XXX| a new start

Sirius POV

Ich sah sie sofort, als sie den Raum betrat. Sie trug ein violettes Kleid. Eleonora war auch nicht allein. Henry Campbell ging vor ihr und unterhielt sich angeregt mit ihr. 

"Sirius?", schnell wandte ich mich von ihr ab und sah zu dem Mädchen, das mich gerade angesprochen hat.

Lena, ich glaube sie hieß so, stand vor mir und hielt eine Flasche Feuerwiskey in der Hand. Ohne sie noch mal anzusehen, griff ich nah der Flasche und trank so viel ich konnte.

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Eleonora POV

Tom schrieb mir erst 3 Wochen später. Ich war schon seit einige Zeit wieder in Hogwarts, als ich den Brief am Frühstückstisch erhielt. Lily saß neben mir und sah mir gespannt zu. James, der Lily gegenüber saß sah ebenfalls zu mir. 

Eleonora,

Mir geht es gut.

Die Todesser haben einen Anschlag auf meine Wohnung verübt. Ich und Claire sind noch gerade noch so weggekommen. Aber meine Eltern, die mich ja besucht haben, hat es erwischt. Sie sind noch gestorben, bevor die Auroren eingetroffen sind. Das Begräbnis ist am Freitag. Du solltest kommen.

Ich hoffe dir geht es gut. 

In Liebe,

Tom.

Unschlüssig starrte ich auf die Zeilen vor mir. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Schnell griff ich nach meiner Tasche. "Ich geh schon mal vor.", murmelte ich und stand auf. Sirius Blick traf meinen und ich wandte mich schnell ab.

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Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen.

"Wenn die Lehrer so weiter machen, kollabieren wir noch vor unsren UTZ Prüfungen."

Lily nickte seufzend und legte ihre Tasche auf den Boden. Obwohl sie jetzt Schulsprecherin ist, begleitet sie mich noch oft in meinen Schlafsaal. Natürlich könnten wir auch im Schulsprecherturm Zeit verbringen, aber da James Schulsprecher ist, ist auch Sirius oft dort.

Seit 2 Monaten sind wir jetzt schon wieder in Hogwarts. Wir alle lernen nur noch für unsre Prüfungen. Ich habe manchmal das Gefühl, das die Lehrer uns nur so viel zum Lernen geben, damit wir in unsrem letzten Jahr nichts mehr anstellen können. Sirius, James, Remus und Peter lassen sich aber davon auch nicht aufhalten.

In den letzten Monaten haben sie so viel Streiche gespielt wie noch nie. Und da sollte man meinen sie werden reifer. Obwohl es meistens sehr lustig war. Letzte Woche zum Bespiel haben sie Vielsafttrank in Slughorns Getränk gemischt und ihn in Snape verwandelt.

Ich halte mich immer noch so gut es geht von ihm fern. Und ich hasse mich dafür. Ich quäle mich selbst, nur weil ich mich von der Drohung einschüchtern lasse. 

Lily hat es auch immer noch nicht auf die Reihe bekommen ihre Gefühle für James einzugestehen. 

"Eli?"

Verwirrt sah ich auf. Lily hat sich auch auf Marlenens Bett gesetzt und fuhr sich nervös durch die Haare.

"Ja, Lils?"

Sie hielt einen Brief hoch. "Petunia und Vernon heiraten. Und Mum hat mir angeboten jemanden mitzunehmen. Also als Begleitung."

Abwartend hob ich die Augenbrauen. "Und?"

Lily stand auf und lief nervös auf und ab.

"Naja, ich hab mir gedacht, dass ich vielleicht James fragen könnte, da er mir ja letztens auch gefragt hat, ob ich ihn zur Geburtstagsfeier seiner Mutter begleite."

Grinsend sprang ich auf. "Das gibs ja nicht. Hast du es endlich eingesehen?", rief ich glücklich.

"Von was redest du?"

"Lily, sieh mich an." Ich legte meine Hände auf ihre Schultern.

"Sie mich an und sage mir, dass du nichts für James empfindest." Wir sahen uns lange in die Augen, bevor Lily sich aus meinem Griff windete.

"Bei Merlins karierten Unterhosen, ich verstehe das doch auch nicht!", verzweifelt warf sie ihre Hände in die Luft.

"Auf der einen Seite ist er so nett und einfühlsam und witzig und intelligent. Aber dann verhält er sich wieder wie ein kleines Kind und ein aufgeblasener Idiot.

Das ergibt einfach keinen Sinn!"

Ich zwang Lily wieder mich anzusehen. 

"Aber Liebe ergibt keinen Sinn! Liebe ist die seltsamste, unlogische Sacher der Welt. Ich meine, du brauchst erst gar nicht versuchen sie logisch zu erklären. Liebe ist total unsinnig, aber wir müssen sie leben. Weißt du, sonst sind wir völlig verloren und dann ist die Liebe Tod und damit auch die Menschlichkeit. Zu lieben ist das Beste was wir tun können. James zu lieben ist das Beste was du tun kannst, Lily."

Seufzend atmete Lily aus. "Du hast ja Recht. Ich habe mich in ihn verliebt, aber was soll ich denn machen. Was wenn er nichts von mir will?"

Ich schüttelte lachend denn Kopf.

"Lily, dieser Junge ist seit der Ersten verrückt nach dir. Das sieht jeder Blinde."

Lily nickte und ich setzte mich wieder hin. Wir schwiegen. Hoffentlich ergibt sich jetzt alles mit James und ihr.

"Vermisst du Sirius?"

Verblüfft blickte ich zu Lily. "Wie kommst du denn jetzt darauf?"

"Ich sehe doch, wie du ihn ansiehst. Vermisst du ihn?"

"Natürlich vermisse ich ihn."

Lily beobachtete mich abschätzend von der Seite. Allein ihr Blick brachte mich zum weiterreden.

"Ich würde ihm gerne sagen, wie sehr ich ihn vermisse, aber es würde nichts ändern, also behalte ich es für mich."

"Was meinst du damit?"

Nach während Lily sprach, griff ich zögernd unter mein Bett, zog eine Kiste hervor und nahm die Briefe heraus.

Abschätzend betrachtete ich sie. Soll ich es wirklich jemanden erzählen? Schließlich überwindete ich mich und reichte sie Lily.

"Den ersten hat er mir am Abend, als ich Sebastian gebissen habe, geschickt. Den zweiten an dem Tag, als ich nach Hogwarts zurückkam."

Während Lily die Briefe las, zog sich alles in mir zusammen. War es wirklich die richtige Entscheidung, jemanden davon zu erzählen?

"Das ergibt keinen Sinn. Warum sagt Mr Black, dass du dich von Sirius fernhalten sollst, droht aber im gleichen Atemzug nach damit, ihn zu töten."

"Weil ihm ein toter Sohn lieber ist, als einer der sein 'reines Blut' mit einem Halbblut mischt. Ich glaube, irgendwo in sich hofft er einfach noch, dass Sirius zu ihm zurückkommen wird."

Lily reichte mir die Briefe wieder und sagte: "Ich glaube, du solltest jetzt einfach diese verdammten Briefe nehmen, zu den Jungs gehen und Sirius alles erklären."

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Sirius POV

Erschöpft ließ ich mein Schulzeug auf den Schreibtisch fallen. 

"Wo ist Peter?", fragte Remus, der kurz nach mir unsren Schlafsaal betrat.

"Ich weiß nicht, er meinte er  muss nur kurz wo hin.", antwortete ich und sortierte meine Aufgaben nach Abgabetermin.

"Und James?"

"Ich bin hier!", hörten wir James gedämpfte Stimme aus dem Badezimmer.

Fragend zog Remus die Augenbrauen hoch. "Er probiert irgendwas mit seinen Haaren, frag mich nicht was.", erklärte ich und wandte mich wieder einem Schulzeug zu.

Ich setzte mich endlich hin und begann meinen Aufsatz für alte Runen. Meine Noten in dem Fach haben sich wieder um einiges verschlechtert. Ich weiß nicht, wie ich meine UTZ-Prüfungen bestehen soll.

Remus hat ja auch schon versucht mit mir zu lernen, aber ich verstand trotzdem kein Wort.

Durch ein Klopfen schreckte ich plötzlich auf.

"Wenn das jetzt Peter ist... Wann versteht er endlich, dass er nicht anklopfen muss?", murmelte James, der vor ein paar Minuten mir nassen Haare aus dem Badezimmer gekommen und zur Tür ging. 

Ich sah gar nicht erst zur Tür. Es war höchstwahrscheinlich wirklich Peter.

"Hallo, James."

Ihre Stimme hörte sich wunderschön an. Was will sie hier?

Ich hörte Schritte hinter mir. Langsam drehte ich mich um. James hat sie herein gebeten. 

Etwas verloren sah sich im Raum um. Dann schaute sie mich direkt an. Sie trug den violetten Pullover, der ihr so gut stand. 

"Remus? Mir ist gerade eingefallen, dass ich noch kurz in die Bibliothek muss. Komm mit." James und Remus verschwanden schnell. Zu schnell. Sie können mich nicht mit ihr allein lassen. Ich weiß nicht, was ich tun soll.

Ich stand auf und versuchte möglichst neutral zu wirken. 

"Was willst du?"

Nora POV

"Ich-" Meine Stimme versagte und ich sah schnell auf den Boden. Nach einem Augenblick suchte ich wieder seinen Blick. Mit verschränkten Armen betrachtete er mich.

"Ich will mit dir reden." Nach diesem Satz, brach er ab. Sirius weiß, dass ich mehr sagen wollte, aber ich tat es nicht.

Sirius blickte mir in die Augen.

"Ich wüsste nicht, was das bringen soll. Ich habe-" Schnell unterbrach ich ihn. 

"Ich weiß, ich hab mir diese Situation selbst zu zuschreiben und du hast deinen Standpunkt klar gemacht und dass du nichts mehr mit mir zu tun haben willst und so weiter. Aber ich bitte dich, nein, ich flehe dich an, wenn ich dir je etwas bedeutet habe, hör mich an. Nur dieses ein Mal."

Ich sah ihn flehend an. 

"Was würde es bringen? Es würde doch letztendlich doch nichts ändern."

Er wich einen Schritt von mir zurück.

"Bei Merlin, ich habe dich wirklich geliebt. Du hast mir die Welt bedeutet. Du hast mich verändernd. Du hast mich dazugebracht mich endlich selbst zu mögen. Und dann bist du ohne ein Wort abgehauen. Du hast mich allein gelassen. Verdammt nochmal, du kannst nicht einfach einen anderen Menschen aus mir machen und dann einfach abhauen."

Er fuhr sich mit den Händen durch die Haare, wobei sie ihm dann ins Gesicht fielen. Er ist so wunderschön. Wie ein Wolf zwischen einem Rudel Hunden. 

"Ich habe mir selbst du Schuld daran gegeben. Obwohl alles was in meiner Macht stand gemacht habe. Und dann hast du als du zurück gekommen bist, auch nur einmal versucht mit mir zu reden. Du hast mich ignoriert. Verdammt, Eleonora, ich habe auch Gefühle.

Und weißt du, was das Schlimmste ist? Du bedeutest mir immer noch so verdammt viel. Und ich kann diese Gefühle nicht abstellen. Ich habe alles versucht. Aber dich nicht mehr zu lieben wäre wie aufhören zu atmen."

Ich ging vorsichtig wieder einen Schritt auf ihn zu. Meine Hände zitterten wie wild und ich verkrampfte meine Hand, in der ich die Briefe hielt. Sirius' Blick wanderte überrascht zu den Zetteln in meiner Hand.

"Sirius, bitte. Lies dir das durch und hör mir zu. Ich bitte dich. Danach musst du nichts mehr von mir hören."

Ich streckte meine, immer noch zitternde Hand aus, um Sirius die Briefe zu reichen. Aber nahm sie nicht. Er sah mich nur an. Immer mehr Tränen stiegen in meine Augen. 

"Bitte", ich bewegte meine Lippen, aber es kam kein Ton heraus. Trotzdem verstand er mich.

Langsam bewegte sich seine Hand auf meine zu. Wir zogen beide scharf Luft ein, als sich unsre Hände streifen. Sirius' Hand schellte mit den Briefen in der Hand blitzartig zurück.

Er ließ mich nicht aus den Augen, als er die Briefe entfaltet, wandte sich dann aber ab, um zu lesen.

Noch während er las, brach ein weiter Redeschwall aus mir los.

"Ich weiß, trotz dieser Drohung, war es falsch von mir abzuhauen. Aber ich habe mich selbst nicht mehr gekannt. Und es war der größte Fehler, den ich machen hätte können. Ich bereue es jeden einzelnen Tag. Und danach, ich hätte mich bemühen müssen meinen Fehler wieder gut zu machen. Aber..."

Meine Stimme wurde brüchig und ich blinzelte schnell die Tränen weg.

"Ich ertrug die Vorstellung nicht. Ich ertrug die Vorstellung nicht, dass er dir oder Lily oder James oder Remus wirklich etwas antun würde. Das hört sich jetzt wie eine lahme Ausrede an. Aber ich hatte wirklich Angst. Du weißt, wozu diese Menschen fähig sein können. Ich ertrug es genau so wenig ein Leben ohne dich zu führen, aber es war besser als dich komplett zu verlieren.

Es tut mir so unendlich leid, dass ich dich verletzt habe. Ich würde mein Leben geben, um es ungeschehen zu machen. Ich habe mich verliebt. Und alles was passiert ist, tut mir so unendlich leid."

Mittlerweile hatte Sirius die Briefe zu ende gelesen. Aber er sage nichts. Er sah mich wieder nur an.

"Sirius?" Die Tränen rannten mir jetzt über die Wangen.

"Bitte sag doch was.", meine Stimme brach ab. 

Plötzlich trat er einen Schritt nach vorne und zog mich in seine Arme.

Sein Duft, eine Mischung aus Pfefferminz und Seife, erfüllte mich. Die Berührung ließ mein Herz schneller schlagen. Sein Herz unter meiner Wange schlug ebenfalls schneller. Bei Merlin, es war nur eine Umarmung, aber sie bedeutete mir so viel. Sie bedeutete mir alles.

"Ich...", begann Sirius flüsternd.

"Ich hatte keine Ahnung. Es tut mir so leid."

Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. "Dir muss absolut gar nichts leid tun.", wisperte ich gegen seine heiße Haut.

"Dieser Mann weder dir noch mir oder sonst jemanden etwas antun, das verspreche ich dir."

Langsam nickte ich und drückte Sirius noch fester an mich.

Nach einiger Zeit lösten wir uns von einander.

Ich blickte Sirius in seine sturmgrauen Augen. So viel Emotion spiegelte sich in ihnen wieder.

"Was jetzt?", murmelte Sirius.

Ein kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. "Wie wärs mit einem Neu-Anfang?"

Jetzt schmunzelte auch Sirius. "Und ich weiß genau wo wir anfangen."

Er zog mich an der Hüfte zu ihm und legte seine Lippen sanft auf meine.

Es war der schönste Kuss, den ich bis jetzt hatte.


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