Kapitel 41
Emma POV:
Außer Atem renne ich die Treppen zur Kirche empor und laufe so leise es geht schnell durch den Gang.
Kaum habe ich die erste Reihe erreicht, zieht mich jemand auf die Bank neben sich.
"Wo warst du so lange?", zischt meine Freundin Charlie aufgebracht.
"Dad musste... noch... Krawatte.", keuche ich völlig fertig mit den Nerven und lehne mich nach hinten.
Die Zeremonie hat zum Glück noch nicht begonnen, so dass ich mich neugierig umsehen kann.
Die Kirche wurde schön geschmückt. Ich habe beim Aussuchen der Blumen geholfen.
Stolz betrachte ich das Werk und beuge mich etwas vor, um nach Henry zu suchen.
Er sitzt eine Reihe hinter uns und lächelt mich an, als sich unsere Blicke treffen.
Ich muss heute dringend mit ihm reden. Unser kleiner Streit belastet mich immer noch. Dabei ist das doch alles total überflüssig. Wir haben viel mehr durchgemacht als diese Kleinigkeiten.
"Du traust dich echt das Kleid anzuziehen." Meine beste Freundin kichert leicht. "Du könntest gerade als Blumenmädchen durchgehen."
Ich erwidere das Lächeln und fahre über den weichen Stoff.
Mittlerweile liebe ich das Kleid. Die Tatsache, dass sich Charlie mir zu Liebe ihr quietschblaues Kleid gewählt hat, lässt es fast modisch wirken.
Der Gottesdienst dauert fast über zwei Stunden. Der Knabenchor hat es mir nicht gerade leicht gemacht, nicht einzuschlafen. Trotzdem sitze ich noch aufrecht und verdrücke eine Träne, als sich Cherry und Julia küssen.
Nie im Leben hätte ich mir das vorstellen können. Früher hätte ich vor Wut geheult und heute?
Fuck... Ich bin ein emotionales Frack geworden.
Die Menschen verlassen den Kirchenraum, während ich erleichtert seufze.
Ich mochte Kirchen nie wirklich. Wahrscheinlich, weil ich ein Sünder bin und so viel Schande über mich gebracht habe mit dem Strippen. Selbst Beten würde nicht mehr helfen.
Vielleicht sollte ich in Weihwasser baden...
Meine absurden Gedanken werden von einer kleinen Frau unterbrochen, die mir plötzlich den Weg versperrt.
"Emma, meine Hübsche!", grüßt sie liebevoll und zieht mich in ihre Arme.
Überrumpelt erwidere ich die Umarmung und löse mich wieder verwirrt.
Ich bin dieser Frau noch nie begegnet.
"Ähm...", beginne ich nervös, werde aber von einer mir bekannten Stimme unterbrochen.
"Tante Anna." Henry erscheint hinter mir und schenkt ihr sein reizendes Lächeln.
Die Frau schlägt ihre Hand vor den Mund und strahlt bis über beide Ohren.
"Henry! Groß bist du geworden und... attraktiv." Sie tätschelt seine Wange liebevoll.
Ich grinse ihn leicht an, was er bemerkt. Mein Freund versucht seine Verlegenheit mit einem Augenverdrehen zu überspielen.
"Habt ihr Alex gesehen?"
Irgendwie fühle ich mich, als würde ich ihn verraten, also sage ich michts. Aber Henry scheint das nichts auszumachen. Er genießt es eher.
"Der steht da hinten.", antwortet er nur gelassen und zeigt zu den Bänken auf der anderen Seite des Saales, während mich Alex flehend ansieht, nach dem Motto: bitte bring sie nicht her.
Sie bedankt sich und läuft schnellen Schrittes zu ihm.
Sein 'Ich-bring-dich-um-Henry-Blick' macht mir schon etwas Angst.
"Wieso hast du das getan?", frage ich leicht belustigt.
Henry zuckt mit den Schultern. "Alex hat sie damals ungefragt zu meinem fünften Geburtstag eingeladen, als meine Freunde damals zu Besuch waren. Es war furchtbar, glaub mir. Von daher tut es mir gar nicht leid..." Bei der Erinnerung verzieht er das Gesicht.
Ich kichere leise und ernte böse Blicke eines älteren Ehepaares neben uns.
Meine Güte, das ist eine Hochzeit, keine Trauerfeier!
Ich nehme Henrys Hand und lächle ihm zu. Sein misstrauischer Blick entgeht mir dabei nicht.
Was hat er denn?
"Emma?", fragt er plötzlich und drückt meine Hand sanft. "Ich muss mich bei dir entschuldigen. Was ich zu dir gesagt habe, das..." Er holt tief Luft. "Ich habe es nicht so gemeint. Keine Ahnung was mit mir los war. Zur Zeit bin ich so angespannt. Wahrscheinlich liegt es an der Hochzeit und dem ganzen Stress, den ich nicht verkrafte. Bist du mir noch böse?"
Ich schüttle den Kopf. "Schon okay. Außerdem war ich ja auch Schuld."
Wie soll ich diesen blauen Augen schon böse sein?
Aber wieso ist er überhaupt gestresst? Er arbeitet doch nicht durchgängig...
Ich bin nicht naiv, wie er denkt. Ich merke doch, wenn etwas nicht stimmt.
Henry verheimlicht etwas vor mir.
Hey zusammen, 🤗🌸
also erstmal tut mir leid für die sehr sehr sehr seltenen Updates, mir hatte die Motivation gefehlt.
Wie fandet ihr denn das Kapitel? 💕
Frage an euch fürs nächste Kapitel: 😇
1. POV Emma
2. POV Henry
3. POV Alex
4. Vielleicht POV Darius?
Hab euch lieeb 😙❤
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