Groß, zuvorkommend und immer für seine Mitarbeiter da. So würdest du deinen Boss Jumin beschreiben. Du hast vor drei Jahren die Stelle als seine Sekretärin bekommen und bist damit mehr als glücklich.
Natürlich denkt man sich bei diesem Beruf, dass du den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt, Anrufe entgegen nimmst und Sachen für oder von deinem Chef erledigst. Im Großteil stimmt das alles auch, nur ein entscheidender Unterschied ist da doch noch. Du sieht Jumin nicht als deinen Chef an, sondern als Kumpel. Ihr habt einen so guten Draht zueinander, dass er sich mit dir auch Privat trifft und über seine sowie deine Probleme redet.
So auch heute. Du sitzt in einem gemütlichen Café, welches in der nähe deines Arbeitsplatzes liegt. Gegenüber von dir sitzt der Schwazhaarige, mit dem Blick auf dich gerichtet. Gerade hat er dir erzählt, wie stressig es bei ihm zuhause momentan ist und er mit seinen Kollegen ziemliche Meinungsverschiedenheiten hat. Du hörst ihm genau zu, während du die dampfende Tasse Tee vor dir entleerst.
Nachdem er mit seiner Erzählung fertig ist, herrscht eine angenehme stille zwischen euch. Du merkst, dass Jumin noch nie über seine Familie gesprochen hat, was dich natürlich neugierig macht.
„Du sag mal, was ist denn eigentlich mit deiner Familie? Du hast noch nie von deinen Eltern gesprochen oder ob du Geschwister hast.", der Blick des Brillenträgers wird wütend. Du hast bei ihm unabsichtlich einen Wunden Punkt getroffen.
„Ich habe keine Familie mehr. Nur Elisabeth die 3te ist mir übrig geblieben. Über den Rest will ich nicht reden.", du nickst stumm und kippst den Rest des mittlerweile kalt gewordenen Getränks deinen Rachen runter.
Dein Blick ruht die ganze Zeit auf deinen Händen, die sich um die Tasse geschlungen haben. Es tut dir weh, zu hören, dass Jumin seine Familie anscheinend nicht mag. Du weißt aber auch nicht was zwischen ihnen vorgefallen ist, weswegen er sich vielleicht von ihnen distanziert hat.
„Ich hab gleich noch ein wichtiges Meeting. Wir sehen uns dann morgen wieder. Auf wiedersehen (V/N).", der Braunäugige schnappt sich seine Jacke, die hinter ihm über dem Stuhl hing, legte das passende Geld für eure beiden Getränke auf den Tisch und verschwand auch schon aus dem Café.
Deinen Kopf legst du auf deinen Hände ab und siehst aus dem großen Fenster neben dir. Die Straßen sind nicht besonders voll, da es anfing zu regnen. Nur ab und zu streifte ein Fußgänger oder ein vorbeifahrendes Auto dein Blickfeld.
Deine Gedanken kreisen weiterhin um Jumin und dessen Familie. Du hast ein wirklich gutes Verhältnis zu deiner Verwandtschaft, auch wenn sie in Deutschland zurück bleiben mussten, damit du hier in Südkorea durchstarten konntest. Du bist der Meinung, dass jeder so eine Bindung zu seinen Liebsten haben sollte.
Du stehst nun ebenfalls auf und ziehst deine Jacke über die Schultern, ehe du in die nässe trittst. Deine Hände steckst du in deine Jackentasche, während du an der Ampel stehen bleibst und auf ein grünes Zeichen wartest.
Dein Blick lag stur auf dem roten Zeichen, welches dir signalisierte dass du stehen bleiben musst. Mittlerweile sind deine Klamotten durchnässt und deine Haare kleben an deiner ebenfalls nassen Stirn.
„(V/N)!", überrascht drehst du dich um und siehst einen blonden Jungen, der auf dich zu gerannt kommt. „Yoosung. Was machst du denn hier?"
Yoosung ist seit du denken kannst, dein bester Freund. Du bist für ihn wie eine kleine Schwester und so auch umgekehrt. Ihr habt euch vor vielen Jahren bei einem Meeting kennen gelernt.
Du hattest vor deiner Zeit in Jumin's Betrieb, eine Freundin, die dich mit zu ihrer Arbeit geschleift hat, um dich von dieser zu über zeugen. Da du schnell Kontakt zu ihren Arbeitskollegen gefunden hattest, Verstandes du dich mit jedem gut. Irgendwann kam eine nette Frau auf dich zu und stellte dir ihren Neven Yoosung vor, welcher vorerst ziemlich schüchtern schien.
Trotzdem findet ihr schnell Gemeinsamkeiten, habt euch mehrmals getroffen und wurdet zu ziemlich guten Freunden.
Zurück in der Gegenwart, hat Yoosung seinen Schirm über dich gespannt und grinst dich breit an. „Ich komme gerade von meiner Tante und war auf dem Heimweg, als ich dich hier stehen sah. Soll ich dich vielleicht nach Hause fahren? So kannst du wenigstens ein paar Klamotten vor der nässe schützen.", mit einem kleinen lächeln, nickst du dem größeren zu und folgst ihm zu seinem Auto, welches ein paar Meter entfernt, am Straßenrand steht.
„Lady first.", Yoosung hielt dir die Tür seines Fahrzeuges auf und lies dich einsteigen, ehe er sich selbst neben dir auf dem Fahrersitz nieder lies.
~
Nach wenigen Minuten parkt Yoosung vor deinem Haus und hilft dir aus seinem Wagen. „Danke für dir Fahrt. Und meine Klamotten danken es dir auch.", der Blondschopf lacht rau auf und zieht dich in eine feste Umarmung zum Abschied. „Gern geschehen. Aber jetzt rein mit dir, bevor die Fahrt umsonst war und du doch noch nässer wirst."
Mit einem lächeln auf den Lippen drehst du dich um und steigst die Treppen hinauf zu deiner Haustür, die du sofort aufsperrst und in das gemütliche warme trittst.
Deine Schuhe sowie Jacke lässt du in der Garderobe zurück, während dein Weg weiter in das Badezimmer führt, wo du die nassen Klamotten von deinem Körper schälst und in den Wäschekorb neben dir versenkst.
Du hast dich entschlossen, die Kälte mit einem angenehmen Bad aus deinen Knochen zu vertreiben.
Das Wasser schonmal auf drehend, gehst du noch schnell in dein Schlafzimmer und holst frische Klamotten hervor. Da es bereits früher Abend ist, hast du dich für gemütliche Sachen entschieden, mit denen man auch ruhig auf dem Sofa einschlafen kann.
Bewaffnet mit den neuen Anziehsachen, gehst du also zurück ins Badezimmer und stellst das Wasser ab. Du entledigst dich noch deiner Unterwäsche, bevor du in die volle Wanne mit angenehm duftenden Wasser steigst.
~
Nach einer Stunde, welche dir noch viel zu kurz vorkam, steigst du wieder aus dem mittlerweile Kalten Wasser und trocknest dich ab, bevor du in deine Klamotten schlüpfst.
Mit einem angenehmen Gefühl betrittst du das Wohnzimmer und siehst direkt dein Handy, welches dir signalisierte, dass du eine Nachricht erhalten hast.
Von: Jumin Han
Betreff: Treffen?
Text: Guten Abend (V/N), bitte entschuldige, dass ich mich so spät noch bei dir melde. Ich habe dich eigentlich nur fragen wollen, ob du dich nochmal mit mir treffen möchtest?
Du liest die SMS deines Chefs genau durch, doch wusstest trotzdem nicht, wann er dich denn treffen will. Also beschließt du ihm deswegen zu fragen.
An: Jumin Han
Betreff: Treffen
Text: Hallo Jumin. Sehr gerne würde ich mich mit dir treffen, doch heute ist keine Zeit mehr. Aber gerne können wir uns morgen verabreden. Wie wäre es um 13:30 Uhr in dem gleichen Café wie heute?
Mit einem lächeln legst du das Gerät beiseite und nimmst auf dem Sofa Platz. Die Fernbedienung für den Fernseher in die Hand nehmend, zeppst du durch die vielen Kanäle und bleibst bei einem Film hängen.
~
Ein vibrieren reist dich aus deinem kleinen schläfchen. Du bist wohl während des Filmes eingeschlafen. Der Fernseher hat sich bereits von selber abgeschaltet und somit den Raum in ein schwarz getaucht. Das einzigste Licht, welches dir momentan entgegen scheint, ist das Mondlicht und der Display deines Handys, welches aufleuchtet und eine Nachricht anzeigt.
Eine weitere SMS, doch diesmal von Yoosung, welche er dir noch um 4 Uhr morgens schreibt.
Wie vom Blitz getroffen stehst du auf und starrst auf die Uhr an der Wand, welche vom hereinbrechenden Mondlicht erhellt wird. Dein kleines Nickerchen, wie du am Anfang dachtest, war wohl ein langes und ausgiebiges Schläfchen.
Weiter schlafen gehen brauchst du nun auch nicht mehr, da es sowieso bald Hell werden würde und du dann eh wach wärst.
~~Zeitsprung/13 Uhr~~
Die restliche "Nacht" hast du mit DVD's, Musik und TV verbracht. Deine Schlaflosigkeit sieht man dir deutlich an, doch viel Zeit bleibt dir nicht mehr, da dein Treffen mit Jumin ansteht.
Das du gestern Abend noch Baden warst, kommt dir nun zum Vorteil, denn so hast du mehr Zeit dich fertig zu machen.
Deine Haare bandest du zu einem Zopf, deinen Augen hast du ein frisches Make-Up verliehen, welches deine Augenringe überdeckte und deine Lippen tragen ein zartes Rot, was perfekt an dir aussah.
Du huscht noch schnell in dein Schlafzimmer und ziehst dort deine weiße Bluse über, welche du mit einer schwarzen Jeans hervorhebst.
An der Eingangstür angekommen, schlüpfst du in ebenfalls schwarze High-Heels, die jeden deiner Schritte zur Qual werden lassen. Du wusstest, dass Jumin normale Kleidung nicht ausstehen konnte, weshalb du dich elegant anzogst.
Ja, leugnen konntest du es nun nicht mehr. Du bist über beide Ohren in deinen Chef verknallt. Selbst Yoosung hat es vor ein paar Wochen bemerkt, als er dich von der Arbeit abgeholt hat, um zusammen mit dir etwas Essen zu gehen. Du hast dich ihm anvertraut und er versprach dir, es für sich zu behalten.
Du gehst also mit schnellen Schritten die Straßen hinab, auf direkten Weg zu dem kleinen Café.
Nach ungefähr zehn Minuten hast du dein Ziel erreicht und betrittst das gemütliche innere des Geschäfts. Deine Augen suchen nach dem gutaussehenden Schwarzhaarigen Mann. Als du ihn findest und siehst wer noch bei ihm ist, wärst du am liebsten im Erdboden versunken. Jumin und Yoosung. An einem Tisch.
Du wolltest dich gerade umdrehen und wieder gehen, da hörst du schon wie Yoosung deinen Namen ruft.
Mit roten Wagen gehst du zu deinem besten Freund und deinen Chef oder besser gesagt deinen heimlichen Schwarm hinüber.
„Setz dich doch.", meint Jumin und bietet dir den Stuhl neben sich an. „(V/N), du bist ja ganz rot. Geht es dir nicht gut?"
Peinlich berührt schüttelst du mit deinen Händen und lächelst Yoosung verkrampft an. „N-Nein. Mir ist nur...etwas warm."
Zwischen euch herrscht eine Stille, die niemand wirklich zu unterbrechen traut.
Der Blondschopf dir gegenüber bringt dann doch einen Satz zum Ausdruck, der allerdings wenig bringt. „Ich komme gleich wieder."
Yoosung grinst Jumin breit an, bevor er aufsteht und auf den langen Gang zuschreitet, der zu den Toiletten führt.
Nun sitzt du also alleine neben dem Brillenträger, eure beiden Blicke stur gerade aus gerichtet.
„(V/N), versteh mich jetzt bitte nicht falsch, aber mir hat jemand erzählt, du hättest Gefühle für mich. Stimmt das?", sofort schießt dein Kopf in die Richtung des gesprochenen. Dein Kopf ist wie leer gefegt.
Gefühlte Stunden herrschte zwischen euch Stille, in denen du deine Gedanken ordnest. Schlussendlich kommst du zu einem Entschluss: Jumin die Wahrheit zu sagen.
„J-Ja, Jumin. Es stimmt. Ich hege schon lange Gefühle für dich, doch habe mich nicht wirklich getraut sie dir zu gestehen, aus dem Grund, weil ich weiß, dass du diese nie erwidern würdest.", du spürst wie sich Tränen in deinen Augen sammeln. Warum verstehst du selber nicht genau, doch eigentlich bist du glücklich und traurig zugleich. Glücklich, da er deine Gefühle endlich kennt und traurig, weil du weißt, dass gleich eine Abfuhr kommt. Doch du lagst falsch.
Jumin legt seine linke Hand auf deine Rechte und sieht dir in die Augen. Auf seinen Lippen ist zum ersten mal ein richtiges lächeln zu sehen, was dich mehr als verwirrt.
„(V/N). Warum denkst du ich hätte keine Gefühle? Nur weil ich dein Chef bin? Ich bin auch nur ein Mensch, der nicht kontrollieren kann, in wen er sich verliebt. Genauso wenig konnte ich mich jetzt entscheiden ob ich mich in dich verliebe, doch ich habe es."
Dein Blick wird immer verschwommener, bis du nur noch verzerrte Umrisse erkennen konntest. Dein größter Wunsch ist gerade im Moment in Erfüllung gegangen. Jumin hat dir seine Liebe gestanden. Dein Schwarm empfindet für dich das gleiche wie du für ihn.
An deinen Wangen spürst du zwei Hände, welche vorsichtig deine Tränen weg wischen. Kurz darauf werden deine Lippen auch schon von Jumin's belegt.
Seine Hände ruhen weiterhin auf deinen Wangen, während deine Arme um seinen Nacken fallen. In deinem Magen sprudeln alle Emotionen heraus, die du so gut es ging in den Kuss steckst.
Nach einigen Sekunden löst ihr euch wieder, als jemand hinter euch lautstark anfängt zu husten. Yoosung stand mit einem grinsen dort und sieht auf euch herab. „Na wenn sich da nicht zwei gefunden haben.", dir wurde nach und nach klar, von wem Jumin gesagt wurde, dass du Gefühle für ihn hast. Yoosung!
„Das nächste mal bekommst du dein Fett weg, Yoosung.", sagst du gespielt beleidigt und blickst in seine lila-farbigen Augen.
„Fang mich doch!", dein bester Freund rennt aus dem Café und du natürlich direkt hinterher. Naja, so gut es zumindest mit deinen Schuhen geht.
Jumin seufzte nur einmal genervt auf und legte wiedermals das Geld für die Getränke auf den Tisch, ehe er ebenfalls raus ging und nach dir suchte.
Du läufst dem Schwarzhaarigen geradewegs in die Arme, als du dem Blondschopf hinterher Jagst.
Sofort schließt er seine Arme um deinen Körper und drückt dich fest an sich. Dein Gesicht vergräbst du in seinem weißen Hemd, während deine Arme um seine Hüften Platz finden.
„Ich liebe dich (V/N)", flüstert der große in dein Haar und legt seinen Kopf auf deinem ab. Du allerdings hebst deinen Blick und lächelst Jumin an. Deine Lippen drückst du sanft auf seine und verwickelst ihn in einen Kuss, den er ohne zu zögern erwidert. Yoosung hat euch nach diesen Anblick in Ruhe gelassen und ist nach Hause gefahren, wie er euch später schrieb...
Ebenfalls fandest du erst später heraus, dass Jumin und Yoosung sich in einer Art Technik-Club kennengelernt haben, wie dein nun fester Freund Jumin meinte.
Yoosung hat dir auf jedenfall zu deinem Glück geholfen, wofür du ihm sehr dankbar bist, denn ohne ihn, würdest du jetzt nicht mit der Person die du liebst, arm in arm da stehen.
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