--11. 1--
Als ich aufwachte konnte ich bereits spüren, dass etwas nicht stimmte. Die Wärme des kleinen Katzenkörpers war verschwunden und ließ nichts außer einer Erinnerung zurück.
Da das ungute Gefühl nicht verschwinden wollte, stand ich auf und lief ins Schlafzimmer zu meinem Waffenversteck.
Ich überprüfte zunächst alles sorgfältig, erst danach nahm ich mir meine liebste Waffe, eine Desert Eagle. Die Handfeuerwaffe wog schwer in meiner Hand und gab mir ein Gefühl der Sicherheit.
Als ich einmal wegen meiner Streifen von einem Schulschläger verprügelt wurde, entschied sich mein Onkel dazu, mir Kampftechniken beizubringen. Das schloss auch den Umgang mit verschiedenen Schusswaffen, sowie den Messerkampf ein. Dennoch war es fraglich, ob ich dazu in der Lage wäre, einen Menschen ernsthaft zu verletzten.
So leise wie möglich schlich ich in den nächstgelegenen Raum und positionierte mich hinter einem grauen Kaminvorsprung.
Ich wartete.
Nur mein eigenes, heftig pochendes Herz war zu hören.
Da! Ein Geräusch! Leises Klacken, das mir einen Schauer den Rücken hinunterlaufen ließ.
Jemand war hier. Und dieser jemand wollte nicht entdeckt werden.
Ein Luftzug hinter mir ließ mich herumfahren. Gerade rechtzeitig, denn so konnte ich den Angriff noch halbwegs abblocken.
Der Mann vor mir trug dunkle Klamotten und mehrere hervorblitzende Waffen. Eine davon zückte er - ein langes Messer - und ging auf mich los.
Oh shit!
Wieder entkam ich ihm nur knapp.
Diese Typen haben es wirklich auf mein Leben abgesehen!
Schnell sprang ich nach vorne, duckte mich und benutze das Eigengewicht meines Gegners um diesen auf den Boden zu befördern. Mit dem Rücken meiner Desert Eagle schlug ich einmal auf ihn ein, sodass er das Bewusstsein verlor. Jedenfalls hoffte ich, dass es nur sein Bewusstsein war, das er verloren hatte.
Erleichtert atmete ich auf und ließ meine Waffe zu Boden gleiten. Nicht meine beste Entscheidung. Sogleich spürte ich mehrere Luftzüge und Hände, die mich packten. Kurz übermannte mich der Schmerz und ich verlor die Orientierung, als ich hart gegen die Wand geschleudert wurde. Über mir ragten wahrlich wahr gewordene Alpträume auf. Männer mit 10cm großen Reißzähnen, kantig grotesken Gesichtern, irren gelben Augen und riesigen, klauenbesetzten Händen. Und da dachte ich noch, Seth wäre animalisch. Er ist nichts im Vergleich zu diesen Schauergestalten.
Ich kauerte auf dem Boden, während die Männer immer näherkamen. Einer von ihnen zog mich von Boden hinauf und spie mir ins Gesicht. Er zerriss Gewaltsam mein Oberteil und etblößte meine Streifen.
„Das ist die, nach der wir suchen. Benachrichtigt die anderen!", befahl das Monster.
Ich wimmerte unter seinem festen Griff und versuchte mich ihm zu entwinden, doch es gelang mir nicht.
Angewidert hob er mich kurz hoch, dann schleuderte mich wieder an die Wand, wo ich auch liege blieb.
Wieder spürte ich ein Gefühl im Bauch, jedoch war es diesmal bekannt. Ein weiteres Mal baute sich in meinem Inneren die Energie auf und es schien mir als würde ich vergehen. Sie staute sich in mir, sie wuchs an und wollte entweichen.
Vom einem auf den anderen Moment konnte ich die Energie nicht mehr halten. Es geschah fast in Zeitlupe.
Sie rauschte durch meinen Körper, ließ meine Streifen aufleuchten und sammelte sich an meinem linken Handgelenk. Dort schien es, als wurde sie etwas aufsaugen und bündeln. Das Armband! Es ist das Armband!
Ein Schrei durchdrang meine Lippen, als sich die Energie im Armband auf einen Schlag entlud und die Eindringlinge Meterweit davonschleuderte. Dabei entstand ein blendendes blau-weißes Licht und die mir bekannten Blitze.
Die Energie in mir schien diese Blitze zu nähren, die bereits ein weit größeres Ausmaß angenommen hatten, als es bei der Heilung der Fall gewesen war. Das ist jetzt aber gar nicht gut!
Am anderen Ende des Raumes versuchten die Eindringlinge gerade, sich aufzurappeln. Und gerade in diesem Moment bekamen die Blitze ein Eigenleben und schossen auf die Männer zu. Der Einschlag erschütterte das ganze Haus. Der Raum fiel in sich zusammen und begrub mich unter sich.
Das Armband leuchtete zwar immer noch, verlor aber nach und nach an Helligkeit. Mit dem Verlöschen des Lichtes verschwanden auch meine Kräfte und ich sackte benommen zusammen. Hatte Timothy von den Kräften des Armbandes gewusst? Wollte er deswegen, dass ich es trug? Und wie hatten sich diese Blitze bilden können?
Es reichte mir allmählich. Ich war zu müde, um noch weiter zu denken. Wieder einmal überkam sie mich, die Dunkelheit.
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