14
Jimin
*
Die Blicke frasen sich fest an meinem Körper. Spürte sie obwohl mich nichts berührte. Zu allem Überfluss wurde hier auch noch gefilmt und auf einer kleinen Leinwand ausgestrahlt.
Die Kamera war gerade auf mein Rücken gerichtet, das heißt die Kamera war auf der anderen Seite des Schwimmbeckens.
Man sah alles klar und deutlich. Die Zahl 13, so groß tätowiert. Die Zahl die einst meine Lieblingszahl war, jetzt nicht mehr.
Allein wegen der Schuld meinerseits, ließ ich sie mir auf meinem Rücken stechen, damit ich es nie vergesse.
Könnte ich auch nicht, den jedes Jahr wurde ich daran erinnert.
Der Rest war ebenfalls mehr wie gut zu sehen. Mein Arm, alles!
Und genau jetzt brach alles wie eine Bombe über mich hinein. Sie sahen es!
Wie konnte ich so dumm sein?
Kein Wunder das viele von mir hielten, ich sei ein Loser.
"Jimin!", rief Jackson und kam auf mich zu. Doch ich wich zur Seite und schüttelte meinen Kopf. Die Panik breitete sich in mir aus.
Das war der Startschuss für mich. Ich musste weg! Verschwinden! Ich lief zu Felix, schnappte meine nasse Jacke und rannte weg.
"JIMIN!", schrie Jackson mir hinter her. Doch ich hörte nicht auf ihn. Ich rannte und rannte, sprang über eine Absperrung die einen Weltrekord gemeistert hätte.
Ich wollte nur noch weg von den Blicken. Ich rannte weiter Richtung Hotel. Zog die Jacke über, was sehr schwer war, da sie immer noch völlig nass war.
Aus dem Hotel raus, gab es nur einen Ort für mich, zu dem ich gehen konnte. Der Ort der für einen kurzen Zeitraum mir den Halt gab den ich benötigte. Nur am Ende ihn nur zu bestimmten Tagen zu besuchen.
Was würde mich die nächsten Tage erwarten? Verachtende Blicke? Verletztende Worte? Getuschel? Gelächter? Oder vielleicht doch das Gegenteil?
Selbst wenn es sich zum positiven wenden würde, würde es immer Menschen geben, die einen schlecht reden würden.
Ich lief weiter und irgendwann kam ich an dem Ort an, wo ich hin wollte. Lief weiter und blieb dann stehen. Niemand war hier. In diesem Bereich war ich dieses mal allein. Sonst war immer jemand hier. Doch heute nicht. Gut so!
Ich sah auf das Grabstein und laß mir die Namen durch und die Zahlen. Innerlich kam der Druck nach oben, der sich zu meinen Nasenwurzel richtete. Sorgte das meine Augen drückten und die Tränen hervorbrachten. Ehe ich mich versah, sank ich auf Knie und weinte.
"Selbst nach fast verdammten 10 Jahren, fehlt ihr mir, als wäre es erst gestern gewesen.", schniefte ich und sprach zu dem kalten Stein vor mir.
"Wieso wolltet ihr nur essen gehen? Wir hätten es uns einfach zu Hause gemütlich machen können."
"Ich hasse ihn! Ich hasse ihn jedes verdammte Jahr! Aber ihr kennt ja Jackson. Er versucht jedes Jahr, diesen Tag zu retten, doch das kann er nicht.", schluchzte ich, wischte die Tränen energisch von meinen Wangen. Blinzelte, so das die Linsen nicht mein Auge verließen.
"Ich hasse meinen Geburtag! Ich hasse diese Tag. Ich hasse die 13! Dieser Tag hat dafür gesorgt das ihr mir, uns genommen wurdet. Das ist so unfair.", wimmerte ich, legte mich einfach neben das Grab und weinte still und leise vor mich hin.
Zurück in die Erinnerung getaucht, die damals passierte, als ich 14 Jahre alt wurde. Am Morgen ein Glücklicher Tag, am Abend der beginn meiner Hölle.
*
Flashback
"Jimin mein Schatz! Komm jetzt endlich. Wir wollen essen gehen!", rief mich Eomma.
Ich seufzte auf und ging runter.
"Können wir nicht einfach zu Hause bleiben?", bat ich sie, als ich unten ankam.
"Nichts da mein Junge! Man wird nur einmal 14 und das wird ordentlich gefeiert.", lachte Appa und wuschelte durch meine Haare.
"Jimin Spätzchen! Dein Bruder hat extra seine Schicht bei der Arbeit getauscht. Er kommt von dort direkt zum Restaurant.", lächelte mich Eomma an.
"Hyung kommt auch?", fragte ich freudig nach.
"Natürlich!", kam es von Appa.
"Na schön! Aber sobald wir zu Hause sind kuscheln wir auf der Couch ja? Und schauen uns noch ein Film an."
"Naww mein Kücken! Andere würden mit ihren Freunden Party machen, doch du möchtest lieber bei deinen Eltern bleiben. Dafür liebe ich dich umso mehr.", kuschelte sich Eomma an mich.
"Ich habe einfach die besten Eltern der Welt."
"Das hat dir dein Dessert für heute Abend gerettet mein Junge.", grinste Appa und ich kicherte.
"Na los kommt jetzt! Sonst ist Jackson eher da als wir.", sprach Eomma. Appa führte uns raus und stiegen ins Auto.
Der Tag begann toll. Zuerst kamen meine Eltern in mein Zimmer, legten sich zu mir. Zu dritt lagen wir dann in meinem Bett und kuschelten. Danach Frühstückten wir, dann gingen wir ins Wohnzimmer, wo meine Geschenke waren. Diese packte ich aus und bedankte mich bei ihnen.
Sie mussten sich dann für einen paar Stunden für die Arbeit fertig machen. Später wollen sie essen gehen. Zu meinem Lieblingsrestaurant.
"Ich freue mich Hyung zu sehen. Zwei Wochen ist es her das ich ihn zuletzt gesehen habe.", schmollte ich.
"Ich weiß mein Spatz! Ich vermisse ihn auch ganz schrecklich. Aber wir können Stolz auf ihn sein. Immerhin studiert er Kunst und Design, in einer renomierten Universität, wo selbst Musik, Gesang, Schauspiel und Mode erlernt wird. Die beste Universität in Seoul.", sprach Eomma daher nickte ich nur.
"Später möchte ich auch da hin! Ich möchte eines Tages singen und tanzen!", sprach ich strahlend zu Eomma.
Eomma drehte sich um.
"Das wirst du mein Schatz! Du wirst aussehen wie ein Engel!", lächelte sie.
"Ich bin Stolz auf dich mein Junge!", sprach auch Appa.
"Ich liebe euch!", sagte ich und zeigte ihnen mein Fingerherz.
Sie lachten auf und ich mit. Gelächter ertönte im Auto. Es war so schön, doch dann gab es einen fürchterlichen Aufprall.
Scheiben zersplittert, der Gurt wurde fester. Kreischen, Schreie, mehrere Drehungen und dann Dunkelheit.
...
Ich hörte es piepen. Ich versuchte meine Augen zu öffnen und blinzelte. Hörte Stimmen. Ich bewegte mich leicht.
"Jimin?"
"Jackson?", murmelte ich.
"Ja! Ich bin hier mein Kleiner! Versuche die Augen zu öffnen.", sprach er leise und weit weg.
Ich blinzelte mehr und öffnete sie. Das Licht stach in meinen Augen. Schloss sie wieder und öffnete sie erneut. Blickte in die Augen meines Bruders.
Sie waren rot, als hätte er geweint. Nein! Er weinte. Tränen liefen ihm über die Wangen.
Ich hob eine Hand und strich sie langsam weg.
"Nicht weinen Hyung!", murmelte ich leise und ließ die Hand wieder sinken. Sie war so schwer. Ich war so müde.
Jackson schluchzte auf und griff nach meiner Hand.
"Jimin!"
Ich runzelte die Stirn und sah mich um. Ich war nicht zu Hause. Ich war in einem Krankenzimmer. Krankenhaus!
Eomma!
Appa!
Ruckartig fuhr ich nach oben. Die Maschine die mein Herz maß, schlug Alarm.
"Hyung! Wo sind Eomma und Appa?", rief ich, blickte ihn an.
Er sah mich lange an und schüttelte dann den Kopf.
"Nein!"
"Jimin! Sie..."
"Nein!", schüttelte ich jetzt den Kopf.
"...haben es nicht überlebt. Der Aufprall war frontal. Sie sind tot."
"NEIN!", schrie ich los und wollte aus dem Bett, war jedoch zu schwach und brach zusammen. Jackson kam zu mir, hockte sich zu mir auf den Boden und hielt mich fest.
"Sch! Ist gut mein Kleiner! Hyung ist da! Ich bin für dich da! Ich lass dich nicht allein.", weinte er.
Ich schrie!
Rief immer wieder nach Eomma und Appa!
Mehrere Arme legten sich um uns und blickte in die Augen von Mark, Yugyeom, BamBam und die der anderen.
"Warum? Bring sie mir zurück Hyung! Bring sie mir zurück!"....
Flashback Ende
*
Ich schreckte auf.
Was? Bin ich ernsthaft eingeschlafen? Ich blickte mich um. Die Sonne ging bereits unter.
Ich richtete mich auf. Strich noch einmal über das Grabstein, über ihre Namen und über den mir verhassten Tag.
Park Yuna & Park Jihyun
13.10.2011
"Geliebte Eltern und Unvergessen"
Ich stand auf und verließ den Ort. Lief langsam nach Hause. In meinem Inneren aufgewühlt und kein Schritt weiter gekommen. Wie soll ich jetzt den Menschen gegenüber treten?
*
Armes Jiminie, Armer Jackson. :(
Komischerweise entstand die Idee des Kapitels, als ich meine Mam auf dem Friedhof besuchte. Verrückt! ♥︎
Copper-Curly
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