Sister that's right

Trotzdem nickte ich und schaffte meine Sachen nach oben. Kurz darauf ging ich wieder runter, um zum angekündigte Abendessen zu gehen. Nichtsahnend, dass es mehr eine Fragerunde, als ein essen wird.

Noch einmal atmete ich aus bevor ich die Klinke nach unten drückte und in das Esszimmer trat. Sofort erloschen alle Gespräche und jeder schaute mich an. Ja, als ob sie mich noch nie gesehen hätten.

Ich versuchte es so gut es ging zu ignorieren und setzte mich an die Stirnseite des Tisches und saß somit genau zwischen Kyle und Cole. Sie hatten ewig nicht mehr miteinander gesprochen und bis jetzt sah es auch nicht so aus, als ob sich das bald ändern würde.

"Ach wie lange hatten wir das nicht mehr?" säufste meine Mutter nach eingen Minuten stille. Und dann fing genau das an, was ich vermeiden wollte. "Kathy wie war eigentlich die Therapiestunde?" Ich verschluckte mich an der Kartoffel, die ich mir gerade in den Mund geschoben hatte. Was sollte ich ihr jetzt bitte sagen?

Du weißt genau, dass sie es irgendwann erfahren wird.

"Es war ganz gut. Ja die Therapeutin ist wirklich nett."

Nett, ja genau.

"Schön, dass freut mich.Und was hast du danach gemacht. Offensichtlich warst du ja beim Friseur." Gott sie wollte aber auch wirklich alles wissen. "Ja, ich war mit," ach was solls ,"einer Freundin in der Stadt."

"Oh schön, dass freut mich. Wie heißt sie denn? Sie kann ja mal hier schlafen." Das war doch nen Scherz. "Mum ich bin sechzehn. Und außerdem wäre es nicht so gut wenn sie herkommt." Sie wusste schon viel zu viel. "Ach quatsch, los ruf sie an. Ich will sie kennen lernen. Sag mir doch endlich wie sie heißt."

Sie wippte auf ihrem Stuhl hin und her, wie ein kleines Kind, dem man gesagt hat, es bekommt eine Überraschung. "Okay sie heißt Maddison. Zufrieden?" Giftete ich meine Mutter an. Sie schaute ein wenig komisch, aber keiner konnte die beiden Jungs topen.

Diese hatten ihr Gesicht zu wütend und schockiert geformt und starrten mich gleichzeitig an. "Maddison?" fragte Kyle unter zusammengebissenen Zähnen.

Ich wusste ihm würde das am wenigsten gefallen, aber ich hatte wirklich den Eindruck, dass sie sich geändert hatte."Ja Maddison. Sie war wirklich nett und hat mir echt geholfen." Doch ihm gefiel das überhaupt nicht. "Du sollst zu einer Therapeutin gehen, damit sie dir hilft und nicht Zeit mit den Menschen verbringen, die dich fertig machen."

Dann wäre ich hier aber ganz falsch.

"Na, jetzt streitet euch nicht. Vielleicht macht ihr einfach mal wieder etwas zu dritt. Macht es um eurer Schwes-" Meine Mutter bemerkte ihren Fehler schnell. "Ich meine um Kathy zu helfen." Schade nur, dass sie mittlerweile recht hatte.

"Nein Mum Schwester ist schon richtig. Mehr bin ich nicht mehr."

Tränen standen erneut in meinen Augen und nur um sicher zu gehen, dass alles nicht noch peinlicher wurde, stand ich auf und ging in mein Zimmer.

Nichts bekommst du auf die Reihe. Außer eine Szene spielen, dass kannst du gut.

Konnte mein Leben nicht ein mal normal sein. Ein Vater ein Freund und ein Bruder, der mich so liebte, wie ich bin. Ich hatte nicht viel Zeit um über irgendwelche dummen Sachen nachzudenken, da es an meiner Tür klopfte. "Ich will allein sein." "Kathy bitte, es tut mir leid. Ich hab total überreagiert. Ich will nur nicht, dass sie dich wieder fertig macht." Ich gab am Ende doch nach und öffnete Kyle die Tür.

"Es ist eine Ewigkeit her, dass wir das gemacht haben." Wir saßen beide auf dem Bett und redeten über die letzten Wochen. Meiner Meinung nach, war das immer noch die beste Therapie. "Ja, ich hab es auch unglaublich vermisst." "Hast du eigentlich noch mal mit Cole geredet?" Er wusste, dass mir das unangenehm war, fragte aber trotzdem vorsichtig nach.

"Nein. Also nicht nach dem er mir alles erzählt hat." Er fühlte sich schuldig, dass konnte man deutlich in seinen Augen sehen. "Aber es geht weiter." Kyle nickte leicht und wechselte das Thema. "Aber das erste Halbjahr ist ja sowieso fast vorbei und diese Woche wird es eh richtig schön." Er hatte Recht in zwei Wochen wäre die Schule, oder zumindest die hälfte davon geschafft. "Kyle was ist diese Woche so schönes?"

"Hat Mum noch nicht mit dir geredet?" Ich schüttelte leicht den Kopf. "Kathy, am Mittwoch heiraten Mum und Jens."

Ich schaute ihn mit großen Augen. "WAS? Warum hat sie mir nichts gesagt. Oh ich muss doch noch ein Kleid kaufen und Schuhe und Schmuck brauche ich doch auch noch. Wie soll ich das den alles in einem Tagen schaffen?"

Das ist eine Katastrophe. "Hey beruhige dich erstmal. Mum hat es bestimmt vergessen dir zu sagen." Klar ist ja auch nichts besonderes. Man heiratet schließlich jeden zweiten Tag. "Und mit den Sachen das schaffen wir schon. Heute ist Montag, also gehen wir einfach morgen und schauen nach ein paar Kleidern. Es wird sich schon irgendwo das perfekte Kleid für dich befinden."

*nächster Tag*

"Ich geb gleich auf. Das hat doch alles keinen Sinn." Wir liefen schon gefühlte Stunden durch die verschiedensten Läden und hatten bis jetzt noch nichts gefunden was mir gefällt.

"Jetzt hab mal ein wenig Geduld. Wir haben doch noch gar nicht überall geschaut. Komm wir gehen in den Laden." Von außen wirkte er eher wie ein Brautmode Laden, aber drin war es alles andere als das.

Überall hingen Kleider die sowohl für einen Ball, als auch für eine Hochzeit geeignet waren.

"Kann ich Ihnen helfen?" Eine etwas ältere Frau kam hinter einer Kleiderstange hervor und schaute uns mit großen Augen an.

"Meine Mutter heiratet und ich suche noch ein Kleid dafür." Sie nickte und verschwand dann wieder. Ich schaute Kyle fragend an, aber er sagte nur, dass ich mich gedulden sollte.

Einige Zeit später kam sie mit einem riesigen Stapel an Kleidern wieder und drückte mir alle in die Hand.

"Ich denke eins wird dabei sein, das ihnen gefällt." Wirklich gute Laune schien sie nicht zu haben, aber davon lies ich mich nicht ablenken.

"Komm da ist eine Umkleidekabine. Du hast viel anzuprobieren." Kyle zeigte auf ein paar Kabinen. Schnell ging ich rein und begann auch schon mich umzuziehen.

"Das sieht aus, als wäre ich schwanger." Sagte ich zu Kyle und zog den Vorhang Weg. "So schlimm ist es doch gar nicht."-"Ja aber es soll gut aus sehen und nicht, als ob ich im fünften Monat wäre." Und wieder zog ich den Vorhang zu. Ich quetsche mich wieder aus dem Kleid heraus und nahm das nächste vom Stapel.

Es gefiel mir von Anfang an. Es war eine Mischung aus hellblau und türkis und hatte am Brustbereich vereinzelte Strasssteinchen. Schnell zog ich es an.

"Wow" Das Kleid war unglaublich. Es ging mir bis Mitte Oberschenkel, sah aber keinesfalls zu Tussi mäßig aus. Erneut zog ich den Vorhang weg. "Kathy du siehst wunderschön aus."

"Danke." "Lass uns das kaufen. Wie viel kostet es?" Oje, darauf hatte ich nicht im geringsten geachtet. Zögerlich zog ich am Preisschild. Und glaubt mir ich wäre fast umgekippt.

"Kyle das ist viel zu teuer." Er schaute auch drauf und machte dann kurzzeitig große Augen. "Es ist okay. Mum würde es sicher auch wollen, dass du dich wohlfühlst."-"Das Kleid kostet fast 300€" sagte ich mit zusammengebissen Zähnen. "Und ich brauche noch Schuhe und weitere Sachen." Er schüttelte den Kopf und drückte mich wieder Richtung Kabine.

"Keine wiederrede. Das Kleid wird gekauft."

Obwohl ich immer noch nicht ganz einverstanden war, hatten wir das Kleid gekauft. Auch ein Tuch, welches ich über meine Arme legen konnte, Schuhe und Schmuck hatten wir nach geringer Zeit gefunden.

Völlig fertig lies ich mich in Kyles Auto fallen. "Ich war noch nie so fertig." Er musste lachen. "Hallo ich bin ein Junge. Ich hab sowas noch nie so extrem gemacht."-"Daran solltest du doch gewöhnen. Wenn du erstmal eine Freundin hast, wird das öfter passieren." sagte ich lachend.

Kyle reagierte irgendwie komisch auf die Antwort, aber sagte auch nichts dagegen. "Danke ohne dich hätte ich das nicht geschafft."-"Wozu habe ich denn eine Schwester?" Ich gab ihm noch einen Kuss auf die Wange und stieg dann zu Hause aus dem Auto.

Auch wenn man es nicht glauben wollte waren wir den ganzen Tag einkaufen gewesen. Und ich hatte mehr als nur eine Blase am Fuß.

In meinem Zimmer angekommen ließ ich alle Tüten fallen und ging direkt ins Bad. Dort nahm ich dann eine lange Dusche und zog mich daraufhin sofort an.

Mit Kuschelsocken und einer warmen Decke setzte ich mich noch auf den Balkon und widmete mich wieder meinem Buch.

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Danke für über 800k reads und 2000 Follower <3

Nichts mit Cole aber ich dachte so ein Geschwister-Kapitel kann nie schaden. Okay eigentlich ist es mehr ein Lückenfüller gewesen, aber das musste sein.

Ich hoffe trotzdem, dass es euch gefällt.

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Love you :**

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