5. Kapitel
Als Xue Yang das geschriebene auf dem Zettel entzifferte (es war eine ziemliche Sauklaue), blickte ich für einen Augenglick zu Jiang Cheng rüber. Nervös kaute er auf seiner Unterlippe rum. Dieses Verhalten kannte ich nur von ihm wenn es in Filmen (die von Shijie) darum ging für wen sich die eine Person entscheidet. Kurz um. Man konnte mit ihm einfach keine Filme schauen. Immer wenn ich irgendeinen unnötigen nötigen Kommentar dazwischen rufen wollte, kam von ihm immer das genervte Zischen.
Endlich konnte Xue Yang wieder geben was auf diesem verdammten Zettel stand. ,,Also..." fing er an. ,, ... Wei Wuxian, du kommst in die WG 21. Dort wohnen Nie Huaisang, Lan Wangji und Mo Xuanyu. Jiang Cheng, du kommst zu mir und Wen Ning. Du kannst wählen welches Zimmer du kriegen willst, aber deine Sachen aind im äußersten Zimmer. Kommt." Xue Yang nachte eine Handbewegung, dass wir ihm folgen sollen. Taten wir auch. Ich und Jiang Cheng tauschten einen enttäuschten Blick aus. Schade. Wir wären so gerne in den gleichen Zimmern gewesen. Tja, wie Shijie gerne sagte. Das Leben ist kein Wuschkonzert.
Während wir gingen schaute ich mir die Zimmernummern an. ... 5, 6, 7,... Danach kam eine leicht geöffnete Doppeltür. Ich warg einen kurzen Blick hinein. In einer Ecke standen zwei Sofas, auf den gegenüberliegenden standen jeweils ein Fußballkicker und eine Tischtennisplatte. Xue Yang sagte uns über die Schulter hinweg:,, Ihr könnt euch Tischtennisschläger und solche Sachen wie Gesellschaftsspiele ausleihen." Ich murmelte ein Okay und konzentrierte mich auf die Türen zu den anderen WGs. Ein paar hatten selbstgemacht Schilder oder einfach Poster angeklebt. Was hätten den ich und Jiang Cheng an der Tür? Ach stimmt ja. Wir waren ja nicht in den gleichen Zimmern. ... 25, 26, 27,... Xue Yang hielt vor dem letztem Zimmer im Gang. Direkt daneben lag die Tür zu den allgemeinen Sanitäranlagen wie die Duschen. Dieser war als 30 gekennzeichnet. Oh. Jiang Chengs WG lag direkt neben meiner. Und wir hatten den Durchgangsverkehr. Na ja. Zum Glück gab es ja auch noch eigene Badezimmer in den WGs.
Oh verdammt. Xue Yang hatte irgendetwas gesagt. Mindestenz hörte ich ab jetzt vernüftig zu. ,, ... und dir zeig ich mal die WG. Ach, und hier ist der Schlüssel zu deiner WG." Er übereichte mir einen Schlüssel mit einem gelben Schlüsselbund mit roten Schriftzeichen. Ich drehte es kurz um es begutachten. Es war zwar ein bisschen eigentümlich, aber ansonsten gar nicht so schlimm. Xue Yang bemerkte meinen analysierenden Blick und lachte kurz auf. ,,Daozhang hat so einen Tick. Jedes Schlüsselbund hier hat zu Anfang so eine Teil, ihr dürft ihn aber auch ändern, wenn ihr den Schlüssel nicht verliert." Er zog sein eigenes Schlüsselbund aus einer Tasche und zeigte es uns. Es war schwarz mit hellgrauen Schlieren, wie Rauch. Ich schrieb mir innerlich 'neues Schlüsselbund' auf meine to-do-Liste. Xue Yang gab auch Jiang Cheng einen Schlüssel und warf noch einen Hinweis hinterher:,, Wenn ihr euren Schlüssel verliert müsst ihr zu Lin Weng und es melden. Sie kann euch danach einen Ersatzschlüssel geben." Was zum... Echt jetzt?! Ich werde ja wohl kaum zu dieser übermüdeten Sekretärin gehen und ihr sagen, dass ich Scheiße gebaut habe. Eher campiere ich vor der Zimmertür bis jemand anderes von der WG kommt. Entschlossen drehte ich mich um und schloss die Tür auf.
Währenddessen begaben sich Xue Yang und Jiang Cheng in ihre WG.
Auf der Tür meines Zimmers befand sich kein Poster oder Schild. Mhh... Das konnte ich ja auch noch ändern. Honter der Tür schlug mir ein heimeliger Geruch entgegen. Der erste Raum schien als Wohnzimmer, Küche und Esszimmer zu dienen. Es gab fünf weitere Türen, eine war direkt neben der Eingangstür, wahrscheinlich die Tür zum Badezimmer. Von den anderen vier Türen lagen zwei auf einer Seite, zwei auf der anderen.
Auf einer Seite gab es eine kleine Einbauküche, natürlich mit einem Kühlschrank, und einem Esstisch, an dem fünf Stühle standen. Irgendwer hatte noch ein Heftchen auf dem Tisch liegen lassen.
Der Wohnzimmerabteil bestand aus einem Zweisitzersofa und zwei verschiedenfarbigen Sitzsäcken (ein helles Sonnengelb und ein waldiges dunkelgrün). Vor dem Sofa stand ein niedriger Wohnzimmertisch. Auch auf ihm lagen ein paar Heftchen.
Sieht doch gar nicht mal so schlecht aus. Neugierig schnappt ich mir eines der Heftchen aus dem Stapel vom Wohnzimmertisch und steckte meine Nase darein. Im nächsten Moment ließ ich es wieder fallen, wurde erst rot und musste mie die Hand vor den Mund halten. PFFFF Es waren die besonderen Heftchen, dabei hatte die äußere Hülle so nach normalem Geekzeugt ausgesehen.
Immer noch mit einer Hand vorm Mund hob ich das schlüpfrige Heftchen auf und musterte die Außenseite. Eindeutig etwas für Geeks. Sicherheitshalber guckte ich noch in die anderen Hefte rein. Das meiste war wirklich Geekzeug. Oh man... diese neuen Mitbewohner waren echt nach meinem Geschmack! Grinsend packte ich das 'besondere' Heftchen ganz nach unten in den Stapel. Ich überlegte auch noch ob ich es nicht besser mit ins Zimmer nehmen würde... oh. Ich Idiot hab noch nichtmal an mein Zimmer gedacht!
Man hörte meine Schritte leise, während ich entschlossen auf die Zimmertüren zu ging. An zwei der Türen, die nebeneinander lagen, befanden sich Namen, sodass ich diese schon mal ausschließen konnte. Nun stand ich vor den zwei anderen Türen und entschloss mich kurzerhand die rechte zu öffnen. Die Tür quitschte fast unhörbar, als ich sie öffnete. Mir schlug ein angenehmer Geruch nach Sandelholz entgegen. Zwar etwas penetrant, aber es war eigentlich ganz angenehm.
Hinter der Tür befand sich ein ganz in weiß und hellen blautönen eingerichtetes Zimmer. An der Wand über dem Bett hing ein Poster mit einer Wolkenansicht. Das Zimmer war zwar SEHR ordentlich, aber offensichtlich bewohnt. Etwas peinlich berührt schloss ich die Tür wieder.
Also blieb nur noch die letzte Tür. Dieses Mal schlug mir nicht der Geruch von Sandelholz entgegen, sondern der gewöhnlich Geruch der von zu wenig Lüften kommt. Ich rümpfte meine Nase leicht und begab mich in den Raum. Der Boden bestand aus Eichenparket. Der Schrank an der Wand zu dem merkwürdigem Zimmer sah moderner aus und war mit einer Schiebetür versehen. Auf der anderen Seite des Zimmers, stand ein Bett an der Wand. Meine schon vorgeschickten Kartons standen daneben. Vor einem Fenster stand ein Schreibtisch mit einem Schränkchen. Ich öffnete es schnell und schnupperte etwas an der frischen Luft.
Mhhh... ... Angestrengt überlegte ich wie ich mein persönliches FengShui in diesen Raum bringen konnte. Also zuerst mal schob ich das Bett von der Wand weg und platzierte es etwas weiter in der Mitte des Raumes. Ansonsten konnte eigentlich alles so bleiben wie es war. Zufrieden fuhr ich mit Zunge über die Lippen und machte mich daran meine Kartons auszupacken und den Inhalt direkt im Raum zu verteilen oder in den Schrank zu packen. Ich hatte eine Menge Klamotten eingepackt, meistens in den Farben schwarz und rot, aber ich hatte auch noch ein paar andere Sachen dabei.
Ansonsten hatte ich noch einen leichten Teppich eingepackt, der kam nebens Bett. Was übrigens noch unbezogen war, deshalb machte ich mich direkt daran auch meine Bettbezüge und Bettlaken in die Schränke einzusortieren. Als momentanen Bezug wählte ich ein rotes Bettlaken und schwarze Bettwäsche mit aschgrauen Drachenornamenten. Nach schwarz und rot, war Aschgrau auch noch eine Lieblingsfarbe von mir. Es war die Augenfarbe meiner Mutte früher und ebenso meine, nur war meine Iris etwas heller. Schnell schüttelte ich den Kopf. Wenn ich jetzt ins Tagträumen verfiel konnte ich das Mittagessen ebenso gut abschreiben.
Ich holte eine Sommerjacke von mir aus den Kartons, zusammen mit einem Paar schwarz-weißen Sneakers ging ich noch vorne in den Flur. Dort stand ein kleines Schuhregal in dem ich die Schuhe abstellte. Die Jacke hingegen hing ich an einen freien Haken.
Als nächstes waren die Poster dran. Es waren Posters von meinen Lieblingsanime und -donghua vertreten, ebenso wie einige selbstgemachte Bilder von mir. Yanli meinte immer, dass ich Talent hätte aber meiner Meinung nach ging es um die Motivation. Wer nicht malen will, der lernt es ja nie wirklich. Jiang Cheng zum Beispiel hatte nie wirklich die Lust sich stundenlang auf einen Stift und ein Blatt Papier zu konzentrieren. Meine Schreib- und Malutensilien lagen übrigens schon sorgsam verstaut in dem kleinen Schränkchen beim Schreibtisch. Vielleicht würde ich ja später weiter an meiner neusten Zeichnung arbeiten. Außerdem hatte ich von zuhause noch einen Haufen selbstgemachter Kissen mitgebracht, die ich auch sofort aufs Bett schmiss.
Meine guten alten Manga- und Manhuasammlung kam zuletzt. Es gab in dem Raum auch noch ein Regal, was glaube ich eher für Schulbücher gedacht wurde, doch zweckentfremdung ist meiner Meinung nach sinnvoller wenn es um meine Sammlung ging. Außerdem wollte ich sehen wie es bei Cheng voranging. Schnell sortierte ich meine Hefte in das Regal ein und schoss, aus dem Raum, aus der WG, in den Flur, in den Gegenüberliegenden Raum, dessen Tür nicht verschlossen war. Xue Yang lehnte in einer Tür und redete wohl gerade mit Jiang Cheng, als ich an ihm vorbei in den Raum zischte.
„A-Cheng! Wie weit bist du.", fragte ich sofort. Cheng hingegen starrte mich nur kopfschüttelnd an. Oh, er war schon beinahe fertig. Ein paar Kartons mit violetter Kleidung lagen noch herum, aber ansonsten war alles sorgfältig eingeräumt. Xue Yang schaute kurz auf sein Smartphone und trat einen Schritt in den Raum hinein. „Ich glaube wir müssten uns jetzt mal auf die Socken machen, um das Mittagessen nicht zu verpassen." Er ging schon mal vorraus in den Gang. Jiang Cheng deutete auf die Kartons hinter ihm. „Die kann ich auch noch später wegräumen.", meinte er und wir machten uns daran, Xue Yang zu folgen.
Eine kleine Anmerkung: Lüften wird momentan als Lösung für alles betracht! Auch wenn man herausfinden will weshalb sich Leute erkälten...
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