9.
Das war der letzte Gedanke bevor ich einschlief, nicht ahnend, was für ein Schicksal mich morgen erwarten würde...
"Puma? Puma! Wach auf!" Irgendjemand schrie mich wach.
"Was? Was ist?" Ich war total verschlafen und wäre gerade bereit, die Person zu töten, die es wagt, mich wach zu machen!
"Das Krankenhaus hat angerufen! Steh auf! Jetzt!"
Ich riss meine Augen auf und habe direkt im Bett gesessen.
"Das... Krankenhaus?" Fragte ich komplett überfordert.
"Ja, jetzt beeil dich!"
Ich sprang aus dem Bett, zog mir latschen an und eine Jacke drüber und stürmte mit Yejin zum Auto. Die anderen wurden auch wach und kamen mit.
Das war die längste Fahrt in meinem gesamten Leben. Eigentlich waren es nur 20 Minuten, aber die 20 Minuten reichten aus, um mich komplett fertig zu machen.
Als wir am Krankenhaus ankamen, rannte ich hinein und erklärte der Empfangsdame, was passiert ist und ich deshalb zu meiner Schwester möchte. Eine ihrer Kolleginnen führte mich zur Intensivstation.
"Yunai wird gerade operiert. Warten Sie hier auf sie." Danach ging die Frau wieder an die Arbeit.
Yejin, Ahri und Sora waren nun auch hier. Wir warteten zusammen. Teils saßen wir und teils sind wir rumgelaufen. Die Zeit vergeht langsamer als langsam. Mittlerweile war es 9 Uhr, wir warteten jetzt schon 5 Stunden.
Ich bin am verzweifeln, sie brauchen doch nicht so lange, um eine Operation durchzuführen. Es läuft doch alles gut oder?
"Puma, beruhige dich! Es sind noch andere Leute hier!" Flüsterte Ahri mir zu.
"Es liegt ja auch nicht deine Schwester auf der Intensivstation, Zudem hast du nicht gerade auch noch deinen besten Freund verloren. Lass mich machen, was ich will. Was interessiert es mich, ob hier irgendwer anderes ist, wenn meine Schwester da drin liegt?!"
Ich zappelte nun mit meinen Beinen und hoffte, dass es Yunai gut geht...
Nach einer weiteren Ewigkeit kam ein Ärzteteam aus der Intensivstation und rufte meinen Namen, weshalb ich direkt aufsprang.
"Ja?" Fragte ich direkt.
"Ich müsste mit Ihnen Privat reden." Sagte er und zeigte mit einer Handbewegung, dass ich ihm folgen sollte, weshalb ich hinterherlief.
Wir gingen in einen Raum, vermutlich sein Büro und setzten uns.
"Wie Sie sich wahrscheinlich denken können, geht es um Ihre Schwester, Yunai. Sie wissen bereits, dass sie eine Herzkrankheit hat und wir sie in einem Monat operieren wollten, aber heute Nacht, gegen 4 Uhr morgens erlitt sie einen Herzinfarkt, weshalb wir sie zuerst wiederbeleben und stabilisierten. Um das Problem zu ermitteln, machten wir weigere Untersuchungen auf der Intensivstation, um herauszufinden, dass sich in der Nähe des Herzens ein Tumor befindet, der den Herzinfarkt auslöste. Wir vermuten, dass der Tumor maximal eine Woche alt ist, jedoch ziemlich schnell voranschreitet. Es ist die Art Tumor, den wir, wenn wir ihn entfernen, den Tod ihrer Schwester versichern können, aber wenn wir ihn nicht entfernen, wird sie auch sterben. Uns war klar, dass sie durch ihre Herzkrankheit eine höhere Wahrscheinlichkeit hatte, früher zu sterben, nur durch den Tumor verkürzt sich ihre Lebenszeit enorm." Er erklärte mir die Situation ganz genau.
"Sie- Sie wollen mir also sagen, dass meine einzige Schwester sterben wird und dass man sie nicht behandeln kann? Sie können nichts tun? Rein gar nichts? Es muss doch irgendwas geben! Irgendetwas! Sie sind Arzt und schaffen es nicht, meine Schwester zu heilen? Haben Sie irgendwas an Ihrem Job nicht verstanden?!" Ich war sauer, doch gleichzeitig extrem traurig. Ich weinte und schrie den Arzt an, der dafür nichts kann.
"Beruhigen Sie sich bitte. Unser Medizinischer Stand ist leider noch nicht so weit. Wir können nichts für Ihre Schwester tun, obwohl wir es möchten. Wir können ihr nur Schmerzmittel verabreichen, damit sie in ihren letzten Tagen nicht zu viel leidet."
"Wie viele Tage hat sie noch?" Fragte ich ruhig.
"Vermutlich noch eine Woche, bevor der Tumor sie tötet." Meinte er.
Ich nickte und verließ das Zimmer, um zurück zu den anderen zu gehen. Zumindest war das mein Plan, aber nachdem ich aus der Tür raus war, brach ich zusammen. Ich konnte weder laufen, sonst noch was hören. Für mich brach gerade die Welt zusammen. Alles und jeder wurde mitgerissen und ich fing an, verschwommen zu sehen.
Das nächste, was ich erblickte, war weiß. Eine weiße Zimmerdecke. Ich befinde mich wohl gerade nun auch im Krankenhaus, wie meine Schwester. Meine Schwester! Ich musste zu ihr! Gerade, als ich aufstehen wollte, hielt mich jemand fest. Ich drehte mich um und sah Yejin.
"Mach nicht so schnell, wir wollen nicht, dass du dich weiter verletzt." Sagte sie besorgt.
"Yunai hat maximal eine Woche, dann wird sie- sie wird- sie-" Ich brachte es nicht übers Herz, es auszusprechen, meine Tränen flossen nun wieder und Sora kam zu mir, um mich in den Arm zu nehmen.
"Sollen wir mitkommen?" Ahri erkundigte sich. Ich nickte.
"Ach übrigens-" Yejin fing an, aber ich öffnete die Tür und sah 12 Jungs vor mir stehen.
"Treasure ist hier." Beendete sie ihren Satz.
Ich hatte ein Deja Vu. Trafen wir uns gestern nicht auch so?
Wir liefen nun als eine Gruppe mit 16 Leuten zu ihrem Zimmer und klopften.
Da ich keine Antwort bekam, ging ich zuerst rein und ließ die anderen hinter mir.
Ich ging zu ihrem Bett und sah, wie sie seelenruhig schlief. Ich beschloss sie nicht zu wecken, jedoch tat ich das, als ich aufstand und einen Stift vom Tisch hinunterwarf. Sie drehte sich zu mir und freute sich mich zu sehen. Wir umarmten uns, jedoch passten wir beide auf, denn ich wollte nicht, dass sie Schmerz verspürte.
"Wie geht's dir?" Fragte ich sie.
"Da du bei mir bist, viel besser!" Sie war so ein Sonnenschein. Unglaublich, dass ausgerechnet sie solch ein Schicksal hatte...
"Du wolltest doch 12 Leute kennenlernen, wenn ich mich recht erinnere. Soll ich sie reinholen?" Sie nickte als Antwort und ich lief zur Tür, um die anderen 15 Menschen herzuholen. Sie folgten mir, einer nach dem anderen.
Yunai stellte sich den Jungs vor und Asahi und Haruto fanden es wirklich süß, so wie sie schauten.
"Ich wette, dass meine kleine Schwester sich gut mit dir verstehen würde! Soll ich sie mal mitbringen?" Asahi fragte Yunai, aber leider wusste ich, dass das nicht stattfinden würde... Ich zwang mich zusammenzureißen, um nicht wieder zu weinen.
Gerade als sie etwas antworten wollte, fing sie an zu husten, Blut. Ich rannte sofort zu ihr und irgendjemand ist direkt zu einem Arzt gegangen, in der Hoffnung, dass es ihr gleich wieder besser geht.
Wir wurden alle rausgeschickt und ich fing wieder an zu weinen. Sora, Ahri und Yejin wussten schon, was sie für ein Schicksal treffen würde, aber die anderen 12 waren ahnungslos.
Ich zwang mich, es ihnen zu erklären;
"Ihr wisst ja, dass sie eine Herzkrankheit hat. Diese hätte wohl bekämpft werden können, aber vor einer-" Ich holte tief Luft.
"Vor einer Woche entstand wohl ein Tumor, in der Nähe des Herzens. Dieser- Dieser sorgte heute Nacht für einen Herzinfarkt." Ich brach ab, da meine Trauer mir das Sprechen unmöglich machte, durch Tränen und Schluchzen.
Ich brauchte eine Weile, bis ich weitersprechen konnte.
"Wenn man ihn entfernen würde, würde sie direkt s-sterben, aber wenn man ihn nicht behandelt oder ihn entfernt, dann wird sie auch-" und wieder weinte ich zu stark.
"Sie hat noch maximal eine Woche."
Mehr konnte ich nicht sagen, jetzt ließ ich meinen Gefühlen freien Lauf.
Ich merkte, wie sich jemand neben mich setzte und mir über den Rücken streichelte.
Meine Mädels nahmen mich alle in den Arm.
Der Arzt kam wieder raus und überbrachte uns die Information, dass sie jetzt Ruhe bräuchte und wir deswegen lieber gehen sollten und morgen nochmal vorbeischauen könnten.
Wir verließen also das Krankenhaus und stiegen ins Auto, um nachhause zu fahren und wie es aussieht, kamen die Jungs mit.
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Ich musste des öfteren in diesem Kapitel fast weinen. Zur Information, ich hasse mich auch dafür, dass ich sowas schreibe. Es tut mir leid, oke? :(
Zoe~❤️✨️
[17.07.2022]
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