III|No lies

Sirius POV

Er grinste mich fröhlich an.

"Na, dann, lass uns suchen.", meinte er und ging schnell voraus.

Sollte ich ihn wirklich folgen? Meine Eltern werden sehr wütend sein.

Als James Potter bemerkte, dass ich ihm nicht folgte, drehte er sich nochmal zu mir um. 

"Alles in Ordnung? Willst du doch nicht mit?", seine braunen Augen musterten mich interessiert. Er wirkte so unschuldig, so nett.

So gut.

Er kann doch kein Blutsverräter sein. 

Ich erwiderte seinen durchdringenden Blick und seufzte laut.

"Hör zu, ich weiß, wer du bist. Du bist James Potter. Sohn von Fleamont und Euphemia Potter. Deine Familie hat den berühmten Haartrank erfunden. Es wäre nur fair, wenn du auch weißt wer ich bin. Mein Name ist Sirius Orion Black. Meine Eltern sind Orion und Walburga Black. Ich darf-"

Noch bevor ich aussprechen konnte, fiel mir James ins Wort.

"Ich weiß wer du bist."

Geschockt sah ich in an. 

"Und es ist mir egal. Ich kenne Geschichten über deine Eltern, aber es ist mir egal. Ich kenne dich nicht. Noch nicht. Du musst doch nicht so sein wie der Rest deiner Familie."

Du musst doch nicht so sein wie der Rest deiner Familie.

Ungewollt bildete sich ein Grinsen auf meine Lippen. Schnell drückte ich mich an James vorbei und ging den Gang hinunter.

Ich spürte James verwirrten Blick auf meinem Rücken.

"Worauf wartest du den noch, James? Wenn wir noch länger hier herum stehen, schlagen wir noch wurzeln."

Er lachte auf und rannte mir hinterher.

"Ich mag dich, Sirius Black"

"Ich dich auch, James"

Und dies sollte der Moment werden, an dem sich Sirius Leben für immer veränderte. Und das alles nur, weil ein Junge an ihn glaubte.

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"Es kann doch nicht sein, dass wir keinen Sitzplatz mehr bekommen.", seufzte ich und setze mich auf meinen Koffer.

"Erinnere mich daran, nächstes Jahr früher zu kommen.", schnaufte James und raufte sich die Haare.

Wenn wir dann noch befreundet sind...

James stellte sich auf die Zehenspitzen und sah durch das Fenster in der Tür.

"Glaubst du wir finden über-"

Wieder fiel mir James ins Wort. "Oh, ich kenne ihn! Wir dürfen sicher bei denen sitzen.", rief er fröhlich. Noch bevor ich reagieren konnte, zog er die Abteiltür auf und setze wieder sein Grinsen auf. 

"Hallo, Remus! Kennst du mich noch?"

Der Angesprochene schreckte auf. Er war relativ groß, wirkte aber sehr müde und schwach. Außerdem hatte er eine kleine Narbe auf der Wange. Woher die wohl kam?

Er lächelte leicht. "Wie sollte man dich vergessen, James?"

Sein Blick wanderte hinter James und schon sah er mich überrascht an.

"Bist du nicht Sirius Black?", fragte er mich entgeistert.

"Ja, aber er ist ganz nett.", meinte James und sah mich grinsend an. 

"Was soll da heißen ganz nett? Ich bin großartig."

Woher kam auf einmal mein ganzen Selbstvertrauen? Das bin doch nicht ich, oder?

"Diese Seite an dir gefällt mir, Sirius. Aber wie auch immer. Dürfen wir bei dir sitzen?", fragte James diesen Remus. Dieser sah zu dem Jungen, der ihm gegenüber saß. Er war klein und etwas mollig. Schüchtern nickte er und Remus sah wieder zu James und mir. "Kommt rein. Ich kann euch doch wohl kaum daran hindern.", murmelte er, grinste aber dabei.

Ich hob meine Koffer auf die Ablage und setze mich neben Remus.

Nachdem sich auch James gesetzt hatte, sah Remus mich wieder an.

"Okay, tut mir Leid falls ich dir jetzt damit zu nahe trete, aber warum sitzt der berühmte Blacksprößling nicht bei seinen anderen Verwandten?"

Er hatte recht, er trat mir damit zu nahe. Was sollte ich ihnen jetzt sagen? Soll ich lügen oder die Wahrheit sagen?

"Ich...Ich will ehrlich sein. Ich hasse meine Cousinen Narzissa und Bellatrix und ich will mich auch ganz sicher nicht zu ihnen setzen. Ich finde es nicht richtig, was sie tun."

Ich hab mich also für die Wahrheit entschieden. Ich habe es satt zu lügen und jedem etwas vor zu machen.

Und ich weiß nicht wieso, aber irgendwie fühle ich mich zwischen diesen Jungen wohl.

Nora POV

"Und was ist das?", fragte Lily neugierig.

"Pfefferkobolde, aber pass-", wollte ich Lily noch warnen, aber aus ihren Ohren schoss schon Rauch und sie verzog das Gesicht. Severus und ich prusteten los und Lily stieg mit ein, als sich ihre Gesichtsfarbe wieder normalisierte.

Als wir vor einer halben Stunde bei Imbisswagen von Hogwarts Süßigkeiten gekauft hatten, hätte ich nicht gedacht das es so lustig wird.

"Ihr hättet mich ruhig vorwarnen können.", lachte Lily.

"Dann wäre es aber nicht so witzig gewesen.", schmunzelte Severus, "Außerdem wollte Eleonora es dir doch sagen."

Lily verdrehte die Augen und sah aus dem Fenster. "Wie lange glaubt ihr fahren wir noch?"

Schnell sah ich aus dem Fenster. Weite Felder und Wälder erstreckten sich über mehrere Kilometer bevor sie auf Gebirge trafen. Langsam fing es an zu dämmern an.

"Zwei, drei Stunden vielleicht noch.", murmelte ich und setzte mich wieder aufrecht hin. Ich stand auf und holte ein Buch aus meinem Koffer.

Als ich mich wieder in den Sitz sinken lies, spürte ich Severus neugierigen Blick auf mir.

Verwirrt sah ich in an," Ist irgendwas? Warum siehst du mich so an?"

Sofort schreckte er auf. "Tut mir Leid", murmelte er. Als er sich wieder gefangen hat, sah er mich wieder an.

"Du hast einen interessanten Akzent. Woher kommst du?"

Das musste ja kommen...

Beschämt sah ich zu Boden. Lass dir jetzt ja nichts anmerken. 

"Rumänien. Ich bin mit 8 nach England gezogen."

Lily und Severus sahen mich beide interessiert an. Jetzt musste ich wohl weiter erzählen.

"Mein älterer Bruder ist schon vorher mit meiner Mutter nach London gezogen, weil meine Eltern wollten, dass er nach Hogwarts und nicht nach Durmstrang geht. Im Sommer und Winter sind sie dann immer nach Hause gekommen. Als mein Vater vor zwei Jahren ein Jobangebot vom Zaubereiministerium bekommen hat, sind wir dann alle her gezogen."

Severus sah nach mich wie vor neugierig an, aber Lily sah eher mitleidig aus.

"Es muss schwer für dich gewesen sein, deine ganzen Freunde zurück zulassen."

Nicht wenn man keine Freunde hatte.

"Ich, ehm, ja. Es war nicht einfach.", meinte ich und hoffte, dass das Gespräch nun damit beendet war. 

Und als plötzlich die Tür unsres Abteil aufging, war es das, Merlin sei Dank, auch.




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