°|⏳Min Yoongi🕸#•

3.Tag - Mittwoch

Heute werden die Zimmer durchsucht, die der Kinder haben wir schon doch Janine hat mich gebeten ihr auch im Erwachsenentrakt gemeinsam mit Andy zu helfen. Zu dritt geht es schneller, meinte sie was ich nur mit einem Nicken quittierte. Wir fangen wieder hinten an und arbeiten uns langsam nach vorne. ,,Denk dran, achte immer auf spitze Dinge, bei den Erwachsenen sind Messer ganz beliebt aber auch Rasierklingen, kurz und knapp alles woran sich die Patienten verletzen können darf nicht im Zimmer sein, ebenso wenig wie Alkohol. Erwachsene sind oft noch Einfallsreicher als Kinder, beliebte Verstecke sind unterm Bett, in Nachtschränken und auch in Kissen oder zwischen ihren Sachen im Kleiderschrank." ,,Das kriege ich hin." sage ich und erneut nickt sie eh wir uns auch schon an die Zimmer machen.

Die ersten beiden durchsuchen wir wieder zusammen doch dann trennen sich unsere Wege und ich werde von ihr ins Zimmer 9. geschickt. Wie Janine es zu mir sagte suche ich zuerst das Bett, oberhalb, unterhalb und auch zwischen dem Lattenrost ab doch werde nicht fündig was mich mehr als nur beruhigt. Als nächstes öffne ich den Schrank und erblicke sogleich die fein säuberlich zusammengelegten Klamotten die hauptsächlich aus rot und schwarz Tönen bestehen, ab und zu leuchtet auch etwas weißes auf doch noch seltener sind es andere Farben. ,,Einen guten Geschmack hat er ja." murmle ich und gucke nach ob ich irgendwelche Substanzen finde doch vergebens. Zum Schluss öffne ich noch den Nachtschrank doch bis auf eine Brille, ein Buch und eine kleine Karte finde ich nichts weiter, kurzerhand und ohne wirklich darüber nachzudenken nehme ich das kleine Buch heraus und blättere es durch. Luise meinte Erwachsene sind kreativ, in Büchern kann man sehr gut Rasierklingen verstecken.

Ganz hinten im Buch finde ich ein kleines Bild welches ich ohne es so wirklich zu wollen, interessiert betrachte. 5 junge Männer sind auf diesem Bild abgebildet und schauen geradewegs in die Kamera, der Moment wirkt alles andere als erfreulich, sie gucken so emotionslos und sind komplett schwarz gekleidet. Wieso hat jemand so ein Foto hier?

,,Wer bist du und was machst du da?" Eine erschreckend ruhige Stimme ertönt hinter mir und erschrocken drehe ich mich. Ein junger Mann mit blonden Haaren und braunen Augen lehnt an der Wand und mustert mich genaustens. Ertappt senke ich den Blick und stammle irgendwelche Worte vor mir her, stoppe jedoch und sage dann: ,,Ich sollte gucken ob hier irgendwelche gefährlichen Dinge oder Drogen sind, Sie sollten gar nicht in diesem Zimmer sein wenn ich es durchsuche." ,,Dann bist du also der Praktikant von dem Janine so schwärmt." sagt er noch immer ruhig doch dann wandert sein Blick langsam runter und bleibt an dem Buch hängen welches ich noch immer in der Hand halte. Geschockt reiße ich die Augen auf und lege es schnell wieder zurück doch sein böses Grinsen wird immer breiter und breiter während seine dunklen Augen förmlich anfangen zu leuchten.

,,So sieht das also aus." sagt er amüsiert und beginnt zu schmunzeln. ,,Frau Pomfrej ist gar kein Fan davon wenn Praktikanten in die Privatsphäre der Patienten eindringen, deine Aufgabe war es zugucken ob sich keine gefährlichen Gegenstände in meinem Zimmer befinden, privat Eigentum zu durchsuchen ist dir jedoch nicht gestattet." Je mehr Worte seinen Mund entkommen desto schwerer wird mein Herz, ich hab doch nicht in seine Privatsphäre eindringen wollen, ich wollte doch nur meine Aufgabe erledigen. Unsicher schaue ich zu ihm, in seine dunklen Augen die meine Schuldgefühle nur noch weiter wachsen lassen. Hab ich wirklich was falsch gemacht? ,,I-Ich ... es war nicht meine Absicht bitte Entschuldigen Sie... doch ich habe nur meine Aufgabe erledigt, dazu gehört es nun mal auch in einem Buch zu gucken."

Arrogant lacht er und stößt sich von der Wand ab eh er auf mich zu kommt, er macht mir Angst doch noch viel mehr ist es die Aura die ihn umgibt. Sie ist so stark und furchteinflößend und dennoch bleibe ich stehen, selbst als er nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt ist. Er bleibt vor mir stehen und mustert mich. Ein arrogantes lächeln ziert sein doch recht hübsches Gesicht, er mustert mich zumindest bis seine kalt wirkenden Augen auf die meinen treffen.

,,Was nützt mir eine Entschuldigung schon, es sind auch nur leere Worte." ,,Nein, bitte es tut mir wirklich leid." versuche ich ihn vom Gegenteil zu überzeugen doch er lacht nur abfällig und nähert sich meinem Gesicht immer weiter. ,,Hör auf dich ständig zu Entschuldigen." raunt er gefährlich ruhig in mein Ohr und ich nicke zitternd, er macht mir Angst.

Er sollte gar nicht hier drinnen sein wenn ich es bin.

,,Was krieg ich denn wenn ich es nicht weiter erzähle?" fragt er fast schon unschuldig und ich weite abermals geschockt die Augen. ,,Wieviel willst du?" frage ich, in Gedanken schon mein Sparschwein plündernd doch zum meiner Überraschung schüttelt er mit dem Kopf. ,,Ich brauche dein Geld nicht, davon habe ich mehr als genug." raunt er. Langsam wandert seine Hand welche zuvor noch an meinem Hinterkopf war meinen Arm hinab, schnell will ich ihn wegziehen, er jedoch hält ihn fest und schaut abwechselnd zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her.

Was will er? Nein oder?

Ich will einen Schritt von ihm weggehen jedoch tritt er wieder einen auf mich zu, hält meine Hand dabei noch immer in seiner. ,,Was krieg ich dafür wenn ich es niemanden erzähle?" fragt er erneut und tief atme ich ein und aus. ,,Du überschreitest eine Grenze, ich bitte dich das zu unterlassen." sage ich mit fester Stimme. Er jedoch lacht nur leise in sich hinein. Sein Gesicht ziert ein amüsiertes Grinsen was mir eine Gänsehaut verpasst, er soll aufhören, er soll von mir ablassen.

,,Ich will einen Kuss." ,,Was? Nein, vergiss es!" sage ich und will mich von ihm lösen doch wieder zieht er mich zu sich. Nicht schmerzhaft dennoch bestimmend.

,,Du hast mich schon verstanden Honey, entweder ich bekomme es oder dein Praktikum kannst du dir hier abschminken. Glaub mir, selbst wenn du im Recht bist schaffe ich es ganz einfach dich fliegen zu lassen. Du hast keine Ahnung wer ich bin und glaub mir, du willst es nicht herausfinden."

Die Verzweiflung kommt in mir hoch während ich meinen Blick von ihm abwende und das Fenster anvisiere, ich will ihn nicht küssen und doch bin ich ihm schutzlos ausgeliefert, selbst wenn ich jetzt schreien sollte würde es wohlmöglich in einem Desaster enden. Doch andererseits... wäre es besser als das hier.

Tief atme ich noch einmal ein und aus eh ich mich zu ihm drehe, meinen ganzen Mut zusammen nehme zusammen und beuge mich etwas zu dem Mann hervor der mich noch immer fest hält. Jemanden zu küssen, einen Patienten zu küssen der doch zugleich eine fremde Person ist, ist auf so vielen Ebenen falsch. Jemand fremden Teil von so etwas zu sein erfüllt mich mit Scham obwohl ein Kuss doch eigentlich Liebe und somit das aller schönste repräsentiert.

,,Ich sage es noch einmal! Ich habe im Auftrag von Janine dein Zimmer nach gefährlichen Gegenständen oder Substanzen durchsucht, ich habe nichts falsch gemacht sondern wollte sicher gehen das Sie in Ihren Buch nichts versteckt haben. Außerdem dürfen Sie in dieser Zeit nicht in Ihrem Zimmer sein deswegen bitte ich Sie jetzt" beginne ich, stoppe jedoch abrupt als er mich zu sich zieht und mich kurzerhand von sich aus küsst.

Ich will mich sofort von ihm lösen jedoch dreht er uns im nächsten Moment und drückt mich gegen die Wand um mich erneut zu küssen. Er hat komplett die Kontrolle übernommen, beißt sogar leicht in meine Lippe was mich zum wimmern bringt. Er soll aufhören doch tut er genau das Gegenteil. Er berührt mich nicht, hat mich schon längst an den Armen losgelassen, lediglich unsere Lippen sind der einzige Kontakt den wir miteinander haben und doch grinst er selbstverliebt in den Kuss hinein. Hör auf!

Eine einzelne Träne entkommt meinem Auge und läuft mir die Wange hinunter. Wieso? Er soll aufhören. Nach einer Ewigkeit löst er sich von mir, geht ein Stück zurück und betrachtet mich während ich, komplett überfordert mit der Situation, langsam die Wand hinuntergleite. Frau Pomfrej hat gesagt das manche Sachen passieren können doch sowas?

Küsse sind in unserer Gesellschaft schon lange nichts besonderes mehr doch ich wollte mir so etwas immer nur für besondere Menschen aufheben, nicht etwa für Fremde, nicht für jemanden der Spaß daran hat andere Menschen zu erpressen. ,,Immer wieder faszinierend wie Menschen doch dafür kämpfen ihre Träume zu erfüllen." sagt er plötzlich und kniet sich vor mich hin. Ich schaue ihn an ebenso wie er mich doch im Gegensatz zu meinem Blick sagt seiner überhaupt nichts aus. Fast schon sanft wischt er mir die leichten Tränenspuren weg und betrachtet meine glasigen Augen. ,,Genauso wie die Schwäche, wir Menschen versuchen sie zu verstecken doch irgendwann kommt sie wieder zum Vorschein." ,,Eine Träne bedeutet nicht gleich Schwäche." erwidere ich und richte mich wieder auf, noch einmal wische ich mir die Tränenflüssigkeit von meinen Wangen eh ich zu dem jungen Mann gucke der sich mittlerweile auch wieder aufrecht hingestellt hat. ,,Und ob sie das tut. Für heute bist du sicher doch pass lieber auf in wessen Sachen du als nächstes herum wühlst." ,,Ich habe nichts falsch gemacht und sei dir Sicher das werde ich melden." ,,Und dann? Denkst du es hält mich davon ab?" ,,Wovon abhalten?" frage ich doch er grinst nur teuflisch.

,,Jungkook?" höre ich Janine im nächsten Moment rufen und schnell antworte ich ihr damit sie weiß wo ich bin, den Blick dabei wende ich noch immer nicht von dem Mann ab der gar nicht so viel älter zu sein scheint als ich. ,,Hast du was gefunden?" Die Pflegerin kommt in den Raum hinein, stoppt jedoch und weitet geschockt die Augen. ,,Min Yoongi was machen Sie schon hier? Sie sollten doch noch bei der Therapie sein." ,,Ach komm schon Janine wir beide hatten das schon so oft mit dem Siezen und nein müsste ich nicht, guck doch selbst auf dem Plan nach." Sofort geht sie zur Tür und nimmt das Klemmbrett auf dem ein Plan ist welcher für jeden Patienten individuell zusammen gestellt worden ist. Mit ernsten Blick mustert sie das Stück Papier und sagt: ,,Mhh da muss wohl ein Fehler unterlaufen sein. Entschuldige bitte Jungkook ,normalerweise passiert so was nicht und an dich auch eine Entschuldigung wegen den Unannehmlichkeiten." ,,Kein Problem, Jungkook und ich haben uns immerhin bestens verstanden, nicht wahr?" sagt er und legt dabei einen Arm um mich. ,,Ja." gebe ich nur leise von mir doch die Pflegerin scheint nicht wirklich mitzubekommen wie verkrampft ich neben Yoongi stehe. ,,Keine Sorge ich tue dem Kleinen schon nichts." sagt er und legt dabei seinen Kopf schief. Mit hochgezogener Augenbraue studiert sie genaustens mein Gesicht, nickt jedoch dann und verlässt den Raum. Sofort will ich es ihr gleich tun jedoch hält mich Yoongi fest und zieht mich zu sich zurück. ,,Denk an meine Worte Süßer, ein Fehler und du bist raus." haucht er. ,,Wenn du mich jetzt loslassen würdest, ich hab zu tun." erwidere ich mit monoton und versuche möglichst neutral zu gucken was ihn schelmisch grinsen lässt. ,,Ausnahmsweise."

Min Yoongi ist sein Name. Es ist der Name des Mannes der mir nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Den ganzen Tag über mache ich mir Sorgen, kriege jedes mal Herzklopfen wenn ich etwas Neues machen muss. Ich kann mich nicht konzentrieren, ist es das was er erreichen wollte?

Das ich wahnsinnig werde weil ich Angst habe er könne seine Drohung wahr machen? Doch dann ist dort wieder die Frage, ist es falsch gewesen ihn nicht gleich zu melden?

Ist es falsch sich einzureden das es ja nicht so schlimm war? Es war nur ein Kuss, auch wenn ich meinen ersten lieber auf eine andere Art und Weise gehabt hätte. Es kann zu Vorkommnissen führen dagegen bin ich abgehärtet weswegen es auch nicht der Kuss war sondern die Situation die mich überfordert hat. Wir sind hier immer noch in einer Psychiatrie, sowas kann vorkommen, dennoch hab ich nicht damit gerechnet. Wahrscheinlich ist er deswegen noch nicht mal wirklich zurechnungsfähig doch dann hätte ich es melden müssen, wir sind schließlich hier damit es ihnen wieder besser geht.

Wieso er wohl hier ist?

Min Yoongi ~ Was ist dein Geheimnis?

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Die Ferien beginnen und ich sitze mit meinem Bruder (Niki) und dem anderen Praktikanten Nick im verlassenen Essensraum un zu Frühstücken ~ während andere Leute einfach ihre Ferien genießen. Nice

Wie geht's euch so?

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