»Jihyun Kim (V)«

„Schatz, kommst du bitte mal? Ich brauche deine Hilfe.” Du stehst gerade in der Küche, da du für deinen Freund Jihyun und dich kochst. Da du eine Schüssel brauchst aber an diese nicht dran kommst, rufst du deinen liebsten zu dir.

Du hörst die Schritte des Blauhaarigen, die lauter werden. „Bin schon da Rika.” Jihyun wollte gerade seine Hände auf deine Hüften legen, doch du drehst dich um und schlägst diese weg. „Wie oft denn noch?! Ich verstehe, wenn du deine Ex-Freundin vermisst. Aber Sie ist weg! Du bist jetzt mit mir zusammen Jihyun und mein Name ist nicht Rika!”

Dass dein Freund dich Rika nennt, ist nicht das erste mal. Natürlich hast du es am Anfang nicht so ernst genommen, da du Verständnis für ihn hattest, doch nun seid ihr seit zwei Jahren zusammen und nur selten nannte er deinen richtigen Namen. Klar warst du auch etwas Eifersüchtig auf Rika, da sie Jihyun's gesamte Aufmerksamkeit beansprucht...

„(V/N), es tut mir leid. Du siehst Rika nur so ähnlich und vom Charakter seid ihr beide ebenfalls gleich. Du weißt, dass meine Augen nicht die besten sind und ich euch kaum auseinanderhalten kann”, deine Augen werden glasig. Es tut dir einfach unheimlich weh, wenn der Mann den du liebst dich nicht von seiner Ex unterscheiden kann. 

„Erstens: Wir haben wirklich Null Ähnlichkeiten zueinander! Zweitens: Wir haben nicht den gleichen Charakter! Und drittens: Ich werde gehen! Wenn du mich nicht mal von dieser Rika unterscheiden kannst und das nach zwei Jahren Beziehung, sehe ich einfach keine Chance mehr für uns.” Du gehst an dem Blauäugigen Mann vorbei in euer gemeinsames Schlafzimmer, wo du einen Koffer schnappst und deine Klamotten sowie die wichtigsten Sachen einpackst.

Als du aus dem obersten Regal deine restlichen Klamotten holen willst, hörst du hinter dir Jihyun und spürst im nächsten Moment auch schon seine Arme, die sich um deinen Bauch schlingen und dich an seinen Körper ziehen. „(V/N), ich weiß, dass es momentan nicht leicht ist. Du bist die einzigste Person die mir noch geblieben ist. Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt, was soll ich bitte ohne dich ma-”, du unterbrichst den Mann hinter dir, drückst dich aus seiner Umarmung und legst auch die letzten paar Klamotten in deinen Koffer, den du danach auch direkt verschließt. „Jihyun, es geht jetzt schon seit zwei Jahren so! Ich habe einfach keine Kraft mehr, mir ständig anhören zu müssen, wie sehr du Rika liebst! Ich bin dir anscheinend nicht wichtig genug, wenn du nicht mal für eine neue Beziehung bereit bist. Meine Entscheidung steht jedenfalls fest. Ich werde vorübergehend wo anders wohnen.”

Du hörst ein Schluchzen von Jihyun, welcher mit Tränen in den Augen auf dich herab sieht. „(V-V/N), bitte bleib bei mir.” Du nimmst trotz seiner flehenden Bleibeversuche deinen Koffer in die Hand, schnappst in der Garderobe deine Jacke sowie Autoschlüssel, bevor du auch schon die Haustüre öffnest und raus gehst.

Es zerreißt dir zwar das Herz deinen Freund so verletzt und am Abgrund zurückzulassen, doch was sollst du machen? Dir ständig anhören wie Jihyun einer anderen Frau seine Liebe gesteht?! Das hast du schon zu lange anhören müssen. Nun ist der endgültige Schlussstrich gezogen.

Dein Gepäck hast du im Kofferraum verstaut und setzt dich nun selber in das Fahrzeug hinein. Du weißt genau, wo du jetzt hingehen wirst. In deiner Nähe ist ein Hostel, welches perfekt in Frage kommt.

~~Am Abend~~

Du hast dir ein gemütliches Zimmer gemietet, wo du nun für die eine Nacht wohnen wirst. Gerade bist du darüber deiner Freundin zu schreiben und diese zu fragen, ob sie dich bei sich aufnehmen würde. Nachdem du die E-Mail abgeschickt hast willst du dein Handy beiseite legen, doch du erhältst einen Anruf. Jihyun.

In dir kam Wut, Trauer sowie Verzweiflung auf. Du hast den ganzen Tag schon Tränen wegen diesem Mann vergossen. Wenn du jetzt mit ihm redest, würde es nur noch schlimmer werden.

Du drückst den Blauhaarigen weg und schaltest dein Handy auf stumm. Du beschließt dich erstmal auszuruhen und morgen über alles genauer nachzudenken. Dir war klar, dass Jihyun's Verhalten so nicht weitergehen kann. Natürlich würdest du nicht im Traum daran denken dich von ihm zu trennen, doch was ist wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt?

Du hast deine Klamotten gewechselt und liegst nun in deinem Bett. Der Raum ist angenehm abgedunkelt, so dass es nicht zu hell, aber auch nicht zu dunkel ist. Dein Blick ist an die Decke gerichtet, während du die letzten zwei Jahre im schnelldurchlauf vorbei ziehen lässt.

Wie Jihyun und du euch kennengelernt habt, euer erstes Date, der erste Kuss, die Treffen die danach folgten und dann dieser Moment, in dem dein Freund dich fragte ob du zu ihm ziehen willst.

Das Jihyun dich Rika nannte, hast du komplett ausgeblendet.

Trotzdem überlegst du wie schön es wohl gewesen wäre, wenn er dich öfters mit deinem Namen angesprochen hätte. Wenn er Rika vergessen und nur noch Augen für dich hätte. Wie sich seine wahre Liebe wirklich anfühlte.

Unbewusst rennt eine Träne über deine Wange und die zweite lässt nicht lange auf sich warten. Nach wenigen Minuten liegst du nur noch auf dem Bett, das Gesicht in das Kissen gedrückt welches deine Schreie, Tränen und schluchzer in sich auf saugt.

Als du dich wieder etwas beruhigt hast überkam dich die Müdigkeit, ehe du auch schon in deiner Traumwelt versinkst.

~

Mit einem stark pochenden Kopf wachst du am nächsten Morgen auf und brauchst erst einen Moment um zu realisieren, wo du bist und was gestern alles geschehen ist.

Als dir die Erinnerungen wieder in den Sinn kommen, wirst du wieder traurig. Was Jihyun wohl gerade macht?

Die Gedanken an ihn schlägst du dir schnell wieder aus dem Sinn und steigst aus dem Bett.

Dein Weg führt ins anliegende Badezimmer, wo du dir ein ausgiebiges Bad nimmst und dich im allgemeinen etwas frisch machst. Zurück im Schlafzimmer ziehst du dir ein mintgrünes knielanges Kleid an und dazu passende weiße Schuhe. Deine (H/F) Haare bindest du zu einem Zopf.

Direkt danach blinkt dein Handy-Display auf und signalisiert dir, dass du eine Nachricht von deiner besten Freundin bekommen hast. Mit einem fragenden Gesichtsausdruck entsperrst du das Gerät und liest dir die E-Mail genau durch. Sie sagt deinem Vorschlag zu, dass du Vorübergehend bei ihr unterkommen kannst.

Mit einem Schmunzeln packst du deine Sachen in den Koffer zurück und schließt diesen wieder. Dein Weg führt in die Lobby, wo du den Schlüssel für dein Zimmer zurückgibst. Daraufhin gehst du ins Freie und packst deinen Koffer in den Kofferraum, bevor du dich hinter das Lenkrad setzt und zu deiner Freundin fährst.

~

Nach ein paar Stunden hast du das kleine Haus erreicht und betätigst die Klingel. Es dauert nicht lange, da wird die Tür aufgerissen und eine junge Frau zieht dich in eine feste Umarmung.

„(V/N), freu ich mich dich wiederzusehen.“ Du erwiderst ihre Geste und bedankst dich für ihre Gastfreundschaft. Sie nimmt dir den Koffer ab und stellt dir ihr Gästezimmer zur Verfügung, wo du dich sofort einrichtest.

Erschöpft lässt du dich auf das Bett fallen und schließt die Augen. Deine Gedanken kreisen immer wieder zu Jihyun zurück, was dir einen Stich ins Herz versetzt. Du musst von ihm los kommen.

Deine Freundin betritt leise das Zimmer und setzt sich zu dir auf die Matratze. Ihre Hand legt sie auf deinen Arm, den sie langsam auf und ab streicht. „Willst du mir vielleicht erzählen, warum du eine Auszeit von deinem Freund brauchst?“ Dir steigen sofort wieder Tränen in die Augen, die du mit Mühe zurückhalten musst.

„E-Er spricht mich meistens nur noch mit dem Namen seiner Ex-Freundin an. Wir sind mittlerweile zwei Jahre zusammen und dennoch hat er ihren Namen öfters in den Mund genommen, als meinen.“ Der Blick deiner Freundin wird mitfühlend.

„Du kannst hier solange bleiben, wie du es brauchst.“ Du lächelst sie dankend an.

•••

Es sind mittlerweile vier Wochen vergangen, in denen du dich wunderbar erholen konntest. Deine Gedanken konntest du zwar nicht komplett von Jihyun lösen, doch wurden diese seltener als zuvor.

Du sitzt gerade neben deiner Freundin auf dessen Terrasse und nippst an deinem Getränk. Ihr Unterhaltet euch über alles mögliche.

Du stellst dein Getränk auf den kleinen Tisch neben dir ab, als du einen ständig anhaltenden Ton deines Handys hörst. Seufzend nimmst du es in die Hand und sieht auf dem Display, dass du vier verpasste Anrufe sowie sieben ungelesene Nachrichten erhalten hast.

Mit einem flauen Gefühl im Magen liest du dir alle genau durch, wobei du dir dies am liebsten erspart hättest. Alle samt kommen von Jaehee, eine Arbeitskollegin von Jihyun sowie Freundin von dir.

Mit jeder Nachricht bittet sie dich sofort zu dem Blauhaarigen zurückzukehren, da es diesem nicht gut geht. Ist das eine Masche von ihm dich wieder zurück zu bekommen, oder steckt wirklich etwas dahinter?

Du überlegst nicht lange und stehst von deinem Stuhl auf. Deine Freundin blickt überrascht zu dir auf, doch begleitet dich dann auf dein Zimmer, als du ihr alles erklärt hast.

Zusammen steht ihr vor der Haustür. Deine Sachen hast du bereits in deinem Auto verstaut.

„Wenn es wirklich ein Reinfall ist, ruf mich an und ich werde so schnell es geht zu dir kommen.“ - „Ich werde es mir merken. Und danke nochmal für alles.“ Deine Freundin winkt ab und umarmt dich nochmal fest, bevor du in dein Fahrzeug steigst und nach Hause fährst.

Die komplette Fahrt über sitzt du angespannt hinter dem Lenkrad und grübelst nach.

~
Du steigst die Treppen zu Jihyun und deinem Anwesen hinauf. Den Schlüssel steckst du in das Schloss und drehst diesen leise um, ehe du durch das ganze Haus irrst auf der Suche nach dem Blauäugigen.

Im Wohnzimmer wirst du schließlich fündig. Jihyun liegt zusammengekauert auf dem Sofa, um seinen Körper eine Decke geschlungen. Aus seiner Kehle kommt immer wieder dein Name, der von Schluchzer begleitet wird.

„Jihyun?“ Deine Stimme ist nicht mehr als ein hauchen, doch der Kopf deines Freundes schießt dennoch sofort in deine Richtung.

Als er dich im Türrahmen stehen sieht braucht er erstmal einen Moment um zu realisieren, dass du wirklich vor ihm stehst. Etwas unbeholfen steht er von dem Sofa auf und geht langsam auf dich zu. Auch du kommst ihm entgegen.

„(V/N), w-was machst du hier?“ - „Jaehee hat mir geschrieben.“ Jihyun legt seine Arme um deinen Körper und zieht dich so nah an sich, als hätte er Angst jemand würde dich entführen wollen. Sein Gesicht vergräbt er dabei in deiner Halsbeuge.

Deine Arme legst du um seine Hüfte, wo du auch ihn etwas näher an dich ziehst. „Danke.“ Du löst dich etwas  und lächelst ihn leicht an. „Bedank dich lieber bei Jaehee. Hätte sie mir nicht geschrieben wie schlecht es dir geht, wäre ich noch länger weg geblieben.“ Auf den Lippen von dem Blauhaarigen erscheint ebenfalls ein Lächeln, als er in deine (A/F) Augen sieht.

„Ich liebe dich wirklich und möchte mich für dich ändern. Ich werde eine Therapie machen.“ Überrascht siehst du den älteren an. Du freust dich sehr, dass er so einen großen Schritt macht. „Ich liebe dich auch Jihyun.“ Du legst deine Lippen sanft auf seine. Dein ganzer Körper fängt an zu krippeln, als du zum ersten Mal seit langem seine Liebe für dich, in diesem Kuss spürst.

Dir renn eine Träne über die Wange, als du dich wieder von ihm löst. Geschockt wischt der Blauäugige diese weg. „Hab ich was falsch gemacht?!“ Lächelnd schüttelst du den Kopf und drückst dich wieder gegen seine Brust. „Im Gegenteil.“ Jihyun legt seine Hand auf deinen Kopf, wo er behutsam über deine Haare streicht.

Gemeinsam setzt ihr euch auf das Sofa, du in den Armen deines liebsten. Ihr redet noch viel miteinander und dein Freund sagt dir immer wieder, wie sehr ihm die letzten Wochen Leid tun.

~

Jihyun hat seine Worte umgesetzt und eine Therapie gemacht, die erfolgreich angeschlagen hat. Rika wird zwar immer ein Teil seines Lebens bleiben, doch er hat deinen Namen kein einziges Mal mehr mit ihrem verwechselt.

Es tut mir unheimlich leid, dass gefühlte ewigkeiten nichts mehr von mir kam. Ich will aber in Zukunft versuchen öfters ein Kapitel hochzuladen ^^

Anime_irl

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