XXXII| jealousy

Nora POV

Schwer atmend lösten Sirius und ich uns von einander. Lächelnd ließ ich mich in die Kissen zurück fallen, während ich die Decke bis zum Kinn hoch zog.

"Du machst mich wahnsinnig.", raunte Sirius und fuhr mit dem Finger an meinem Schlüsselbein entlang. Allein durch diese Berührung bekam ich wieder Gänsehaut. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf. "Ich glaube, wir sollten jetzt langsam mal schlafen."

"Ich würde gern nochmal mit dir schlafen.", hauchte Sirius gegen meinen Hals und verteilte heiße Küsse darauf.

"Ich meine es Ernst, ich muss morgen früh raus. Im Gegensatz zu dir, hab ich nämlich nicht Unmengen von Geld geerbt." Ich drückte ihn von mir weg und band mir meine Haare zusammen.

Gespielt schmollend drehte Sirius sich von mir weg, wandte sich aber gleich wieder zu mir und legte einen Arm um mich. Schmunzelnd kuschelte ich mich an ihn und schloss die Augen.

Doch der verhoffte Schlaf überkam mich nicht. Mit geschlossenen Augen und Sirius' regelmäßigen Herzschlag unter meiner Wange lag ich stumm da und versuchte zu schlafen, aber komischerweise konnte ich es nicht.

"Mit wie vielen hast du schon...Also bevor wir...",stammelte ich herum. Es ist seltsam, dass mir diese Frage jetzt einfällt. Es ist auch seltsam, dass wir nach 2 Jahren Beziehung noch nicht über dieses Thema geredet haben.

"Du willst wissen mit wie vielen Menschen ich geschlafen habe, bevor wir zusammen gekommen sind?", beendete Sirius meine Frage und ich konnte sein schiefes Grinsen förmlich hören.

"Ja."

"Mit einer." Überrascht sah ich zu Sirius hoch. Ich weiß nicht, womit ich gerechnet hätte, aber damit nicht. Lächelnd fing Sirius zu erklären an: "Ich war in der vierten und sie in der siebten. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht mal mehr an das Meiste erinnern. Ich weiß nur noch, dass es schrecklich war. Und dann habe ich beschlossen auf die, beziehungsweise den Richtigen zu warten."

Ich konnte nicht anders und legte meine Lippen auf seine. Als wir uns lösten grinsend wir beide.

"Schade nur, dass ich sie nicht nicht gefunden habe."

Empört schlug ich ihm auf die Brust. "Du bist unmöglich." Lachend legte er seine Hände auf meine Wangen.

"Ich mach nur Scherze, das weißt du."

"Ich weiß." Wir küssten uns.

"Und was ist mit dir? Warst du Jungfrau als wir zusammen gekommen sind oder hattest du schon deinen Spaß?", fragte Sirius. Seufzend atmete ich aus.

"Es gab da jemanden in Beauxbatons, aber wir haben nie... Ich konnte nie mit ihr schlafen."

Sirius Augen weiteten sich. "Mit ihr? Ein Mädchen? Ich bin überrascht."

Ich wollte mit den Augen. "Du brauchst nicht reden. Du hast wahrscheinlich mit der halben Schülerschaft von Hogwarts rumgemacht. Mädchen und Jungs."

Lachend nickte Sirius und zog mich fester in seine Arme. "Du hast ja Recht. Aber das ist Vergangenheit. Ich habe jetzt dich und bin so glücklich wie noch nie zuvor. Ich liebe dich."

Wir küssten uns, lang und leidenschaftlich. "Ich liebe dich auch."

Mit diesen Worten schloss ich meine Augen und schlief endlich ein.

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"Und wie siehts mit der Gästeliste aus? Haben wir scon alle Zusagen, dann könnte ich mich nämlich bald um die Sitzordnung kümmern.", fragte ich Lily, als wir über der Planung ihrer Hochzeit brüteten. 

"Eigentlich schon. Aber-", sie sah nachdenklich auf den Ordner mit den Unterlagen und dem anderen Zeug. "Ich würde gerne noch jemanden einladen."

Fragend sah ich sie an. "Wen denn?"

Sie kramte noch eine Einladung hervor und hielt sie mir hin. "Ich würde gerne Severus einladen." Skeptisch hob ich die Augenbrauen.

"Ich weiß, dass hört sich jetzt durchgedreht an, aber es liegt mir irgendwie am Herzen. Das Problem ist nur, dass ich sie ihm nicht persönlich geben kann. Kann du sie ihm bringen? Am besten heute noch?"

Ich atmete laut aus und massierte mit meinem Daumen und Zeigefinger meinen Nasenrücken.

"Ich werde dich nicht daran hintern ihn einzuladen. Aber bist du dir wirklich sicher, dass du das willst?"

Stumm nickte sie.

"Hast du es mit James abgesprochen?"

Lily presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf.

"Bist du dir immer noch sicher, dass du ihn trotzdem einladen willst? Ich meine, er und James hassen sich und du heiratest nach wie vor James."

Lily legte eine Hand auf ihren Bauch. Man konnte noch nichts sehen, immerhin war sie erst seit einem Monat schwanger. "Ich bin mir über das alles bewusst. Ich möchte Severus trotzdem einladen. Ich werde es noch mit James bereden."

Ich seufzte. "Na gut, ich mache es."

"Wirklich?" Lily Gesicht erhellte sich. "Kannst du es heute noch machen?"

Ungläubig sah ich sie an. "Wann denn? Es ist doch schon Nachmittag und wir müssen gleich zu einem Treffen des Ordens."

Lily sah mich ernst an. "Ich weiß, ich verhalte mich wahrscheinlich gerade wahnsinnig dumm, aber irgendwie kommt es mir wichtig vor ihn einzuladen So bald wie möglich. Aber ich selbst kann es einfach nicht machen. Ich weiß nicht, was ich sagen sollte. Aber du könntest ihn überzeugen. Deswegen bitte ich dich jetzt, als meine Brautjungfer und beste Freundin ihm diese Einladung zu überbringen. Und bitte erzähl Sirius nichts davon. Er würde es nur James erzählen."

Ich könnte mich selbst schlagen. Lily kriegt es immer wieder hin mich zu überreden. "Na, schön. Aber du erzählst mir genau, über was ihr heute geredet habt und sagst einfach, ich habe länger arbeiten müssen."

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Zögernd klopfte ich an die Tür vor mir. Wenn Snape jetzt nicht zuhause ist, zucke ich aus. Ich habe alleine schon eine halbe Ewigkeit gebraucht, um seine Adresse ausfindig zu machen. Unsicher sah ich mich um. Ich bin wohl in einer der zwielichtigsten Gegenden von London.

Nach ein paar Minuten tauchte endlich jemand an der Tür auf. Langsam öffnete sich sich. Snape in seiner vollen Pracht stand vor mir.

"Wellington?", durch seine ölige Stimme lief es mir kalt den Rücken runter.

"Glaub ich bin genau so begeistert wie du, Snape. Darf ich rein kommen?"

Verärgert kräuselte sich seine Stirn.

"Ich sehe keinen Grund dazu.", er drehte sich weg und wollte die Türe schon schließen. "Lily schickt mich.", meinte ich schnell, bevor er wieder in seiner Wohnung verschwand. Blitzartig blieb er stehen und sah mich wieder an.

"Komm rein."

Sein zuhause war dunkel und jagte mir irgendwie Angst ein. Snape lotste mich in das offensichtliche Wohnzimmer und blieb dann vor mir stehen.

"Also?"

Ich atmete tief ein und überlegte nochmal schnell, wie ich dieses Gespräch am besten anfange.

"Lily hat mich gebeten dir die zu geben." Ich gab ihm die Einladung. Skeptisch nahm er sie entgegen.

"Es würde ihr wirklich sehr viel bedeuten, wenn du kommen würdest, trotz deiner und James' 'Differenzen'."

Snape wirkte wie erstarrt und blicke nur stur auf die Einladung. Nach einigen Minuten schien er wieder zu sich gekommen zu sein.

"Wer heiratet im Januar und verschickt die Einladungen ende November?", meinte er abfällig und sah mich abwertend an.

"Naja, Lily möchte halt noch in ein normales Kleid passen, wenn sie heiratet.", ich bereute den Satz schon, als ich ihn aussprach.

Stumm hob Snape eine Augenbraue. "Ich vermute, das bedeutet, dass Lily schwanger ist." Ich konnte den Ausdruck in seinen Augen nicht deuten. Ich nickte und beobachtete seine Reaktion. Leider reagierte er nicht.

"Aber das tut nichts zur Sache, Lily hat mich gebeten dir diese Einladung zu geben, weil es ihr wirklich wichtig ist, dass du kommst."

Snape sah mich nicht mal an. "Ich glaube, du findest selbst zur Tür.", meinte er, ohne von der Einladung aufzusehen."

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"Ich bin zuhause.", rief ich in die Wohnung hinein und zog mir meine Jacke und meine Schuhe aus. Verwirrt blieb ich stehen, als keine Antwort kam.

"Sirius?"

Ich legte meine Tasche auf den Boden und griff nach meinem Zauberstab. Langsam ging ich vorwärts.

"Sirius?"

Das Wohnzimmer, genauso wie die Küche und das Badezimmer war leer. Vorsichtig öffnete ich die Tür unsres Schlafzimmers. Dort saß Sirius am Bett. Erleichtert ließ ich den Zauberstab sinken.

"Jag mir doch nicht so einen Schrecken ein." Er schaute mich mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte.

"Sirius?", fragte ich verwirrt.

"Wo warst du?", seine Stimme war gereizt und seine Kieferpartie angespannt. "Hat Lily nichts gesagt? Ich habe länger arbeiten müssen.", meinte ich, während ich meinen Zauberstab weglegte, damit wir uns richtig unterhalten konnten.

"Lüg mich nicht an.", mittlerweile war Sirius aufgestanden. " Du hast heute den ganzen Tag bei Moody geholfen und er meinte, dass du schon am frühen Nachmittag fertig warst. Also willst du dir deine Ausrede nochmal überdenken?"

Resigniert atmete ich aus. Ich will gar nicht wissen was Sirius jetzt denkt. Warum habe ich Lily nur versprochen, ihm nichts zu erzählen. 

Ich ging einen Schritt auf ihn zu. "Okay, ich weiß, dass schaut jetzt alles sehr komisch aus. Aber es ist nicht so leicht zu erklären."

Sirius' Kiefermuskeln zuckten. Er hob seine Hand und mir fielen Briefe auf, die ich vorher nicht bemerkt habe. "Ich glaube, dass ich verdammt einfach zu erklären. Wie lange geht läuft das schon? Ich habe die Briefe heute gefunden, als ich aufgeräumt habe. Ich habe sie nicht gelesen, aber die Tatsache, dass du sie versteckst reicht schon aus.  Wie lange hast du gedacht, mich einfach zu anlügen zu können."

"Warte was?" Erschrocken weiteten sich meine Augen. "Es ist definitiv nicht so wie du denkst. Das schwöre ich. Aber ich kann dir einfach nicht, erklären wo ich heute war. Und bei diesen Briefen ist es genau so."

Wütend wich Sirius von mir ab. "Ich bin nicht blöd, Nora! Entweder du legst die Karten jetzt selbst offen oder ich gehe zu diesem Typ."

"Sirius, ich gehe dir nicht fremd!", rief ich entsetzt. "Ich war heute bei Snape." So leid es mir tat Lilys Versprechen zu brechen, aber ich werde sicher nicht meine Beziehung aufs Spiel setzten, nur weil sie nicht mit James reden will.

"Das weiß ich! Peter hat dich gesehen. Wie lange geht das schon so? Diesen Briefen nach zu schließen, offensichtlich ja schon ziemlich lange. Bei Merlin, hätte es nicht wenigstens jemand anders als Schniefelus sein können?"

Überfordert fuhr ich mir mit den Händen übers Gesicht. "Ich würde dich niemals betrügen, Sirius! Und erst recht nicht mit Snape! Ich war dort, um ihn eine Hochzeitseinladung zu bringen, weil Lily mich darum gebeten hat."

Die Frage, wie Peter mich gesehen haben soll und warum er sich in so einer Gegend herum treibt, behielt ich für mich.

"Sie hat mich gebeten es dir nicht zu sagen. Darum habe ich nichts gesagt. Und diese Briefe. Hast du dir einen genauer angeschaut? Sie sind aus Rumänien. Dumbledore hat mich gebeten mit den Vampiren in Rumänien Kontakt aufzunehmen, um herauszufinden, was Vo-Voldemort vorhat. Auch das sollte ich keinen erzählen."

Sirius sah mich unschlüssig an, bevor er sich mit den Händen übers Gesicht fuhr. "Bei Merlins Unterhosen." Er ließ sich rückwärts aufs Bett fallen.

"Es tut mir leid.", murmelte er, "Ich weiß, nicht was in letzter Zeit los ist." Ich ging zu ihm, setzte mich aufs Bett und nahm seine Hand.

"Meine Nerven liegen blank.", fuhr er fort. "Ich weiß gar nicht, wie du dich fühlen musst. Der ganze Krieg im Generellen, die ganze Arbeit für den Orden, Lilys Schwangerschaft, die Organisation einer Hochzeit, weil Lily und James allein völlig überfordert sind und jetzt auch noch der Besuch von Regulus vor zwei Wochen, von dem du mir erzählt hast."

Ich drückte meine Hand.

"Ich reagiere einfach bei allem über." Er setzte sich auf und sah mich an. "Es tut mir leid. Ich hätte dir nie im Leben so etwas vorwerfen, geschweige denn zutrauen dürfen."

Ich legte meine andere Hand auf seine Wange. "Ist schon okay. Es geht uns allen so. Wir alle sind mit der Situation überfordert. Ich doch genau so." 

Ich schloss meine Augen und legte meine Lippen sanft auf seine. Plötzlich zog Sirius mich auf sich und drehte sich dann, so dass er über mir war.

"Also, du hast heute die Ehre gehabt dich mit Snape zu unterhalten." Er grinste schief und sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt.

"Erinnere mich nicht daran. Dieser Typ ist einfach...Ich kann das nicht in Worte fassen. Aber bitte erzähl es James nicht. Lily soll es selbst machen."

Er nickte schmunzeln, bevor er mich kurz küsste "Ich glaube, ich weiß genau, das Richtige, um dich von Snape abzulenken."; raunte er leise gegen meine Lippen, bevor er mich nochmal küsste.

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