XXVIII| broken hearts
Eleonora POV
"Du kannst dich nicht ewig vor den anderen verstecken!" Lily warf aufgeregt die Hände in die Luft und lief in unsrem Zimmer auf und ab.
"Lily...", ich stand auf und ging zu Lily.
"Ich bin gerade erst seit 4 Stunden hier."
Lilys Blick wurde wieder weicher.Sie fuhr sich durch ihre roten Haare und sah mich an: "Das versteh ich ja. Ich will aber nur sagen, dass du dich nicht ewig verstecken kannst. Spätestens morgen wird dich jemand sehen und die Nachricht, dass du wieder da bist, wird sich wie ein Lauffeuer verbreiten. das ist doch auch der Grund warum du jetzt nicht zum Abendessen wolltest. Und deswegen solltest du jetzt mit ihnen reden. Deswegen solltest du jetzt mit ihm reden."
Mein Herz setzte einen Sprung aus. Sie braucht nicht mal seinen Namen erwähnen und schon fühle ich mich elend. Ich hab ihn im Stich gelassen. Ich habe sein Herz gebrochen und meines gleich dazu.
"Eli, es ist besser, wenn du Sirius persönlich gegenüber trittst. Es wird ihn nur noch mehr verletzen, wenn er über jemand anderen erfährt, dass du wieder hier bist."
Ich sah bedrückt auf den Boden. Mein Blick bleib an meiner Tasche hängen. Der Brief lag ganz oben. Der Brief, der mich dazu gebracht hat ihm das Herz zu brechen. Der Brief, der mir den Rest gegeben hat und weswegen ich dann abgehauen bin. Dieser verdammte Brief.
Ich habe weder Lily noch sonst jemanden von Mr. Blacks Drohung erzählt.
"Eli."
Erschrocken schaute ich auf. Lily stand am Fenster.
"Ich glaube, wir sollten jetzt hinaus gehen."
Schnell sah ich auch aus dem Fenster. Remus, Alice und Peter gingen auf die Ländereien hinaus. James, Marlene und Mary folgten ihnen.
Und Sirius.
Mein Blick wanderte wieder zu meiner Tasche.
Dann drehte ich mich zu Tür. Soll Black halt meine Identität verbreiten. Es ist mir egal. Ich habe damit abgeschlossen. Wegen dieser Drohung habe ich mein Leben zerstört und ich muss es jetzt wieder in Ordnung bringen. Ich muss mit Sirius reden. Er ist mir doch so viel mehr wert als diese Drohung.
Ich liebe ihn.
"Gehen wir."
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Sirius POV
Ich ließ mich rücklings ins Gras fallen und genoss, mit geschlossenen Augen, die letzten Strahlen der warmen Sommersonne.
"Kaum zu glauben, dass wir nächstes Jahr um diese Zeit schon unsre UTZ-Prüfungen hinter uns haben.", meinte Mary und ließ sich neben mir ins Gras fallen. Mit Sicherheitsabstand natürlich.
Irgendwann in den letzten Monaten bin ich mal richtig ausgerastet, als sie wieder versucht hatte sich an mich ranzumachen. Ich habe sie angeschrien und gesagt, sie solle mich endlich in Ruhe lassen und das ich auch wenn wir die letzten Menschen auf der Erde wären nichts von ihr wollen würde. Ich war richtig gemein, aber es schien geholfen zu haben. Denn kurz nach diesem Vorfall hat Mary angefangen Henry Campbell zu daten. Ich hab mich natürlich bei ihr entschuldigt und jetzt sind wir eigentlich ganz gute Freunde.
"Wo ist eigentlich Lily?", James setzte sich auch neben mich, "Sie war gar nicht beim Abendessen."
Bei dieser Frage lachte ich laut auf. "Hältst du es denn keine 3 Stunden ohne deine Angebetete aus?" James boxte mir gegen die Schulter und ich musste noch mehr lachen. Auch die anderen lachten.
In den letzten Monaten sind sich die Beiden sehr viel näher gekommen. Zwar behauptet Lily immer noch, dass sie James nur als Freund mag, aber jeder Blinder sieht mittlerweile, wie sehr sie ihn mag.
"Da kommt sie schon.", meinte Peter lachend und zeigte zum Schloss. Aber Lily war nicht alleine.
Ich erkannte sie schon von Weitem.
Je näher sie kamen, desto unschlüssiger wurde ich, was ich jetzt bloß tun sollte. Soll ich sie umarmen und ihr sagen, dass ich sie vermisst habe? Soll ich sie anschreien, weil sie einfach abgehauen ist? Soll ich sie ignorieren?
Aber als sie dann vor mir stand war mein Kopf wie leer gefegt.
Sie sah atemberaubenden aus. So viel schöner als ich sie in Erinnerung hatte.
Alle Augen waren auf sie gerichtet,aber sie sah nur mich an. Ihre Augen waren heller als sonst, fast schon bernsteinfarben. Die Sommersprossen auf ihrem Gesicht sind deutlich geworden, waren aber trotzdem fast noch unsichtbar. Als würden sie durch ihre Haut durchschimmern und nur für mich bestimmt sein. Noch bevor sie etwas sagte, stand ich auf und lief weg. Ich kann ihre Stimme nicht hören. Ich kann sie nicht ansehen.
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Eleonora POV
Ich konnte nichts hören, außer meinen eigenen Puls und mein Herz, das wie wild hämmerte. Ich konnte seinen Blick nicht deuten. Und dann lief er einfach weg. Nicht dass ich es ihm verübeln kann, aber es brach trotzdem mein Herz.
Aber was hatte ich denn erwartet? Dass er mich einfach in seine Arme schließt und küsst? Wohl kaum.
James holte mich aus meiner Starre. "Es freut mich wirklich, dass du wieder hier bist.", er umarmte mich, "Aber ich glaube, wie alle wollen eine Erklärung."
Er machte eine Pause und zeigte in die Richtung, in die Sirius gelaufen war.
"Vor allem Sirius."
Lily griff nach meiner Hand und drückte sie. Es ist so zusagen unsre Geste, um zu zeigen, dass wir für einander da sind. "Geh und bring das in Ordnung. Ich erkläre ihnen alles."
Dankbar sah ich sie an und rannte los.
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Ich fand ihn beim Steg. Er saß regungslos da und starrte auf das Wasser.
"Was willst du hier?"
Seine Stimmer war leise. Nervös knetete ich meine Hände.
"Ich will mit dir reden..." Dieser Satz hing lange in der Luft. Zu viele unausgesprochene Dinge standen zwischen uns.
Nach einer gefühlten Ewigkeit stand Sirius endlich auf und drehte sich zu mir.
"Nein, ich will wissen warum du hier bist. Warum bist du zurückgekommen? Um alte Wunden aufzureißen?"
Ich öffnete den Mund um zu antworten, aber Sirius sprach weiter.
"Ich hab 4 verdammte Monate auf ein Lebenszeichen von dir gewartet. Du hast dir nicht mal die Mühe gemacht mir zu schreiben. Du hättest tot sein können. Weißt wie stark Voldemorts Armee mittlerweile ist?"
Er machte eine Pause, in der er mich vernichtet anschaute.
"Natürlich nicht, weil du viel zu beschäftigt warst dich irgendwo zu verkriechen."
Mir stiegen Tränen in die Augen. Ich habe so verdammt viele Fehler gemacht. Er hat mir in diesen 4 Monaten so viele Briefe geschrieben und ich habe nicht mal einen davon geöffnet.
Ich atmete tief ein und antwortete Sirius.
"Ich weiß, dass es falsch war abzuhauen, aber ich habe Sebastian gebissen. Ich habe die Kontrolle verloren und ihn fast getötet. Ich habe mich zu gefährlich gefühlt. Ich habe mich unsicher gefühlt und wollte nicht, da-"
Sirius unterbrach mich wütend.
"Und die Gefühle andere sind dir egal, oder was? Die Sorgen und das Leiden anderer Menschen genauso. Egal was passiert, du schaust weg, als ob nichts passiert wäre."
Sein Brustkorb hebte sich und senkte sich wieder. Sein Kiefer war angespannt.
"Ich weiß, was passiert war. Das wüsstest du, wenn du einen der Briefe gelesen hättest, die ich dir geschrieben habe. Aber natürlich hast du das nicht, weil du wieder einmal nur an dich dachtest."
Zum ersten mal sah er mir jetzt wieder in die Augen.
"Bei Merlin, ich habe dich geliebt und du hast auf meinem Herz herumgetrampelt. Wann hörst du endlich auf vor der Realität wegzulaufen? Ja, du bist anders, aber das ist keine Entschuldigung dafür. Andere haben genauso Probleme und es ist dir egal."
Dachte er wirklich so über mich? Dachte er wirklich ich andere seien mir egal? Es ist kein Tag vergangen an de ich nicht an ihn oder an meine Freunde gedacht habe und es hat mir das Herz gebrochen, mich nicht bei ihnen zu melden.
Zögernd öffnete ich meinen Mund.
"W-Was ich getan habe ist unentschuldbar, aber ich habe gehofft, dass-"
Sirius unterbrach mich zum zweiten Mal.
"Du weißt, was man über Hoffnung sagt? Sie bedeutet ewig währendes Leid."
Seine grauen Augen sahen im Licht der untergehenden Sonne fast schwarz aus. Eigentlich wäre es jetzt hier wunderschön.
"Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Ich will dich nicht mal mehr sehen. Ich verabscheue dich."
Er ging ohne noch ein Wort zu sagen.
Ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten und stellte entsetzt, dass ich zu heulen begann. Nicht Weinen , bei dem mir elegant platziert zwei perfekt geformte Tränen über die Wangen liefen, sondern heulen, mit Sturzbächen im Gesicht, roter Nase, geschwollenen Augen, Schluchzern und Schnoddern.
Ich brach heulend auf dem Steg zusammen.
"Es tut mir leid, Sirius.", flüsterte ich, obwohl er mich nicht mehr hören konnte. Ich habe ihm da Herz gebrochen und jetzt er meines.
"Brich mir das Herz. Brich es mir tausend mal, wenn du willst. Es gehört dir."
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Ich war so ein Idiot. Ich war so naiv. Ich wollte, dass die Liebe alles überwindet. Aber das kann sie nicht. Sie kann nichts aus sich heraus. Es liegt an uns , in ihrem Namen alles zu überwinden.
Ich weiß nicht viel. Aber ich weiß, dass ich zu viele Fehler gemacht habe, um einfach um Vergebung zu bitten. Ich muss diese Fehler wieder gut machen.
Ich weiß, dass ich meine Freunde verletzt habe.
Und ich weiß, dass ich Sirius liebe und um ihn kämpfen werde. Denn Dinge im Leben, um die man kämpfen muss, weil die Zeit, die dafür bleibt, manchmal kürzer ist, als wir glauben.
Was ich nicht wusste, dass in diesem Moment in meinem Schlafsaal eine Eule mit einem weiteren Brief von Mr. Black auf mich wartete.
Und ich wusste auch nicht, dass dieser Brief viel schlimmer sein würde als der Erste.
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