Kapitel 4
Der Wind fuhr Olivia durch das Fell, als sie am Seeufer erwachte und sie lief schnell in den Schutz der Bäume. Mit federnden Schritten bewegte sie sich zwischen den Bäumen auf der Suche nach anderen Katzen. Eine Amsel sang ihr Lied, während Olivia durch den dunkler werdenden Wald strich. Der Boden wurde weicher und ihre Schritte klangen gedämpft, als die Laubbäume in Fichten übergingen. Plötzlich nahm Olivia einen fremden Geruch war. Ihre Nackenhaare stellten sich auf und sie zog sich in den Schatten eines Baumes zurück. Kurz darauf brach eine hellgraue Katze zwischen den Bäumen hervor. Sie rannte direkt auf Olivias Baum zu. Olivia duckte sich noch tiefer in die Schatten, aber die Katze hatte sie schon gesehen. Verdutzt hielt sie inne, sie fing sich jedoch schnell wieder" rutsch mal!" Bat sie Olivia und legte sich neben sie zwischen die Wurzeln.Völlig perplex rückte Olivia zur Seite und musterte die Katze, die sich jetzt mit peitschendem Schwanz an eine Wurzel drängte. Einen Augenblick später trat eine weitere Katze in Olivias Blickfeld. Diese war sandfarben und überragte die hellgraue um einiges. Die Katze hob leicht den Kopf und lief dann schnurstracks auf ihr Versteck zu. "Mist!" Entfuhr es der Hellgrauen, als sie entdeckt wurden. "Federgras, hältst du mich für doof? Ich kann dich doch riechen, wenn du dich verstecken sollst, dann heißt das, dass ich dich weder riechen, noch sehen, noch hören darf. Verstehst du? Meine Sinne sind doch viel stärker als die eines Menschen." Seufzend wandte sich die Katze an Olivia." Und wer bist du?" Sie konnte sich gerade noch verkneifen ihren wirklichen Namen zu nennen und stotterte:"Ich bin ähh Nachtbrise."" Bist du neu?" Fragend legte die kleinere Katze den Kopf schief. "Federgras, nur weil du diese Katze anscheinend auch nicht kennst, heißt das noch lange nicht, dass sie hier neu sein muss! Verzeihung Nachtbrise, Federgras ist neu hier, und kennt die Regeln der Höflichkeit offensichtlich nicht. Olivia war unwohl in ihrem Pelz. "Ich bin aber wirklich neu hier", stellte sie klar. "Tatsächlich?"murmelte die ältere. "Ich bin Sandrose", stellte sie sich dann vor. "Wer ist denn dein Mentor?" Fragte Sandrose dann und legte den Kopf schief. "Mein Mentor? Was für ein Mentor?" "Was, du hast keinen Mentor?!" Federgras sah sie entsetzt an. "Federgras, benimm dich!" Fauchte Sandrose. An Olivia gewandt sagte sie:"Du wirst bestimmt bald einen Mentor zugeteilt bekommen, zu welchen Nachtkatzen hattest du denn bis jetzt schon Kontakt?" Olivia dachte kurz nach "Felskralle und Streifenfell?""Und Felskralle hat dir keinen Mentor zugeteilt?" Fragte Sandrose verwundert. "Nicht, dass ich wüsste."Was meinte sie mit diesem verflixten Mentor? Olivia musste unbedingt Felskralle danach fragen, wenn sie ihn das nächste Mal sah. " Wie oft warst du denn bis jetzt schon hier?" Langsam begannen Sandroses Fragen sie zu nerven. "Also jetzt das vierte Mal.""Okay", Sandrose schien nach zu denken. "Dann kommst du jetzt mit uns und wir bringen dich zu Felskralle, damit du hier nicht weiter allein herum irrst." Die drei Katzen machten sich auf den Weg, auf dem Sandrose und Federgras ursprünglich gekommen waren. Aufgeregt nahm Olivia alles in sich auf, die frischen grünen Düfte des Farns, der auf kleinen Lichtungen spross und den harzigen Geruch der Kiefern. Nach einer Weile bogen sie in einen Laubwald ab. Plötzlich blieb Sandrose stehen. "Federgras, siehst du das Kaninchen da? Ich möchte, dass du versuchst es zu fangen. Denk daran, was ich dir gesagt habe und danach kommst du direkt zum Lager." Mit einem kurzen Nicken verschwand Federgras im Unterholz. Sandrose lief weiter "komm Nachtbrise, wir sind gleich da." Olivia schloss schnell zu ihr auf und das letzte Stück liefen sie nebeneinander. Sie genoss das Gefühl ihrer Muskeln, die sich unter ihrem Pelz dehnten und zusammen zogen. Sie merkte nicht, dass sie immer schneller wurde, bis Sandrose ihr den Schwanz auf die Schulter legte. " Es kommt nicht so gut, wenn wir uns Lager stürzen." Peinlich berührt verlangsamte Olivia ihr Tempo und die beiden Kätzinnen traten vor einen Brombeerwall, vor dem ein junger Kater Wache hielt. "Hallo Goldpfote, lässt du uns durch?" Mit einem freundlichem aufblitzen in den Augen schnippte Sandrose mit dem Schwanz gegen sein Ohr. Verärgert zog er die Schnurrhaare zurück, rückte aber beiseite, um ihnen Eintritt zu einem schmalen Tunnel zu verschaffen. Sandrose zwinkerte ihm noch einmal zu, dann verschwand sie im Tunnel. Zögerlich folgte Nachtbrise ihr.
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Nachtkatze
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