15
Jimin
*
Ich lief und lief und lief.
Mir taten bereits die Füße weh. Ich lief seit 2 Stunden nach Hause. Verdammt! Wieso war Seoul so groß? Hätte es nicht ein kleines fucking Dorf sein können? Nein! Eine Großstadt mit Millionen von Einwohnern.
Während des nach Hause laufens, sammelten sich wieder die Gedanken in meinem Kopf und diese machten mich rasend.
Ich wurde wütend. Auf mich! Auf die Menschen da draußen! Auf alles! Ja selbst auf die Katze auf der Tonne vor meinem Wohnblock, das ich endlich erreichte.
Als ich an ihr vorbei lief, mautze sie mich an. Sonst kraulte ich sie immer, wenn ich an ihr vorbei lief, doch heute ließ ich es sein. Hatte einfach kein Bedarf. Ich war selbst von mir an genervt, weil ich so bin wie ich nun mal bin.
Wie dumm war ich nur? Vergesse das ein haufen von Menschen, den heutigen Tag besuchen und filmen. Machte ein Striptease und legte eine glanzreiche Show hin. Zeigte das was bisher nur meine kleine Familie sah. Wo war mein Superhirn hin?
Klar wusste Kookie davon, aber auch erst seit ein paar Stunden, doch das ist allen nur passiert, weil ich nicht bedacht hatte das er in sein Büro zurückkommen würde. Und jetzt? Wusste es die halbe Welt.
Ich kickte ein kleinen Stein weg und öffnende die Tür, lief zur Treppe und nach oben. Ich kam in meiner Etage an und lief zu meiner Tür.
Gott! Wie soll das nur am Montag bei der Arbeit werden? Die Blicke? Ich trat gegen meine Tür, statt sie auszuschließen, sie öffnete sich. Sagte ja, die Tür schloss nicht mehr richtig. Es sei den, man schließt sie zu. Das vergaß ich des öfteren.
Die Tür krachte leicht gegen die Wand und ich trat ein. Zog meine Schuhe aus, lief ins Wohnzimmer und stöhnte auf.
Wie die Hühner auf der Stange saßen sie auf meiner Couch und auf den Boden. Alle! Selbst meine Chefs! Großartig! Wow! Wollte schon immer mal meine Chefs in meiner Bude haben.
Jackson sprang auf.
"Jimin! Wo warst du? Wir haben dich gesucht."
"Soll ich die Tür noch weiter aufhalten oder willst du gleich das meine Nachbarn noch hier her kommen?", sprach ich aus, statt auf seine Frage zu antworten.
Mir war es egal wie ich mit ihm sprach. Mir war es heute einfach egal! Egals was die anderen dachten. Wir kannten uns nicht.
"Jimin wir haben uns Sorgen....", sprach Jin.
"Spar dir deine Sorge Jin! Wir kennen uns nicht, um das du dir Sorgen machen müsstest.", unterbrach ich ihn und lief an Jackson vorbei, in die Küche. Nahm ein Glas aus meinem Schrank und füllte es mit Wasser.
"Wie ihr seht bin ich zu Hause angekommen! Dann könnte ihr ja jetzt gehen. Ihr wisst wo die Tür ist."
Ich ging an ihnen vorbei und an Jackson. Doch Jackson hielt mich auf und packte mich am Arm.
"Jimin! Rede endlich! Hör auf alles in dich zu fressen! Es ist doch scheiß egal, das sie es gesehen haben. Es ist egal, was sie davon halten..."
"Ist es nicht!", schrie ich ihn und riss mich los.
"Es ist nicht egal, was sie denken oder was die Welt da draußen denkt. Jeden verdammten Tag da draußen, gibt es Menschen die eine verletzen, sei es mit Worten oder Taten.", schrie ich zu ihm und lief wieder an ihm vorbei. Zurück zu Küche und nahm mein Glas Wasser.
Die anderen waren aufgestanden und blickten zwischen Jackson und mir hin und her.
"Was meinst du damit?"
"Was ich damit meine fragst du? Ernsthaft? Denkt mal nach Jackson!", fauchte ich ihn an. Ich fauchte ihn nie an. Das tat ich nur wenn ich wirklich sauer war oder mit meinen Gefühlen nicht klar kam. Einmal kam es vor, das war vier Wochen nach der Beerdigung von unseren Eltern. Wir schrien uns gegenseitig an, beleidigten uns, nur um später Arm im Arm zu liegen und uns zu halten.
"Okay! Du fauchst mich an, wie ein bockiges Kind! Ich habe auf diese Kindergartenscheiße kein Bock! Sag endlich was du zu sagen hast Jimin!", sprach er jetzt wütend. Fügte noch hinzu:
"Ich bin immer für dich da und halte dich, wenn es dir schlecht geht. Doch ich kann dir nicht helfen wenn du Sturkopf dicht machst.", schrie er lauter.
"Schön! Jetzt bin ich auch noch ein Sturkopf? Mensch die Liste wird ja noch länger. Los! Sag endlich wie es wirklich in dir aussieht, was du von mir denkst. Na los! Heute Morgen hast du ja schon nette Worte zu mir gesagt.", kam es von mir, nicht weniger leise.
"Was?", fragte er verwirrt.
Ich schnaubte aus.
"War klar, das du dich nicht daran erinnerst. Keiner erinnert sich wirklich daran was er sagt. Man stempelt es einfach ab. Wie war das heute Morgen? "Lächel doch mal!" "Sei entspannt!", sprach ich leise aus und betonte alles langsam.
"Immer wieder kommen die Menschen zu mir und sagen ich soll dies und jenes tun! Ich soll lächeln! Obwohl ich kein Grund habe zu lächeln. Ich soll reden, selbst wenn es kein Grund zum Reden gibt! Soll ich mir ein Lächeln, wie Joker von Batman ins Gesicht tätowieren lassen? Nur damit die Menschen und ihr zufrieden seid?", schrie ich.
Ich strich mir über meine Haare.
"Huyng! Es sind die einfachsten Worte die mich täglich verletzten und in glauben lassen ich sei nicht normal! Ist es so falsch introvertiert zu sein? Du sagst zu mir, das du mich liebst und froh bist mich zu haben, aber ist das wirklich so? Du redest mir immer ein, ich könne etwas an mir ändern. Doch akzeptierst du mich wirklich so wie ich bin? Ich der ein Loser ist? Nicht einmal über eine ordentlich gerade Strecke laufen kann?", sprach ich forsch aus. Sah ihn an und atmete hektisch aus und ein.
Dann sagte ich Worte, die des öfteren in meinem Kopf waren.
"Manchmal wünschte ich, ich wäre mit ihnen gestorben."
Jackson Augen weiteten sich. Ich hörte Mark und Yugyeom keuchen. Ich drehte mich jedoch um. Doch ich kam nicht weit. Ich wurde ruckartig umgedreht und mein Kopf flog zur Seite. Aua!
Das brennen auf meiner Wange tat weh.
Keuchen war zu hören.
"Jackson...", hörte ich Mark rufen. Im Augenwinkel sah ich Mr Kim näher treten, doch Mr Min hielt ihn auf.
Plötzlich wurde ich am Kragen meiner Jacke gezogen.
"Wage es nie wieder die Worte in deinen Mund zu nehmen! Nie wieder, hörst du!", schüttelte Jackson mich und seine Stimme war fest.
"Ich danke jeden verdammten Tag Gott dafür, das du mir geblieben bist! Ich habe schon meine leibliche Mutter verloren. Appa und Eomma!", schrie er mich an.
"Was glaubst du wie es mir gehen würde wenn ich dich noch verloren hätte! Hm?", schrie er weiter und sah mich an. Seine Augen schwammen langsam in Tränen.
Sofort tat es mir leid was ich sagte, aber...
"Jimin! Ich wollte dich nie mit meinen Worten verletzten. Wirklich nicht! Nur bitte denk niemals daran, das es besser wäre, das du mit ihnen gestorben wärst. Du bist mein ein und alles! Ich würde die Hölle für dich in Bewegung setzten. Ich würde, wenn ich könnte, Eomma und Appa zurück holen, aber ich kann es nicht.", weinte er jetzt.
"Denkst du ich habe nicht bemerkt, wie dich die Schüler fertig gemacht haben? Das Mobbing, die Schläge? Wie du dich in den Schlaf geweint hast? Ich hab all das die Jahre mitbekommen. Habe gehofft, das du zu mir kommst um zu reden. Ich sah wie du immer mehr, ein Schatten deiner selbst wurdest und dich zurück gezogen hast. Dir die Schuld an Eomma und Appas tod gibst." rief er aus.
Ich wollte mich lösen, doch er ließ nicht los. Ich wollte das nicht hören!
"Du hast keine Schuld Jimin!"
Ich schluchzte auf. Riss mich los.
"D-DOCH HABE ICH!", schrie ich ihn an.
Sah zu den anderen.
Yugyeom und Jin weinten. Die anderen sahen mich mitleidig an.
'Wenn es mich nicht gegeben hätte, würden sie noch leben. Du hättest noch die Eltern die du verdient hättest, du hättest deine Jugend nicht für mich aufgegeben.", schrie ich ihn an und schluchzte auf.
"Seit dem Tag, hasse ich mein Leben.", schrie ich erneut und nahm mein Glas zur Hand. Schmiss es an die Wand, die Wut auf alles. Direkt neben Jackson, doch er zuckte nicht einmal mit der Wimper.
"Seit dem Tag ihrer Beerdigung nach dem wir uns gestritten haben fing alles an. Wirklich alles! Das Mobbing, die kleinen Schläge und verletzten Worte. Immer und immer wieder. Sie sorgten dafür das ich mich gegenüber Menschen erniedrigt fühle. Was ist daran falsch der zu sein, der man ist und das zu lieben was man liebt? Die Menschen da draußen machten mich zu dem was ich jetzt bin. Sich verunsichern mich und doch will ich es nicht! Ich will endlich der sein, der ich bin.", weinte ich weiter und lies mich auf die Knie fallen.
"Ich will endlich singen und tanzen können. Wie Eomma und Appe es wollten. Ich will endlich wieder lachen können und Spaß am Leben haben ohne die Angst haben zu müssen etwas falsches zu tun.", kam es schluchzend aus mir.
"...ich will das alles nicht mehr...", brach es nun endgültig aus mir raus.
Wenig später spürte ich Arme um mich, die mich fest drückten. Spürte die Wärme von Jackson, seine Kraft. Er hob mich hoch, sagte etwas zu den anderen und brachte mich weg.
In mein Schlafzimmer und legte mich aufs Bett. Er legte sich neben mich und kuschelte sich an mich ran.
"Ich bin da Jiminie! Ich bin hier!"
"Es tut mir leid!", wimmerte ich.
"Nein! Es muss dir nichts leid tun. Es war notwendig das alles gesagt wurde. Doch mir tut es Leid Jimin. Ich wollte dir keine Ohrfeige verpassen...", sprach er sanft und strich mir über die Wange. Die, die den Schlag abbekommen hatte.
Mehr sagte er nicht und ich auch nicht. Ich kuschelte mich näher an ihn ran, weinte mich weiter aus.
Immer wieder Stich Jackson mir über den Kopf oder über meinen Rücken. Früher hatten wir oft gekuschelt, selbst mit unseren Eltern oder nur mit den Eltern. Ich war sehr kuschelbedürftig gewesen. Erst jetzt bemerkte ich, wie sehr es mir gefehlt hatte.
Es tat gut in so in meiner Nähe zu haben. Mein Tränen versiegten nach mehreren Minuten, doch mit der Stille wurde ich müde und ehe ich mich versah, schlief ich vor Erschöpfung ein.
*
Tja, Worte können weh tun. Als Introvertierte kann ich das völlig nach empfinden...
Kennt das jemand? Wenn jemand zu euch sagt: "Lächel doch mal"?
Obwohl ihr denkt, das ihr recht freundlich schaut, aber es den Anschein hat, ihr wolltet jemanden töten?
Das geht mir persönlich sehr auf den Nerv! Aber wie sage ich immer...
Man ist gut so wie man ist. :)
Hoffe es hat euch gefallen und es war nicht zu viel Drama.
Und das war für heute wirklich das letzte Kapitel. ♥︎
Copper-Curly
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