1.Kapitel
1.Kapitel
Ich sah hilflos zwischen Tannenstern und Frostwind hin und her. Die Kätzin beugte sich über Tannenstern, der mit halb geschlossenen Augen da lag und vor Schmerzen kaum noch etwas mitzubekommen schien. Ich trat an ihre Seite und berührte sie sanft mit dem Schweif an der Flanke. Sie senkte die Stimme, damit Tannenstern uns nicht hören konnte. „Er riecht völlig normal und nichts hat geholfen!" Einen Herzschlag lang überkam mich Verzweiflung. //Was ist, wenn er seine restlichen Leben verliert? // „Frostwind, hast du keine Ahnung, was es sein könnte?" Sie richtete ihre hellen Augen in meine Richtung. Ich bemerke, dass sie ein wenig zitterte. „Ich kann nur weiter versuchen, seine Schmerzen mit Mohnsamen zu lindern." Ich sah zu meinem Vater herüber. Er lag am Boden und krümmte sich mit halb geschlossenen Augen. Solange ich denken konnte, hatte ich den stolzen Anführer des BlattClans nie so hilflos gesehen.
Vogelbeere kam mit einer Maus durch den Lagereingang, erblickte ihren Gefährten, liess die Maus fallen und rannte zu ihm. „Tannenstern! Was ist passiert?" Frostwind prüfte die Luft. „Ich kümmere mich um Vogelbeere, du hältst Pechfeder davon ab, irgendetwas zu machen." Bevor ich antworten konnte folgte Frostwind Vogelbeere. Pechfeder kam einige Herzschläge später ins Lager und sah völlig verwirrt zu ihrer Mutter. „Nachtblau, was ist los?" Ich stellte mich vor sie und versperrte ihr so die Sicht auf Tannenstern und Vogelbeere. „Tannenstern geht es nicht gut." Pechfeder legte den Kopf schief. „Verliert er ein Leben?" „Ich weiss es nicht, aber es hilft ihm nicht, wenn plötzlich der halbe Clan bei ihm ist." Pechfeder wirkte noch immer verwirrt, aber neigte schliesslich resigniert den Kopf. „Ja Nachtblau, du wirst schon wissen was richtig ist." Ich seufzte leise. //Sie tut mir leid.//
Etwas später...
Frostwind kam zu mir und Pechfeder herüber. „Ihr könnt zu ihm." Pechfeders Augen flackerten hoffnungsvoll auf. „Es geht ihm besser?" Frostwind ignorierte ihre Schwester und richtete ihre Augen auf mich. „Tannenstern hat dir noch etwas zu sagen." Ich versuchte vergeblich, in ihrem Gesicht einen Hinweis darauf zu finden, was sie dachte. „Geht jetzt zu ihm, aber macht es ihm nicht schwerer als es ist." Pechfeder tauschte einen verwirrten Blick mit mir. Wir wussten beide, dass es keinen Sinn hätte, Frostwind weiter auszufragen, also gingen wir zu Tannenstern. Der braune Kater schlug mühsam die Augen auf und sah mich an. „Nachtblau, du musst den BlattClan beschützen!" Ich kauerte mich zu ihm. „Das werde ich, mit dir zusammen!" Tannenstern wollte noch etwas sagen, aber krümmte sich einen Moment später vor Schmerzen. Pechfeder sah traurig auf ihren Vater hinab und drückte sich an Vogelbeere, die neben Tannensterns Kopf kauerte.
Frostwind seufzte und liess sich neben mir nieder. „Möge der SternenClan mit dir sein, Tannenstern." Sie legte ihren Kopf auf die Pfoten.
Als es dämmerte, schreckte Frostwind, die neben mir eingedöst war, ab einem schmerzerfüllten Jaulen auf. „Es ist vorbei, oder?" Ich wusste zwar dass es vorbei war, aber wollte es nicht aussprechen, weil ich es nicht glauben wollte. Stattdessen legte ich nur schweigend den Schweif um sie.
„Er ist tot." Pechfeders Stimme war zittrig. Frostwind wimmerte leise. Ich vergrub meine Nase in Tannensterns Fell und versuchte, den ekelhaften Gestank des Todes zu ignorieren. –nach einer Weile kam mir ein Gedanke, der mir mehr Angst einjagte als alles andere. //Ich muss ab jetzt Tannensterns Platz einnehmen.//
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