Jimin

*

Es war lange her so bemuttert zu werden. Eine ganze Woche lebte ich schon bei Mr Min. Meine Wohnung, wurde mit einem neuen Schloss versehen und abgeschlossen.

Jedoch war meine Einrichtung beschädigt. Leider ist der Täter abgehauen. Jedenfalls änderte sich nichts an meine Meinung, nachdem ich mich mit Jackson ausgesprochen hatte.

Ich würde umziehen! Jedenfalls hatte sich Jackson, nachdem Yugyeom nochmal auf ihn eingeredet hatte und später Mark, eingelenkt und sich bei mir entschuldigt, für seinen emotionalen Ausbruch.

Auf einer Art konnte ich ihn verstehen. Er hatte einfach Angst gehabt, denn er bekam schon einmal einen Anruf vom Krankenhaus, das da einem das Herz stehen bleibt, war klar.

Jedenfalls war wieder alles im grünen Bereich. Sie waren jeden Tag da und wir verbrachten zusammen die Abende. Naja eher sie. Ich blieb durch die Schmerzmittel halb betäubt.

Zu meinem Glück war ich bisher, nie allein mit Mr Min. Es war immer irgendwer da und wenn es die Möglichkeit gab, das wir kurz allein waren, schlief ich.

Zum Glück...

Auch wenn ich in meiner Fantasie, sehr oft mit Mr Min allein war, war das im realen ja doch etwas anders.

Ich hatte eine ordentliche Gehirnerschütterung. Zu meinem Leidwesen musste ich heute allein ins Krankenhaus zur Abschlusskontrolle. Da alle im Entertainment waren, sie mussten alles umlegen, was geplant war, für die Tage, die ich jetzt nicht da war.

Meine Teammitglieder hatten sich ebenfalls schreckliche Sorgen gemacht. Mittlerweile wussten sie, dass ich auf dem Weg der Besserung war.

Ich Schritt durch das Krankenhaus und ging zur Anmeldung.
Nachdem ich mich angemeldet hatte, setzte ich mich und wartete bis ich aufgerufen wurde. Was zum Glück nicht lange auf sich warten ließ, vorher wurde ich noch einmal zum röntgen geschickt. Jetzt war Abschlusskontrolle.

Doch leider sah ich wieder denjenigen der mein Leben unerträglich machte und mir das Gefühl gab nichts Wert zu sein.

"Park Jimin!"
Ich stand auf und ging auf ihn zu. Taemin!
"Hallo Jimin! Komm rein und setzt dich bitte auf die Liege.", sprach er aus und wirkte für mich etwas nervös.

Woran lag das denn? Er und nervös? Er war doch immer so relaxt.

Innerlich musste ich dennoch lächeln. Lag es vielleicht daran das ich heute einen komplett anderen Klamottenstil trage? Ich wollte nach dem Arztbesuch unbedingt wieder ins Entertainment und arbeiten.

Ich hatte eine enge Jeans an, sogar ich war erstaunt wie gut sie passte. Dazu ein enges Shirt, was meine Konturen stark zur Geltung brachte. Sogar meine neue Brille hatte ich auf, die ich mir an dem Tag des Umstylings gekauft hatte. Nur wusste es keiner.

Nur meine Haare sahen noch etwas wirr aus. Ich konnte sie leider noch nicht so stylen wie ich wollte, wegen der Platzwunde.

Jedenfalls setzte ich mich und wartete das Taemin zu mir kam.
"Also Jimin... hast du noch Schmerzen?", fragte er mich und lächelte.
"Nein.", sagte ich schlicht. Gut was sollte ich auch groß sagen.
"Übelkeit, Schwindel?"

Übelkeit war zum Glück nicht vorhanden, doch ab und an plagte mich leichter Schwindel.
"Sobald ich mich hektisch bewege oder zu schnell aufstehe, ist mir manchmal schwindelig.", sprach ich aus.

Taemin nickte und setzte sich ein paar Handschuhe auf.
"Dann schauen wir mal nach deiner Wunde. Es ist normal wenn man eine Gehirnerschütterung hat, das man eine Weile mit Schwindel zu tun hat."
"Hmm.", brummte ich. Ich hatte zu meinem Glück kein Verband mehr drum.

"Es sieht alles gut aus. Die Röntgenaufnahmen zeigen auch nichts an, was besorgniserregend wäre. Jedenfalls wäre es gut, wenn du dich noch eine Weile ausruhst. Solltest du Kopfschmerzen bekommen nimm Schmerztabletten.", sprach er aus und ließ mein Kopf los.

"Ich wollte heute wieder arbeiten gehen."
Taemin sah mich an. Unsere Augen trafen aufeinander und erst jetzt wurde mir bewusst, wie hübsch Taemin eigentlich war.

Er löste den Blick von mir und sprach:
"Es ist deine Entscheidung. Nur Rate ich dir, dich nicht zu überanstrengen."
"Okay.", sagte ich und stand auf.
"Danke für die Behandlung.", fügte ich hinzu und wollte gehen.

"Jimin?"
Ich drehte mich um.
"Ja?"
"Hier, noch ein Rezept für die Apotheke, andere Schmerzmittel."
Taemin reichte mir das Rezept.
"Danke.", sagte ich.
"Und...ich...", fing er an. So zu reden war immer meine Art gewesen.
"Es tut mir Leid Jimin!", sprach er aus.
"Mir tut es Leid, was ich dir in der Schule angetan habe. Ich weiß, das ich einen großen Teil Schuld an dem habe, was dich heute ausmacht. Daher bitte ich um Vergebung. Du musst mir heute nicht Antworten, vielleicht irgendwann, wenn du bereit dazu bist.", redete Taemin unaufhörlich weiter.

Ich schaute ihn erstaunt an.
Entschuldigte sich tatsächlich mein Mobber?
"Ehm...", kam es dümmlich von mir. Ich wusste einfach nicht was ich dazu sagen sollte. Ich hatte jetzt auch nicht den Bedarf mich sonderlich dafür zu verausgaben oder generell Gedanken zu machen.

Ich war nie ein nachtragender Mensch, aber in diesem Fall war das schon etwas anderes. Taemin hatte dafür gesorgt, das ich mich in mir selbst zurück zog, mit seiner Art und natürlich mit seiner Gefolgschaft in der Schule, hatte er ganze Arbeit geleistet.

"Schon okay Jimin. Ich danke dir einfach, das du mir zugehört hast. Pass auf dich auf.", lächelte er mich an.
Ich nickte nur und ging.

Das war komisch.

Naja egal. Auf zum Entertainment, endlich wieder arbeiten gehen.
Heute war es zum Glück nicht ganz so heiß, daher konnte ich die Jeans passend anziehen.
Dank Tae, war der Kleiderschrank im Gästezimmer von Mr Min gut gefüllt. Ich hatte das Gefühl, das meine ganzen Habseligkeiten bereits in dem Zimmer untergekommen waren.

Denn ich würde so lange bei Mr Min wohnen, bis ich eine geeignete Wohnung für mich fand. Bisher haben wir weder die Gelegenheit gehabt, über das zu reden was im Treppenhaus vorgefallen ist und so richtig wollte ich nicht darüber reden.

Auch wenn ich dies zu gern wiederholen würde, hatte ich einfach Angst. Wieso hatte er es getan? Warum? Auch wenn ich nicht reden wollte, musste es sein, denn nur so konnten meine Fragen beantwortet werden.

Ich konnte mir später genauere Gedanken darüber machen, denn heute war ein Tag, an dem ich nicht von Kopfschmerzen geplagt wurde. Zumindest noch nicht. Endlich ein Tag an dem ich aufatmen konnte.

Ich kam am Entertainment an, lief gemütlich hinein und zu den Fahrstühlen. Oben angekommen stieg ich aus und ging zu meiner Abteilung, als ich ankam blieb ich erst einmal stehen und stutzte.

Es war keiner da. Zwar waren alle Monitore an, aber niemand war anwesend. Ich zuckte mit den Schultern, vielleicht hatten sie ein Meeting.

Ich ging auf mein Tisch und wie erwartend wartete wieder ein Stapel auf mich. Klar, wer 5 Tage fehlt, muss nacharbeiten. Hatten wir ja schon beim letzten Mal mitbekommen.

Ich stellte mein Rucksack ab, setzte mich auf mein Stuhl und fing an mit arbeiten. Zwar würde ich wirklich nur so viel Arbeiten wie ich schaffe, denn immerhin würde ich auf mein Körper hören.

Die Zeit lief und es vergingen zwei Stunden, in dem niemand hierher kam. Ich war jedoch so in meiner Arbeit vertieft, dass ich nicht bemerkte, wie sich jemand hinter mir nähert.

Erst als sich eine Hand auf meinem Tisch abstützen und eine Stimme sprach sie ich zu gut kanne:
"Ich glaube nicht, das du schon Arbeiten solltest, Jimin!"

Mein Blick glitt zur Hand.
Diese Adern, die Finger, diese porzellanartige Haut.

Mein Blick richtete sich auf und sah seit den letzten Tagen, Mr Min richtig in die Augen. Sein Kopf gefährlich nahe an meinem. Fast berührten sich unsere Nasen. Leicht spürte ich sein Atem.

Jedoch entging mir nicht seine Aussage.
"Ich... mir g-geht es gut.", entschlüpfte es mir leise und völlig nervös.

Mr Mins rechte Augenbraue huschte nach oben, als er mit der Zunge schnalzte und kurz auf seufzte.
"Sobald du bemerkst das es nicht mehr geht, gehst du und ruhst dich aus. Verstanden?"

Er klang besorgt und so forsch, fast dominant, das mir kurzzeitig das Bild im Treppenhaus hervorstach. Schnell versuchte ich an etwas anderes zu denken und nickte.
"Ja."

Mr Min nickte, als er etwas zurückging und mich von oben bis unten betrachtete. Wieder war sein Blick brennend. Er kam wieder näher, als er mir tief in die Augen sah und sagte:
"Halte dich heute Abend bereit."

Hä?
Was meint er?
Kurz lachte er auf, kam mit dem Gesicht näher als er etwas sagte, was mich schockte.

"Für unser Date! Die Würfel sind offiziell gefallen Park Jimin! Du gehörst mir!", sprach er rau aus, packte seine Hand an meinem Nacken und presste zur Bestätigung seine Lippen auf meine.

*

Copper-Curly