Zitternd stehe ich hier, mein Handy in der Hand, auf den Bildschirm starrend. Ich weiß nicht worauf genau ich warte, wahrscheinlich auf eine Nachricht von dir. Doch es kommt keine und aus irgendeinem Grund, macht mir das Angst. Tierische Angst.
Ich wollte Jetzt nicht alleine sein, nicht an diesem Ort! Die Erinnerungen quälen mich und es ist fast so, als könnte ich die Hitze wieder spüren. Die Hitze des Feuers, welches langsam alles verschlingt. Welches dich verschlungen hat, weil ich Panik bekommen habe und erst zu spät noch einmal nachgedacht hatte.
Es tut mir leid! Das war doch so nicht geplant. Wir wollten doch nur im Wald Campen, ein Lagerfeuer machen und einfach Spaß haben. Ich wusste nicht, dass das Feuer nicht ganz aus war. Ich wusste nicht, dass der Wind in der Nacht die Glut so sehr aufwirbeln und wieder entfachen würde. Ich wusste nicht, dass du noch in deinem Zelt lagst und geschlafen hast. Ich wusste nicht, dass ich dich zurück gelassen hatte und den Flammen überlassen hatte. Ich wusste es nicht!
"Ich wusste das nicht! Es tut mir so schrecklich leid!"
Tränen laufen meine Wangen hinab und ich habe das Gefühl nicht mehr lange stehen zu können. Meine Beine zittern und Schienen mein Gewicht nicht mehr lange halten zu können. Doch dies ist für mich eher beiläufig. Die Gewissheit, dass ich dich zurück gelassen hatte, als ich dich eigentlich noch hätte retten können, war schrecklich. Ich will dieses Gefühl nicht mehr. Ich will mich nicht mehr schuldig fühlen!
"Ich bin ein Feigling. Ich hätte dir helfen müssen. Es tut mir so leid, verzeih mir!"
Meine Stimme ist kaum mehr als ein Wimmern, als der Nachrichtenton meines Handys ertönt und ich eine Nachricht erhalten habe. Deine Nachricht!
Ohne lange zu zögern öffne ich sie und lese, was du mir dieses mal zu sagen hast.
Ja, du bist ein Feigling und du hast mich zurück gelassen. Dir war dein eigenes Leben wichtiger! Es war deine Schuld, du wolltest das Feuer löschen und auch du meintest zwei Zelte wären besser, weil wir ja so unterschiedlich lange schliefen. Mit nur einem Zelt, würde ich heute noch Leben! Du hättest gesehen das ich noch neben dir liege und mich geweckt. Aber das lässt sich ja nicht mehr ändern. Weißt du wäre ich an deiner Stelle gewesen, hätte ich zu erste geguckt, ob du noch in deinem Zelt bist. Weil du mir wichtig bist, aber ich dir wohl nicht. Doch jetzt ist das egal.
Eins sage ich dir aber. Die Schuld wirst du nicht los. An deinen Händen klebt mein Blut und das wird sich nicht ändern. MICH wirst du nicht mehr los. Ich werde dich weiter verfolgen, bis du eines Tages da bist wo du hingehörst. Im Jenseits, bei mir. Da wo du schon länger hättest sein müssen.
Deine Entschuldigung kannst du übrigens vergessen, ich verzeihe dir nicht! Ich werde dir niemals verzeihen!
Zitternd lasse ich das Handy fallen und gehe auf die Knie. Mein Gesicht vergrabe ich in meinen Händen und lasse den Tränen freien Lauf. Ich kann es dir nicht übel nehmen, überhaupt nicht. Trozdem schmerzt es, die Gewissheit das du mir nicht verzeihen wirst. Es war doch nicht meine Absicht.
"Hör auf zu heulen, sonst bedauert dich noch jemand. Und das hast du nicht verdient!"
Ich zucke zusammen, als ich deine Stimme höre. Langsam sehe ich auf, und da stehst du. In den selben Klamotten wie an deinem letzten Tag.
Tränen verschleiern meine Sicht, während du auf mich zu kommst. Dein kalter Blick bohrt sich in meine Augen und kurz vor mir bleibst du stehen.
"Vielleicht zeige ich dir mal, wie ich mich gefühlt habe."
Du sprichst ruhig und denn noch bekomme ich eine Gänsehaut. Ich habe da so eine Ahnung was du vor hast und doch rühre ich mich kein Stück.
Ein fieses Grinsen legt sich auf deinen Lippen, als du dich zu mir runter neigst.
"Viel Spaß mit dem Feuer!"
Du bist plötzlich verschwunden und stattdessen spürte ich unerträgliche Hitze, riche quälenden Rauch und sehe Lodernde Flammen.
"Es tut mir leid!"
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Öhm... das war's. Der Epilog hat sich anders entwickelt als er sollte, aber na ja...😅
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