Im Düsterwald
,,Hier stinkt es."
Zusammen mit Gimli dem Zwerg lief ich durch den Düsterwald. Ich musste seiner Aussage zustimmen, denn es roch wirklich merkwürdig hier. Wenn man weiß, wie schön Elvenkings-Hall ist, dann ist dieser Wald ein Ort für die Geier. Die Bäume hatten Blätter, die wie verbannt aussahen. Die Rinde sah aus wie abgestorben und hier war der Himmel grau. Es schien so als würde hier nie die Sonne scheinen und dazu war es auch sehr kalt hier. Der gesamte Wald wirkte wie verflucht. Es machte mich traurig, dass hier kein Leben war. Der Wald war tot.
,,Wir sollten wieder umkehren. Hier kann man nicht mal sehen, ob die Sonne am Himmel steht."-,,Wir können nicht zurück, Gimli. Noch nicht."
Somit lief ich weiter. Auch wenn der Wald so gut wie gestorben war, sah ich mich neugierig um. Einen solchen Wald hatte ich noch nie gesehen.
Ich kletterte auf einen Felsen und sah mich um. Der Wald war wirklich riesig und ich wusste nicht wo wir überhaupt waren, denn wir sind nämlich ziemlich tief rein gegangen. Direkt kam mir wieder der Gedanke, dass Legolas hier irgendwo sein musste. So langsam fing ich an mich schlecht zu fühlen, denn er bat mich darum im Palast zu bleiben und was mache ich? Ich enttäusche ihn, indem ich hier bin. Ich verhalte mich in dieser Freundschaft ja sehr vorbildlich.
Aber ein zurück war inzwischen sowieso unmöglich. Ich wollte es vor Gimli nicht zugeben, doch ich hatte mich verlaufen. Logischerweise, denn ich kenne mich hier nicht aus. Hätte ich das aber dem kleinen Mann gesagt, dann wäre er vielleicht ausgeflippt oder hätte mir eine predigt gehalten, dass wir doch nicht hier her hätten kommen sollen.
Ich lief sprang wieder vom Felsen runter und lief dann weiter, gefolgt von dem Zwerg der seine Axt bereit in der Hand hielt.
Die Stimmung hier war eigenartig. Ich hatte das Gefühl, dass der Wald sprechen würde, denn von allen Seiten hörte man den Wind welcher sich wie geflüster anhörte.
Plötzlich knackte es, was mich erschrecken ließ. Doch als ich runter sah, merkte ich, dass es mein eigener Fuß gewesen ist, der auf einen alten Ast getreten war.
,,Jag mir nicht so einen Schrecken ein, (y/n)"
Es schien so als würde er noch was sagen wollen, doch da kam plötzlich etwas aus der Lichtung geschossen. Mitten zwischen uns durch, weshalb wir einen Schritt zurück gesprungen sind, im von dem Ding nicht erwischt zu werden. Diese etwas erwischte einen alten Baum. Mein Blick schweifte sofort dahin und es sah aus wie...
,,Spinnenweben?"-,,VORSICHT!"
Doch es war zu spät. Da sprang plötzlich eine dicke und riesige Spinne aus der Lichtung und ich konnte meinen Blick einfach nicht von ihr nehmen. Spinnen sind ja an sich nichts neues für mich, aber diese Spinne war schlimmer als arten von Spinnen die ich kannte. Unglaublich riesig für so ein Gliedfüßer, sehr behaart und Augen so riesig wie Bälle. Einfach ekelhaft und unheimlich noch dazu.
Das riesige Vieh sah mich an und ich sah es an, sah meine Augen in dessen als wären sie Glas oder ein Spiegel.
Es war als hätte die Zeit angehalten, aber das nicht im schönen Sinne. Ich konnte mich nicht bewegen.
,,(Y/n), geh da weg!"rief Gimli. Im selben Moment stieß er mich beiseite und griff dieses Biest mit seiner Axt an. Jedenfalls hatte er es versucht, doch dieses Vieh konnte zurückweichen und schrie Gimli an. Es konnte richtig schreien und es war betäubend, gar schon schmerzhaft in den Ohren.
Ich hielt mir die Ohren zu und konnte erstmal nichts machen, bis es endlich aufgehört hatte zu schreien. Sofort wollte ich Gimli zur Hilfe kommen und griff deshalb nach meinen Bogen. Schnell legte ich einen Pfeil an, spannte die Sehne meiner Waffe und zielte auf das riesige Biest, was bei mir etwas war, dass man einfach auf die Hand nehmen konnte. Hier war es definitiv schwierig.
Ich zielte und ließ dann den Pfeil von der Sehne springen. Doch verfehlte der Schuss das Tier. Also ein weiterer Pfeil.
Inzwischen hatte ich es gut drauf, schnell nachzuladen und somit richtete ich meine Waffe - mit einem neuen Pfeil an der Sehne - auf die Spinne und schoss erneut. Diesmal traf der Pfeil, wenn auch nur in der Seite von dem Monster, aber besser als gar nicht. Sie zuckte kurz zurück und sah zu der Stelle an der ich sie getroffen hatte. Sie schrie daraufhin laut auf, aber dieser Schrei war irgendwie anders. Was hatte sie getan?
Als Gimli die Chance nutzen wollte um sie anzugreifen, stoß der Gegner sie mit den vorderen Beinen weg, weshalb er gegen einen Baum knallte.
,,GIMLI!"rief ich besorgt und wollte zu ihm rennen, doch das Vieh stellte sich mir in den Weg, wirkte zorniger denn je und ließ mir keine Möglichkeit um an ihr vorbei zu Gimli zu kommen. Als wäre das nicht schon schlimm genug, hörte ich aus allen Richtungen - selbst von oben - laute schreie, die so ähnlich wie die von der Spinne klangen. Der Grund war ganz einfach. Da kamen nämlich ganz viele solcher Spinnen. Sie kamen von überall. Insgesamt zählte ich zehn. Die Panik in mir wurde größer.
Das hätte so nicht passieren sollen!
Ich griff jeweils zu einem Dolch und ging sofort in Angriffsposition. Mit dem Bogen wäre ich sofort tot, weil ich mit dem ständigen nachladen einfach zu langsam für sie wäre.
,,Keine Sorge Gimli! Ich bin sofort bei dir!"rief ich, doch ich bekam keine Antwort. Hatte er mir gehört? Ist er bewusstlos geworden?
Ich wollte es wissen, wollte zu ihm und ihn von hier weg bringen, aber wie? Ich war umzingelt und selbst wenn ich es zu ihm geschafft hätte, so kannte ich den Weg nach draußen nicht. Wir hätten das Pech und würden auf noch mehr dieser Biester treffen. Was habe ich mir nur dabei gedacht in den Wald zu gehen? Wieso musste ich so voreilig handeln? Was war in dem moment nur los mit mir?
Ich hielt meine Waffen in der Hand, wusste aber nicht welche dieser Spinnen ich zuerst angreifen sollte. Diese Augen waren überall, starrten mir direkt in die Seele und ließen mich schaudern, machten mir Angst, doch wollte ich nicht aufgeben. Ich wollte kämpfen, zu dem Zwerg gehen und ihm das Leben retten. Ich musste es!
Eine der Spinnen holte zuerst aus und ich versuchte direkt auszuweichen, was mir auch gelang. Schnell versucht ich dieses Vieh vorne am Bein zu verletzen. Mein Dolch schaffte es gerade so das vordere Bein abzuschneiden, bevor die Spinne wieder zum Angriff ausholen konnte. Schmerzvoll richtete sie sich auf und ich nutzte die Gelegenheit um von unten auf sie einzustechen. Mehrmals rammte ich meinen Dolch in den Bauch dieser Bestie, bis sie tot zusammenbrach. Schnell sprang ich einen Schritt zur Seite und nutzte die Gelegenheit um aus diesem Kreis zu entkommen. Ich sprang auf die tote Spinne und lief ihren Körper runter um direkt zu Gimli zu laufen. Tatsächlich war er bewusstlos geworden. Der Wurf der Spinne muss ihn hart getroffen haben.
Besorgt kniete ich mich zu ihm und patschte seine Wangen.
,,Gimli, wach auf! Wir müssen hier weg!"
Der tapfere Mann - welcher wegen mir kampflos geworden war - kam so langsam wieder zur Besinnung. Leider war er noch viel zu schwach um mich überhaupt richtig wahrzunehmen.
Ich wollte ihm beim aufstehen helfen, doch da sah ich aus dem Augenwinkel wie der Feind uns mit seiner Gesellschaft umzingelte. Wir saßen nun endgültig in der Falle. Eine Flucht war nicht mehr möglich.
,,Es tut mir leid Gimli..."sagte ich.
,,Es tut mir leid..." Ich wiederholte mich immer wieder, in der Hoffnung, dass er mich verstehen würde. Ich konnte in dem moment gar nicht wirklich sehen ob er wieder ganz anwesend war oder nicht. Viel zu sehr war ich auf diese Biester fokussiert, welche immer näher und näher kamen.
Ich hatte versagt. Mehr als das.
Die Spinnen holten aus und ich kniff nur noch die Augen zusammen und drückte den Zwerg an mich.
Wir sollten hier gemeinsam sterben...
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