Hungry
Hey ihr Schönen! (:
Ja, endlich geht's hier weiter und ich habe das Gefühl mich entschuldigen zu müssen, immerhin dauerte es ein bisschen, aber aktuell habe ich nicht einmal den Kopf oder die Zeit dazu selbst neu veröffentlichte Kapitel zu lesen. Das sollte sich aber demnächst wieder ändern und dann kommen auch meine Kapitel wieder regelmäßiger.
Nun aber erstmal viel Spaß mit diesem. ❣
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Jade's Sicht
"Jade, mein Kind.."
Die Stimme meiner Mutter hallt durch das große Haus. Noch bevor Jonas und ich den unteren Bereich erreichen, erscheint sie vor dem Treppenabsatz und blickt leicht verdutzt in unsere Gesichter.
"..wo wollt ihr denn so früh schon hin, das Mittagessen ist gleich fertig. Es gibt Fried Pickles, die isst du doch so gern."
Sie hat Recht. Man könnte fast sagen, dass fritierte Gewürzgurken zu meiner geheimen Schwäche gehören. So verlockend das Angebot und auch der Geruch, welcher durchs Haus strömt ist, meine Pläne sind andere.
"Tut mir leid Mum, aber Jonas und ich werden auswärts etwas essen. Ich will ihm ein bisschen den Ort zeigen."
Aus dem enttäuschten Gesicht meiner Mutter wird ein lächelndes, als sie von unserem Vorhaben hört.
"Das kann ich natürlich verstehen, ich werde dann einfach was vom Essen aufheben. Macht euch einen schönen Tag. Ach und Jonas, mein Junge.." Liebevoll legt sie ihre Hand auf den Oberarm meines Freundes. "Achte doch bitte darauf, dass Jade genug isst." –"Mum!"
Sie übergeht meinen entsetzen Ausruf, ebenso meinen strengen Blick, stattdessen wendet sie sich Jonas - der gerade zu einer Antwort ansetzt - zu.
"Keine Sorge, bei mir wird die Kleine immer Satt."
Sprachlos klappt mir der Mund auf. Er kann solche zweideutigen Sätze doch nicht in Anwesenheit meiner Mutter bringen. Das scheint der Herr anders zusehen, denn er hat nur ein selbstsicheres Grinsen für seinen eigenen Spruch übrig.
Als Mum begeistert ihren Kopf in meine Richtig dreht, setze ich schnell ein breites und völlig übertriebenes Lächeln auf.
"Da bin ich aber beruhigt. Gut Kinder, ich will euch ich nicht länger aufhalten. Nimm ruhig den Schlüssel vom Haken, Liebes."
Draußen angekommen, atme ich erst einmal tief durch und fass' mir mit beiden Händen an meine erhitzten Wangen. Im Gegensatz zu Jonas - der einen vorgedrehten Blunt aus seiner Hosentasche zieht, um diesen grinsend anzuzünden - war mir die Situation gerade ziemlich unangenehm. Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn Mum die Doppeldeutigkeit dieser Worte verstanden hätte.
"Was denn los?"
"Du kannst solche Sprüche nicht vor meiner Mutter bringen."
Nachdem Jonas den Rauch seines Joints zwischen seinen Lippen hinaus blies, wird sein Grinsen noch breiter.
"Du hast doch gesehen, dass ich das kann."
Mit einem Blick, der ihm sagen soll, dass er ganz genau weiß wovon ich rede, lasse ich meine Arme sinken und steige die wenigen Stufen des Hauses hinab.
"Außerdem brauchst du gar nicht so unschuldig tun, wer wollte denn gestern Abend von mir bestiegen werden, obwohl ihre Eltern neben an lagen?"
Jonas - der inzwischen neben mir herläuft - nimmt einen meiner zwei zu Braids geflochtenen Zöpfe zwischen seine Finger und spielt mit diesem herum.
"Warum trägst du die beim Vögeln nie so?"
Mit leicht verengten Augen blicke ich zu meinem Freund und denke darüber nach, woher seine plötzliche Interesse an meinen Frisuren kommt und was diese mit unserem Sex zu tun ha..
Oh.. dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen.
"Du Spinner." Lachend schlage ich seine Hand weg, greife anschließend nach dieser und nehme das eigentliche Gespräch würde auf. "Davon hätten sie gar nichts mitbekommen, dein Spruch hingegen war ziemlich riskant."
Jonas schnaubt den Rauch, welchen er zuvor inhalierte belustigt aus.
"Riskant wäre gewesen dich bei der Lautstärke, die du in Ekstase erreichst zu ficken."
"Übertreib."
"Was für übertreib, Digga?" Nach einem letzten Zug von seinem Joint landet dieser auf den Boden und wird ausgetreten, erst danach fährt Jonas amüsiert fort. "Ach stimmt, wir hatten ja noch nie Stress mit den Bullen deswegen."
Wegen seiner vor Ironie triefenden Aussage, wende ich meinen Blick mit einem Augenrollen ab.
"Das ist doch was ganz anderes, da waren wir in unseren vier Wänden. Du weißt, dass ich an öffentlichen Orten leiser bin. Du mein Schatz.." Geschickt stelle ich mich in seine Weg, und hindere ihm am weiterlaufen indem ich meine Hände auf seinen Oberkörper platziere. "..warst einfach nur zu feige." Provozierend grinse ich ihn an.
Obwohl seine Hände an meinen Seiten zum liegen kommen und er mit seinen Daumen über meine freie Haut an dieser Stelle streift, dreht er schnaubend, jedoch mit einem schrägen Schmunzeln auf den Lippen seinen Kopf zur Seite.
"Ich habe Anstand, das ist alles."
Beinahe hätte ich laut losgeprustet. Dass mein Freund gut gesittet und schickliches Benehmen an den Tag legt, wäre mir neu. Erheitert lege ich meinen Kopf schräg, gleichzeitig gleiten meine Hände in seinen Nacken.
"Du weißt, dass es verboten ist, in New Jersey Gras zu rauchen, oder? Das ist nicht sehr anständig."
"Einer Frau den Arsch zu versohlen auch nicht, trotzdem würde ich gerade nichts lieber als das tun."
Seine verheißungsvollen Worte in meinen Ohren erinnern mich an eine ähnliche Situation.
Damals waren wir frisch zusammen, mir war längst klar, dass ich für Jonas mehr als nur ein bisschen Verliebt sein empfinde und das sagte ich ihm an jenem Tag auch.
Wir befanden uns in einem Park und eigentlich hatte ich vor Abstand zu gewinnen, denn Jonas davon zu erzählen was ich bereits dort schon für ihn fühlte, gehörte nun wirklich nicht zu meinem Plan. Er schien zu bemerken, dass ich mich distanzieren wollte und ließ nicht locker. Er suchte den Fehler meines Verhaltens bei sich und weil ich das nicht ertrug, platzte meine Liebesgeständnis wie eine überhitzte Kanne Tee, nur so aus mir heraus. Er erwiderte die drei Worte nicht und bis heute sprach er sie nicht einmal aus, aber das musste er auch gar nicht. Durch Gesten und andere Taten, lässt er mich auch so wissen, was ich ihm bedeute.
Die Gedanken an meine Gefühlswelt brachten mich von meiner ursprünglichen Erinnerung ab, denn eigentlich dachte ich daran zurück, wie Jonas mir sagte, dass er gern einmal mit mir schlafen würde, während meine Hände sich angebunden am Bettrahmen befinden. Bisher haben wir diese Fantasie nicht umgesetzt, also wieso nicht in naher Zukunft. Nach seiner Ankündigung von gerade eben hätte es sogar ein bisschen was von 'Fifty Shades of Grey'. Beim Gedanken daran, kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Bevor ich auf offener Straße auf dumme Ideen komme, drücke ich Jonas einen keuschen Kuss auf. Als ich mich anschließend von ihm abwenden will, zieht er mich am Arm zu sich zurück und verachließt unsere Lippen erneut - bestimmt schiebt er mir seine Zunge in die Mundhöhle, den Geschmack von Marihuana nehme ich kaum noch wahr, viel zu sehr habe ich mich daran gewöhnt. Woran ich mich dagegen noch nicht gewöhnt habe, sind seine Küsse, denn jeder einzelne, macht mich zur glücklichsten Frau dieser Welt.
Mit blinzelnen Augen, löse ich mich von ihm und kann mir kurz darauf ein wissendes Schmunzelb nicht verkneifen, als ich auf seinen gierigen Blick treffe.
"Scheint als hättest du Hunger." Mit meiner anzüglichen Aussage, streife ich mit meiner Hand sanft über seine Wange. Seine Antwort ist ein zustimmendes Raunen und der Versuch mich erneut zu Küssen, jedoch ziehe ich geschickt meine Kopf nach hinten.
"Dann lass' uns was essen gehen."
Innerlich lachend wegen Jonas' leicht verdattertem Gesichtsausdrucks, stell' ich mich auf die Zehenspitzen und drücke ihm einen kurzen Schmatzer auf seine raue Wange, ehe ich abermals nach seiner Hand greife.
"Komm, hier in der Nähe gibt es ein super süßes Lokal."
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Dort angekommen bestellte Jonas sich ein saftiges T-Bone-Steak, während ich mich auf ein Gemüse Tacco mit Avocado und Kidneybohnen freuen darf.
Aufgrund des guten Wetters, entscheiden wir uns nach draußen zu gehen, um dort auf den beschatteten Sitzplätzen - welche an eine Bierzeltgarnitur erinnern - Platz zu nehmen.
Kaum, dass wir an einem freien Tisch gegenüber voneinander Platz genommen haben, bringt man uns auch schon unsere Getränke. Guter Service heißt in Amerika schneller Service und so wird vor Jonas ein volles Glas Sierra Nevada und vor mir ein Krug mit Eiswasser abgestellt, von welchem mir netterweise etwas in ein Trinkgefäß geschenkt wird. Lächelnd bedanke ich mich beim sympathisch wirkenden Kellner, der darauffolgend annehmend mit dem Kopf nickt und unseren Tisch verlässt.
Ein Blick zu Jonas verrät mir, dass er bereits einen kräftigen Schluck von seinem Bier genommen hat und sich nun mit der Hand übers Gesicht fährt, um sich die Reste abzuwischen. Schmunzelnd beobachte ich dieses Szenario, während ich mir zeitgleich eine Serviette aus dem dafür vorhergesehenen Halter nehme und mir selbige ausgebreitet auf den Schoß lege.
In Momenten wie diesen, habe ich das Gefühl vor mir sitzt ein kleines Kind, dem ich am liebsten erklären würde, dass man die dargebotenen Papiertücher am Tisch auch benutzen darf. Aber ich tu's nicht, denn Jonas ist nun mal wie er ist, das wusste ich von Anfang an und trotzdem habe ich mich in diesen Chaoten verliebt.
Aus meinen verträumten Gedanken werde ich gerissen, als die gleiche Bedienung wie auch schon zuvor unser Essen serviert.
Der Kellner bedenkt meinen Freund mit einem kritischen Blick, als dieser sofort einen Bissen von seinem Steak nimmt. Das Essen mit Messer und Gabel zu essen wirkt in Amerika gierig, so als wäre man kurz vorm Verhungern, weshalb man erst mal einen Teil abschneidet und das Messer dann beiseite legt. Erst dann fängt man nur mit der Gabel an zu essen. Mein Dad erklärte mir damals, dass das wohl so sei damit man eine Hand für den Revolver frei hätte. Als Kind fand ich diese Vorstellung ziemlich erschreckend. Jonas scheint dies allerdings wenig zu interessieren, er lässt sich sein gegrilltes Fleisch schmecken.
Auch mein Essen sieht nicht nur köstlich aus, sondern schmeckt auch so. Als ich gerade aufgrund des doch recht trockenen Maistortilla einen Schluck von meinem Wasser nehme, werde ich von hinten gestoßen und verschütte deshalb das halbe Glas über den Tisch.
Erschrocken, weil das eiskalte Wasser auch mich getroffen hat, stehe ich auf und greife nach ein paar frischen Servietten, um meine. Bauch, der aufgrund des Crop Top's frei ist, zu trocknen. Auch meine dünne Stoffhose hat es abbekommen, einmal mehr froh darüber, dass ich Wasser, statt irgendein Süßgetränk bestellt habe, macht dies aber nichts. Bei den Temperaturen sollte es schnell trocken.
Der Junge Mann, welcher für dieses kleine Missgeschick verantwortlich ist, will sich sofort dafür entschuldigen, doch durch einen aufgebrachten Jonas, kommt er gar nicht dazu.
"Kannst du nicht aufpassen?"
Die angesprochene Person schaut verdutzt, setzt jedoch erneut zu einer Entschuldigung an.
"Sorry miss , i.."
Wieder wird der junge Amerikaner von Jonas, der sich gerade erhebt und auf den jungen Mann - welcher offenbar ebenfalls mit seiner Freundin hier ist - zugeht.
"Was tut dir leid, mh? Dass du meine Freundin angerempelt hast? Mach das mal sauber!" Seine Stimme ist nicht unbedingt laut, deshalb aber nicht weniger energisch. Mit seinem Finger deutet er auf den nassen Fleck, welcher sich über unserem Tisch erstreckt. Es ist nicht viel und ich verstehe gar nicht, weshalb Jonas sich derartig aufregt.
Behutsam drücke ich seinen Arm nach unten und versuche ihn zu beruhigen, indem ich ihm meine freie Hand auf sein Brust lege.
"Schatz, ist okay, es ist nichts passiert."
Jonas' ignoriert meine Worte komplett, statdessen schiebt er mich zur Seite und geht erneut auf den jungen Kerl vor ihm zu.
"Ein Hurensohn bist du.." –"Schatz, hey.. er versteht dich sowieso nicht."
Wieder habe ich mich zwischen die beiden Männer gestellt, meine Aufmerksamkeit jedoch ruht auf meinen Freund, dessen gereizter Blick hinter mir liegt. Auch ich drehe mich nun zu dem Paar um, sie scheinen nicht viel älter als ich zu sein, vielleicht Mitte 20. Die Frau scheint ziemlich verängstigt, krallt sich an den Arm ihres vermutlichen Freundes. Ich kann es ihr bei Jonas' Aggressivität, die er unnötiger Weise aufbringt nicht verübeln.
Entschuldigend sehe ich die Beiden an. "I'm sorry, he doesn't mean that, he has Tourette, you know."
Erkenntnis flammt in den Gesichtern mit gegenüber auf, bevor es der Mann ist, der mir verständnisvoll antworten.
"Oh okay, I understand. I'm sorry that I hurt you and that I spilled your water over the Table."
Froh darüber, dass sie mir diese zugegeben ziemlich seltsame Ausrede abkaufen, atme ich erleichtert auf.
"It's okay, i'm fine."
Noch immer flucht Jonas hinter mir und wirft mit vulgären Wörtern um sich. Er hat sich vollkommen in diese Situation hineingesteigert.
Schnell unterbreche ich den Amerikaner - der mir erklären wollte, dass dieses faux pa passierte, weil er mit seiner Freundin herumalberte, dabei das Gleichgewicht verlor und so gegen mich stieß - und sage dem jungen Paar, dass sie gehen sollen.
"Ja verpisst euch, ihr Fotzen."
Während Jonas diese Worte hinterher brüllt, schnapp ich mir meine rote Umhängetasche, wühle mein Geldbeutel aus dieser und lege ein paar Dollarscheine auf den Tisch. Danach will ich diese Lokalität verlassen, werde jedoch von mein Freund der mich Arm festhält, daran gehindert.
"Was soll das, wo willst du hin?"
"Weg!" Ist meine schlichte Antwort, bevor ich versuche, mich aus seinem Griff zu befreien.
"Mach jetzt nicht so. Ich sollte pissig sein, was fällt dir ein denen zu erzählen, ich hätte Tourette?"
Er hat es also doch mitbekommen.
Wütend sieht er zu mir runter. Mindestens genauso sauer blicke ich zu ihm rauf. Es regt mich auf, dass er versucht den Spieß umzudrehen.
"Ich hab dir damit den Arsch gerettet. Ich weiß nicht, ob es dir bewusst ist, aber wenn er die Polizei wegen deinem mehr als unnötigen Ausraster gerufen hätte, dann hätten wir ein Problem. Hier lassen die Polizisten nicht gut mit sich reden." Ein enttäuschtes Schnauben entfährt mir. "Dass du dich nicht einmal zusammen reißen kannst. Wir haben Zuhause genug Probleme, ich wollte wenigstens hier ein paar stressfreie Tage haben."
Jonas, der mich inzwischen losgelassen hat, sieht mich noch immer gereizt an. Seine Zornesfalte sticht heraus und seine Augen versprühen noch immer Funken, doch er sagt nichts. Auch nicht als ich mich wortlos umdrehe, um dieses Lokal zu verlassen.
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Uff, dieser Kerl.
Könnt ihr sein Verhalten verstehen, oder versteht ihr, dass Jade geht? Was sollte er tun? Was wird passieren?
Schreibt mir sehr sehr gern eure Vermutungen! (:
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