chapter 4

[„Blue", murmelte sie mit einer noch verschlafener Stimme, „was machst du da gerade?"]

„Ähm, also ich, ähm", komplett überfordert versuchte ich einen sinnvollen Satz herauszubringen. Jetzt war der Moment gekommen, indem ich ihr meine Gefühle für sie gestehen sollte. Aber ich scheiterte legendär. „Ehm, also wir fahren heute und - und ich wollte noch mal bei dir vorbeikommen. Deine Mom meinte, dass ich hochgehen soll und da du noch geschlafen hast wollte ich dich aufwecken?", während ich sprach wurde meine Stimme immer höher und der letzte Teil klang eher wie eine Frage als eine Tatsache. Und wieder fühlte ich mich erbärmlich und schlecht, weil ich meine beste Freundin gerade anlog. Aber ich brachte es einfach nicht über mich, diese Freundschaft womöglich zu zerstören. Ich konnte wirklich nichts, was war ich doch für ein Loser. Beschämt schaute ich auf den Boden.

„Ach so", ich fühlte ihren aufmerksamen Blick auf mir. Sie bekam einfach alles mit „Was ist los, Blue?", fragte sie mich und als ich sie anschaute kullerte mir gerade eine Träne meine Wange herunter.
Es waren einfach gerade zu viele Gefühle, dich mich zu überwältigten schienen. Mia, die ich so sehr liebte, aber ihr es aus einem Grund der nicht einmal mir klar war sagen konnte. Die Angst, Mia nie wieder zu sehen und all die vielen Veränderungen.

„Komm her Blue!" Sie hatte ihre Armen geöffnet und sofort viel ich ihr um den Hals. Die Umarmung war so endgültig, als wäre sie die letzte. „Ich will dich nicht verlieren", flüsterte ich an ihrem Ohr und schniefte leise. „Das wirst du nicht. Niemals. Wir werden weiterhin uns schreiben und telefonieren. Hörst du, Blue? Wir werden weiter Kontakt haben und ich komme dich mal in den Ferien besuchen", tröstete sie mich. Und tatsächlich half es etwas.

„Versprochen?"
„Versprochen"

Plötzlich hupte es draußen, vermutlich meine Mom.
„Meine zehn Minuten sind um, Mia", sagte ich traurig und hoffte, dass Mia mich niemals loslassen würde. Doch sie strich mir noch einmal beruhigend über meinen Kopf und gab mich dann aus der Umarmung frei.
„Komm, wir machen noch ein Abschiedfoto" Gesagt, getan. Mia holte ihr Handy raus und machte ein Foto mit unseren tränenverschmierten Gesichtern.

Dann hupte es nochmal und ich ging mit einem letzten Blick auf Mia zur Zimmertür. Als ich aber gerade die Klinke herunterdrücken wollte legten sich bekannte Arme und mich. Dann flüsterte Mia noch: „Hab dich lieb". Meine Augen weiteten sich, aber ich wusste, dass sie es nur freundschaftlich meinte. Also flüsterte ich leise „Ich hab dich auch lieb" zurück und verschwand schnell aus dem Zimmer.

An der frischen Luft angekommen brach ich in Tränen aus. Wieso musste ich nur weg von hier?
Bevor meine Mom noch länger warten musste, versuchte ich mich zu beruhigen. //1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10// zählte ich leise, wie mein Therapeut mir es vor Jahren einst gelehrt hatte, wenn ich mal wieder eine Panikattacke hatte. Doch das war keine Panikattacke, viel mehr das Gefühl, gerade etwas oder besser gesagt jemanden wichtigen zu verlieren.

//Blue, du schaffst das. Beruhig dich und steig endlich in dieses verdammte Auto ein// ermahnte ich mich. Tatsächlich half es mir, wieder auf das heir und jetzt zu konzentrieren. Mit meinem Ärmel wischte ich mir meine Tränen ab und stieg ins Auto ein.

„Wir können fahren", sagte ich meiner Mutter. Sie nickte nur und da ich nicht wirklich in Stimmung war zu reden, steckte ich mir meine Kopfhörer ins Ohr und schaute aus dem Fenster. Als ich noch einen letzten Blick zu Mias Haus wagte, sah ich sie am Fenster mir zuwinken.

Ich winkte ihr zurück und kurz bevor ich sie nicht mehr sehen konnte, spreizte ich alle meine Finger meiner rechten Hand, außer den Mittelfinger und den Ringfinger, den ich eingezogen hatte.

>Ich liebe dich<

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Hai,
Hattet ihr alle einen schönen Tag?

Ich wollte euch mal was fragen: Passt die Seitenlänge oder soll ich weniger oder mehr schreiben.
(Wenn ihr nichts schreibt, gehe ich davon aus, dass das passt)

Bis zum nächsten Kapitel <33

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