chapter 20

[Ava ließ für die komplette Stunde meine Hand nicht ]

//Ava//

Es waren drei Tage vergangen. Drei Tage, an denen unsere Eltern auf Geschäftsreise waren. Drei Tage, in denen ich im selben Bett lag wie Blue.

Mittlerweile hatten wir eine Routine entwickelt. Sie ging zuerst ins Bad, dann ich. Wann immer ich aus dem Bad kam, war sie bereits eingeschlafen. Das blieb uns so der unangenehme Moment erspart, bei dem wir beide gleichzeitig zu Bett gingen. Dennoch nervte es mich. Es war, als versuchte sie mir aus dem Weg zu gehen und so wenig Zeit wie möglich mit mir zu verbringen. Zwar war sie in der Schule nun gezwungen neben mir zu sitzen, doch sobald es gongte haute sie mit diesem Kyle aus dem Zimmer ab. Einfach nur nervig.

Was konnte ich tun, damit sie mich wieder ansah?

-

//Blue//

Ich konnte ihr nicht in die Augen schauen. Seit dieser einen Stunde, in der sie mir geholfen hatte, war das ein Ding der Unmöglichkeit.
Einerseits wollte ich mich bei ihr bedanken. Sie hat mir da vorne echt mein Leben gerettet. Aber wie sollte ich ihr in die Augen schauen? Es war einfach nur so peinlich. Was, wenn sie fragen stellt oder so?

Ich ließ mich auf Ava's Bett plumpsen und schaute die Decke an. Wieso konnte mein Leben nicht einmal simpel sein?
Mir blieb noch eine Stunde, bevor Ava von der Schule kommen würde. Sollte ich mal Mia anrufen? Ich vermisste sie so sehr, dass ich nicht länger nachdachte und nach nur wenigen eine vertraute Stimme hörte: "Hey Blue, was los?"

Es war so schön ihre Stimme zu hören. "Mia", hauchte ich ihren Namen und musste plötzlich anfangen zu weinen.

"Shit, was ist denn los?", fragte Mia sofort. Wie sehr hatte ich nur ihre Fürsorge vermisst.

"Es ist einfach" schnief "so schön deine Stimme zu hören", erklärte ich ihr, als ich mich etwas beruhigt hatte.

[a/n: ich schreibe jz einfach mal immer nur deren Anfangsbuchstaben davor]

M: "Es ist auch schön deine zu hören. Du fehlst mir so sehr"

B: "Und du erst mir!"

M: "Wir müssen echt damit aufhören, sonst muss ich gleich auch heulen"

B: "Dann erzähl mal. Wie läufts in der Schule?"

M: "Uff, es ist echt nicht mehr dasselbe ohne dich. Dein Sitz ist immer noch frei. Kannst du nicht fragen, ob du bei mir einziehen kannst?"

B: "Als ob ich das nicht schon getan hätte. Ich habe meine Mom täglich damit genervt, aber sie sagt die ganze Zeit nein. Außerdem bin ich es ihr irgendwie schuldig"

M: "Red dir das doch nicht immer ein! Es ist nicht deine Schuld! Daran sind bloß deine Eltern schuld, niemand sonst, hast du das kapiert?"

Natürlich war es meine Schuld, aber Mia hat und wird es nie kapieren. Es war immer schon meine gewesen.
B: "Ja", antwortete ich dennoch, sonst würde sie keine Ruhe geben. Außerdem wollte ich mich nicht mit ihr streiten.

M: "Gut, denn du bist das wunderbarste, schlauste und netteste Mädchen, das ich kenne!"

B: "Mia, du weißt doch. Lügen haben kurze Beine"

M: "Red doch nicht immer so einen Bullshit. Und mach dich bloß nicht immer so klein. Du weißt doch, du bist die Beste!"

Mia war einfach viel zu süß.
B: "Danke Mia. Aber du bist schon die Beste"

M: "Ich würde dich zu gerne jetzt umarmen"

B: "Kannst du nicht einfach mal herkommen? Dann können wir uns endlich wieder umarmen?"

M: "Omg, warum ist mir das nicht viel früher eingefallen? Wir haben doch nächste Woche Ferien, da könnte ich doch zu dir kommen."

Ich konnte es kaum glauben, würde ich wirklich schon nächste Woche Mia wieder sehen können?
B: "Oh bitte, bitte komm!", flehte ich sie an und hoffte, meine Hoffnungen würden nicht wieder zerstört werden.

M: "Ich frage sofort meine Mom, sie wird dann deiner Bescheid sagen! Aber es wird bestimmt klappen, Süße!"

Sie hatte mich Süße genannt! Mein ganzes Gesicht wurde auf einmal ganz heiß. Bitte, lass es klappen.
Wir verabschiedeten uns schnell, damit Mia ihre Mom fragen konnte und ich ließ mein Kopf wieder auf dem weichen Bett sinken.
Bald würden wir uns wieder in den Armen liegen.

//Ava// - einige Zeit zuvor

Nathan kam auf mich zu gelaufen. "Hast du schon den Stundenplan gecheckt? Unsere letzte Stunde fällt aus! Wie geil ist das denn?", informierte er mich. Mir war eigentlich egal, ob eine Stunde Mathe entfällt oder nicht. Aber wenn das bedeutet, dass ich schneller zu Blue konnte, würde ich mich definitiv nicht dagegen entscheiden. "Ich bin dann man weg", zum Abschied winkte ich ihm noch schnell zu.
Der nickte mich nur wissend an und lächelte echt komisch.
Nathan und Sophie gingen beide in meine Klasse und waren einer der wenigen, denen ich wirklich vertraute. Sie wussten ein paar Sachen, die nicht einmal Dad wusste, z.B. dass ich vielleicht, nur etwas, Blue mochte und zwar nicht gerade freundschaftlich. Aber was konnte ich schon tun, wenn sie mich nicht einmal ansah?

Gerade so erwischte ich noch meinen Bus und konnte gar nicht schnell genug nach Hause kommen. Vielleicht konnte ich ja Blue zu einer Runde Uno oder einer Netflix Serie überreden?

Ich schloss die Wohnungstür auf und schaute in der Küche und im Wohnzimmer nach, ob Blue dort war.
Da sie wohl in meinem Zimmer war, lief ich schnell die Treppen hoch und wollte schon die Tür aufreißen, als ich eine fremde Stimme hörte.

"Kannst du nicht fragen ob du bei mir einziehen kannst?"

Wer wollte meine Blue mir wegnehmen? Mit wem sprach Blue da?
Ich wollte eigentlich nicht lauschen, doch konnte ich nicht wiederstehen.

"Gut, denn du bist das wunderbarste, schlauste und netteste Mädchen, das ich kenne!", sprach die Fremde wieder. Zwar störte es mich, dass jemand so was zu Blue sagte, doch war ich derselben Meinung. Blue hatte so ein weiches Herz, war hübsch und faszinierend.

"Mia, du weißt doch. Lügen haben kurze Beine" - Blue diesmal. Immerhin wusste ich jetzt, mit wem sie sprach. Mia, war das nicht dieses Mädchen, das Blue das Selfie von sich geschickt hatte?
Was sagte da eigentlich Blue, wie konnte sie nur so wenig Selbstbewusstsein haben? Am liebsten würde ich sofort in das Zimmer stürmen und ihr das alles wieder ausreden.

Danach redeten sie, dass sie sich treffen wollten. Diese Fremde würde in mein Haus kommen? Auf keinen Fall.

"Aber es wird bestimmt klappen, Süße!", schon wieder Mia. Wie konnte eine Person nur so sehr nerven? Allein schon ihre Stimme erregte Ekel in mir. Und was sollte das mit Süße?

Zum Glück endeten sie ihr Gespräch miteinander und ich öffnete die Tür. Ich entdeckte Blue auf meinem Bett liegen, ihr Gesicht war errötet und hatte ein Lächeln im Gesicht, das wunderschön war. Aber wieso war es dar? Doch nicht, weil sie mit dieser Mia geredet hatte. Wie konnte ich eigentlich eine Person so sehr verabscheuen, obwohl ich sie noch nie getroffen habe? So nervig. Ich seufzte, wohl etwas zu laut, denn Blue richtete sich sofort senkrecht auf. "Wie lange stehst du da schon, Ava?"

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Nach langer Zeit mal wieder ein Kapitel, als Entschuldigung ein extra langes Kapitel. Hoffentlich gefällt es euch ^^

Ihr könnt gerne mal was zurück melden und/oder voten <33

Euch einen wunderschönen Abend noch ❤️

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