Kapitel 3

„Ihr habt ein großes Haus", bemerkte Bilbo, als wir vor meinem Haus standen.

„Ach, du müsstest mal in die großen Städte gehen, da gibt es Häuser, die reichen bis in die Wolken. Die nennt man dann Wolkenkratzer", grinste Thalia.

„Wirklich?". Der Hobbit machte große Augen.

Sie nickte grinsend. Während dessen suchte ich in meiner Hosentasche nach dem Haustürschlüssel. Die Tüten, die ich bis eben in der Hand hatte, hatte ich irgendjemandem, der neben mir stand, in die Hände gedrückt. Ich hätte mir vielleicht merken sollen wem. Egal. Irgendwann fand ich dann den Schlüssel und öffnete damit die Tür.

"Boys first", meinte ich und zeigte mit der Hand auf die Tür

„Was bedeutet das?", fragte jemand. Verwirrt blickte ich zu der Person. Legolas.

"Äm, das die Männer bzw. genau übersetzt die Jungs als erste durch die Tür gehen sollen. Ursprünglich heißt es Ladys first, weil die Männer doch bei den Frauen einschleimen wollen, aber das ist grad unwichtig", erklärte Thalia mit allen unwichtigen Nebenfakten während ich zu einer einfachen Antwort ansetzen wollte.

„Und das bedeutet?", wollte Kili genauer wissen, der anscheinend nicht wirklich durchgeblickt hatte.

„Geht einfach durch die Tür", meinte ich Augenrollen.

„Und macht nichts kaputt!", rief ich hinterher. Ich wollte ja nicht, das ich meinen Eltern erklären muss, was in den Ferien passiert ist. Auch wenn es nur ein Traum sein sollte.

Nach ewigem warten und erklären, dass die fünf Mittelerde ihre Schuhe abstellen und ihre Mäntel an den Kleiderhaken hängen sollten, saßen wir im Wohnzimmer verteilt auf Sessel, Sofa und Boden, wobei ich auf dem Boden saß, weil Legolas sich nicht von seinen Schuhen trennen wollte, und wir deswegen ewig diskutieren mussten, und die anderen sich schonmal breitgemacht hatten. Thalia eingeschlossen. Sie hatte das komplette Sofa belegt, auf dem 3 Personen gemütlich sitzen konnten! Sie hatte nur für Kili und Legolas platz gemacht, da auf den beiden Sesseln schon Thorin und Fili saßen. Verräterin. Obwohl, ich sitze lieber auf dem Boden, als mit zwei Typen auf einem Sofa, die die selbe Person lieben, die ich, wohl bemerkt, nicht soo sehr mochte. Bilbo hatte es sich auf der Lehne des Sofas neben Kili gemütlich gemacht.

"Wie genau seid ihr hier her gekommen?", war die erste Frage von Thalia.

„Wir, also Bilbo und ich, waren am Aussichtspunkt und sahen, wie der Drache in den See fiel. Plötzlich wurde alles langsamer, bis mir schwarz vor Augen wurde und ich im nächsten Moment auf dieser Wiese stand", begann Thorin nach einer langen Pause, in der niemand etwas sagen wollte. Bilbo bestätigte die Geschichte.

„Kili und ich waren auf dem Boot, als der Drache abstürzte. Dann war alles schwarz und wir waren bei den anderen auf der Wiese", ergänzte Fili die Geschichte.

Legolas zögerte, dann fügte er seine Geschichte an. "Ich war gerade am Ufer des Sees und sah, wie der Drache fiel. Dann war alles Dunkel und als ich wieder sehen konnte, war ich bei den anderen".

„Interessant", murmelte ich. "Warte, müsste Tho...", ich unterbrach mich und schaute erschrocken zu meiner Freundin.

Diese wusste was ich meinte und setzte eine überlegende Mine auf.

„Müsste wer was?", fragten die drei Zwerge synchron.

„Sieht nicht so aus", meinte Thalia beruhigend. "Alles ist gut. Ihr ist nur eingefallen, dass sie den Thor Film noch laufen hatte", fügte sie für die fünf an.

"Was ist denn ein Film?", fragte Kili wieder.

„Bilder, die sich ganz schnell hintereinander bewegen, und so aussehen, als währen sie keine Bilder, sondern, wenn zum Beispiel ein Mensch läuft, er wirklich läuft und echt ist, und nicht auf dem Bild", versuchte Thalia zu erklären. Damit gab sich der Zwerg zufrieden, auch wenn es eine grauenvolle Erklärung war.

„Ok, wir sind wieder dran. Warum sprecht ihr unsere Sprache? Hier auf dieser Erde gibt es tausende von Sprachen. Warum ausgerechnet unsere?", stellte Thalia die ziemlich interessante Frage.

"Wir sprechen die allgemeine Sprache von Mittelerde", meinte Legolas.

„Vielleicht hat das Portal ihre Sprachkenntnisse verändert, so dass sie statt mittelerdisch jetzt deutsch sprechen", schlug ich vor. Das stellte meine Freundin fürs erste zufrieden.

"Können wir vielleicht für die nächsten Tage bei euch wohnen, bis wir wissen, wie es weiter geht?", stellte Legolas die Frage, die ich am wenigsten von ihm erwartet hätte, und schaute mich erwartungsvoll an.

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