🕊°• Killing Faces •°🌸
Einmal kurz schlage ich die Augen auf doch nehme nichts war, so schnell sind sie wegen der ungewöhnlichen Helligkeit wieder zu. Beim ersten blinzeln setzt mein Spürsinn ein und ich spüre die Wärme ebenso wie die Geborgenheit eines Bettes, beim zweiten und dritten blinzeln beginne ich langsam den Raum wahrzunehmen und nach dem vierten blinzeln schaffe ich es mich langsam aufzurichten.
Ich bin in einer Zelle. Eine Zelle die doch so sporadisch wirkt, denn noch vor knapp 10 Jahren als ich diesen Ort zum letzten Mal verließ, gab es das nicht. Sie sperren mich in einer Zelle ein. Ich will aufstehen doch spüre ich bereits bei der minimalsten Bewegung den Schwindel weswegen ich inne halte und mich wieder in das Bett lege und die Augen schließe. Ich kann es nicht, der Schwindel wird mir zu viel. Ebenso wie die Überforderung. Es waren Polizisten die mich mitnahmen, wieso? Wieso bin ich jetzt hier?
Irgendwann werde ich wieder klarer und richte mich auf. Der Raum ist separiert, ein Teil besteht aus der Zelle in der ich mich befinde und der andere Teil zeugt von dem Ort was es einst war, ein Klassenzimmer. All die Bänke und Stühle auf denen wir damals saßen stehen in der Ecke alle aufeinander gestapelt.
Ich gehe zu einem von den großen Fenster aus denen ich damals schon als Kind guckte und bilde mir ein das dies einst der Kunstraum war.
Ich stelle mich an die Wand und gucke hinaus auf den Hof. Noch immer sieht er aus wie damals... nur verlassener. Es ist merkwürdig an so einem Ort zu sein wo einst glückliche Kinder spielten und lernten. Die Tür des Raumes knackt und plötzlich taucht Jb auf der mich anlächelt doch zugleich unsicher wirkt. „Kookie, wie geht es dir." Tränen schießen mir in die Augen und plötzlich fühlt sich mein Herz unfassbar schwer an. Keine Ahnung wieso so plötzlich doch ich kann es nicht verhindern. „W-Wieso Jb?" hauche ich und beginne zu schluchzen. „Weil ich dich nur so beschützen kann." „Ich muss nicht beschützt werden!" rufe ich lauter als gewollt und breche endgültig in Tränen aus.
„Du hast keine Ahnung von der Grausamkeit dieser Welt Kookie. Bangtan ist nur ein Parade Beispiel für das was all diese Gangs unschuldigen Menschen wie dir antun." Er lehnt am Gitter und atmet tief ein und aus als er meine Tränen sieht. „Lass mich raus." weine ich doch er schüttelt den Kopf. „Das geht nicht. Allerdings könnte ich" Er beendet den Satz nicht als er zur Gittertür geht um sie aufzuschließen. Geschockt weite ich die Augen und trete nach hinten als er langsam auf mich zu kommt. Immer und immer weiter bis ich an meinem Kniekehlen das Bett spüre. Schwer schlucke ich und gucke hilflos zu Jb der mir plötzlich ungeheure Angst macht.
„Jungkook." raunt er meinen vollen Namen voller verlangen als er mich schubst und ich auf dem Bett lande. Schnell will ich mich wieder aufrappeln doch da beugt er sich auch schon über mich, drängt meine Beine auseinander und presst seinen Körper an den meinen. Seine Augen wirken plötzlich unglaublich dunkel und der Glanz in ihnen macht mir Angst. „Er kann dich niemals Händeln Jungkook." „Geh runter von mir." Ich will ihn wegdrücken doch er packt meine Hände und pinnt sie neben meinen Kopf. Panik überkommt mich und ich beginne zu zappeln doch er hält mich fest und schaut zu mir hinunter.
„Lass mich dir zeigen was ich dir alles bieten kann." „Nein, lass mich!" schreie ich erneut und beginne unter ihm hin und her zu zappeln. Die Angst in mir nimmt immer mehr zu und schon bald rufe ich einfach nur noch um Hilfe. „Wieso willst du mich nicht?" fragt er kurz vor meinen Lippen und verzweifelt wimmere ich. „Weil es für mich nur Yoongi gibt." „Du bist ihm hilflos ausgeliefert." „Er ist alles was ich jemals will und daran kannst und wirst du nichts ändern." Für einen Augenblick mustert er mich und setzt gerade zum sprechen an, als sein Handy klingelt.
Nicht erfreut darüber geht er von mir runter woraufhin ich mich schnell aufrichte und von ihm weg krabble. „Ich komme heute Abend wieder." sagt er zu mir, eh er schnell aus der Zelle herausgeht, diese wieder abschließt und mich alleine zurück lässt.
Was war das?
Den ganzen Nachmittag denke ich darüber nach, bis schließlich der Abend eintritt. Jb du bist ein Freund, wieso tust du mir plötzlich so weh? Was sollte diese Aktion. Hättest du mich... vergewaltigt?
„Dein Spitzname, Prinz der Dunkelheit steht dir." Jackson tritt an die Gitter heran und betrachtet mich mit einem Grinsen welches mein Hand zum kribbeln bringt. Wie gerne ich ihn dies aus dem Gesicht schlagen will. „Kann mich nicht erinnern das mich jemand jemals so nannte." sage ich eh ich den Blick vom Fenster abwende und mich auf ihn fokussiere. „Du stehst dort, mit erhobenen Hauptes und schenkst deinen Untertahnen keine Beachtung." „Lass es Jackson." ,,Ich hab dich ja gewarnt doch wenn du mir nicht glaubst, musst du mit dieser Dummheit leben. Ganz getreu dem Motto, wer nicht hören will muss fühlen." ,,Komm Jackson, verpiss dich einfach. Geh und glotz jemand anderen so blöd an oder mach sonst irgendwas aber nerv mich nicht." Sein Grinsen vergeht und er stößt sich vom Gitter ab, an das er sich zwischenzeitlich lehnte. ,,Kein bisschen besser als Suga." sagt er und schüttelt den Kopf doch dann sagt er: „Ich möchte dir Mark noch einmal vorstellen. Ihr beide solltet euch mal unterhalten." Damit geht er und ein hübscher Braunschopf betritt den Raum.
Wortlos schnappt er sich einen Stuhl und setzt sich mit zurückhaltender Haltung etwas entfernt von den Gittern hin, während er nicht einmal den Kopf hebt. Skeptisch gucke ich zu ihm und kann nicht verhindern mich zu Fragen was nun gespielt ist. Sein verhalten als ich ihn bei der Party kennen lernte oder sein jetziges? Damals noch wirkte er glücklich, hat die ganze Zeit gelächelt und wirkte so als könne ihm nichts dieses lächeln nehmen und nun? Er wirkt gebrochen, verängstigt und völlig in sich gekehrt. „Könntest du dich wenigstens setzen wenn du mich schon die ganze Zeit so anstarren musst? Damit wir wenigstens auf einer Augenhöhe sind?" Eine Gänsehaut breitet sich auf meinen Armen und ich komme seiner Aufforderung nach.
Einige, wenige Minuten ist es ruhig zwischen uns. Bis er den Blick hebt, er wirkt todmüde. „Danke." sagt er mit freundlicher Stimme doch sie wirkt zugleich trist und matt. Was ist passiert? Er ist niemals so ein guter Schauspieler. „Jackson hat dir bestimmt schon einmal von ihm und mir erzählt oder?" „Die Kurzfassung aus seiner Sicht doch wie hast du das alles wahrgenommen?" ,,Es war ein ganz normaler Abend. Ich ging die Straße mit meinem Hund entlang und dann in eine Bar um meinen Frust wegzutrinken." „Was für einen Frust?" Ein trister lächeln ziert seine Lippen doch ihm scheint die Erinnerung zu Schmerzen. „Ich war in einer toxischen Beziehung. Meine damalige Freundin hatte mich betrogen und mich, nachdem ich sie erwischt hatte, samt Sachen aus der Wohnung geschmissen. Also ging ich in die Bar wo ich Jackson kennen lernte der mir Honig um den Mund schmierte und mir sofort Anbot bei ihm zu wohnen. Allerdings ging mir dies zu schnell und ich machte einen Rückzieher was er wiederum als Abfuhr ansah. Also entführte er mich."
,,Was ist dann passiert?" ,,Ich weiß es nicht mehr, offensichtlich hat mein Gehirn es mich vergessen lassen. Plötzlich war da jemand der mich wirklich liebte und der mir all meine Wünsche erfüllen wollte ohne Gegenleistung. Von heute auf Morgen war ich plötzlich glücklich. Ist es nicht nur das was zählt?"
Ich denke über seine Worte nach. „Leidest du immer noch unter dem Stockholm Syndrom? A-Also weiß man das man darunter leidet wenn man es hat?" Frage ich und er beginnt zu lachen. ,,Nein tue ich nicht, auch wenn Jackson es denkt. Nachdem Jackson seinen Fehler einsah hat er mich freigelassen und ich ging zu einem Therapeuten mit dem ich darüber sprach. Ich habe mich in Jackson's Art verliebt und so ging ich zu ihm zurück." ,,Ist es dann nicht gut?" ,,Doch aber diese Abhängigkeit von einer Person ist nicht gut. Für niemanden Kooks, bitte denk an meine Worte und halt dich von Yoongi fern."
,,Selbst wenn ich dies wollte, ich könnte nicht." sage ich verbissen. Jeder will dies doch keiner wird es schaffen mich von Yoongi zu trennen. ,,Wieso nicht?" ,,Es ist wie als wolltest du der Nacht entkommen. Mit Einbruch des Tages bist du in Sicherheit doch sobald die Dämmerung wieder einsetzt bist du wie zuvor ein Opfer von ihr. Doch findest du den Lichtblick in dieser schwarzen Dunkelheit wird alles erträglicher." ,,Was ist dein Lichtblick in dieser Situation?" ,,Die Menschen die ich kennen lernen durfte. Sie alle wurden durch diese Seite gerettet und fanden zurück ins Leben. Die Dunkelheit vor der sich alle Menschen immer so fürchten, ist ein Mann der seine Freunde liebt und seine Familie beschützt. Als ich dies realisierte, wurde mir klar das ich gar nicht gerettet werden will. Auch nicht von euch. Dort wo ich jetzt bin, an der Seite der Dunkelheit, bin ich glücklich. Er zeigte mir wer ich bin und was ich sein kann. Was ich liebe, was ich schätze und egal was kommt, er unterstützt mich. Egal wie grausam und abscheulich ihr ihn betiteln wollt, er wird für mich immer das bleiben was er ist. Meine erste große Liebe." Mark ist stumm und beißt sich auf die Lippen was mich lächeln lässt. „Ich habe darüber nachgedacht wie es wäre ein normales Leben zu haben doch da ist mir bewusst geworden das ich das gar nicht will."
„Sei vernünftig, es könnte so viel passieren." „Was sollte noch passieren?" „Du könntest entführt werden, von Leute die es nicht gut mit dir meinen." „Von wem? Von euch?" frage ich und Mark schüttelt den Kopf. „Jb will nur dein bestes." „Das habe ich gesehen." sage ich und denke ungewollt an den frühen Nachmittag zurück. Bittere Galle steigt in mir auf als ich erneut das Wort ergreife. „Ich ... werde Jb niemals lieben, vor allem nicht unter Zwang. Yoongi tat niemals sowas." „Bist du dir da ganz sicher Jungkook?"
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