Wie Bonnie und Clyde
Ich hatte mich nicht mal schlecht gefühlt, als Billy und ich vor zwei Tagen seine Akte bei Dr. Dumont geklaut hatten. Diese Akte musste einfach verschwinden und genau deswegen hatten wir sie auch noch am selben Tag verbrannt, so konnte man überhaupt nichts mehr damit anfangen, alleine schon weil wir jeden Zentimeter dieser Akte haben abbrennen lassen!
Ich wartete gerade im Auto, während Billy und ein paar seiner neuen 'Kollegen' gerade dabei waren Geld zu beschaffen, klar war es nicht gerade die beste Art einen Überfall zu starten, aber Billy und ich waren sowieso völlig am Arsch, da machte irgendein Überfall nun auch nicht wirklich viel aus. Ja ich hatte mich selbst in die scheiße geritten, alleine schon als ich diesen Cop im Krankenhaus ausgeschalten habe und Billy direkt zu einer Flucht verholfen hatte, aber was tat man nicht alles für die Person die man liebte?
Etwas nervös saß ich in dem schwarzen Bulli, wo ich immer wieder nervös am Lenkrad herum fummelte und darauf wartete, das die Jungs endlich aus diesem Verdammten Geschäft kamen. Für mich fühlte es sich wie eine halbe Ewigkeit, denn dieses warten machte mich unruhig und gleichzeitig wahnsinnig. Wer hätte bitte gedacht das ich mal so eine scheiße bauen würde? Ich war der anständigste Mensch gewesen, war beim Militär, hatte davor eine Ausbildung zur Altenpflegerin gemacht und meine Weste war weiß. Wie ich in sowas rein rutschen konnte, fragte ich mich wirklich seit Tagen selbst, aber für mich zählte eigentlich nur, das Billy bei mir war und ich bei ihm, alles andere Interessierte mich nicht wirklich groß.
Ich hatte meine Kapuze von meinem schwarzen Hoodie auf und trug eine schwarze Sonnenbrille, damit man mich nicht direkt erkannte, das gute war das heute nicht so viele Cops unterwegs waren, wobei sie in der Nacht eigentlich immer Streife in dieser Gegend fuhren.
Als ich dann die Türen von dem Bulli hinten hörte, startete ich direkt den Motor, als Billy und die vier seiner Kollegen ebenfalls in den Bulli gesprungen waren, fuhr ich direkt los, ohne zu zögern und bog erstmal gleich ein paar mal ab, während ich komplett auf die Straße konzentrierte war. Erst als ich einmal kurz in den Rückspiegel sah, konnte ich das Blut an den Klamotten der fünf erkennen. Es war nicht viel Blut, eher ein paar Spritzer, aber einer von den 'Kollegen' wie Billy sie bezeichnete, hatte deutlich mehr Blut an sich. Billy und die anderen nahmen ihre Masken ab, ehe Billy mir sagte wo ich hinfahren sollte.
Wo Billy mich hin führte, war ein abgelegener Platz unter einer Brücke. Hier war es vollkommen abgelegen, ruhig und vollkommen heruntergekommen. Hier würde nicht mal ein Obdachloser freiwillig hingehen und der kleine Bach der unter der Brücke war, war vollkommen dreckig und zugemüllt, sowie alles andere hier. Ich hielt den Bulli an und stieg mit Billy und den anderen aus, während sie ihre Taschen mit aus dem Auto nahmen, wo das Geld drin war. "Wieso teilen wir ausgerechnet hier das Geld auf?", fragte einer der Männer, die mit einem Abstand vor Billy standen und ich direkt neben ihm, aber wenn ich ehrlich war, dann würde ich das ganze auch mal sehr gerne wissen. Billy hatte für so etwas eine abgelegene Lagerhalle gehabt, wo er in den letzten Tagen mit den Jungs das Geld aufgeteilt hatte. "Tun wir nicht, das hier ist die Endstation!" "Was meinst du mit Endstation? Willst du jetzt schon abhauen? Ich dachte wir ziehen noch ein paar Dinger durch!", meinte ein blonder mit etwas längeren Haaren, die dieser etwas hochgestilte hatte. "Oh wir werden noch ein paar Dinger durchziehen, nur eben nicht mehr mit euch!", meinte Billy, zog seine Waffe und schaffte es zwei von den Typen direkt mit einem perfekten Kopfschuss zur Strecke zu bringen, während ein anderer Billy versuchte die Waffe aus der Hand zu reißen und der andere mich packte und auf den Boden drückte. "Versuch uns zu töten und deine süße Freundin hier ist Tod!", sagte der Typ der mich auf den Boden drückte und an meinem Hals zu packte, während ich nach Luft schnappte. Sofort packte ich mit meinen Händen an die von dem Typen, während mein Blick zu Billy ging und dieser wieder diesen Blick wie auf dem Karussell drauf hatte, der mir verriet, das er definitiv gleich wieder durchdrehen würde. Ich musterte Billy kurz und sah dann wieder den Typen der über mir gebeugt war an, während mir immer mehr die Luft weg blieb, weswegen meine Hände langsam von dem des Typen rutschten und mir langsam etwas schwummerig wurde. "Lass sie sofort los!", sagte Billy mit bebender Stimme und auch wenn ich nicht hinsah, wusste ich das Billy vor Wut zitterte. "Lass die scheiß Waffe fallen, oder ich schwöre dir sie wird in ein paar Sekunden nicht mehr atmen!", knurrte der Typ über mir Billy an, während ich vorsichtig und unbemerkt nach meiner Waffe tastete, die sich hinten zwischen meiner Hose und meinem Rücken befand. Langsam griff ich dorthin, während der Typ von Billy abgelenkt war, ehe ich meine Waffe erreichte, diese packte und ohne zu zögern, dem Typen gegen die Brust hielt und direkt abdrücke, so das seine Hände direkt von meinem Hals hinab rutschten und ich direkt nach Luft schnappte, ehe der leblose Körper des Typen direkt auf mich drauf viel und ich nur sah, wie Billy sich mit dem anderen prügelte, ehe er seine Waffe aufhob und diesen ebenfalls erschoss.
Sofort kam er zu mir gerannt und schubste den Kerl mit dem Fuß von mir runter und zog mich direkt auf die Beine, während meine Klamotten nun auch mit Blutspritzern übersehen waren. "Alles okay bei dir?", fragte Billy panisch und musterte genau meinen Hals. "Ja alles okay, alles gut." "Alles gut? Dein Hals ist total rot", meinte Billy und trat dem Typen vor Wut noch mal in die Rippen, auch wenn er tot war, schien Billy seinen Frust an ihm auslassen zu wollen. "Hey.. ist okay, beruhig dich erstmal und sag mir bitte, wieso du dieses Massaker hier veranstaltet hast?", fragte ich, während Billy einen Arm um mich legte und mich näher an sich drückte. "Die Kohle die die vier in ihren Taschen haben gehört jetzt uns. Ich habe einfach in den letzten zwei Tagen gemerkt, das wir beide das beste Team sind und wir niemanden sonst brauchen". Billy schmunzelte leicht und sah mir dabei direkt in die Augen. "Wir sind wie Bonnie und Clyde. Das perfekte Duo und das perfekte Paar, wir brauchen niemanden sonst in unserem Leben!", sagte Billy, der wirklich fest davon überzeugt war, das es einfach nur noch ihn und mich gab, aber irgendwie hatte er auch recht, wir brauchten eigentlich nur uns!
Nachdem ich ihm zugehört hatte, musste auch ich etwas schmunzeln, denn er hatte wirklich recht. "Naja wir sind schon etwas
wie Bonnie und Clyde, aber irgendwie ist das ganze auch etwas aufregend", sagte ich schmunzelnd, ehe Billy mir mit einem Lächeln einen kurzen, aber dennoch sanften Kuss auf die Lippen drückte.
"Lass uns die Taschen schnappen, zu der Lagerhalle fahren und das Geld verstecken, dann fahren wir zu dir, packen unsere Klamotten und verstecken uns erstmal in dieser Lagerhalle okay?", fragte Billy, was mich direkt nicken ließ, denn es würde nicht mehr lange dauern bis es vor meiner Wohnung nur noch so von Cops und dem FBI wimmeln würde.
Billy und ich schnappten uns die Taschen mit dem Geld, packten diese in den Bulli, ehe wir einstiegen und ich ohne zu zögern den Motor startete und geradewegs los zu der Lagerhalle fuhr, wo wir augenblicklich das Geld verstauten. Unter einer alten Holzkiste gab es so etwas wie eine offene Stelle am Boden. Es war eher etwas Gullideckel ähnliches, wo wir das Geld reinpackten und den Deckel wieder verschlossen und die Kiste drauf schoben. "Okay Pass auf... Du gehst jetzt nach hause, packst schon mal ein paar Klamotten und ich lass diesen Bulli verschwinden, danach erledige ich noch etwas. Es kann etwas dauern okay!? Mach dir keine Sorgen, ich werde mich beeilen", meinte Billy und ich fühlte mich ehrlich gesagt überhaupt nicht wohl dabei ihn jetzt wieder alleine zu lassen, aber er hatte sicher seine Gründe wieso ich nicht mit sollte. "Okay, Pass auf dich auf ja!?", sagte ich leise und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. "Du auch auf dich", erwiderte er meine Worte und stieg direkt in den Bulli ein, ehe er auch schon davon fuhr.
Ich zog meine Jacke zu, damit man das Blut nicht sehen konnte, ehe ich mich auch schon auf den weg nach hause machte. Die Straßen waren dunkel und nur der helle Vollmond und die Straßenlampen spendeten mir etwas Licht, so das ich den weg und die Umgebung wenigstens etwas sehen konnte. Es waren kaum Autos und auch so gut wie keine Menschen unterwegs, nur hin und wieder begegnete ich ein paar betrunkenen Jugendlichen, oder Männern mittleren Alters. Ich dachte nicht mal daran die Straßenseite zu wechseln, auch wenn Billy es mir wohlmöglich geraten hätte, aber Angst hatte ich keine, denn beim Militär lernte man ebenso wie man sich selbst verteidigte. Klar den Typen gerade auf mir hatte ich erschossen, da er mich einfach überwältigt hatte, aber dennoch hatte ich es alleine geschafft und war abends im Dunkeln so oder so achtsamer als sonst.
Als ich an meiner Wohnung ankam, zog ich meine Jacke aus und verschwand in meinem Schlafzimmer, wo ich mich erstmal umzog. Ich hatte nämlich keine Lust mit Klamotten rumzulaufen, auf denen Blut haftete. Ich schob die Klamotten erstmal unter mein Bett, nahm mir zwei Reisetaschen und stopfte Billys und meine Anziehsachen rein und alles andere was wir benötigen würde. Ich war gerade fertig, als es an meiner Tür klingelte und ich die Taschen nahm, die ich in meiner Badewanne versteckte und den Vorhang davor zog. Mein Herz schlug schon etwas schneller, denn was war wenn es Leute vom FBI, oder Homeland waren? Das einzige gute daran war, dass Billy gerade nicht hier war.
Langsam ging ich zur Tür und sah durch den Spion und sah Dr. Dumont vor meiner Tür stehen, was wollte die denn jetzt bitte? Ich würde jedoch keine andere Wahl haben, als sie rein zu lassen, schließlich wollte ich nicht verdächtig wirken. Ich öffnete schließlich die Tür und setzte ein lächeln auf. "Dr. Dumont, mit ihnen habe ich jetzt wirklich nicht gerechnet", sagte ich überrascht, was ja auch nicht mal gelogen war. "Kommen Sie rein", sagte ich und trat etwas zur Seite, während sie sich das ganze nicht zweimal sagen ließ. "Ich weiß, ich bin auch nicht beruflich, sondern eher privat hier Izzy, also nennen sie mich einfach Krista", sagte sie, wobei diese Frau mich jetzt schon wieder komplett nervte. "Okay Krista, möchten sie einen Tee?", fragte ich und führte die schwarzhaarige Frau in meine Küche. "Gerne", gab sie mir zur Antwort, weswegen ich mir einen kleinen Topf nahm, in den ich etwas Wasser laufen ließ und diesen dann auf meine Herdplatte stellte, die ich auf Stufe drei stellte, damit das Wasser schneller kochen würde. Erst als ich mich umdrehte, sah ich das Kirsta mich genau beobachtete bei dem was ich tat und ihr Blick war ehrlich gesagt mehr als nur seltsam, aber es interessierte mich einfach, was diese Frau jetzt von mir wollte. "Also Krista, wie kann ich ihnen helfen?", fragte ich sie einfach gerade heraus. "Ich will mit ihnen über Billy reden Izzy, das ist ein Thema was uns beide etwas angeht, vor allem mich!", sagte Krista zwar mit einem ruhigen, aber dennoch fast schon beängstigenden Unterton und irgendwie war mir klar, das ihr auftauchen hier, nichts gutes zu bedeuten hatte!
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