Kapitel 15
Total zerschlagen wachte sie auf. Sie nahm eine kurze Dusche und bereitete sich wie üblich auf den Tag vor.
Zuerst hatten sie Kunst und sie fingen mit den neuen Thema Graffiti an. Olivia und Lillian begannen direkt mit den Entwürfen für den Schriftzug ihrer Namen. Viel zu schnell war die Doppelstunde vorbei. Danach hatten sie Sport. Sie spielten Basketball. Olivias Hasssport. Egal, wie sehr sie sich auch anstrengte, es reichte nie für eine Eins. Zu ihrer Freude kam sie mit Lilly in ein Team und die Beiden legten sich mächtig ins Zeug. Als Olivia nach der Stunde zur Umkleide lief, nickte ihr Lehrer ihr anerkennend zu. Das Lob beflügelte Ihre Laune und ließ sie auch die Doppelstunde Englisch überstehen. Endlich war große Mittagspause. Zusammen mit Kerry ging sie in die Stadt und sie teilten sich eine Asiabox. Jetzt mussten sie nur noch zwei Stunden Informatik aushalten, dann war Schulschluss.
Nachdem sie schließlich Zuhause angekommen war, machte sie sich für die Party fertig. Um sechs Uhr brach sie mit dem Kuchen zu Theo auf. Theo wohnte in einem hübschen Einfamilienhaus auf der anderen Seite des Stadtparks und natürlich war Olivia viel zu früh. Sie brachte den Kuchen zum Buffet, begrüßte Theo und gab ihm die CD."Danke Cousinchen! Superklasse!" Theo umarmte sie kurz, dann sah er sich um. "Allein da?" Olivia nickte. "Ach dann...kannst du auch noch kurz die Lichterketten aufhängen."
Typisch Theo!
Sie grinste, schnappte sich die Lichterketten und einen Stuhl und drapierte sie auf der Vorhangstange. Theo hatte in der einen Ecke des Wohnzimmers ein provisorisches Mischpult aufgebaut. Schräg gegenüber stand das Buffet. dazwischen war freie Fläche zum Tanzen und einige Sofas und Sessel standen an der Wand.
Ein paar Jungs und Mädels standen auf der Terasse und reichten Chipstüten und Eistee herum. Olivia gesellte sich zu ihnen. Manche kannte sie vom sehen, aber die meisten waren ihr fremd. Den Eistee lehnte sie ab, griff aber bei den Chips zu und bald entwickelte sich eine angeregte Unterhaltung. Schließlich rief Theo nach drinnen und sie stießen mit Cola auf seinen Geburtstag an. Er drehte die Musik auf und die Stimmung wurde locker. Olivia amüsierte sich gut, doch sie hatte Durst. Als sie in den Flur trat, um sich in der Küche etwas zu trinken zu holen, entdeckte sie Sam, wie er knutschend mit einem Mädchen an der Garderobe lehnte. Sie griff sich ihre Jacke aus einer Ecke und stürmte nach draußen. Die Tür zog sie laut hinter sich zu, dann ging sie die Treppenstufen runter und setzte sich auf die letzte. Fröstelnd zog sie ihre Jacke enger um ihre Schultern und wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus den Augenwinkeln. "Hey, das ist meine Jacke!" Hörte sie plötzlich eine tiefe Stimme hinter sich. Erschrocken sprang sie auf. Eine Stufe hinter ihr stand ein Junge, ungefähr in ihrem Alter. Er war durchschnittlich groß, hatte breite Schultern und dunkle, fast schwarze Haare. Olivia sah an sich herunter, tatsächlich hatte sie eine fremde Jacke an. "Oh sorry, das tut mir total leid!" Stotterte sie, zog die Jacke aus und hielt sie ihm hin. "Kein Ding!" Er lachte, doch als er ihre Tränen sah, hielt er inne. "Hey.... Was ist los?" Olivia, welche in der kalten Luft zitterte schlang die Arme um sich. "Nichts, nicht schlimm." Winkte sie ab, konnte jedoch nicht verhindern, dass ihre Stimme zitterte. "Wo ist denn deine eigene Jacke, du hast doch eine dabei, oder?" Fragte er.
Sie konnte keinesfalls nochmal nach drinnen gehen!
"Gehht schschschon", bibberte sie. "Ich bin übrigens Olivia", brachte sie dann hervor. "Ky. " Du frierst, lass uns doch kurz deine Jacke holen." "Nein, ich kann nicht da rein...", gab Olivia mit leiser Stimme zu. "Es ist wegen diesem Typen, Sam, oder? Ich habe gesehen, wie du losgerannt bist, als du ihn entdeckt hast." Olivia nickte, da der Kloß in ihrem Hals ihr das sprechen verbat. Plötzlich fing sie erneut an zu weinen. Ky legte ihr seine Jacke um die Schulter und versuchte ihre Tränen mit einem Taschentuch wegzuwischen. Als Olivia das schwarz verschmierte Taschentuch sah, fiel ihr auf, wie schrecklich sie mit der verlaufenen Wimperntusche aussehen musste. Sie wandte sich ab und versuchte, das gröbste mit den Händen in Ordnung zu bringen. Ky stand daneben und trat unschlüssig von einem Fuß auf den anderen. "Du kannst ruhig gehen", schluchzte Olivia. Tatsächlich ging Ky nach drinnen, kam aber kurz darauf zurück. "Wie sieht deine Jacke aus?" Verwundert schaute Olivia hoch. "Ich wollte sie holen, aber ich habe keine Ahnung wie sie aussieht", gab er zu. Olivia beschrieb ihm ihre Jacke und er holte sie. Er brachte außerdem ein feuchtes Tuch mit und wischte ihr Gesicht sauber. Das ganze war Olivia total peinlich und sie brachte ein leises "Danke" heraus. "Selbstverständlich" Ky reichte ihr ein weiteres Tempo, damit sie sich die Nase putzen konnte. "Hicks!Oh Sorry!"
Das war vielleicht peinlich!
"Also nicht, dass du denkst ich hätte etwas getrunken. Ich bekomme immer Schluckauf, wenn ich heule." Ky lachte,"bei mir genauso!" "Echt?" Zum ersten Mal sah Olivia ihn wirklich an. "Ja, ich dachte ich wär der Einzige, dem das so geht. Du hast mich gerade von meinem Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde abgehalten", witzelte Ky. Die beiden lachten. "Komm lass uns ein Stück gehen", schlug er vor und sie liefen die Straße entlang. Als sie an einer Haltestelle vorbeikamen blieb Olivia stehen. "Ich muss gehen, wir sehen uns" "Bestimmt! War schön, mich mit dir zu unterhalten." Zum Abschied winkte er einmal kurz, dann lief er die Straße zurück zu Theos Haus.
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