Kapitel 34
Emma POV:
Die Party ist in vollem Gange. Ich will mich heute Abend nur ablenken. Mehr nicht.
Ich werde auch nicht lange bleiben. Zwei Lieder und dann bin ich auch wieder weg.
"Höchstens eine Stunde.", rufe ich Charlie im Eingang der Villa ernst zu, weil die Musik schon zu laut ist, um normal reden zu können.
Wenn ich eines nicht vermisst habe, dann der heftige Beat.
"Wer's glaubt.", entgegnet meine beste Freundin kichernd und zieht mich mit sich.
Ich verdrehe die Augen und sehe an mir herab.
Das letzte Jahr habe ich ein vollkommen normales Leben geführt, und jetzt? Ich sehe lächerlich aus in dem kurzen Kleid. Verdammt, ich fühle mich wie früher... Eine billige Stripperin.
Charlie hat mich hierher eingeladen. Anscheinend kam Darius auf die tolle Idee seine "Freunde" in sein Elternhaus einzuladen.
Würde ich ihn nicht besser kennen, würde ich ihn auf den ersten Blick für einen eingebildeten, reichen und verzogenen Schnösel halten.
"Wieso ist Henry nicht mitgekommen?", fragt Charlie unschuldig, als hätte sie das nicht alles geplant gehabt.
"Zufälligerweise musste er arbeiten.", erkläre ich mit hochgezogener Augenbraue.
"Ausgerechnet heute.", sagt sie gespielt schockiert.
Was für ein Zufall...
"Noch können wir umdrehen.", schlage ich hoffnungsvoll vor.
"Entspann dich, Bitch. Wir wollen doch nur etwas Spaß haben. Glaub mir es ist besser so. Wäre Henry hier, wäre ich nur das dritte Rad am Wagen."
Bei ihren Worten muss ich an alle schlechten Erfahrungen auf Partys denken, auf die sie unbedingt wollte.
Bisher haben alle mit einem Disaster geendet.
Meine beste Freundin grinst mich kurz an und führt mich durch das riesige Wohnzimmer.
Überall tanzen Leute und gröhlen über die Musik hinweg.
Ich will gar nicht wissen in welchen Verhältnissen Darius, Alex' Mitbewohner, aufgewachsen ist.
Als Charlie mich in die Küche zieht, stolpere ich ungeschickt über eine leere Glasflasche, kann mich aber noch rechtzeitig am Tresen festklammern, bevor es mich auf die Fresse haut.
Der Song, der da läuft, kommt mir bekannt vor. Aber der Titel fällt mir nicht mehr ein.
"Lass uns tanzen!", schreit mir Charlie zu.
Schnell schüttle ich den Kopf. "Später vielleicht. Außerdem habe ich das doch eh verlernt."
"Pff! Spaßbremse." Sie streckt mir frech ihre Zunge raus und lacht bei meinem verstörten Gesichtsausdruck.
Für eine kurzen Moment werde ich angerempelt, aber natürlich beachtet die Person mich gar nicht und tanzt einfach weiter.
Vollidiot.
Ich drehe mich wieder um, aber Charlie ist verschwunden.
"Na toll.", stöhne ich.
So viel zum Thema 'wir bleiben auch immer zusammen, versprochen'.
Deprimiert nehme ich eine Flasche vor Theke und schütte mir etwas in meinen Becher.
Der Alkohol fühlt sich ungewohnt an.
Wie lange habe ich noch gleich nichts mehr starkes getrunken? Eigentlich hatte ich es ja Henry vesprochen.
Vielleicht war das ein etwas zu harter Alkohol für den Anfang.
Aber wieso mache ich mir überhaupt Sorgen? Das eine mal wird mich nicht umbringen.
"Ich dachte, du wolltest nicht kommen.", reißt mich plötzlich eine Stimme aus meinen Gedanken.
Erschrocken zucke ich zusammen und verschlucke mich an dem Getränk, so dass ich husten muss.
Puterrot sehe ich in ein bekanntes Gesicht.
"Hast du Spaß?", fragt Darius und lächelt mich freudlich an.
"Ja, wieso?", entgegne ich verunsichert.
"Du siehst aus, als wärst du auf einer Beerdigung.", erklärt er und grinst leicht.
Ich will nicht lügen, Darius sieht in dem schwarzen Shirt unglaublich attraktiv aus. Alles an ihm schreit praktisch 'single'.
"Und du siehst aus, als wolltest du ein Mädchen aufreißen.", murmle ich mehr zu mir selbst.
Darius lacht und legt seinen Kopf etwas schief.
"Möglich." Er beobachtet mich belustigt und fragt dann leicht verwirrt: "Wo ist dein Freund geblieben? Ich meine, wer lässt sich schon so eine Party entgehen?"
Oh, er kennt Henry nicht. Darius und er sind vom Charakter so gegensätzlich. Früher war Henry gerne auf Partys, aber heute...
Ein absurder Gedanke kommt mir.
Was, wenn Henry doch feiern geht? Was, wenn er es mir bloß verschweigt?
Nein, das würde er nicht tun. Wir waren bisher immer ehrlich zueinander.
Und ich starre Darius schon zu lange an.
Schnell reiße ich mich zusammen und will ihm antworten, aber eine vergnügte Charlie kommt mir zuvor, die mir irgendetwas zuruft und mich in die Menge zieht.
Toll, ich konnte mich nicht einmal für die Einladung bedanken.
Man kann meine beste Freundin echt keine halbe Stunde alleine lassen, ohne sie später vollgedröhnt vorzufinden.
"Lass uns Flaschendrehen spielen.", schlägt sie vor und zieht mich mit sich.
"Besser nicht, ich-", versuche ich zu protestieren, aber hört mir überhaupt nicht zu.
Das kann nur schlimm enden.
Das mit dem Updaten tut mir leid. 😕 Irgendwie hat mir bisher die Motivation zum Schreiben gefehlt. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr in die Kommis schreiben könntet, warum euch die Story gefällt (wenn sie das tut). ❤😘
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