Kapitel 37

Emma POV:

Ein Aufschrei reißt mich aus dem Schlaf. Erschrocken fahre ich hoch und sehe mich hektisch um.
Als ich den Raum erkenne, entspanne ich mich wieder.

Aber wieso liege ich im Wohnzimmer auf der Couch? Oben habe ich doch ein eigenes Zimmer.

Verwirrt setze ich mich auf und fahre mir durch die langen braunen Haare, die leicht verknotet sind.

Noch nie habe ich mir einen Kamm mehr gewünscht.

"Autsch.", murmle ich und seufze erleichtert, als ich ein Haargummi um mein Handgelenk erblicke. Ich binde meine Haare in einen unordentlichen Zopf zusammen und laufe in die Richtung, aus der der Krach kam.

Wieso erinnere ich mich nicht an gestern?

In der Küche steht Henry mit einer Kaffeekanne in der einen Hand.
Wie erwartet ist auf dem Boden eine große Pfütze.
Henry wird leicht rot und fährt sich durch die blonden Haare.

"Entschuldige, ich wollte dich nicht aufwecken.", sagt er und lächelt leicht deprimiert.

Wieso muss er nur so süß sein?

"Schon okay. Wie spät ist es?", winke ich gähnend ab.
"Kurz nach sechs."

So früh?

"Wieso bist du schon wach?", frage ich misstrauisch und hebe eine Augenbraue.

Er ist sogar schon fertig angezogen. Sein blaues Hemd, die schwarze Jeans und die gestylten Haare sehen irgendwie nicht danach aus, als wäre er nicht schon länger wach.

"Gehst du weg?", frage ich neugierig.
"Manche müssen halt arbeiten.", entgegnet er zwinkernd und grinst frech.

Autsch.

"Witzig.", murmle ich und strecke mich, um zu verdecken wie hart mich dieser Spruch trifft.

Leider härter als gedacht.
Ich muss mir dringend einen Job suchen. Egal was für einen... naja, natürlich alles außer Strippen, aber ich kann so nicht weitermachen.
Ich will meinem Dad unbedingt die Miete zurückzahlen.

"Hey...", flüstert Henry plötzlich und kommt auf mich zu. Er scheint meinen Stimmungswandel bemerkt zu haben. "Wir finden schon noch was, okay?"

Ich nicke nur, als wäre ich zuversichtlich, was natürlich gelogen ist.

"Gott, ich bin so müde. Ich will auf dem Boden einschlafen.", maule ich, um vom Thema abzulenken.
"Na dann viel Spaß.", grinst mein Freund und deutet auf die Pfütze am Boden, was mich nur die Augen verdrehen lässt.

Die habe ich ganz vergessen.

"Spaßvogel." Ich nehme ihm die Kanne aus der Hand und stelle sie auf dem Tresen ab, damit ich die Pfütze wegwischen kann.
Er will zwar protestieren, aber ich werfe ihm einen warnenden Blick zu, wodurch er seufzt: "Ist ja gut."
"Sag mir lieber, was gestern passiert ist.", bitte ich nervös.

Ich will es eigentlich gar nicht wissen...

"Naja..." Er beißt sich auf die Unterlippe. "Du warst mit Charlie auf einer Party und hast dich so vollgesoffen, dass Alex euch abholen musste."
Henry klingt nicht Ansatzweise begeistert.

Ach du Scheiße. Ich will im Erdboden versinken.

"Tut mir leid.", sage ich ehrlich. "Ich hatte versprochen mich normal zu vergalten. Gott, ich bin so eine schlechte Freundin."

Am liebsten würde ich meinen Kopf gegen den Kühlschrank knallen.

Henry seufzt. "Lass uns nachher reden, ich habe gerade echt keinen Nerv dafür. Wir sehen uns später." Er gibt mir einen schnellen Kuss auf die Wange und läuft aus der Küche in Richtung Eingangstür.
Perplex starre ich ihm hinterher.

Normalerweise küsst er mich doch auf den Mund...
Das war komisch. Dad würde sagen, dass es normal ist, aber mein Vater ist halt der romantische Type. Das genaue Gegenteil von Henry.

Beunruhigt schiebe ich den Gedanken beiseite.
Ich sollte mich lieber um einen Job kümmern.
Wen könnte ich schon fragen? Immerhin sind ja alle Angestellte...

Mir fällt da plötzlich jemand ein.

Ich lächle leicht und renne nach oben, um mich schnell umzuziehen.

Tut mir leid, mein Schreibstil ist gerade so für den Arsch 😂❤

Nächstes Kapitel wird spannender. 😊❤

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