Kapitel 9

Pelz an Pelz strichen sie durch das Unterholz. "Wie war dein erstes echtes Training?" Erkundigte Goldpfote sich. "Schrecklich", seufzte Olivia und ließ sich von ihm durch die Bäume führen. Goldpfote bewegte sich selbstsicher und schnell. Nach einer Weile kamen sie auf eine Lichtung. Die Sterne und der Mond beleuchteten das Gras und Olivia hielt vor Staunen den Atem an. "Schön, was?" Lachte Goldpfote und trat ins Licht. Über die Lichtung plätscherte ein schmaler Bach und Olivia hockte sich hin um zu trinken. Sie stöhnte auf, als sie ihre Schulter bewegte. Sie war völlig verspannt! Goldpfote beugte sich zu ihr herüber und fing an, ihr in schnellen Strichen das Fell zu lecken. Zuerst protestierte sie, doch dann fing sie an sich zu entspannen und erzählte Goldpfote von ihrem Tag. "Zuerst war Eisstern total nett, aber dann beim Training war er richtig hart und hat die ganze Zeit nur geschimpft. Er hat mich immer wieder angegriffen und als ich nicht mehr konnte, sollte ich jagen. Auch da habe ich alles Falsch gemacht." Sie seufzte. "Komm", sagte Goldpfote und erhob sich. Er führte sie zu einem kleinen Felsüberhang, unter dem ein Mosspolster ausgebreitet war. "Hier schlafe ich, wenn mir alles zu viel wird und ich meine Ruhe brauche. Es ist nicht weit von hier ins Lager." Er deutete auf einen großen Baum, dessen Krone die der anderen überragte. "Da musst du hinlaufen, dann kreuzt du den Weg, der zum Lager führt. Aber ruh dich jetzt aus, es reicht, wenn du morgen Abend im Lager auftauchst." Olivia rollte sich zusammen und Goldpfote legte sich neben sie. "Ich bin dir schon eine ganze Weile im Wald hinterher gelaufen, weißt du?" Erstaunt sah Olivia ihn an. "Warum?" "Ich hatte gehofft, dass du nicht zurückfinden würdest. Ich wollte diesen Ort hier mit dir teilen." Sie spürte ein Kribbeln unter dem Pelz und rückte noch ein bisschen näher an ihn. "Warum?" "Ich mag dich", antworte Goldpfote schlicht und schlief ein. Nachdenklich legte sie den Kopf auf ihre Pfoten und beobachtete noch einen Moment den Sternenhimmel, bevor auch sie in den Schlaf glitt.

Olivia schlug die Augen auf, es war ziemlich dunkel. Ihr Blick ( @eisstern sorry!) blieb an ihrem Wecker hängen. 6:24 Uhr. Es blieben ihr also noch genau 16 Minuten bis sie aufstehen musste. Da Olivia sich jedoch so wach fühlte, dass sie befürchtete nicht wieder einschlafen zu können beschloss sie zu duschen. Im Badezimmer blickte sie in den Spiegel.

Oh Gott!

Ihre Pupillen hatten komplett die Form verändert, so dass es aussah, als hätte sie Katzenaugen. Hatte sie auch.

Wie gruselig!

Sie war froh, dass der Spiegel nach dem Duschen beschlagen war, weil sie so nicht weiter ihre Augen anstarren konnte. Sie zog sich an und huschte dann in ihr Zimmer, um dort vor dem Spiegel die Kontaktlinsen einzusetzen und ihre Haare zu machen. Dann lief sie nach unten in die Küche. Sie deckte den Tisch und aß ihr Müsli in Rekordtempo. Schnell steckte sie noch einen Apfel und eine Banane ein und flitzte los. Sie hatte nämlich vergessen, dass sie zu Fuß laufen musste, da ihr Fahrrad bei dem Unfall Schaden genommen hatte und noch in der Reparatur war. Im Stechschritt stapfte sie also den Berg hoch und bog in den Kreisverkehr ein. Dort wartete Kerry, die mit ihr in eine Klasse ging, wie versprochen ohne Fahrrad. Die beiden kannten sich schon seit dem Kindergarten. Sie umarmten sich kurz, dann liefen sie weiter In Richtung Schule. Plötzlich fluchte Kerry:" Olive, hast du die Vokabeln gelernt?" Aber auch Olivia musste verneinen und so fragten sie sich den Rest des Wegs gegenseitig die Vokabeln ab. In der Schule angekommen ging Olivia zu ihrem Schließfach und begegnete dabei Marc, einem Jungen aus Sams Klasse. Ihr fiel ein, dass sie ja heute mit ihm Schluss machen musste und sie beeilte sich. Sam hatte in der ersten Stunde Politik, also ging Olivia zu dem Raum von seinen Poli-Lehrer, Herrn Lott. Sam stand in einer Traube von Schülern. Die Hände lässig in den Taschen. Sie trat langsam hinter ihm und hob die Hand um ihm auf die Schulter zu tippen, da hörte sie, was er sagte. "Ja, richtig abgefuckt war die und plötzlich kotzt dich mich an. Ich bin natürlich sofort gegangen ich mein was hätte ich sonst tun sollen. Ich wusste ja nicht, dass die von dem bisschen Alk gleich so knülle wird. Ich dachte, die hätte vielleicht ein bisschen mehr Mumm, als Olivia, aber falsch gedacht. Genauso ne Niete im Küssen, wie die." Olivia schnappte nach Luft sie räusperte sich:"Schön zu wissen Sam! Weißt du, ich hab zwar deiner Meinung nach keinen Mumm aber ich habe Mumm genug zu meiner Freundin zu stehen und um dir zu sagen, was für ein Arsch du bist. Was auch immer das zwischen uns für dich war, es ist aus!" Dann drehte sich sich um und ging. "Hey Baby!" Rief Sam, doch Olivia ignorierte ihn. Er zuckte mit den Schultern, dann wendete er sich an die Jungs und sagte:"Die Weiber heute halt." Olivia kochte vor Wut, als sie an ihrem Klassenzimmer ankam. Lilly wartete schon auf sie und nahm sie in den Arm. Lilly war eben die beste Freundin der Welt.

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