~•°Schwimmbad°•~
Völlig durchnässt kamen wir am Schwimmbad an und bezahlten sofort, um ohne auf die anderen beiden zu warten reinzugehen.
Ich liebte diesen Geruch von Chlor der einem sofort entgegenwehte, auch wenn viele ihn nicht leiden konnten, auf mich hatte er eine beruhigende Wirkung.
Zu unserem Glück war nicht viel los, nur ein paar ältere Damen und Herren kamen uns auf den dunkelblauen Gängen entgegen.
"Teilen wir uns einen Spind?", fragte Juline und verschwand dann in eine der Kabinen, nachdem ich ihr zugenickt hatte. Ich tat es ihr gleich und fertig umgezogen trafen wir uns vor den Spinten wieder und stopften alles in einen rein.
"Alles okay?", fragte sie in die Stille, als wir durch die Türen zur Schwimmhalle liefen und nur unsere Füße auf den Fliesen zu hören waren.
"Ja", gab ich ihr leise zurück. Ich wollte jetzt einfach nur entspannen und alles ausblenden. Ich betrat vor ihr die Halle und schaute mich erstmal um. Es war im Gegensatz zu sonst wirklich gar nichts los, was wohl daran lag, dass viele in den Urlaub gefahren waren. Der Raum wirkte dunkler als sonst, da draußen immernoch das Gewitter tobte und nur wenig Licht durch die riesigen Fenster an den Seiten kam.
Der Außenbereich war aufgrund dessen auch gesperrt, also blieb uns nur das eine Becken hier drinnen, in dem außer uns nur zwei ältere Damen ihre Bahnen schwommen.
Wir liefen zu einer Erhöhung am Rand und platzierten dort unsere Handtücher, um dann in das große Becken zu springen.
Das Wasser war angenehm warm und sofort entspannte sich jeder einzelne Muskel meines Körpers. Ein wunderschönes Gefühl der Freiheit breitete sich in mir aus.
Die Gedanken in meinem Kopf trieben trotzdem genau wie ich vor sich hin und nachdem ich erstmal eine Zeit planlos umherschwamm, ließ ich meine Arme auf dem Rand des Beckens nieder und legte meinen Kopf quer, um mich vollends zu entspannen.
Ich schloss meine Augen, spürte das Wasser auf meinem Körper und hörte dem leisen Plätschern zu, ehe lautes Gelächter mir unbewusst die Ankunft von Micah und Cody klarmachte.
Neugierig drehte ich mich um und beobachtete die Beiden, wie sie Juline nass spritzen und alle zusammen einfach glücklich aussahen.
Micah sah wirklich verdammt gut aus und es kam mir so vor, als würde er jedes Jahr an Musklen zunehmen. Gegen ihn hatte Cody eher eine schmächtigere Figur, aber ich wandt meinen Blick von den beiden schnell wieder ab und drehte mich wieder zum Rand, um aus dem großen Fenster vor mir raus in das Gewitter zu schauen.
"Na", hörte ich nach einer Weile Cody neben mir und als ich meinen Kopf dann zur Seite fallenließ, bemerkte ich, dass er es mir gleich tat.
Seine Arme lagen auf dem Rand, sein brauner Lockenkopf darauf und sein Gesicht war zu mir gedreht.
"Hey", lächelte ich ihn flüchtig an und sofort strahlte er, was ich mit einem Augenbrauen hochziehen hinterfragte.
"Micah meinte du wolltest mich unbedingt dabei haben, stimmt das?", fragte er und sofort hob ich meinen Kopf wieder und schaute zu Micah und Juline, die auf der anderen Seite immernoch damit beschäftigt waren, sich gegenseitig nass zu spritzen.
"Naja, ich dachte es wäre nett dich dabei zu haben", antwortete ich ihm dann und sofort lachte er herzhaft auf.
"Nett also, dass tat weh, Mia", grinste er und sofort spritzte er auch mich mit Wasser voll.
"Hey!", lachte ich und versuchte mich zu verteidigen, doch ehe ich mich versah, hatte er mich um die Hüfte gepackt und ins tiefe Wasser geschmissen.
Kaum tauchte ich wieder auf musste ich das erste Mal seid dem Debakel zu Hause wirklich von Herzen lachen. Es war einfach unmöglich von seiner guten Laune nicht angesteckt zu werden.
"Ich meinte das mit dem 》nett《 nicht so wie es rüberkam", versuchte ich mich zu erklären, doch er grinste nur und tauchte unter, sodass ich schnell lachend in die andere Richtung schwamm. Kurz bevor ich die andere Seite erreichen konnte, spürte ich seine Hand an meinem Fußknöchel und wurde auch direkt von ihm unter Wasser gezogen.
Es war einfach nur magisch. Nicht Cody selbst, sondern diese leichte, lustige Atmosphäre die dieser Ort und er mit sich brachten. Ich musste die nächsten Stunden, in denen wir vier hier Unsinn trieben und uns entspannten, nicht einmal an zu Hause denken, bis ich leider nach dem schwimmen mit Juline zusammen an unserem Spind ankam.
"Du Mia", fing sie nervös an auf ihrer Unterlippe zu kauen und schaute mich mitleidig an. Genau das wollte ich nicht, diese Blicke, aber ich musste es wohl akzeptieren. "Meine Eltern kommen heute Abend zurück und ich glaube nicht, dass du nochmal bei mir übernachten kannst, ohne das sie deine Mutter anrufen."
Sie schluckte fest und verharrte in ihrer Bewegung, während ich mir meine Klamotten aus dem Spind nahm und sie beruhigend anschaute.
"Mach dir keine Sorgen. Ich gehe nach Hause und ich denke nicht, das die zwei immernoch da sind", antwortete ich ihr und legte ihr dabei meine Hand auf die Schulter.
Das letzte, was ich wollte, war, dass sie sich unnötig Sorgen machte. Ich würde einfach nach Hause gehen und mit meiner Mutter reden. Ich hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass alles wieder normal werden könnte, auch ohne meinen Vater, obwohl ich beim Gedanken an den letzten Abend immernoch Magenschmerzen bekam.
"Okay, aber wenn etwas sein sollte rufst du mich sofort an", lächelte sie dann und verschwand mit ihren Sachen in eine der Umkleiden.
Ich schloss mich auch in eine der Umkleiden ein, zog den nassen Bikini aus und nahm dann meinen gelben Pullover, Unterwäsche und die Jogginghose, um alles schnell überzuziehen.
Als ich dann mit Blick auf meinen Rucksack die Kabine öffnete und rauslief, knallte ich unbeabsichtigt gegen Micahs nackte Brust. Ich schaute entschuldigend zu ihm hoch. Seine braunen Haare fielen ihm leicht ins Gesicht, tropften von dem Wasser und seine grünen Augen fixierten mich, während seine Hände an meinen Hüften lagen.
"Entschuldigung", flüsterte ich und riss mich von seinen Augen los, um einen Schritt nach hinten zu machen.
"Immer wieder gern", zwinkerte er und lief dann weiter den Gang entlang zu seinem Spind. Ich schaute ihm noch kurz verwirrt hinterher bis Cody mich aus meinem Starren riss.
"Da liegt aber eine Spannung in der Luft, bei so viel Wasser vielleicht nicht ganz ungefährlich", grinste er mich an und rubbelte dabei seine Haare trocken.
"Halt den Mund", flüsterte ich augenverdrehend und drängte mich an ihm vorbei um zum Ausgang zu laufen. Ich brauchte dringend frische Luft und draußen angekommen, hörte ich gedankenverloren dem Gewitter zu und atmete mehrmals tief ein und aus. Das alles zerrte nur noch an meinen Nerven.
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1100 Wörter
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