04
Yoongi
*
"Ach Schade! Jetzt ist der Kleine weg!", jammerte Jin und sah zu der geschlossenen Tür. Mein Blick glitt gleich zu Namjoon, der rollte für einen Moment mit den Augen, schüttelte leicht den Kopf, lächelte jedoch zu Jin.
Jin war einfach verrückt. Neigte dazu alles was süß und niedlich ist, regelrecht anfassen zu müssen und zu bekuscheln. Das der Kleine noch nicht in seine Umarmung gelandet ist, grenzte an ein Wunder.
"Er war wirklich niedlich!", kam es von Hobi und lachte.
"Er wird sicher noch für amüsante Momente Sorgen, das bringt frischen Wind in die Firma. Jedenfalls ist er gut und seine Arbeit, präzise und ordentlich.", kam es von Namjoon.
"Den Stimme ich zu!", kam es kurz und knapp von mir. Ein kurzer Blick auf die Unterlagen vor mir zeigte mir an, das alles seine Richtigkeit hatte. Der junge Mann war brilliant.
Nur Schade, das er nicht zu dem Standard der normalen Menschen gehörte. Ich konnte mit schüchternen Menschen nichts anfangen.
Sie waren still, zu still. Man musste ihnen alles aus der Nase ziehen. Sie waren in einer Gruppe wie Schatten, man vergaß das sie da waren.
Damals als sich der Kleine bei uns bewarb, wollte ich ihn erst gar nicht einstellen. An seinem Bewerbungstag, fiel der Bus aus, er rannte her, blieb wo hängen. Sein Jackett war gerissen und zu allem Übel war er verschwitzt, aber kam pünktlich. Innerhalb einer viertel Stunde war er hierher gerannt. Ein Bus brauchte von seinem Standort 40 Minuten.
Doch seine Noten waren es die mich umstimmten und zeitgleich sein Kommentar zu einem bereits gedruckten Plakat von uns. Dort waren Fehler drin und das sollte nicht passieren.
Dementsprechend stellte wir ihn ein und bisher waren wir zufrieden. Er brachte wirklich etwas frischen Wind rein.
Selbst ich musste an diesem einen Tag herzlich lachen, als er sich in unseren Meetingraum verirrt hatte. Da er gerade mal zwei Wochen für uns arbeitete.
Langsam und stark blinzelnd kam er in den Raum, stolperte über etwas unsichtbare auf den Boden. Setzte sich auf einen Stuhl. Blickte völlig verloren auf den Tisch und tastete ihn ab, als er seine Augen fokussierte, in seiner Hosentasche wühlte, seine Brille rausholte und sie aufsetzte.
Sein entsetzter Blick, ein Bild für die Götter. Selbst das löste etwas in meiner Brust aus, das zu einem Lachen werden wollte.
Der Schreck ließ ihn fahrig werden. Stand hektisch auf, verbeugte sich gefühlt hundert mal und stammelte eine Entschuldigung vor sich hin. Sich hektisch umdrehte, wieder über was auch immer stolperte und noch die halbe Wand mitnahm, ehe er aus der Tür war.
Kaum war die Tür zu lachten wir alle los. Wir hatten Tränen in den Augen. Das war so komisch, amüsant und irgendwie niedlich.
Seit dem fiel mein Blick öfters auf ihn. Kannte seinen Namen. Hier in der Firma sprach ich meine Mitarbeiter mit Namen an.
Jeder musste ein Schild mit seinen Namen tragen, doch seinen wusste ich.
Ich beobachtete ihn. Ich bemerkte auch seine Blicke auf mir. Darauf hin fragte ich mich, welche Richtung er bevorzugte? Obwohl er nicht mein Typ war und nicht mein Beuteschema, hatte er etwas an sich, was ich nicht benennen konnte.
War es diese Hilflosigkeit, seine Schüchternheit? Oder einfach, weil er niedlich war?
Konnte es nicht sagen. Jedenfalls scheint Jin gefallen an dem Kleinen gefunden zu haben und das was Jin gefällt, behielt er, passte auf wie eine Glucke.
"...adoptieren.", grinste Jin in die Runde.
Sofort sah ich verstört zu ihm. Die anderen nicht weniger.
"Baby! Du kannst den Kleinen nicht adoptieren. Der hat mit Sicherheit Familie.", sprach Namjoon auf ihn ein.
Jackson stand die ganze Zeit ruhig neben Namjoon und blickte ebenso verstört zu Jin und wieder zu Namjoon.
"Leute! Ihr seid immer noch genauso so gestört wie in der Uni.", grinste Jackson.
"Tja! Uns kann eben keiner Toppen!", grinste Hobi und schlug auf Jackson Rücken.
"So, ich muss jetzt weiter. Tanztraining! Ciao ihr Bitches!", grinste er und ging.
"So viel Energie wie er hat, hätte ich auch gern.", kam es seufzend von Tae, als er sich wieder auf die Couch setzte. Kookie lief ihm hinter und setzte sich neben ihn. Sofort kuschelte sich Tae an ihm ran. Die zwei gaben ein süßes Bild.
"Okay! Ich will euch gar nicht lange aufhalten. Wollte nur mal Hallo sagen und mich mal wieder blicken lassen. Wenn ihr Zeit habt, können wir ja mal wieder zusammen Essen gehen.", kam es von Jackson.
"Coole Idee, Hyung!", hielt Kookie seinen Daumen nach oben und grinste.
"Lasst und doch heute Abend gehen. Wir hätten Zeit. Bei dir in der Nähe, deines Studios gibt es doch den neuen Burgerladen. Hab nur gutes gehört.", sprach Namjoon.
"Klar! Heute Abend habe ich keine Kunden weiter."
"Gut! Dann kommen wir zum Studio und treffen uns da. Ist dir 19 Uhr recht?", fragte ich.
"Yes!", kam es von Jackson.
"Gut! Ich hau wieder ab. Wir sehen uns.", winkte er und schlug noch einmal mit Namjoon ein, dann ging er.
"Was für ein Tag! Jetzt mal was anderes. Wie schaut es mit dem Projekt aus? Das neue Model für unsere neue Ausgabe der Zeitschrift zu finden?", fragte mich Namjoon, der sich auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch setzte. Jin ging auf ihn zu, stellte sich daneben.
Tae und Kookie sahen zu uns.
"Mehr schlecht als recht. Bisher kamen einige Bewerbungen rein und sie sind alle recht hübsch, aber irgendetwas fehlt an ihnen.", kam es von mir.
"Naja, noch haben wir etwas Zeit. Wichtig ist erst einmal das Sportevent über die Bühne zu bringen.", grinste Namjoon.
"Ja! Genug Sponsoren werden da sein."
"Wer kümmert sich denn um die Listenführung? Bitte nicht wieder der eine. Seine Schrift konnte ich das letzte Mal nicht richtig lesen.", jammerte Jin, der sich immer die Zeit nahm uns dabei zu helfen.
"Hey! Lasst das doch Jimin machen. Ihr sagtet er wäre brilliant und macht seine Arbeit ordentlich.", kam es von Tae.
Jin sah sofort bitten zu mir.
"Bitte Yoongi! Ich brauche meine Augen noch eine weile."
"Ich gebe meiner Sekretärin bescheid. Sie wird Jimin bescheid sagen.", sprach ich aus, gab somit meine Zustimmung und stand auf. Jin hatte Recht, auch ich benötigte meine Augen noch eine Weile und die Zeit, diese Hieroglyphenschrift zu entziffern hatte ich auch nicht.
"Ihr entschuldigt uns. Namjoon wir müssen weiter!"
Namjoon nickte und stand auf, verabschiedete sich von seinem Mann und folgte mir.
Auf zum Meeting!
*
Copper-Curly
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