6.Kapitel

6.Kapitel
(Kellys Sicht)

Ich sah deprimiert zu, wie die Maus in ein Loch verschwand. //So werde ich noch verhungern!// Ich legte mich hin und legte den Kopf auf meine Pfoten. //Flocke ist tot und ich kann nicht einmal Jagen.// Ein Geräusch riss mich aus meinen Gedanken. //Ein Fuchs?// Ich lauschte angestrengt. //Nein, Füchse machen viel mehr Lärm.// Ich stand auf und humpelte in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Meine Schnurrhaare zuckten aufgeregt, als ich erkannte, dass der Verursacher des Geräusches eine kleine Maus war, die neben einem Baum sass und anscheinend völlig auf das Graben konzentriert war. //Die fange ich!// Ich duckte mich und brauchte ein Paar Herzschläge, bis ich eine Position gefunden hatte, in der mein verwundetes Hinterbein so wenig Schmerzen wie möglich verursachte und schlich mich vorsichtig an die Maus an. Die Maus war nur noch eine Schnurrhaarbreite entfernt. //Dich kriege ich!// Ich machte mich zum Sprung bereit, als plötzlich etwas an mir vorbeirannte, worauf ich das Gleichgewicht verlor und ein panisches quiecken der Maus ertönte.

Als ich aufsah, merkte ich, dass es eine andere Katze gewesen war, die mir die Maus vor der Nase weggefangen hatte. //Nichts wie Weg hier, ich will nicht angegriffen werden.// Ich stand auf und war schon einige Schwanzlängen in die andere Richtung gehumpelt, als die andere Katze mir den Weg versperrte. Ich sah ängstlich auf. //Ich habe ihr den Fang doch gelassen?// ,,Tut mir leid wegen der Maus, ich habe dich vorher nicht bemerkt kleine." Ich nickte nur vorsichtig. ,,Du siehst ziemlich hungrig aus, willst du auch etwas von der Maus haben?" Ich hätte am liebsten sofort zugestimmt, aber schüttelte schliesslich den Kopf und humpelte an der Katze vorbei. //Sonst bin ich der Katze etwas schuldig.// Sie versperrte mir erneut den Weg. ,,Was willst du?" ,,Weisst du wo ich einen guten Unterschlupf finde?" //Will sie mich austricksen?// Ich versuchte, möglichst gelassen zu wirken. ,,Nein, kenne ich nicht."
Ich drehte mich um, worauf mein Bauch hörbar knurrte.

Die Kätzin stand kurz darauf wieder vor mir und musterte mich von oben bis unten. ,,Soviel zum Thema du hast keinen Hunger." Ich traute meinen Augen nicht, als sie mir die Maus vor die Pfoten legte und mich auffordernd ansah. ,,Friss jetzt, dein Bauch lockt noch Füchse an." Ich biss zögerlich in die Maus und wollte nicht so hungrig wirken, wie ich mich fühlte, aber nach dem zweiten Biss verschlang ich die Maus regelrecht. //Das fühlt sich gut an.// Ich sah dankbar und ein wenig beschämt zu der Kätzin. Sie schnurrte amüsiert und leckte sich eine Pfote. ,,Du hattest wohl doch Hunger kleines." Ich nickte unsicher. //Was will sie jetzt von mir?//

Die Kätzin setzte sich. „Wie wäre es mit einer Abmachung?" Ich legte den Kopf schief. „Mit welcher?" „Du nimmst mich zu deinem Unterschlupf mit und dafür Jage ich für dich." Ich zögerte, nickte aber schliesslich. „Abgemacht."

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