ⅩⅤΙΙ. 𝙰𝚔𝚊𝚍𝚎𝚖𝚒𝚎𝚕𝚘𝚌𝚑

Aka·de·mie·loch 

   [Akademiélóch] 
   Substantiv, Neutrum [das]
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[tiefer] seelischer Schmerz und dumpfes Gefühl der Leere und Einsamkeit nach dem Besuch der Deutschen Schülerakademie und Trennung von den anderen Teilnehmern



Schon als Hartmut es das erste Mal erwähnte, wusste ich, dass ich sicher darin landen würde. Im Akademieloch. Tückisch wie es war, befiel es den Großteil der Teilnehmer nach der Akademie.

Gefallen bin ich. Endlos tief bin ich gefallen in das Akademieloch, sodass ich nicht so bald mehr rausfinden werde. Jeder Versuch, mich hoch zu kämpfen, wird sofort unterdrückt, fühlt es sich doch so an, als würde ich noch weiter hinunter gezogen. Leere und Einsamkeit halten mich gefangen, lassen mich nicht mehr los. Auch wenn ich nicht alleine bin, das einsame Gefühl will nicht fort, es bleibt einfach in meiner Gesellschaft.
Jeden einzelnen Tag trauere ich meiner Zeit an der Akademie nach. Jeden einzelnen Tag erinnere ich mich an all die schönen Momente, an meine Freunde, an meinen Kurs. Jeden einzelnen Tag durchlebe ich all die schönen Gefühle ein weiteres Mal in meinen Erinnerungen. Und jeden einzelnen Tag stürzt das Ganze mich wieder und wieder in Traurigkeit und Melancholie. Verzweiflung, darüber, dass ich mir sehnlichst die Akademie zurück wünsche und doch genau weiß, dass es niemals wieder in meinem ganzen Leben so werden wird. 

Tränen um Tränen vergieße ich jeden Tag, doch auch sie bringen die Akademie nicht zurück.   

Der Abschied und die Rückkehr ins Leben waren ein Sturzflug mit Bruchlandung. Auf einmal bedeutet das eigene Zuhause gar nichts mehr, die Menschen aus dem eigenen Umfeld rücken in den Hintergrund, nur noch die Akademie zählt, nur noch die anderen Teilnehmer. Ich möchte einfach nur noch zurück, zurück in unsere Bubble, wo ich glücklich sein kann. 

Ja, verdammt glücklich war ich dort. Ich wage zu sagen, dass es der beste Sommer meines Lebens war. Wie soll ich in mein Leben zurückkehren, wenn ich weiß, dass ich nie wieder eine solch schöne Zeit haben werde? Wie kann ich mich von der Traurigkeit loslösen und einfach froh sein, die Akademie erlebt zu haben? Wie kann ich glücklich werden ohne all die Menschen von dort, die sich einfach auf der gleichen Wellenlänge wie ich befinden? Ich brauche sie doch, ich brauche sie alle und ich vermisse sie so sehr.

Tag für Tag sitze ich daheim. Niemand ist da, der mich aufheitern könnte. Es ist nichts los, keinerlei Trubel, es ist zu ruhig. Zu wenige Aktivitäten, zu wenige Menschen, zu wenig Spaß. Obwohl ich meine Familie um mich herum habe, bin ich unglücklich, fühle mich dennoch einsam, denn es sind nicht die richtigen Leute. Obwohl ich Dinge zu tun habe, bin ich unglücklich, fühle mich dennoch leer, denn es ist nicht mein Kurs. 

Niemals werde ich den Tag der Abreise vergessen können, wenn ich zurück an die Akademie denke. Obwohl dies der schönste Sommer meines Lebens war, war dies wohl einer der traurigsten Tage dieses Sommers, wahrscheinlich auch einer der traurigsten Tage meines Lebens. Jedes gesagte Wort stimmte mich traurig, da ich wusste, dass es bald mit den Gesprächen vorüber sein würde. Jeder war traurig und jeder weinte. Es war ein herzzerreißender Anblick, der mich in Tränen ausbrechen ließ. Tränen rannen meine Wangen herab, wollten nicht mehr versiegen und ständig kamen liebe Menschen, die mich mit ihren Umarmungen trösteten. Doch genau ihre Umarmungen, ihre liebevollen Worte trieben mir erneut die Tränen in die Augen. Sie versuchten mich zu trösten, indem sie genau das taten, was ich vermissen würde. Und waren die Tränen einmal getrocknet, so sah ich in viele Gesichter, in deren Augen ebenfalls die Tränen glitzerten und sofort liefen sie wieder mein Gesicht herab. Zahlreiche Umarmungen wurden verteilt, aus denen ich mich am liebsten nie wieder gelöst hätte. Wie gerne hätte ich sie alle nie wieder losgelassen, um mich niemals von ihnen trennen zu müssen. 

Gefangen in einer Gruppenumarmung - dahin will ich zurück. Umarmt von einer Gruppe, die mich aus dem Akademieloch rauszieht.

[643 Wörter - 24. August 2022]

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Hey meine lieben Hobbitse 💙
kein gerade wunderschöner Text, aber der musste wohl raus ¯\_(ツ)_/¯ Das Lied mag nicht so passend erscheinen, aber das war unsere "Hymne".
~LinaewenFinduilas

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