Ⅰ
Kindliche Unbeschwertheit
Die Sonnenstrahlen fielen in sanften Goldtönen durch die hohen Fenster des Schlosses und malten tanzende Lichtmuster auf den Marmorboden. Der kleine Park Seonghwa, gerade zehn Jahre alt, rannte mit leuchtenden Augen durch die weitläufigen Hallen. Sein dunkles Haar wehte ihm ins Gesicht, doch das störte ihn nicht. Lachen sprudelte unaufhörlich aus ihm hervor, ein Klang, der die Kühle der ehrwürdigen Steinmauern mit Leben erfüllte.
„Seonghwa! Du kannst dich nicht für immer verstecken!" rief eine warme, tiefe Stimme, die von den Wänden widerhallte.
„Das werden wir ja sehen, Papa!" rief Seonghwa zurück, seine kindliche Stimme hell vor Aufregung. Mit flinken Füßen huschte er um eine Ecke, sein Atem schwer vor Anstrengung, doch ein Lächeln blieb auf seinem Gesicht.
Hinter ihm hörte er die energischen Schritte seines Vaters Hyunjin, der ihn verfolgte. Hyunjin war ein imposanter Mann, ein Alpha, der von allen respektiert wurde, doch in diesem Moment war er nicht der König, sondern ein Vater, der das Lachen seines Sohnes ebenso genoss wie die Jagd selbst.
Seonghwa rannte in den Thronsaal, wo er seine Mutter Jeongin entdeckte. Sie saß auf dem majestätischen Thron, ein sanftes Lächeln auf den Lippen, das in ihren bernsteinfarbenen Augen widergespiegelt wurde. Jeongin war ein Omega, doch für Seonghwa war er einfach nur „Mama".
„Psst, Mama! Ich muss mich verstecken!" flüsterte Seonghwa und kauerte sich hinter den großen Thron, während er leise kicherte.
Jeongin legte einen Finger an die Lippen, um ihm zu signalisieren, still zu sein, doch sein eigenes Lächeln verriet, dass er das Spiel genoss. Seonghwa presste seine Hände auf den Mund, um das Lachen zu unterdrücken, aber die Erregung war zu groß.
Die schwere Tür zum Thronsaal öffnete sich knarrend, und Seonghwa hörte die festen Schritte seines Vaters.
„Wo könnte er nur sein?" fragte Hyunjin in gespielter Verzweiflung. „Vielleicht... hinter den Säulen? Nein. Vielleicht... unter dem Teppich?"
Seonghwa biss sich auf die Lippe, doch das unterdrückte Lachen entkam ihm schließlich in einem leisen Kichern.
„Ah, da bist du ja!" rief Hyunjin triumphierend, als er um den Thron trat und seinen Sohn entdeckte. Mit einem schnellen Griff hob er Seonghwa hoch, der nun laut lachend zappelte.
„Papa! Lass mich runter!" protestierte er, doch seine Worte wurden von seinem eigenen Gelächter verschluckt.
Hyunjin ignorierte die Bitte seines Sohnes und begann, ihn durchzukitzeln. Seonghwa lachte so sehr, dass ihm die Tränen kamen, und auch Jeongin konnte nicht anders, als in das herzliche Lachen einzustimmen.
Schließlich setzte Hyunjin ihn vorsichtig auf den Schoß seiner Mutter. Jeongin zog ihn liebevoll an sich, strich ihm durch das dunkle Haar und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.
„Du bist unser kleiner Wirbelwind, weißt du das?" sagte Jeongin mit einer sanften Stimme.
Seonghwa lehnte sich an ihn, sein Atem ging noch immer schwer vom Laufen und Lachen, doch er fühlte sich geborgen. „Ich hab euch lieb, Mama. Und Papa auch."
Jeongin lächelte, während er weiterhin zärtlich durch Seonghwa's Haar fuhr. Hyunjin setzte sich auf die Armlehne des Throns und sah seine Familie mit einem liebevollen Blick an.
„Wir haben dich auch lieb, mein Sohn," sagte Hyunjin. „Du bist unser größter Schatz."
In diesem Moment war alles perfekt. Seonghwa konnte sich keine Welt vorstellen, in der er ohne seine Eltern sein müsste. Sie waren sein Zuhause, seine Sicherheit, seine Welt. Der kleine Junge schloss die Augen und entspannte sich unter der sanften Berührung seiner Mutter, während das Lachen, das noch immer in der Luft hing, ein Versprechen von Glück und Liebe war, das ihm für immer in Erinnerung bleiben sollte.
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