Kapitel 1

Die Dunkelheit umfing Rachel wie ein dunkles Tuch, wie schwarze Tinte. Sie zitterte am ganzen Körper, als sie einen Fuss vor den Anderen in Richtung des Pubs setzte. Sie öffnete die knarzende Tür und betrat den Schankraum aus dem ihr eine stickige von Rauch geschwängerte Luft entgegenschlug.

Sie sah sich um; ausser ihr befanden sich nur ein paar paffende ältere Herren am Stammtisch und ein übermüdeter Barkeeper dort. Doch dann zog jemand ihre Aufmerksamkeit auf sich, ein Typ der gekleidet war wie ein Totengräber. Sie sah ihm direkt in die schwarzen Augen, die wirkten wie dunkle Materie, tief und alles zu verschlingen drohend. Ihr lief ein Schauer über den Rücken, denn seine Augen waren wie die, dessen Namen sie nicht einmal mehr dachte. Damian. Doch das war schier unmöglich, denn Damian war verschwunden, vor über 3 Jahren.

Anfangs hatte er nett gewirkt, wie ein normaler Teenager eben. Sie hatte ihm ihre Nummer gegeben und sie hatten sich oft getroffen, doch eines Tages hatte sie ein Date mit einem anderen. Sie hatte es Damian erzählt und erwartet, dass er sich für sie freuen würde. Doch er rannte davon und am nächsten Tag sprach der andere Junge kein Wort mehr mit ihr. Zudem hatte er ein blaues Auge. Er hatte sie pro tag gefühlt 30 Mal angerufen, und ihr 100erte SMS geschrieben, ihre Mailbox war zu gespammt gewesen. Sie hatte ihre Nummer mehrmals gewechselt, doch dann hatte er ihr aufgelauert, oder ihren Freundinnen. Sie gegen eine Wand gepresst und gewartet bis sie redeten. In dieser Zeit hatte sich Rachel immer mehr zurückgezogen, ihre freunde ignoriert, denn sie wollte sie nicht in die Sache hineinziehen. Sie waren auf Klassenfahrt gegangen. Damals begann der Terror erst richtig.

Er hatte damals Dinge getan die, die sie nie wieder normal werden liessen. 48 Stunden in einem Kellergewölbe eines Klosters zu verbringen, das sie auf Klassenfahrt besucht hatte waren durchaus verändernd. Zwei Tage in denen sie bemerkte wie beängstigend Schatten waren und dunkle Augen die sich in sie hineinbohrten. Er hatte sie ein enges, verruchtes rotes Kleid tragen lassen. Die Handgelenke an ein Gitter gefesselt und sie in einen Käfig gesperrt. Rachel hatte anfangs um Hilfe geschrien, hatte sich gewehrt und ihn gekratzt. Doch irgendwann war sie heiser geworden und hatte aufgegeben. Was sich als ein fataler Fehler entpuppte: er hatte begonnen ihr zu erzählen was für eine Versagerin sie in seinen Augen war. In ihrem Kopf hallten noch immer seine Worte nach:

"Weisst du was du bist, Prinzessin? Sieh dich doch einmal an, hilflos, klein und alleingelassen, von deinen ach so tollen Eltern! Glaubst du wirklich, dass sie verunglückt sind? Ich kann dir sagen, alles was man dir je gesagt hat stimmt nicht! Deine Eltern sind krank! So krank. Sie sabbern auf die Bettwäsche einer Psychiatrie und hängen an einem Tropf der sie daran hindert wahnsinnig zu werden! Wenn man ihnen von dir erzählt lachen sie, zeigen der Person einen Vogel, sagen sie hätten keine Kinder. Rachel Johnson, dein Leben ist erbärmlich, DU BIST ERBÄRMLICH!"

"Hallo Prinzessin!" raunte jemand ihr ins Ohr. Rachel zuckte zusammen, ihr lief ein Schauer nach dem anderen über den Rücken. Ihre Nackenhaare stellten sich auf. "Ich bin zurück, Prinzessin und heute entkommst du mir nicht." Sein Mund befand sich so dicht an ihrem Ohr. Plötzlich ging alles ganz schnell: er packte sie, warf sie sich über die Schulter und zog ihr einen Sack über den Kopf. Zu den Männern im Raum hörte sie ihn sagen: "Habt Geduld, vor Morgengrauen wird sie von Blut beschmutzt sein."

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top