--26.2--

Heyho, ja ich habe mich aus dem Berg des Lernstoffes gegraben und ein neues Kapitel geschrieben. Eigentlich hatte ich ja angekündigt, erst einmal nichts hochzuladen, da ich mal ein bisschen was vorschreiben wollte, doch die Kursarbeitszeit ist erst kurz nach Weihnachten zuende und sooooo lange wollte ich euch dann doch nicht warten lassen.

So, gesagt, getan:

Fordernd sah ich ihm in die nachtschwarzen Augen. Schweiß stand uns beiden auf die Stirn geschrieben. Hier im garden calma war es unglaublich warm und drückend, was die Schönheit dieses Ortes jedoch in keiner Weise abmilderte.

Noch einmal setzte ich nach: „Wir sind Gefährten. Ich habe dich in dem Moment akzeptiert, als ich alle Vorsicht über Bord schmiss und zu dir lief. Glaubst du nicht auch, dass ich es mir verdient habe die Wahrheit zu wissen?"

Meine Worte schienen zu ihm durchzuringen, denn er stieß ein gepresstes Stöhnen aus und musterte mein Gesicht wie eine wertvolle Malerei. Dann wanderte sein Blick meinen Hals entlang und endete auf meiner Schulter, die von einem leichten T-Shirt verhüllt wurde.

Er machte mir via Gedankensprache verständlich, dass ich den schweißfeuchten Stoff von meiner Haut schälen sollte. Was ich tat. Doch nicht ohne ihm noch einen missmutigen Blick zurückzuwerfen. Immerhin war das hier ein öffentlicher Ort, auch wenn wir zurzeit die einzigen zu sein schienen, die ihn in Anspruch nahmen.

Der übergroße Stoff landete auf dem feuchten Rasen und ich fröstelte leicht, als die warme Luft meinen Körper umschmeichelte. Etwas Hungriges lag in Seths Augen, wie er mich so dastehen sah. Mit nichts bekleidet als einem baumwollenen Bürstenhalter und einer engen schwarzen Hose. Beschämt überkreuzte ich die Arme vor der Brust, in dem lächerlichen Versuch, mich vor seinen Blicken zu verstecken.

Er schritt auf mich zu und nahm mich an den Handgelenken. „Versteck dich nicht.", sagte er mit einem Grollen, welches Verlangen in mir weckte. Zwar war ich noch wund von unserer Aktion die Nacht zuvor, doch ich spürte bereits, wie mein Körper sich erholte. De facto, es steigerte meine Lust nur weiter an und ich wurde feucht, zu wissen, dass er mich in diesem Moment auf den Rasen werfen könnte um wer weiß was mit mir anzustellen. Und lächerlicherweise hoffte ich sogar darauf. Verzehrte mich schon wieder nach ihm, während meine Wangen einen leichten Rotton annahmen und ich die Beine zusammenpresste.

Ich sah ihn an. Seine Wangenknochen standen scharf hervor, so als würde auch er nur mit Mühe die Beherrschung behalten.

„Was ist jetzt?" Ein Muskel in seinem Gesicht zuckte, dann beugte er den Kopf hinab und leckte den Schweiß von meiner Haut. „Huh", stieß ich aus. Meine Hände gefangen in seinem brennenden Griff.

„Sieh hinab.", befahl er mir. „Dorthin, wo dich meine Zunge berührt."

Ich sah hinab und erstarrte. Mein Mund öffnete und schloss sich nacheinander. „Was ist das?", flüsterte ich schließlich. Immer noch starrte ich auf die schwarzen Linien, die zusammen das Bild von zwei spielenden Katzen ergaben. Beide waren ungefähr gleich groß und ich meinte, in einer von ihnen leichte Schattierungen wahrzunehmen. Die rein schwarze Katze befand sich über der Schattierten, fast als würden sie einander in den Arm nehmen. Ich spürte ihre Zuneigung und ihre Zugehörigkeit. Das gleiche Gefühl hatte ich auch, wenn ich Seth in die Augen sah.

„Das sind wir, Engelchen. Die Tigerin und der Panther." Begann er zu erklären, bevor er noch einmal mit seiner Zunge über das Liniengebilde fuhr und sich mit mir auf dem Boden niederließ.

„In der Geschichte der orbis alius ist es noch nicht häufig vorgekommen, dass neue Signa erscheinen. Selbst wenn zwei Clanangehörige aus verschiedenen Clans ein Band eingehen, nimmt einer von ihnen normalerweise das Signum des anderen an. Damit gehört er dann automatisch zum Clan seines Gefährten und wird meistens mit offenen Armen empfangen."

Endlich schaffte ich es mich von dem Bild der Katzen loszureißen. Seth hatte derweilen angefangen, mit meinen Haaren zu spielen. Einzelne Strähnen zwirbelte er um seinen Fingen und zog solange daran, bis ein leichter Schmerz entstand. Ich biss mir auf die Lippe, als eine Welle der Lust mich überschwemmte.

„Soll ich fortfahren?", fragte er mich mit hungrigem Blick.

Als ich nickte zog er mich mit einem Ruck an seine stählerne Brust und nahm erneut eine meiner Haarsträhnen in Gefangenschaft.

„Wo war ich stehengeblieben? Ah genau. Das Auftreten eines neuen Signums wird allgemein mit der Entstehung eines neuen Clans assoziiert. Die Frage ist dann, um was für einen Clan es sich handelt. Da jede Tierart bereits ihren eigenen Clan besitzt, muss es ein gemischter sein. Etwas vollkommen Neues."

„Und da die Clans nicht wollen, dass sich die Blutlinien verbinden, was zwar vereinzelt vorkommt aber nicht so, gehen sie gezielt gegen diese Verbindungen vor.", beendete ich seine Erklärung und erntete einen wohlwollenden Blick.

„Genauso ist es." Ein Gedanke kam mir in den Sinn. „Was ist dann mit Lerius und Tritus? Die beiden sind keine richtigen Panther. Warum unternimmt das Trogovat nichts gegen sie?"

Seth biss mir spielerisch in meinen Nacken, was die Hitze zwischen meinen Beinen verschlimmerte. „Ganz einfach. Ich bin ein Mann und sie sind Männer. Und da noch keiner von uns festgestellt hat, dass er homosexuell ist, sieht der Rat in uns keine akute Gefahr. Trotzdem wird ein Umgang wie wir ihn führen nicht gerne gesehen."

Seine letzten Worte klangen irgendwie anders, fast schon wütend. Mir kam der Gedanke, dass Seth noch nie von seinem eigenen Clan gesprochen hatte. Nicht ein einziges Mal.

„Ist deine Mutter der Grund, warum du deinen Clan nicht erwähnst?", fragte ich zögerlich und beschloss, das Signum-Thema erst einmal ruhen zu lassen.

Kurz stoppte das Ziehen an meinen Haaren. Gleichzeitig überkam mich eine gewisse Einsamkeit, die ich schon einmal gespürt hatte. Ich lehnte mich mit dem Kopf hinten an und versuchte, ruhig weiter zu atmen. „Du musst es mir nicht sagen."

„Doch das muss ich. Damit ich endlich und endgültig abschließen kann.", beharrte mein sturer Tiermann mit einer leicht brüchigen Stimme. So eine Verletzlichkeit – in unsicherem Terrain – hätte ich mir nicht im Traum ausmalen können. Und doch war sie da. Verschlossen hinter einer gespielt ausdruckslosen Miene, aber für mich dennoch spürbar.

Langsam begann er, Kreise über meine Schenkel zu ziehen. Erst kleine, die sich zu größeren ausweiteten und bald schon mein ganzes Bein einnahmen. Der dünne Stoff der Hose trennte seine Finger von meiner überhitzten Haut, die sich viel zu leicht erregen ließ. Immerhin streichelte er mich doch nur. Warum also bin ich kurz davor, ihn anzubetteln, mich endlich zu nehmen? Warum stehe ich so kurz vor einem Höhepunkt, wo ich doch vorher nicht einmal wusste, dass ich zu solchen Empfindungen in der Lage bin?

Als Seth seinen Kopf ein weiteres Mal neigte, um meine neue Zeichnung zu schmecken, kitzelten mich seine seidigen schwarzen Haare über meinem BH. Unbewusst hielt ich den Atem an. Zum Teil brannte ich darauf, noch einmal auf diese spezielle Art und Weise berührt zu werden, und zum anderen wollte ich abwarten, ob er vielleicht weitererzählen würde. Also verwehrte ich mir die Atmung, bis ich Sterne sah und wartete.

Mein Keuchen ging im Grummeln meines Magens unter und ich lief augenblicklich krebsrot an. Derweilen bebte Seths Brust an meinem Rücken im Rhythmus seines Herzens. Er versuchte es zu unterdrücken, doch er lachte. Lachte! Über mich! Er verschränkte die Arme unter meinen Rippen und legte sein Kinn auf meinen Kopf. Immer noch zuckte seine Brust und strahlte eine Wärme aus, die mich auf schläfrige Art einlullte.

Als mein überaus übellauniger Magen sich wieder bemerkbar machte, entließ mich mein Gefährte und ich vermisste augenblicklich die zuvor beschützende Hitze, die er immerzu ausstrahlte. Mit einem Stöhnen ließ ich mich nach hinten fallen und beobachtete träge – und hungrig – wie er sich ein Stück entfernte, nur um gleich darauf mit einem voll beladenen Tablett zurückzukehren.

„Wie uns dein Magen gerade mitgeteilt hat, solltest du was essen. Du musst hungrig wie ein Bär sein." Damit stellte er das Tablett vor meiner Nase ab und schlüpfte wieder an meine Seite.

Die nächste halbe Stunde verbrachten wir damit, uns gegenseitig mit kleinen Häppchen zu füttern, bevor wir uns am Abend dem Trogovat zu stellen hatten. Jede Bewegung meines Tiermannes führte mir seine Eleganz vor Augen, seine Anmut und Grazie. Doch unter all diesem steckte ein flammender Kern. Heiß und brennend. Explosiv und unberechenbar.

Wie gebannt starrte ich in seine Augen, welche die Glut seines Herzens wiederspiegelten. Ich war gefangen. Zum gefühlten tausendsten Mal war ich in den Bann geschlagen und fragte mich, ob das jetzt immer so laufen würde. Will ich es denn anders?

Anscheinend sah oder spürte Seth etwas von meinem Zwiespalt, seine Augen verloren einen Teil ihrer Hitze und er setzte sich wieder aufrecht hin. Sofort tat ich es ihm gleich. Zwei zusammengezogenen Brauen waren die Reaktion auf mein Verhalten und ich zog als Gegenreaktion eine meiner dunkelbraunen brauen Hoch. „Warum guckst du mich so an?", fraget ich.

„Wie gucke ich denn?"

„Als würdest du mich bis auf die Grundmauern analysieren und doch nicht das finden, wonach du suchst." Ein Lächeln erhellte Seths Gesicht. Zwar nur ein kleines, schiefes, aber ein Lächeln. Es war zum Niederknien. Was bin ich für ein erbärmliches Wesen! Mein Alptraum ist wahr geworden. Ich bin Wachs in seinen flammenden Händen.

„Eher ein Sahnehäppchen, wenn du mich fragst."

Ich fasse es nicht. „Du bist in meinem Kopf. Schon wieder!" Anklagend tippte ich mir an die Stirn. Gleichzeitig baute ich mentale Barrieren auf und schloss Seth kurzerhand aus meinem Geist aus.

„Wo hast du das gelernt?" Sein Gesichtsausdruck verursachte eine Gänsehaut auf meinem Körper und ließ meine Brustwarzen sich verhärtend durch den Stoff meines BHs drücken.

„Ich habe geübt." Er sah mich unverändert an. Ich schluckte. „Vielleicht habe ich auch kurz deine Schützlinge befragt. Sie gaben mir äußerst hilfreiche Tipps. Sei jetzt bitte nicht böse auf sie. Alles was sie wollten, war mir zu helfen mit dir klarzukommen." Jetzt war es seine Braue, die nach oben schoss. Ich schnaubte. „Ist dir nie in den Sinn gekommen, dass deine geballte Präsens vielleicht etwas viel ist? Vor allem für jemanden wie ich, der erst vor kurzem herausgefunden hat, zum Teil von einem Gregory abzustammen. Ich brauche Zeit. Zeit und etwas Privatsphäre, um mir über uns klar zu werden."

„Und was denkst du deiner Meinung nach, zu welchem Schluss du kommen wirst?" Ich zuckte die Schultern. Ich wusste es nicht.

„Wir sind verbunden. Ich habe dich geprägt und du hast mich akzeptiert. Das alles bedeutet etwas. Für uns beide. Oder willst du sagen, du willst getrennte Wege gehen?"

„Nein!", begehrte ich auf.

„Nein?"

„Nein!" Meine Stimme klang endgültig. Absolut. Seth hatte was er wollte.

Sein Lächeln war dieses Mal breiter, erreichte sogar seine Augen, bevor es verschwand und ich mich dabei ertappte, es mir wieder herbeizuwünschen. Schwach.

„Bist du jetzt zufrieden?", knurrte ich. „Dann hör auf zu grinsen und fang an zu erzählen. Uns bleiben nur noch wenige Stunden. Und wenn wir schon vor den Rat treten müssen, ohne irgendwelche Beweise – was im Übrigen nicht gut für uns ausgehen kann – möchte ich mehr über dich wissen. Quid pro quo sozusagen."

Zunächst sah er mich nur an. Seine Augen waren bewölkte Tiefen, als würden tausend Gefühle in ihm kämpfen. Schließlich fuhr er sich durch das sowieso schon abstehende seidige Haar. „Quid pro quo also."

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