Kapitel 4

Der Dachboden erschien unheimlich, still. Eine Stille in der man eine Messerklinge hätte hören können, wie sie die Pulsadern eines Opfers durchtrennte.

Rachels Knie zitterten leicht als sie einen Fuss vor den andren setzte. Plötzlich stieg sie auf eine knarzende Diele, diese knarzte so abscheulich. Sie zuckte zusammen, hoffentlich hatte er sie nicht gehört. Damian. Ihr Kidnapper und das grösste Monster das je durch die Atmosphäre geflogen war. Sie hoffte, wenn sie diese Nacht nicht überlebte, dass er von einem Blitz getroffen werden würde, wenn er der Sonne entgegenflog.

Sie spürte einen Windhauch im Nacken und wusste augenblicklich, dass es begonnen hatte. Ein Schatten legte sich wie ein Leichentuch um sie, bedeckte ihre Haut. Eine unsichtbare Hand griff an ihren Hals und drückte langsam zu. Die Luft schien in ihren Lungen stehen zu bleiben. Die Umgebung wirkte auf einmal bleiern und die Zeit schien aus Sirup zu bestehen. Vor Rachels Augen tanzten schwarze Flecken, die immer grösser wurden. Sich zu einer Spirale formten, in der sie festgehalten wurde.

Plötzlich durchfuhr sie ein Geistesblitz: das Gift, sie hatte es irgendwo in ihrer Tasche. Inzwischen presste der Schatten sie gegen die Wand, die Luft schien aus ihren Lungen zu entweichen. Eine Stimme wie ein Echo flüsterte: "Hallo, Hexe. Ich bin zurück."

Rachel realisierte die Situation, zog das Reagenzglas mit dem Gift aus ihrer Manteltasche und zerschlug es an der Wand. Sofort spürte sie die Flüssigkeit ihre Hände hinabrinnen. Sie drückte ihm das Glas an die Stelle wo die Schatten am dunkelsten waren und ihm ihre Hände dort wo sie das Gesicht vermutete. Er schrie vor schmerz gequält auf und liess sie auf den Boden fallen. Sie rutschte die wand hinunter und bemerkte wie sich die Wunden an ihrem Rücken erneut geöffnet hatten. Das Blut rauschte in ihren Ohren und sie sah wie Damians Silhouette begann zu erscheinen, schnell verfestigte sich der Rest seines Körpers. Er presste sich die Hände gegen die stellen, an denen das Gift seine Hand versengt hatte. Die Flecken wurden immer grösser und Damian keuchte: "Hexe!"

Sie lachte böse auf: "Ich sagte dir doch, dass ich keine Prinzessin bin."

Während sie am Boden lang kam er auf sie zu. Er stieg ihr auf die Finger, hob sie hoch und schleuderte sie gegen einen Schrank. Dieser barst und sie rutschte an der zersplitterten Tür zu Boden. Rachels Kleidung wurde von Blut getränkt. Damian kam wieder auf sie zu und trat ihr in die Rippen und den Bauch. Rachel schrie vor Schmerz auf, Tränen stiegen ihr in die Augen und rannen über ihre Wangen.

Sie fing die salzige Flüssigkeit mit den Lippen auf und diese gab ihr neue Kraft. Sie zog eine Haarnadel aus dem Knoten und rammte ihm ihn in den Fuss.

Sie sprang auf, kletterte die Leiter zum Dach hinauf und blickte zum Mond hinauf. Sie hörte Damian unten vor Wut laut schreien, dann bemerkte sie wie er die Leiter nach oben stieg. Nun stand er vor ihr mit einem Ausdruck in den Augen: dunkel, hart und gnadenlos. Sie wusste, er würde sie foltern und zerstören, bis nichts von ihr übrig war, doch sie konnte es verhindern, indem sie ihn tötete.

Sie ging langsam auf Damian zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter, lächelte geheimnisvoll und raunte:" Du lebst nicht mehr lange, also nenn mich noch einmal Hexe!" Er sah sie ungläubig an, staunte immer noch schliesslich schlug er nach ihr. Sie duckte sich und wich ihm aus. Er fuhr seine Krallen aus, wie Messer durchschnitten sie die Luft. Sie griff nach einem Dolch und umklammerte dessen Griff fest. Er legte eine Hand auf ihre Wange und fuhr mit einem Ruck ihre Wange entlang. Die Kratzer brannten, als ob sie in Flammen stünden. Er hob eine Hand und Flammen loderten im unteren Stockwerk auf. Der Rauch stieg in den Himmel, bald fing der Dachstuhl Feuer und Rachel nahm ihren Mut zusammen.

Sie holte tief Luft und drückte den Dolch oberhalb des linken Rippenbogens in seine Haut. Sie rammte ihn hinein, spürte wie dieser ohne wiederstand sein Herz durchbohrte. Schliesslich drehte sie ihn um und riss ihn mir ganzer Kraft hinaus. Schwarze Flüssigkeit rann aus der Wunde, befleckte ihre Hände und den Dolch. Damians Haut verlor an Farbe, während sich die Flammen am Dachstuhl entlangfrassen. Inzwischen strömte das Blut aus seinem Körper. Sie fasste einen Entschluss, wenn sie nicht verbrennen wollte musste sie es tun. "Flieg!" flüsterte sie und er gehorchte, er hob sie hoch und trug sie über das Flammenmeer, bis sie ein Stück entfernt im Gras landeten.

Er starrte die Sterne an und murmelte: "Orion war immer das interessanteste Bild! Bitte verzeih mir, verzeih was ich dir angetan habe."

Rachel wollte Ja sagen, doch dann sagte sie: "Nein, Damian. Ich kann dir nicht verzeihen, du warst immer ein böser Mensch und du wirst es auch immer bleiben."

Er sah in den Himmel und mit jedem Wort das er sagte schwand seine Kraft. Mit letzter Energie brachte er hervor: "Es tut mir leid, Rachel. Werde glücklich." Dann richteten sich seine Augen auf den Himmel ohne ihn zu sehen. Sie ging davon und liess ihn zurück.



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