Retter in letzter Sekunde
,,Mami! Dady! Bitte bleibt hier! Lasst mich nicht alleine."
Ich rannte hinter meine Eltern her, aber egal wie schnell ich rannte sie entfernten sich immer weiter von mir. Nein! Bitte! Sie dürfen mich nicht alleine lassen.
,,Mami!!!!!!"
,,Schatz es tut uns leid aber wir müssen gehen. Und du weißt auch wieso!"
Plötzlich blieben beide stehen und hielten ihre Arme zu mir. Ich rannte in ihre Arme und weinte. Ich weiß nicht wie lange die Umarmung anhielt aber plötzlich vernahm ich eine Stimme an meinem Ohr.
,,Mörderin!"
Mir lief es kalt den Rücken runter. Ich blickte nach oben und was ich sah schockte mich. Es war Alec! Er grinste mich fies an. Da bemerkte ich erst, dass ich nicht mehr das kleine 12 jährige Mädchen war sondern die 17 jährige Aylin von heute.
,,Du kleines Miststück. Ich wusste dass du irgendwann in meine Arme flüchten würdest. Aber soll ich dir was sagen?! Mit einer Mörderin wie dir will ich nichts zu tun haben!"
,,Nein!!!! Nein, Nein Nein! Ich bin keine Mörderin! Das ist nicht meine Schuld!"
Ich wollte mich losreißen. Doch Alec war zu stark für mich. Er erdrückte mich beinah. Plötzlich spürte ich seinen Atem an meinem Hals.
,,Meine kleine Mörderin."
,,NEIN!!!" Ich schubste ihn weg.
Als ich wieder hoch blickte, war Alec verschwunden.
,,Aylin?!"
Ich drehte mich um und schaute in die weichen Augen meiner Mum. Sie lächelte mich liebevoll an.
,,Mu-?"
,,Wieso hast du uns im Stich gelassen? Wieso mussten wir deinetwegen sterben?"
Ich erstarrte. Nein. Das kann nicht wahr sein. Nein ! Das ist nicht meine Schuld!
,,Mum das -!"
Plötzlich schrie sie laut:
,,Das ist alles deine Schuld! Nur deine! Wie konnte ich dich nur zur Welt bringen?! Eine Enttäuschung bist du!"
Gerade als ich was sagen wollte, spürte ich wie mir Tränen über die Wange liefen. Als ich sie wegwischen wollte , bemerkte ich dass etwas an meinen Händen klebte. Überall war Blut! Meine Klamotten, meine Hände und auf dem Boden eine rießen Blutlarche.
Um mich herum versammelten sich tausende von Leuten. Meine Eltern, Alec, alte Freunde, Nachbarn , die Leute aus meiner Schule und sie schrien alle das Gleiche:
,,Mörderin!!!!!"
Alles drehte sich und ich verlor den Überblick. Ich sank auf den Boden und schrie mir die Seele aus dem Leib.
Plötzlich fuhr ich hoch. Mein Körper zitterte und ich war total verschwitzt.
Scheise! Schon wieder so ein beknackter Traum. Wieso kann ich nicht mal in Ruhe schlafen?!
Ich schaute auf meinen Wecker...4:12... Boah! Ich hätte noch knapp drei Stunden schlafen können.
Nach mehreren Versuchen wieder zu schlafen, gab ich es auf. Ich schwang meine Beine aus dem Bett, was sich als rießen Fehler herausstellte. In meiner Bauchgegend spürte ich einen ziehenden Schmerz.
Ich ging langsam zu meinem Spiegel und schaute mich an.
,,Scheise!!! Dieser elenden Mistkerl. Ich bring ihn noch um."
Dank Alec zog sich leuchtend ein großer blauer Fleck über meine linke Rippe bis schräg zu meinem Bauch.
Super! Echt super!
Wieso ich nicht anfange zu flennen?
Ganz einfach:
1. hab ich das verdient.
2. Was bringt es mir wenn ich heule?
3. Habe ich Gefühle schon längst aus meinem Herzen verbannt.
Ich hatte also noch 2 Stunden bevor ich hätte aufstehen müssen. Da ich nicht auf Alec treffen wollte , machte ich mich schnell fertig. Ich frühstückte schnell ein Toast, putze Zähne, wusch mein Gesicht und zog mich an. Heute entschied ich mich für ein weißes spitzen Kleid, das mir bis zur Mitte der Oberschenkel reichte und um die Taillie einen kleinen braunen Gürtel hatte und Keilsadalen. In die Haare machte ich mir Locken. Zum Abschluss trug ich etwas Make-up auf.
In meine Schultasche packte ich mir noch ein Handtuch und meinen schwarzen Bikini.
Jeansjacke übergezogen und mit Helm und Tasche bepackt ging ich nach Draußen. Ich öffnete die Garagentür und startete mein Baby.
Ich liebte es einfach. Die Geschwindigkeit, das Adrenalin das durch die Andern fließt und einfach das Gefühl dem ganzen Chaos entfliehen zu können. Herrlich!
An der Schule angekommen ging ich direkt zum Spint, legte meine Sachen ab und ging mit Handtuch und Bikini in unsere Schwimmhalle. Umgezogen stellte ich mich an die Bahn. Ich atmete einmal aus und ein und sprang.
Das Wasser teilte ich und ich tauchte ein. Das Gefühl war wunderschön. Man fühlte sich schwerelos. Nach vier Bahnen stieg ich aufs dreit Meter Brett. Ich wollte unbedingt ein paar Figuren ausprobieren....Nur war die Frage ob meine Prellung es zulässt.
,,Egal... Ich kann es ja probieren!"
Innerlich zählte ich bis drei und sprang, dabei machte ich zwei Saltos. Der erste verlief gut doch der zweite wurde mir zum Verhängnis. Der Schmerz an meiner Rippe machte sich ziemlich stark bemerkbar, sodass ich nicht mehr richtig uns Wasser tauchen konnte. Mein Kopf flog nach hinten und der Schmerzen ließen mich nicht richtig bewegen. Die Luft wurde mir aus der Lunge gedrückt und mir wurde schwarz vor Augen.
Scheise! Ich kann mich nicht bewegen. Ich bekomme keine Luft.
Es fühlte sich schrecklich an. Wie das Wasser in meine Lungen geriet und ich durch den Sog runter ans Beckengrund gezogen wurde. Plötzlich überfluteten mich alte Erinnerungen:
,,Komm Aylin! Das schaffst du ! Nur noch ein kleines Stück" rief mein Dad.
Ich wollte ihn stolz machen! Mit meinem zierlichen Körper versuchte ich mich über Wasser zuhalten. 2 Schwimmbahnen waren schon eine große Herausforderung für ein 5 jähriges Mädchen.
,,Das schaffst du mein Engel! Ich warte genau hier am Ende der Bahn!"
Gleich habe ich es geschafft und dann wäre Papa ganz stolz auf mich. Kurz vor Ende bekam ich einen Krampf im Bein und konnte nicht mehr schwimmen. Ich zwang mich noch irgendwelche Bewegungen zu machen, doch es brachte nix. Ich tauchte unter und das Wasser drang in meine Lunge.
Als mir schon schwummrig wurde, wurde ich plötzlich von einer starken Hand hochgezogen.
Ich spuckte das Wasser aus und schaute hoch. Was ich sah schockte mich. Mein Papa hatte mich gerettet, doch anstatt einen enttäuschten Blick zu haben , lächelte er mich an.
,,Aber wieso?"
Meine Stimme war total heißer.
,,Ich bin stolz auf dich, mein Schatz! Du hast es geschafft."
Ich hatte es also doch bis zum Ende geschafft. Ich fing an zu weinen. Mein Papa umarmte mich ganz fest. Wieso ich weinte, wusste ich selbst nicht. Vielleicht aus Freude oder aus Schock. Vielleicht war es auch beides...
Auch wenn ich keine Luft mehr bekam und ich wohl durch meine eigene Dummheit sterben würde, musste ich bei dieser Erinnerung lächeln. Der Schmerz in der Rippe ließ nach und ich schwamm einen Teil nach oben , aber ich schaffte es nicht mehr. Kurz bevor ich das Bewusstsein verlor, zog mich wie damals eine starke Hand aus dem Wasser, doch bevor ich auch nur wahrnahm wer mich da hielt wurde alles schwarz um mich....
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