Familientreffen
Ich hatte das ganze Gebäude nach Billy abgesucht und die Sicherheitsleute von ihm gefragt, ob sie ihn gesehen hatten, zumindest die, die noch am Leben waren. Doch da niemand Billy gesehen hatte, konnte er ja nur zuhause, oder in der Firma sein. Ich dachte mir, das er wohlmöglich eher in der Firma stecken würde, weswegen ich mich geradewegs auf den weg dorthin machte. Die kalte Winterluft wehte durch mein braunes Haar und brannt leicht auf meiner Haut von der Kälte. Es war dunkel und die Straßen und Weg, sogar die Autos glänzten und schimmerten leicht durch den Frost. Der Weg bis nach Anvil zog sich wirklich verdammt lange, aber da ich mit Liz mitgefahren war, hatte ich keine andere Wahl, als zu Fuß zugehen.
Als ich dann halb durchgefroren irgendwann die Firma von weitem sah, ging ich deutlich schneller als eben und betrat das Gebäude, wo ich mich geradewegs auf den weg machte und sah wie Billy mit zwei seinen Leuten redete, doch das war mir egal. "Du selbstgefälliges Arschloch!", sagte ich, während die beiden Männer sich direkt entfernten und uns alleine ließen. "Was fällt dir ein auf ihn zu schießen? Hast du völlig den Verstand verloren oder was?", fragte ich ihn und man konnte deutlich heraus hören wie wütend ich war. "Du hättest ihn umbringen können ist dir das klar?!", Billy sah mich nur schmunzelnd an und sah etwas ab, während ich die Arme vor der brust verschränkte.
"Was ist daran jetzt bitte so lustig?", fragte ich, während Billy meine Hand nahm und mich hoch zu seinem Büro zog. "Sagst du auch mal was dazu? Ich würde gerne verstehen warum du auf deinen besten Freund schießt, der mal nur so nebenbei angemerkt, mein Bruder ist!", Billy sah mich weiterhin an und grinste weiter und das schon etwas provokant, bis er endlich auch mal einen Mucks von sich gab. "Ich bin anders als du denkst Izzy, aber... Ich kann dir versichern... du warst schon immer mehr als nur die Schwester meines besten Freundes, ich habe dich damals angefangen zu lieben und habe bis heute nicht damit aufgehört, ich war wirklich erleichtert als du bei Curtis aufgetaucht bist vor ein paar Wochen. Das mit der Frau damals tut mir wirklich leid, aber wieso ich auf deinen Bruder geschossen habe, wirst du noch erfahren sogar schneller als du denkst Babe", sagte Billy, ehe ein Mann reinkam und Billy ansah. "Wir wissen wo sie sind!", ich war wirklich verwirrt und hatte keine Ahnung was Billy mir da gerade sagen wollte, oder was hier los war. Sein Blick glitt direkt wieder zu mir, während er mich immer noch an grinste. "Gute Nacht Honey, wir sehen uns beim Familientreffen", hörte ich Billy und hatte keine Ahnung was er meinte, doch ich kam gar nicht erst dazu die ganze Sache in Frage zu stellen, denn ich spürte nur noch, wie jemand mir von hinten ein Tuch auf den Mund drückte, während er mich genauso von hinten festhielt. Alles drehen und wenden half nichts, weswegen ich schließlich durch das Zeug welches sich auf dem Tuch befand das Bewusstsein verlor. Das ganze konnte doch nur ein scheiß Witz sein, wieso tat Billy bitte so etwas? Das war doch nicht der Mann, der Jahrelang zu unserer Familie gehört hatte und den ich geliebt hatte?
Ich war vollkommen in einem nichts gefangen, alles war dunkel und hören tat ich auch nichts, körperlich fühlte ich nicht mal etwas und ich wusste nicht ob das bald wieder nachlassen würde oder nicht?! Ich war Billy und seinen Leuten völlig ausgeliefert und ich wusste nicht ob er mir nicht auch vielleicht etwas antun würde, schließlich hatte er auf seinen besten Freund geschossen. Die beiden waren immer wie Brüder gewesen, er gehörte zu unserer Familie, wieso tat Billy uns so etwas an?
Langsam nahm ich wieder dumpfe Stimmen wahr, sie klangen verzerrt und undeutlich. Ich konnte sie gerade noch keiner Person zuordnen, aber das ich überhaupt wieder etwas hörte, ließ mich wissen, das ich anscheind nicht Tot war.
Die Stimmen wurden nach und nach etwas klarer, doch so wirklich, meine Augen zu öffnen schaffte ich nicht, also hörte ich einer Unterhaltung zu, während ich nach und nach die Stimmen Billy und Frank zuordnen konnte. "Die beiden haben nichts damit zutun Billy! Lass sie gehen!", hörte ich die Stimme meines Bruders, die noch nie so verzweifelt geklungen hatte wie in diesem Moment und ich langsam die Augen öffnete, während mein Körper sich an fühlte wie Blei. Ich blinzelte einen Moment, bis ich es schaffte sie vollständig zu öffnen und es einen Moment dauerte, bis meine Sicht klarer wurde. Ich war an einer Wand gelehnt und meine Füße so wie Hände waren gefesselt, während ich mich in einem Raum befand, was eher aussah wie ein Keller, der so ausgestattet war, als hätte man hier gelebt. Ich sah mehrere Leute, die wohl zu Billy gehörten, während an der Wand gegenüber von mir Liz lehnte, die völlig verheult aussah. "Was machst du hier Billy?", fragte ich mit einer leisen Stimme, während er gegenüber von Frank saß, der auf einen Stuhl gefesselt war. Mit einem grinsen drehte Billy sich zu mir und sah mich dabei genau an, während er Aufstand und mich genau musterte. "Ich sagte doch wir sehen uns beim Familientreffen süße", ich runzelte die Stirn und sah kurz zu meinem Bruder. "Was soll das werden Billy? Er ist dein bester Freund, ihr seit wie Brüder verdammt!", sagte ich und versuchte mich aus diesen Seilen zu befreien die um meine Handgelenke gebunden waren, doch sie waren einfach zu fest. "Er weiß zu viel, viel zu viel! Glaub mir süße, ich will das hier genauso wenig wie du, aber es ist nunmal nötig", sagte Billy, der das ganze anscheind verdammt amüsant fand. " Du wusstest von den Us Soldaten, das sie aufgeschlitzt, mit Drogen vollgestopft wurden und hier rüber gebracht wurden, die in Afghanistan gefallen waren! Du wusstest davon!", sagte Frank, weswegen Billy sich zu Frank drehte. "Ja.. genauso war es, ich wusste davon und habe diese Soldaten sogar entgegen genommen, was denkst du woher die Kohl meiner Firma kommt Frankie? Drogen verschaffen einem viel Geld, so konnte ich meine Firma aufbauen und wie du siehst läuft sie eins A", sagte Billy. "Du hast mit unserem Einsatzleiter zusammengearbeitet, ich weiß das er was mit dem Tod von Maria und den Kindern zutun hatte! Sei ehrlich... du kannst es nicht gewesen sein, du standest bei Izzy und mir, aber... wusstest du davon das sie an diesem Tag sterben sollten?", fragte Frank, während ich zu Billy sah und einfach hoffte dass er nichts wusste und nichts damit zutun hatte, doch Billy sah Frank mit einem fast schon reumütigen Blick an und nickte schließlich auf die Frage meines Bruders. Sofort an liefen Frank die Tränen über die Wangen, während mir die Tränen nur so in die Augen schossen. Wie konnte ich mich so sehr in diesem Mann täuschen, den ich geliebt habe und es vermutlich noch immer tat. "Wenn ich könnte würde ich die Zeit zurückdrehen Frankie, aber das kann ich nicht. Du kannst dir aussuchen ob du langsam und qualvoll, oder sanft und schnell sterben wirst, den töten werde ich dich sowieso müssen", sagte Billy, während es mir eiskalt den Rücken runter liefen. "Du kannst ihn doch nicht einfach umbringen Billy!", mischte ich mich nun ein und zog somit seine Aufmerksamkeit auf mich. In langsam Schritten kam er auf mich zu und hockte sich vor mich. "Das werde ich nicht, nicht einfach so, denn erstmal ist noch jemand auf dem Weg hierher der noch eine Rechnung mit deinem Bruder offen hat Babe." "Babe? Hab ich was verpasst?", fragte Frank, der uns ziemlich ernst musterte und Billy sich anschließend wieder vor ihn setzte. "Weißt du, sie hat sich so alleine gefühlt nach deinem "Tod" das sie einfach jemanden brauchte, ich war für sie da, weil sie mich am nächsten an sich ran gelassen hat. Nicht mal ihre beste Freundin wollte sie täglich bei sich haben, mich schon... weißt du, wir kamen uns näher, bis wir uns geküsst haben und irgendwann einfach immer mehr passiert ist Frankie", redete Billy mit einem provokanten Ton, während sein Grinsen auf den Lippen genauso provokant war. "Du hast meine kleine Schwester gev*gelt?", fragte Frank in einem wütenden Ton, ehe sein Blick zu mir ging. "Oh.. Ich hab sie nicht einfach nur ins Bett bekommen Frankie, da war noch so viel mehr.. wir führten eine heimliche Beziehung und nach einem Jahr war sogar ein kleines Wunder auf den weg..", sagte Billy und sah bei seinen letzten Worten von Frank ab, da ihn die ganze Sache anscheind noch immer genauso mitnahm wie mich, aber wer konnte sowas auch schon vergessen? "Ich weiß wie es sich anfühlt ein Kind zu verlieren, nur meins hat nie das Glück gehabt überhaupt auf diese Welt zu dürfen! Ich weiß wie du dich fühlst, aber das ändert nichts daran das es nötig war die drei umzubringen!", sagte Billy, während Liz mich geschockt ansah, die noch immer stumm an der Wand gegenüber von mir lehnte und auch Frank zu mir sah, zumindest so lange, bis ein Mann mittleren Alters den Raum betrat. Er schien auf einem Augen blind zusein und gerade freundlich sah der Typ auch nicht aus. Frank fing an zu lachen als er den Typen sah und ließ seinen Blick wieder zu Billy gleiten. "Denkst du der Kerl macht mir Angst? Dieses Arschloch, dem ich das Auge ein gedrückt habe? Er war ein scheiß Einsatzleiter und du standest auf der falschen Seite Russo!", sagte Frank ernst, aber dennoch belächelte er das ganze. "Wir haben noch eine Rechnung offen Castle!", sagte der ehemalige Einsatzleiter meines Bruders und zog sich Handschuhe an, die an den Fingerknöchel irgendetwas hatten, was so aussah als würde es verdammt weh tun. "Sind das neue, oder die aus Kandahar wo mit sie den Afghanischen Cop gefoltert haben?", fragte frank belustigt, der keinerlei Angst davor zu haben schien. "Die sind brand neu, extra nur für sie Castel!" "Na dann zeigen sie mal was sie drauf haben!", meinte Frank noch provokant, ehe der Typ auch schon einmal zuschlug, doch Frank konnte es nicht lassen ihn zu provozieren, weswegen er immer und immer wieder auf meinen Bruder einschlug. "AUFHÖREN!", schrie ich dem Einsatzleiter entgegen und versuchte mich von den Seilen zu befreien, die an meinen Händen, sowohl als auch an meinen Füßen waren und Billy zu mir kam und sich vor mich hockte. "Honey glaub mir, ich werde ihn schnell töten, damit er nicht auch noch bei seinem Tod leiden muss", sagte er ruhig und Strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. "Du bist krank Billy, du brauchst wirklich Hilfe!", sagte ich, während die Tränen in meinen Augen umso mehr stiegen. "Wie konntest du uns das antun, du bist Familie für uns Billy", flüsterte ich unter Tränen, die Billy mir gleich weg wischte, als sie mir über die Wangen liefen. "Er soll aufhören bitte..", sagte ich leise, da Frank schon im ganzen Gesicht blutete und immer mal wieder das Bewusstsein verlor.
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