Erst der Anfang
Nachdem Dr. Dumont mich wieder eine Stunde lang zu gequatscht hatte, hatte ich den Kaffee für heute wirklich auf und machte mich auf dem direkten Wege nach hause, weswegen ich Billy erstmal schrieb, damit er Bescheid wusste, das ich gleich da sein würde.》Bin gleich zuhause. Izzy ♡《schrieb ich ihm und hoffte einfach wirklich das niemand geklingelt hatte, oder Billy einfach gegangen war, ohne etwas zusagen.
Als ich mich meiner Wohnung näherte, wurden meine Schritte etwas schneller, da ich einfach unbedingt wieder zu Billy wollte. Ich lief das kleine Treppenhaus hoch und schloss meine Wohnungstür auf, die ich direkt wieder abschloss, als ich eingetreten war und erstmal meine Jacke, so wie meine Schuhe auszog. "Hey und?", fragte Billy direkt und sah mich an. "Alles okay?" "Ob alles okay ist? Nein.. Ich wurde gerade therapiert... gewaltsam... schon wieder!", sagte ich und man hörte deutlich heraus, das ich genervt von dieser Frau war. "Gewaltsam wirklich?", hakte Billy nach. "Psychisch gewaltsam ja", murmelte ich vor mich her, denn genauso war es. "Also.. Sie empfängt ihre Patienten immer zuhause, sie hat da so ein Büro und da sind die Akte in einer Schublade neben dem Schreibtisch, aber.. Ich kam nicht dazu sie mitzunehmen, dafür habe ich was gefunden und zwar etwas was meine Eifersucht bestätigt", sagte ich und holte mein Handy raus, um Billy das Foto von der Seite des Notizbuchs zu zeigen, damit er sah das meine Eifersucht begründet war und kein Hirngespinste, oder einfach nur Angst.
Billy las sich alles durch und sah dann wieder zu mir, während er mir mein Handy wieder gab. "Okay.. das ist.. ja okay du hattest recht, aber das ist etwas positives", sagte Billy, was mich wiedermal nur die Stirn runzeln ließ, da ich keine Ahnung hatte, was daran bitte positiv sein sollte? "Positiv? Was bitte ist daran positiv? Diese Frau braucht einen Therapeuten nicht wir! Sie ist..." "Hey, beruhig dich okay!? Es ist positiv, weil ich sie ablenken könnte. Ich könnte zu ihr gehen, sie ablenken und irgendwie ihre Tür einen Spalt offen lassen, so könntest du dich reinschleichen, meine Akte nehmen und verschwinden", erklärte er mir seinen Plan, doch dieses Wort 'ablenken' gefiel mir ganz und gar nicht, zumindest nicht in dem Zusammenhang, ihn auf eine Frau loszulassen, die was für ihn empfand und genau das war der Grund, wieso ich ihn skeptisch ansah. "Ich weiß was du jetzt vermutlich denkst Babe, aber das meine ich nicht mit ablenken, sondern eher das ich sie in ein Gespräch oder sonst was verwickel, wenn sie wirklich Gefühle für mich haben sollte, dann wird sie nicht die Cops rufen und falls sie es tun sollte, dann sollten wir schleunigst untertauchen, was wir sowieso müssen. Wir müssen hier weg Izzy, keine Ahnung wohin, aber erstmal etwas untertauchen und an Kohle kommen, damit wir aus dieser Stadt verschwinden können, oder besser aus diesem Land verstehst du?", fragte er und wirkte dabei irgendwie nervös, nun ja.. eher etwas unruhig. "Okay wir machen das so, aber wenn sie dir zu nahe kommt dann.." "Da wird nichts passieren okay!? Das würde ich nie wieder zulassen, das du verletzt wirst... niemals, egal in welcher Hinsicht", Billy musterte mich bei seinen Worten genau und eindringlich und ich war froh so etwas aus seinem Mund zuhören, aber hieß es nicht eigentlich 'einmal Fremdgeher, immer Fremdgeher?' Doch irgendwie glaubte ich ihm seine Worte direkt, denn es hörte sich einfach verdammt ehrlich an. "Okay.. Morgen gehen wir hin okay!? Lass uns erstmal diesen Abend bitte genießen und einfach irgendwas machen was uns beide ablenkt, du musst wirklich langsam runterfahren Babe", runter fahren? Wie sollte man da bitte runter fahren? Ich war ja schon früher etwas eifersüchtig, obwohl ich Billy vertraut hatte, doch nach seiner Aktion damals, schien meine Eifersucht wohl doch etwas zugenommen zu haben. "Keine Ahnung wie ich mich runter fahren soll, aber vermutlich sollten wir jetzt wirklich erstmal etwas machen, was nicht mit diesem ganzen Mist zutun hat", stimmte ich ihn letzten endes zu, denn wir beide brauchten wirklich mal eine Pause, vor allem ich. Billy erinnerte sich nicht an die Monate die vor seinem Unfall waren, doch ich erinnerte mich Haargenau an jedes kleinste Detail. Auch was Frank mit Billy gemacht hatte, jetzt war es nicht mehr nur der Traum mit Maria und den Kindern, sondern das was Frank mit Billy gemacht hatte, mischte sich mit dem Tod unserer Familie.
Billy und ich machten uns fertig und legten uns in mein Bett, wo wir über meinen Laptop einen Film sehen konnten und wir einfach mal für ein paar Stunden abschalten konnten. Ich lag in Billys Armen und hatte meinen Kopf auf seiner Brust liegen und mein Bein leicht über seine Hüfte gelegt. Es war für einen moment einfach mal entspannt und ich dachte einfach an nichts, was in den vergangenen Stunden, Monaten oder Jahren passiert war. Gerade gab es einfach nur Billy und mich und genau das war es, was wir einfach mal gebraucht hatten. Doch kurz bevor der Film zu Ende war, spürte ich wie Billy immer wieder zusammen zuckte und den Kopf leicht hin und her drehte. Sofort richtete ich mich auf und setzte mich hin, während ich sah wie sich langsam ein paar Schweißperlen auf Billys Stirn bildeten und ich besorgt meine Hand auf seine Wange legte. "Schatz?", fragte ich vorsichtig und wiederholte es immer wieder, ehe ich etwas fester an ihm rüttelte und Billy nur die Augen schwer atmend auf riss und sich panisch hin setzte. Er fuhr sich einmal durch sein oberes etwas längeres Haar, welches er eigentlich immer mit Haarwachs nach hinten gemacht hatte, ehe er mich ansah und ihm ein paar Haarsträhne ins Gesicht fielen, die ich ihm zur Seite Strich. "Was ist los?", man hörte sofort wie besorgt ich war, denn ich konnte sofort spüren das es ihm nicht gut ging und ich konnte mir schon denken warum und Billys Aussage bestätigte mir meine Vermutung. "Wieder dieses Symbol.. und diese Blut... dieser kaputte Spiegel...", murmelte er leise und noch etwas schwer atmend vor sich her. "Es war nur ein Traum okay!?", sagte ich leise, ehe er mich packte und fest an sich drückte. "Ich bin so froh das du hier bist", flüsterte er leise und drückte mich nur noch mehr an sich, während ich ihm sanft über den Rücken Strich. "Natürlich bin ich hier, ich lass dich nicht alleine, nie wieder", sagte ich leise und ehrlich, denn das würde ich wirklich nie wieder tun.
Nach einer Weile löste ich mich langsam von Billy und legte meine Hand an seine Wange, während ich ihn genau ansah. " Ich bin hier und ich bleibe hier, weil ich dich liebe", sagte ich leise aber ehrlich und Strich ihm dabei sanft über die Wange, ehe ich kurz darauf auch schon seine Lippen auf meinen spürte und ich den Kuss ohne zu zögern erwiderte. Sofort schloss ich meine Augen und genoss dieses prickelnde Gefühl welches seine Lippen auf meinen auslösten, da es einfach jedesmal wunderschön war so etwas gefühlvolles spüren zu dürfen. Billy wusste einfach genau was er tun musste, oder mit mir umgehen musste und genauso wusste ich es bei ihm auch. Ich wusste wie ich ihn beruhigen, oder runter fahren konnte, auch wenn er mittlerweile immer sehr schnell durchzudrehen schien.
Nach einigen Sekunden lösten wir uns wieder voneinander, während ich leicht meine Hand von seiner Wange gleiten ließ. "Lass uns versuchen weiter zu schlafen okay? Wenn was ist dann weck mich bitte", bat ich ihn, woraufhin er nur leicht nickte und sich gemeinsam mit mir wieder hinlegte. Wir kuschelten uns dicht aneinander, während ich erstmal wartete bis Billy eingeschlafen war, ehe ich meine Augen schloss und selbst in einen unruhigen Traum von den ganzen schlechten Erlebnissen in meinem Leben hinein glitt.
Dieses mal war es Billy der mich wach rüttelte und ich schwer atmend meine Augen öffnete, während ich genau in Billys Augen sah. "Hey.. dieses mal hast du schlecht geträumt", hörte ich seine sanfte, aber dennoch rauen Morgenstimme. "Ich weiß.. das habe ich seit über drei Jahren jeden Tag, ist nicht so schlimm.. alles okay", versicherte ich ihm leise. Billy und ich hatte wohl ziemlich viel gemeinsam und das mehr als je zuvor.
Billy und ich hatten zusammen gefrühstückt und sind anschließend noch mal den Plan durchgegangen was Dr. Dumont anging und machten uns auch nach dem Frühstück gleich auf den weg, um unseren plan in die Tat umzusetzen. Hand in Hand liefen Billy und ich die Straße entlang, während er die kapuze aufgesetzt hatte, da ihn schließlich niemand erkennen sollte, denn sonst hätten wir schneller Homeland und das FBI an der Backe als vermutet.
Es dauerte ein paar Minuten bis wir bei Dr. Dumont ankamen und ich mich auf dem Flur, um einer Ecke versteckte, während Billy bei der Therapeutin klingelte, die direkt die Tür öffnete. "Billy.. was.." "Ich wusste nicht wo ich hin sollte, du bist die einzige der ich vertraue", sagte Billy und klang dabei so überzeugend, dass selbst ich es ihm beinahe schon glaubte. "Komm erstmal rein, es ist gut das du zu mir gekommen bist Billy", bei der Stimme alleine schon hätte ich im Dreieck kotzen können, schließlich stand sie auf MEINEN FREUND!
Ich sah vorsichtig um die Ecke und konnte genau sehen wie Billy die Wohnung betrat und Dr. Dumont schon so abgelenkt war, das sie Billy die Tür 'schließen' ließ, die er jedoch wie besprochen einen ganz kleinen Spalt geöffnet ließ. Ich wartete an die fünf Minuten und schlich mich leise zur Tür, wo ich diese noch einen kleinen Spalt mehr öffnete und leise eintrat. Ich nahm die Stimmen aus der Richtung des Wohnzimmers wahr, welches direkt an dem Büro grenzte in das ich rein musste und da Dr. Dumont mit dem Rücken zu mir stand, gab ich Billy ein Militärisches Zeichen, das ich in das Zimmer musste und er sie aus dem Wohnzimmer wegschaffen sollte, was Billy auch tat und mit Dr. Dumont in der Küche verschwand. Wenn ich ehrlich war, standen die beiden mir wirklich dezent zu dicht voreinander, aber Billy war gerade wirklich die beste Ablenkung für Dr. Dumont.
Leise schlich ich mich in das Büro und steuerte geradewegs auf den Schreibtisch zu, neben dem die große Schublade mit den Akten stand und ich diese direkt leise öffnete und Billys Akte samt dem Notizbuch darin raus holte und die Schublade wieder schloss.
Genauso leise wie ich reingekommen war, ging ich auch wieder raus aus dem Büro und sah um die Ecke, wo Dr. Dumont eine Hand auf Billys Brust liegen hatte und ich den beiden erstmal etwas zuhörte. "Es ist gut das du zu mir gekommen bist Billy, glaub mir ich würde dich niemals verraten. Wenn du willst kannst du hier bleiben, ich achte darauf dass dich niemand finden wird, auch nicht Izzy. Du musst zugeben das du bei ihr und nicht bei mir wärst, wenn du ihr mehr vertrauen würdest als mir oder!?", fragte sie. Musste sie eigentlich ständig irgendwie ihre Finger an meinem Freund haben? Ich hätte schon wieder platzen können, aber das durfte jetzt nicht passieren, sonst war die ganze scheiße hier umsonst.
Diese scheiße wollte ich mir wirklich nicht mehr anhören und machte mich bei Billy bemerkbar, ehe ich aus der Wohnung verschwand und mich wieder auf dem Flur draußen um eine Ecke versteckte. Ich sah auf die Uhr und genau fünf Minuten später hörte ich Dr. Dumont und Billy an der Tür. "Ich muss nur noch was erledigen okay!? Danke das ich wenigstens auf dich zählen kann Krista", sagte Billy und zog die Tür hinter sich zu, ehe Billy zu mir um die Ecke kam und wir getrennt voneinander das Gebäude verließen in dem Dr. Dumont wohnte. Doch das hier war definitiv nicht unser einziger Plan, Billy und ich hatten noch viel zutun, bevor wir abhauen und irgendwo ein neues Leben anfangen konnten. Das alles hier war erstmal der Anfang von allem, bevor unser Happy End kommen würde.
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