..Erfahrungen..
***Mason***
In meinem Auto
30. Juli - 20.30 Uhr
Keith und ich sind noch eine ganze Weile durch die Gegend gefahren. Erst vor einer halben Stunde habe ich ihn zuhause abgesetzt. Als ich gesehen habe, wie sehr ihn die Fahrt beruhigt hat, wollte ich unbedingt selber fahren. Doch das hat mir überhaupt nichts gebracht. Ich bin immer noch unfassbar sauer. Ich brauche ein Ventil um mich abzureagieren. Ich lege mitten auf der Landstraße eine Vollbremsung hin und kehre um. Mein Ziel ist Ashleys Haus. Sie wird mich nicht nur von Dan und seiner ekelhaften Art ablenken, sondern auch von Liz. Von Dans abwertenden Worten mal abgesehen, hat auch sie mir ganz schön zugesetzt. Sie ist in Dans Gegenwart unglaublich glücklich und es macht mich fertig, dass sie zu naiv ist, um seine wahre Seite zu sehen. Andererseits scheint er in ihrer Gegenwart auf nett zu tun, also kann sie vielleicht gar nichts dafür. Und was, wenn das an ihrer Hand wirklich nur ein Unfall war? Ich kann Dan zwar vorwerfen, dass er ein Arschloch ist, aber ich kann nicht einfach behaupten, dass er Liz etwas getan hat. Ich parke mein Auto vor Ashleys Haus, steige aus und betätige die Klingel. Es ist Ashley selbst, die mir die Tür öffnet. Ihre langen blonden Haare sind hochgesteckt und sie trägt ein kurzes blaues Kleid. Ich lasse sie nicht fragen, was ich hier will, sondern drücke sie gegen die nächstbeste Wand um sie zu küssen. Sie springt an mir hoch und ich trage sie in ihr Zimmer und schließe ihre Zimmertür mit dem Fuß und mit einem lauten Knall. Ihre Eltern sind sowieso nicht da. Die beiden sind mega erfolgreich und touren ständig um die gesamte Welt, um noch mehr Geld zu verdienen. Mir tut es fast ein wenig Leid, dass ich Ashley für meine Zwecke benutze, denn tief in ihrem Inneren muss sie ein wahnsinnig einsamer Mensch sein. Ich verdränge den Gedanken schnell wieder, um mich endlich abzureagieren.
***Keith***
Bei mir zuhause
30. Juli - 21.10 Uhr
Ich gehe die ganze Zeit nervös auf und ab. So wie heute habe ich Mason noch nie erlebt. Wir kennen uns schon seit dem Kindergarten und er bleibt meist gelassen. Ich kann gar nicht glauben, dass es endlich ein Mädchen geschafft hat, ihm den Kopf zu verdrehen. Ich muss doch irgendwas machen können. Zu wem würde Liz gehen, um über Dan zu reden? Als ich sie dass erste Mal wahr genommen habe, stand sie neben Rose und auch Mason hat heute geäußert, dass Rose die beste Freundin von Liz ist. Das blöde ist nur, sie wohnt in einer anderen Richtung und ich habe derzeit kein Auto zur Verfügung. Ihre Nummer habe ich auch nicht. Ich könnte Austin fragen. Er hat fast alle Nummern der Mädchen auf unserer Schule. Ich ziehe mein Handy aus der Tasche und rufe ihn an. Nun geh schon endlich ran.
'Keith? Was ist los? Du rufst doch sonst nie an?'
'Ich brauche deine Hilfe. Hast du die Nummer von Rose?'
'Klar, wozu brauchst du sie denn?
'Es geht um Liz.'
Ich erzähle ihm von unserer Begegnung mit Liz und Dan in der Mall. Ich erkläre ihm auch, dass ich besorgt um Mason bin und auch, dass ich wegen der Sache mit Bella beunruhigt bin. Er lässt alles unkommentiert, was ziemlich unüblich für ihn ist. Zuletzt erkläre ich ihm, dass ich denke, dass Liz vielleicht mit Rose geredet hat, falls Dan ihr was getan hat. Austin gibt mir ihre Nummer und wir legen auf. Er hat sich tatsächlich nicht dazu geäußert und ich habe eine leise Vorahnung. Ich kann mir jetzt aber nicht den Kopf über Austin zerbrechen. Ich tippe Rose' Nummer in mein Handy ein und speichere sie ab.
An Rose
Hey, hier ist Keith.
Ich musste mir leider deine Nummer erbetteln. Sei bitte nicht böse.
Kann ich mit dir über Liz reden?
Hast du Zeit?
Es dauert nicht lange, bis ihre Antwort kommt.
Von Rose
Hey Keith, alles gut. Viele Leute haben meine Nummer.
Ist es sehr wichtig?
An Rose
Leider ja. Ich glaube, du bist die Einzige, die mir helfen kann
Von Rose
Okay, wo können wir uns denn treffen?
An Rose
Naja, ich komm hier schlecht weg. Mein Auto ist in der Werkstatt.
Kannst du zum Stadtpark kommen?
Von Rose
Geht klar. Treffen wir uns in einer halben Stunde am Brunnen?
Ich stimme zu und ziehe mir dann gleich meine Schuhe an. Als ich im Flur unseres Hauses stehe, kommt mir meine Mutter entgegen. "Wo willst du denn jetzt noch hin?" Ich sehe sie flehend an. "Ich muss unbedingt was mit einer Freundin klären. Es ist wirklich wichtig." Sie nickt verständnisvoll. "Na gut, ich denke das geht in Ordnung. Pass auf dich auf." Ich drücke sie kurz und verschwinde mit den Worten: "Mach ich doch immer" durch die Tür. Anders als Mason habe ich unglaubliches Glück mit meinen Eltern. Sie sind immer verständnisvoll und setzen sich bei jeder Gelegenheit für mich ein. Ich sehe Rose schon von weitem als ich zum Brunnen komme. Sie trägt schlichte Jeans und ein schwarzes Top. Sie reicht mir die Hand zur Begrüßung. Wir hatten noch keine großartige Begegnung miteinander. Wir setzen uns auf den Rand des Brunnens und sie sieht mich erwartungsvoll an. "Also, mein bester Freund Mason hat letztens auf dem Heimweg deine Freundin Liz aufgesammelt. Sie hatte eine verletzte Hand und es war auch schon mitten in der Nacht. Also hatte er Mitleid oder was auch immer und hat sie nach Hause gefahren. Seitdem ist er in sie verknallt. Das ist zumindest meine Theorie zu seinem verrückten Verhalten, wenn wir über sie reden oder wenn sie in der Nähe ist. Natürlich wussten wir, dass Liz einen Freund hat, aber erst heute Nachmittag haben wir zufällig raus gefunden, dass Dan ihr Freund ist. Mir wurde schon von einigen Seiten erzählt, dass er ein ziemlich frauenfeindlicher Typ ist. Weißt du irgendwas darüber?" Rose hat aufmerksam zugehört und denkt jetzt darüber nach. "Falls du wissen willst, ob Liz mit mir darüber redet. Die Antwort ist nein, tut sie nicht. Mir ist Dan aber auch nicht gerade sympathisch. Ich kann dir da leider nicht viel zu sagen." Ich nicke. "Was hat sie dir denn erzählt, wie das mit ihrer Hand passiert ist?" Rose überlegt wieder. "Sie hat gesagt, sie ist auf der Treppe zuhause ausgerutscht und auf ihre Hand gefallen. Sie ist geprellt. Weißt du, neulich in Sport ist ihr Make up im Gesicht vom Schwitzen verlaufen. Sie hatte einen ziemlich blauen Abdruck auf der Wange. Sie meinte , dass das bei ihrem Treppensturz passiert ist und ich habe es ihr eigentlich geglaubt." Sie hat Rose etwas anderes erzählt als Mason. Das ist schon verdächtig. "Zu Mason hat sie gesagt, dass sie sich mit ihrem Freund gestritten hat. Dabei ist sie blöd gestolpert und an einen Tisch geknallt. Darauf stand eine Vase, die runter gefallen ist und direkt auf ihrer Hand zersplittert ist. Mason hat ihr die letzten Scherben aus der Hand gezogen. Das passt nicht mit dem zusammen, was sie dir gesagt hat." Rose wirkt ein wenig sauer. "Eigentlich dachte ich, sie würde mir alles erzählen. Sie hat mir nicht mal was von Mason gesagt." Ich lege ihr tröstend meine Hand auf die Schulter. "Tut mir Leid, Rose. Ich wollte nicht, dass du sauer wirst. Ich wollte nur raus finden, was das zwischen Dan und Liz ist." Sie nickt. "Schon okay. Ich mach mich dann mal auf den Heimweg. Man sieht sich." - "Bis dann" Das hat mir nicht viel gebracht. Ich sehe Rose noch kurz nach und gehe dann nach Hause.
***Mason***
Ashleys Haus
30. Juli - 21.40 Uhr
"Wow Mason, du bist heute aber unglaublich gut in Form." Ashley liegt nackt neben mir und küsst meinen Hals. Vielleicht habe ich es heute wirklich übertrieben. Trotzdem fühle ich mich nicht besser. Ich muss die ganze Zeit an Liz denken. Wieso bekomme ich sie nicht aus dem Kopf? Ich hab doch noch gar nicht viel mit ihr gesprochen. Genau genommen kenne ich sie nicht mal. Ashley beobachtet mich von der Seite. "Sag mal, hast du irgendwas?" Ich lehne mich zurück und seufze. "Ich wollte dich mal was fragen." Sie nickt und sieht mich wartend an. "Was denn?" Ich denke schon seit einer halben Stunde darüber nach, sie auf Dan anzusprechen. Trotzdem fällt es mir schwer. Ich will keine schlechten Erinnerungen hervor rufen, aber ich möchte wissen mit wem Liz sich abgibt. "Mir ist auf der Party aufgefallen dass du plötzlich weg warst und ich hatte das Gefühl es liegt an Dan." Ashleys Mundwinkel gehen nach unten. "Das ist dir also aufgefallen..ja, Dan und ich haben eine gemeinsame Vergangenheit. Du darfst darüber aber kein Wort verlieren. Er hat mich die ganze Zeit geschlagen als wir zusammen waren. Natürlich habe ich dann sofort Schluss gemacht, aber er hat mir gedroht mein Leben zu zerstören. Und es hat gewirkt. Er schüchtert mich jedes Mal wieder ein. Ehrlich gesagt habe ich richtig Angst vor ihm." - "Es tut mir Leid, Ashley." Sie nickt nur und lehnt sich an meine Brust. "Wärst du sauer, wenn ich jetzt fahre? Ich muss morgen früh raus." Sie nickt nur. "Findest du alleine raus?" Ich lächle sie an und meine es vollkommen ernst. "Danke für den schönen Abend." Ich ziehe mich an und verlasse nachdenklich ihr Zimmer. Der Abend hat mich schon ein wenig weiter gebracht. Mal sehen wie ich Liz helfen kann..
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