XXI| Snape
Eleonora POV
Er, dessen Namen nicht genannt werden darf, rekrutiert Werwölfe und Vampire!
Die Schlagzeile sprang mir auf dem Tagespropheten entgegen. Gleich darunter stand der nächste Schock.
Minister warnt Muggelstämmige und deren Familien!
Mir stellten sich die Haare auf. Ich wusste zwar, wie sich der Krieg bereits entwickelt hatte, aber in der Schule und in Frankreich wird einen das nicht so bewusst.
Zwar hörte man immer wieder von Unruhen, aber Voldemort hat es noch nicht auf Frankreich abgesehen und Hogwarts ist nunmal der sicherste Ort der Welt. Seine Gefolgsleute würden es nie wagen die Schule anzugreifen. Allein schon weil einiger meiner Mitschüler auch schon zu seiner Armee gehören.
"Wenn ich mit der Schule fertig bin, will ich etwas dagegen tun."
Überrascht sah ich auf. James saß mir gegenüber und beobachtete mich.
"Wie meinst du das?", fragte ich und ließ die Zeitung sinken.
James grinste nur und zeigte mir ihm zu folgen. Verwirrte stand ich auf und lief ihm nach. Ich musste fast laufen um mit ihm Schritt zu halten.
"James! James, jetzt warte mal. Wo gehst du hin?"
Endlich blieb er stehen. Er grinste mich wieder verschmitzt man.
"In die Kerker. Wir haben in der ersten Stunde Zaubertränke. Wo soll ich denn sonst hingehen?"
Ich lachte laut auf. Da er jetzt endlich langsamer geworden ist, konnte ich gemütlich neben ihm schlendern. Nach einer Weile griff ich wieder das Gespräch auf.
"Also, wie meintest du das vorher?"
"Es gibt da so einen Verbindung von Menschen, die gegen Du-weißt-schon-wen und seine Gefolgsleute kämpft.", begann er zu erzählen.
"Du meinst Auroren?", unterbrach ich ihn. Er schüttelte den Kopf und fuhr fort.
"Nein, eine geheime Gruppe. Meine Mutter hat mir davon erzählt. Der Orden des Phönix. Er wird von Dumbledore angeführt. McGonagall ist soviel ich weiß auch dabei."
Wieso wunderte es mich nicht, dass unser Schulleiter eine geheime Organisation gegen Voldemort leitete?
Verständnisvoll nickte ich und fragte:" Sind deine Eltern auch dabei?"
"Nein.", antwortete James, " Aber sie unterstützen den Orden. Finanziell und mit Informationen. Jedenfalls will ich auch dort beitreten."
Mittlerweile sind wir beim Klassenzimmer angekommen. Aus Gewohnheit lief ich zu meinem Platz und erwartet, dass James das gleiche tat. Aber er blieb bei mir und wir redeten weiter.
"Das hört sich wirklich ernst an. Deine Mutter hat dir das einfach so erzählt?"
Ertappt wackelte James mit den Augenbrauen. "Es kann auch sein, dass ich sie belauscht habe."
Lachend schüttelte ich den Kopf. "Das hört sich schon mehr nach dir an."
Nach und nach füllte sich der Raum mit Schüler.
"Apropos,ihr habt schon wirklich lange keine Streiche mehr gespielt. Hat diese Era nun endlich ein Ende?"
"Das wünscht du dir wohl. Neine, unser nächsten Projekt ist einfach ein bisschen zeitaufwendiger. Aber, ich sag mal so, spätestens an Godric Gryffindores Geburtstag wirst du es erfahren."
Wir lachten beide und unterhielten uns weiter.
Dann mitten während des Gesprächs fing James plötzlich verträumt zu lächeln und blickte gerade an mir vorbei.
Verwirrt drehte ich mich. Lily war in das Klassenzimmer gekommen. Ihre roten Haare fielen glänzend auf ihren Rücken und ihre grünen Augen funkelten. Sie sah wirklich hübsch aus.
Ich blickte wieder zu James. Er schaute Lily nach wie vor verträumt an.
Sie kam nach vor, um ihren Platz neben mir einzunehmen.
"Hey, Eli.", gähnte sie und ließ sich müde auf den Sessel fallen. Erst jetzt bemerkte sie James. Irritiert sah sie ihn an.
"Hallo, James."
"Hey, Lily.", flüsterte er verträumt. Als er bemerkte, was er gerade gesagt hatte, fing er sich augenblicklich wieder.
Er räusperte und seine Stimme war plötzlich um einiges tiefer.
"Ich meine...Hey, Evans."
Nervös kratzte er sich am Nacken.
"Ich...ich bin dann mal weg." Schnell verschwand er und dann begann Slughorn auch schon mit dem Unterricht.
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Die ersten Minuten vergingen schnell. Ab und zu sah ich zu James und Sirius hinter. James hatte sich beschämt hinter seinem Buch verkrochen und Sirius lachte ihn aus.
"Also, liebe Schüler, ich freue mich euch mitzuteilen, dass ihr den nächsten Zaubertrank nicht in den gewohnten Paarungen brauen werdet. Ich habe mir gedacht, es wäre lustig, die Paarungen diesmal auszulosen."
Slughorn hielt ein Glas mit Zettel hoch und alle beobachteten ihn gespannt.
Er loste die ersten Schüler aus und diese setzten sich zusammen auf einen Tisch.
Es war ziemlich langweilig, vorallem, weil Slughorn sich wie beim Lotto aufführte.
Genervt ließ ich mich in meinen Sessel zurück fallen.
"Eleonora Wellington", ich wurde hellhörig, "arbeitet mit..."
Slughorn wühlte viel zu lang in dem dämlichen Glas herum.Nach gefühlten Stunden zog er endlich einen Namen
"Sirius Black zusammen."
Mein Herz machte einen Sprung. Ich wusste nicht, warum ich mich so freute. Als ich zu Sirius zurücksah, grinste er mich erfreut an.
Ich packte mein Zeug zusammen, als Lilys Name gezogen wurde.
"Lily Evans arbeitet mit Severus Snape zusammen."
Geschockt sah Lily auf. Und dann, bevor ich überhaupt wusste, was ich tat, war ich aufgestanden.
"Professor, ich werde mit Severus Snape arbeiten."
Die ganze Klasse starrte mich an. Und bevor Slughorn antworten konnte, war auch Sirius aufgestanden.
"Nein, ich machs. Ich arbeite mit Schniefelus zusammen."
Und als ob das nicht schon genug war, stand auch James auf.
"Ich arbeite mit Severus."
Slughorn begann zu stottern. Lily nahm ihm die Arbeit ab.
"Jetzt stellt euch nicht so an. Ich bin kein Kind mehr. Ich braue den Trank mit Severus und fertig."
Sie wollte aufstehen, doch ich hielt sie zurück. Schnell nahm ich meine Sachen, stand auf und lief zu Snapes Platz.
"Viel Spaß mit Sirius, Lily", sagte ich und setze mich hin.
Nach dieser Unterbrechung teilte Slughorn die restlichen Schüler ein und verkündetet dann endlich den Arbeitsauftrag.
"Schlagt nun bitte Seite 394 auf."
Ich blätterte auf die Seite und die Überschrift leuchtete mir entgegen.
Vampir-Abwehrtrank
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"Hey, Eleonora. Stimmt es was heute bei Slughorn passiert sein soll?"
Erschrocken sah ich auf. Sebastian Goldstein stand vor mir. Mit verschränkten Händen lehnte er am Bücherregal. Ich habe noch nie mit ihm gesprochen. Ich kenne ihn nur, weil Mary und Marlene manchmal über ihn sprachen.
"Kommt darauf an was man dir erzählt hat. Und warum interessiert es dich eigentlich?", meinte ich und legte mein Buch zur Seite.
Er grinste und setzte sich auf den Sessel neben mir.
"Na gut, um ehrlich zu sein. Es interessiert mich überhaupt nicht, aber ich hab dich hier so einsam in der Bibliothek sitzen sehen und brauchte einen Grund dich anzusprechen."
Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch. "Und warum willst du mich ansprechen?"
"Weil du sehr hübsch und ich dich fragen wollte ob du mit mir am nächsten Hogsmeadwochenende ausgehen willst."
Verblüfft über Sebastians Ehrlichkeit saß ich einen Moment sprachlos da.
"Ich will ja nicht gemein sein, aber ich kenne dich fast gar nicht und muss deswegen leider deine Einladung ablehnen.", antwortete ich nach ein paar Sekunden.
Sebastian stand extra langsam auf. "Glaub mir, ich bekomm dich noch dazu mit mir auszugehen."
Er zwinkerte mir nochmal provokant zu, bevor er verschwand.
Gerade als er gegangen war, kam Sirius. Er setzte sich auf seinen Platz mir gegenüber und kramte sein Zeug hervor.
"Was wollte er?"
Seine Stimme klang angespannt, schon fast wütend.
"Ach, nichts.", winkte ich ab und wir wandten uns beiden unsren Aufgaben zu.
Nach einer Weile blickte ich hoch. Sirius konzentrierte sich auf seinen Aufsatz und bemerkte nicht, dass ich ihn ansah.
Seine Augen waren auf das Pergament vor ihm fixiert und seine Hand führte die Feder. Er hatte eine ziemlich unordentlich Handschrift. Manchmal zog er die Augenbrauen zusammen, wenn er nachdachte. Manchmal fuhr er sich auch durch die Haare.
Je länger ich ihn beobachtete, desto mehr wurde ich mir seiner Schönheit bewusst.
"Also, du hättest freiwillig mit Snape zusammen gearbeitet, damit Lily nicht muss?", fragte ich und mir fiel auf, wie ich unterbewusst meine Haare richtete.
"Ich hätte mit ihm zusammen gearbeitet, damit Lily und du nicht müssen."
Er sah mich lange an bevor er weiter sprach.
"Aber das ist ja auch egal.", somit ließ er das Thema fallen, "Was ist heute eigentlich vor der Zaubertrank-Stunde passiert? James war rot wie eine Tomate."
Ich hielt mir die Hand vor, damit ich nicht laut lachte.
"Wir haben uns normal unterhalten und dann ist Lily aufgetaucht und er hat zum herum stottern begonnen. Er hat echt goldig ausgeschaut. Aber ihn hats echt erwischt, was?"
Seufzten nickte Sirius.
"Ja, aber ich finds nicht schlimm. Denn weißt du was, Liebe hat nichts mit Verstand zu tun. Wir verlieben uns doch alle mal in jemanden unerreichbaren. Liebe liegt im Blut und man kanns sich gegen nichts wehren, was das Blut verlangt. James steht nicht nur auf Lily, er hat sich wahrhaftig in sie verliebt. Er ist vielleicht ein Opfer seiner Gefühle, aber wenigsten ist er mutig genug und gibt es zu. Er wird nie aufhören für Lily zu kämpfen, auch wenn es ausweglos ist."
Sprachlos saß ich da. Ich hätte nie gedacht, dass Sirius so tiefgründig über Liebe nachdachte. Für mich war, was solche Dinge anging, immer irgendwie der herzlose Playboy.
Ich atmete tief ein und zögerte ein wenig bevor ich das folgende sagte.
"Lily mag James. Auch wenn sie es nicht zugeben will. Ich bin ihre beste Freundin und kenne sie besser als sonst jemand. Ich hab schon längst bemerkt, dass sie immer wieder zu ihm sieht und viel zu laut über seine dummen Witze lacht. Auch wenn sie es wahrscheinlich selbst noch nicht erkennt, ist sie ihm schon längst verfallen."
Sirius lehnte sich zu mir vor. Ich atmete seinen Duft ein und mein Herz fing an zu rasen.
"Weißt du was?",flüsterte er. Ich schüttelte den Kopf.
"Wir sollten sie verkuppeln."
Ich lachte und ließ mich zurück in den Sessel fallen. Augenblicklich fing Sirius an eine verrückten Plan zu schmieden. Ich hörte ihm nicht wirklich zu, weil ich genau wusste, dass man Liebe nicht erzwingen kann.
Ich lauschte dem Klang seiner Stimmer. Er könnte über die banalsten Dinge sprechen und schaffte es trotzen, sie spannend klingen zu lassen. Ich liebte den Klang seiner Stimme und wäre auch zufrieden gewesen, wenn er mir aus einem Schulbuch vorgelesen hätte.
War es so verliebt zu sein?, fragte ich mich.
Ich überraschte mich selbst mich dieser Frage, aber es wurde alles erklären. Das Herz-rasen, die Stotterattacken, das plötzliche Erröten, bei Merlin, ich suche ja sogar immer seine Nähe.
Und als wir hier zu zweit in der Bibliothek saßen, ließ ich diesen Gedanken zum ersten Mal wirklich zu.
Vielleicht bin ich wirklich in ihn verliebt.
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