Dreamteam

Hey ihr Schönen! (:

Ich weiß, es ist schon etwas her, aber genau deshalb geht es auch ohne viel Gerede weiter. Ich bin super gespannt, wie ihr dieses Kapitel findet werdet. Es ist mal was anderes und ich selbst bin nicht sicher, ob ich es gut finden soll. :D

Aber lest selbst.

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Jade's Sicht

'Amazing Escape Room' - Drei simple Worte, die in mir unbehagen verursachen.

Jonas ließ sich trotz Welpenblick und Aussicht auf nackte Haut nicht dazu überreden an den Strand zu gehen, dabei wäre das Wetter nahezu perfekt. Stattdessen aber beharrte der werte Herr darauf in dieses Gruselkabinet zu gehen.

Allein vor dem Gebäude zu stehen, mit dem Wissen gleich selbiges zu betreten, beschert mir eine schaurige Gänsehaut. Als Kind habe ich mir unerlaubter Weise mit meiner damaligen besten Freundin einen Horrorfilme angesehen.  Ich weiß nicht mehr, um welchen Streifen es sich handelte, aber ich weiß, dass er mich so verstört haben muss, dass ich heute noch einige Dinge meide. Monster, Vampire, Clowns.. all das muss ich nicht in meiner Nähe wissen.

"Ich war wirklich dabei dir das Verhalten im Lokal zu verzeihen, aber jetzt wo wir hier so stehen, überlege ich mir das besser nochmal."

Jonas' Antwort ist nur ein belustigtes Schnauben, während er seinen Zigarettenstummel in den dafür vorgesehenen Aschenbecher ausdrückt. 

"Ich mein' das ernst, dafür.." Mir meinem Daumen zeige ich auf das große Gebäude neben uns. "..bist du mir was schuldig."

Mit einem Grinsen, welches seine großen Grübchen zum Vorschein bringt, kommt er auf mich zu. Seine Hände legen sich an mein Gesicht, ehe er sich zu mir hinunterbeugt und mir einen keuschen Kuss auf die Lippen drückt.

"Ich machs wieder gut, du Schisser. Komm jetzt."

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Nachdem eine kleine Anmeldung erfolgte, finden wir uns vor ein hölzernen Tür wieder. Es ist dunkel, der Flur wird nur spärlich von einer an der Wand hängenden Laterne beleuchten. Schon jetzt würde ich am liebsten umkehren. Tief atme ich durch und wische meine von Schweiß befeuchteten Händen an meiner Stoffhose ab.

"Baby mach nicht so. Da sind nur ein paar verkleidete Spinner."

Vernichtend, weil mein Freund das ganze ziemlich amüsant zu finden scheint, blicke ich zu ihm nach oben. Als wüsste ich nicht, dass diese Gestalten dort drin Menschen in Kostümen sind. In der gleichen Weise ist mir bewusst, dass Filme fiktiv sind und alles was dort passiert nach einem vorgeschriebenen Drehbuch folgt, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es der Job dieser Leute - ob verkleidet oder im Film - ist, andere zu erschrecken. Um Jonas den Wind aus den Segeln zu nehmen, öffne ich so selbstbewusst wie es mir in diesem Moment möglich ist die Tür und mach einen Schritt in den noch viel dunkleren Raum vor uns.

"Holy crab,.. das kannst du nicht von mir verlangen." Zeitgleich mit diesen Worten, wollte ich mich umdrehen, um dieses Zimmer zu verlassen, doch ich stoße auf Wiederstand, der mich aufschreien lässt.

"Prinzessin hey.. ich bins."

Lachend legt er seine Arme um meinen Körper und streichelt mir mit einer Hand über den Kopf. Eine Geste, die mich tatsächlich beruhigt. Etwas beschämt wegen meiner Hysterie löse ich mich von meinem Freund, bleibe allerdings an seinem Arm dran und schiebe ihn ein Stück nach vorn. 

Ganz so als würde Jonas in dieser absoluten Dunkelheit etwas sehen, läuft er den Weg entlang bis wir vor einem Gitter zum stehen bleiben gezwungen werden.

"Hast du 'ne Haarspange oder sowas?"

Noch bevor ich fragen kann, was er in dieser Situation mit einer Haarnadel will, fällt es mir selbst ein, als er sich mit seinen Händen am Schloss zu schaffen macht.

"Schatz, ich glaube nicht, dass es vorgesehen ist, das Schloss auf diese Art und Weise zu knacken. Hier muss irgendwo ein.." Bevor ich meinen Satz zuende Sprechen kann, setzt sich hinter dem Gitter irgendwas in Bewegug und knallt mit einem lauten Aufprall gegen selbiges. Abermals schreiend mach ich einen Satz nach hinten.

"Was ein Hurensohn!"

Diesmal scheint sich sogar Jonas  erschrocken zu haben. Anders als ich kauert er sich jedoch nicht in eine Ecke, sondern flucht vor sich hin - seine Art der Stressbewältigung.

"Was war das?"

Nur langsam öffne ich meine Augen und taste mich an einer Wand vorsichtig zu Jonas heran.

"Schaukelpferd." 

Während seiner kargen Antwort, hat er sich hingehockt und fummelt durch die Gitterstäbe hindurch an dem Kinderspielzeug herum.

Inwischen habe auch ich mich an die Dunkelheit in diesem Zimmer gewöhnt und versuche - nicht sicher, ob ich das überhaupt will - irgendwas zu erkennen.

"Haa!" Triumphierend regt Jonas seine Hand in dem sich ein Schlüssel befindet nach oben.

Freudig öffnet sich mein Mund. Dieser Schlüssel ist das Tool, um aus diesem dunklen Raum zu kommen.

Mein Lächeln verblasst, als wir uns kurz darauf vor einem Kinderzimmer befinden. Vorsichtig luke ich hinein, viel erkenne ich jedoch nicht. Die Wände sind dreckig, links und rechts befindet sich jeweils ein  Doppelstockbett und gegenüber eine mit sicherheit verschlossene Tür. Als Jonas das Zimmer betritt, erhellt sich die Laterne, welche sich hängend in der Mitte des Raumes befindet. Auch wenn der Raum dadurch nur kläglich beleuchtet wird, wirkt er dadurch gleich viel weniger gruselig. Dementsprechend beginne ich mich sicherer zu fühlen.

Diese Enstpannung hält genau solange an, bis ein Mädchen im weißen Gewandt und dunklen Haaren aus einem der unteresten Betten hervorgesprungen kommt. Auch hier ist der Schreck groß, sodass ich mich an Jonas klammere, bis diese Gestalt das Zimmer verlassen hat. Mutig genug, um ihr die Worte "YOU BITCH!" hinterherzurufen, machen Jonas und ich uns auf die Suche nach irgendwelchen brauchbaren Hinweisen.

"Baby, ich glaube, du musst auf's Bett."

"WAS? Wieso ich?"

Ohne eine Antwort zu geben, nimmt er mich - trotz Protest und Gegenwehr - nach oben und setzt mich auf eines der oberen Bett ab.

"Guck mal an einem der Bretter, ob da was ist. Schlüssel oder so." 

"Nur wenn du aufpasst, dass nichts kommt."

Vorsichtig und darauf bedacht, dass ich nichts kaputt mache, krabbel ich das Bett entlang. Ein spitzer Schrei entfährt mir, als mich irgendwas am Hintern berührt. Reflexartig will ich die Leiter nach unten klettern, werde aber von einem feixenden Jonas davon abgehalten.

"Du bist ein Arschloch!" Entfährt es mir, als mir klar wird, dass er es war der mich anfasste.

Abwährend hebt er die Arme. "Was soll ich machen, dein Arsch ist geil. Die Verlockung war einfach zu groß."

Mit den Augen rollend wende ich mich von ihm ab und beginne damit, in den Holzleisten, die sich an der Wand des Bettes befinden, nach einem brauchbaren Gegenstand zu suchen.

"Du hättest mehr davon gehabt, wenn wir zum Strand gegangen wären." Mit dieser bissigen Aussage, ziehe ich eine loses Stück aus der Wand und siehe da - ein weiterer Schlüssel.

Hinter der zuvor verschlossenen Tür befindet sich nun ein Flur, bei dem die Lichter bei betreten allesamt ausgehen.

"Oh nooo, Babeeee." 

So langsam verlässt mich wirklich der Mut, die weiteren Räume zu betreten.

"Alles cool, ist nur dunkel."

Auch wenn Jonas versucht hier den starken zu machen, merke ich durch meine umklammerung an seinem Arm wie angespannt er wirklich ist. Ich verstehe das, immerhin wissen wir nicht, was in den folgenden Räumen folgt.

Es folgten weitere Rätsel, weitere Momente des Schreckens und weitere Personen, die von Jonas - oder wahlweise auch mir - nicht ganz ernst gemeint beleidigt wurden.

In einem Raum ohne Tür verzweifeln wir fast. Es gibt keinen anderen Weg, als den Zurück und das wird sicherlich nicht der Richtige sein. Außerdem gibt es keinen Anhaltspunkt der darauf schließen lässt, was wir zu tun haben, um weiter zu kommen. Neben einem Kamin, einer Komode und einem Schaukelstuhl befindet sich auch nicht viel mehr in diesem Zimmer.

"Geh' mal auf die Knie." 

Ungläubig wegen der unerwarteten Aufforderung meines Freundes, blicke ich über meine Schulter in sein Gesicht.

Er schnaubt belustigt auf. "Sag du mir nochmal, dass ich nur an das eine denke." Grinsend erklärt er mir dann, dass ich mich nicht an seinem 'Freund' zu schaffen machen soll - obwohl er laut eigener Aussage, auch da nichts gegen hätte - sondern lediglich in den Kamin nach Tipps, oder aber einem Ausweg suchen soll.

"Wieso guckst du nicht nach?"

"Weil du nie erleben wirst, dass ich auf die Knie gehe."

Nur widerwillig knie ich mich auf den Kunstpelz, welcher vor dem Kamin ausgelegt ist und werfe einen Blick auf das alles andere als saubere Innere. 

"Und?"

Im selben Moment wie Jonas mir ungeduldige diese Frage stellt, ertönt ein schriller Schrei aus der Öffnung des Kamins.

Sofort springe ich auf und stürze mich in Jonas' Arme. Dabei hinterlasse ich versehentlich eine Schmarre auf seinem Arm.

"Sorry sorry sorry sorry, Babe." Entschuldigend nehme ich seinen Arm in meine Hände und versuche durch das wenige Licht irgendwas zu erkennen. Jonas entzieht sich dieser Berührung und legt stattdessen seine Hände auf meinen Hüften ab.

"Gehts dir gut?"

Ich bekomme nur ein Nicken zutande, viel zu tief sitzt mir der Schreck in den Knochen.

"Hast du was gesehen?"

Ein erneutes Nicken meinerseits.

"Scheint so als müsstest du jetzt doch auf die Knie gehen."

Diese Tatsache lässt mich milde Lächeln.

Tatsächlich befinden wir uns wenig später am Ausgang dieses Horrorhauses und verlassen jenes Gebäude, welches ich wohl nicht wieder betreten werde.

Dennoch erleichtert diesem Escape Room entkommen zu sein, kuschel ich mich an Jonas und beobachte ihn dabei, wie er sich eine Zigarette anzündet. Die Flamme des Feuerzeuges erhellt sein Gesicht, denn inzwischen ist es ziemlich dunkel draußen geworden. Nur vereinzelte Laternen spenden der ruhigen Straße Licht. Ein lauer Wind weht mir durch's Haar und von irgendwo ist ein bellender Hund zu hören.

Arko.

Ich vermisse meinen Vierbeiner, aber ihn mit hierher zunehmen wäre für meinen Dicken einfach zu viel Stress gewesen, außerdem weiß ich, dass es ihm bei Matt und Ryan gut geht. Um mich von dem Fernweh meines über alles geliebten Haustieres abzulenken, schlage ich Jonas vor in einen nahegelegenden Park zu gehen.

Er hat nichts dagegen und so machen wir uns auf den Weg zum Spruce Street Harbor Park; Eine Gegend, die man unbedingt am Abend besuchen sollte, damit die vielen bunten Lichter, welche sich in Bäumen und Büschen befinden auch richtig zur Geltung kommen. Die Atmosphäre ist wahnsinnig schön - beinahe einmalig.

Neben ettlichen Essenbuden und reichlich Sitzgelegenheiten, sind auch einige Hängematten gespannt. Auf einer haben Jonas und ich uns niedergelassen - genießen den Ausblick der leuchtenden Farben.  - Genau das was ich nach dem ganzen Stress zuhause und der Anspannung von der Aktion vorher brauche.

"Es ist so schön hier.. mit dir." Ich greife nach Jonas' Hand und verankere sie mit meiner. Seine Andere fährt derweil über meinen Hintern. Damit wir beide Platz auf der wackelnden Hängematte haben, liegt eines meiner Beine über seine. 

Dass es schön ist, ist noch untertrieben, aber ich kann dieses Gefühl nicht in Worte fassen. Es kommt selten vor, dass wir Momente nur für uns haben, vor allem aber an solche einem Ort. Aber es liegt nicht nur allein am Ort - der ist traumhaft, keine Frage, aber was bringt der schönste Ort, wenn die richtige Person fehlt.

Mir fehlt sie nicht, sie legt neben mir.

Ich weiß, dass Jonas die richtige Person ist, weil er mir fehlt, wenn er nicht da ist. Weil ich jeden seiner Berührungen genieße. Weil wir inzwischen ein nahezu eingespieltes Team sind und nur er es schafft dieses bestimmte Gefühl in mir auszulösen.

Er ist der Richtige, weil ich es fühle.

Gerade als Jonas zu einer Antwort ansetzen will, wird er durch das klingeln seines Handys unterbrochen. Als er sein Telefon aus der Tasche seiner Jogginghose zieht, kann ich 'John' vom Display ablesen. Mit einem leicht genervtes Seufzen nimmt Jonas ab.

"Was gibt's?"

Aus Neugierde habe ich mich etwas aufgerichtet und blicke in das Gesicht meines Freundes. Dieser wirkt plötzlich angespannt und richtet sich ebenfalls etwas auf. 

"Willst du mich verarschen?"

Damit Jonas die Ruhe in diesem Park nicht stört, lege ich ihm beruhigend meine Hand auf die Schulter. Dies scheint nur minimal zu funktionieren, denn sein Gesichtsaudruck wird immer härter. Ganz egal, was John ihm am Telefon berichtet, es kann nichts erfreuliches sein.

Das bestätigt sich als Jonas auflegt und sein Handy mit einem gefluchten "fuck" zurück in seine Tasche schiebt.

Noch immer nicht wissend was los ist, warte ich darauf, dass Jonas mir eine Antwort auf seinen plötzlichen Launenumschwung gibt, jedoch schaut er mir nur tief in die Augen und fährt sich anschließen seufzen durch das Gesicht.

"Schatz, was.."  – "Wir müssen zurück!"

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Ohje, was könnte da nur vorgefallen sein, habt ihr eine Idee? Schreibt mir sehr gern eure Vermutungen und generell auch wir ihr dieses Kapitel fandet. (:

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