aber der bittere Beigeschmack, den ich seit meinem Rückblick habe, bleibt.

Im Auto angekommen, ziehe ich mein Handy aus meiner dunklen Hobo Bag und schreibe eine Nachricht an Jonas.

Bist du schon Zuhause?

Bevor ich den Motor meines Wagens starte, warte ich auf eine Antwort. In der Zwischenzeit, überprüfen ich unnötigerweise mein Aussehen im Rückspiegel. Viel sehe ich durch das wenige Licht im Auto sowieso nicht.

Das vibrieren meines Telefons bringt mich von meinem kritischen Blick in den Spiegel ab, um die eingegange Nachricht lesen.

Studio

Schmunzelnd verdrehe ich die Augen wegen seiner wirklich sehr knappen Antwort. Immerhin ist sie präzise.

Ich muss unbedingt verhindern, dass Alex von meiner Niederlage erfährt.

__

Hey ihr Schönen! (:

Ich weiß, ihr habt euch gewünscht dass Jade diese Wette gewinnt, aber noch wissen wir ja nicht, ob er überhaupt davon erfährt. Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel, es steckt immerhin eine Idee dahinter. :D

Schreibt mir sehr gern eure Meinung zu diesem Kapitel! (:

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