~•°Alkohol°•~

"Das sollte reichen", meinte ich zu Mandy und schloss dabei die Schlafzimmertür ab, wo wir alle Gegenstände gelagert hatten, um dann mit ihr zurück zur Küche zu laufen.

"Wir sollten vielleicht noch die Getränke in den Kühlschrank stellen", schlug sie vor und nahm die Tüte, die immernoch an der Tür stand, um sie mir freundlich zu reichen.

"Ja, gute Idee", gab ich ihr zurück und sortierte Zayns Zaubertränke in den Kühlschrank, während Mandy sich am Glastisch niederließ. Auch ich setzte mich dann ihr gegenüber und schaute nochmal zu der Uhr, die 19 Uhr anzeigte. "Dauert ja nicht mehr lange."

Wir schwiegen eine kurze Zeit, bis ich dann doch neugierig nachfragte.
"Sag mal, kennst du eigentlich Cody?"

Sie lächelte sofort und nickte zustimmend.
"Ja, aus dem Comicbuchladen. Ich hatte da eine Zeit lang gejobbt", erklärte sie und schaute mich dann fragend an. "Wieso?"

"Du hast ai ai Captain gesagt, das kannte ich sonst nur von ihm", antwortete ich grinsend und innerlich hoffte ich, dass er heute auch kommen würde. Ich vermisste seine lockere Art, die mich immer aufmunterte.

"Ohja, den Spruch hab ich von ihm."

Wir lächelten uns an und irgendwie war ich wirklich froh, sie kennenzulernen. Sie war überhaupt nicht aufdringlich, dafür aber wirklich freundlich und irgendwie herzerwärmend mit ihrer so ruhigen, lieben Ausstrahlung. Hoffentlich würde Zayn das nicht vermasseln...

"Wo steht eigentlich deine Musikanlage?", unterbrach sie dann das Schweigen und sofort verschwand mein Lächeln.

Fuck! Ich hatte überhaupt keine Anlage. Was sollte das für eine Party werden?

"Ich hab... "

Ich unterbrach mich mitten im Satz, stand auf und lief in mein Zimmer, um kurze Zeit später mit meinem kleinen Radiowecker zurück ins Wohnzimmer zu kommen.
"Das muss wohl reichen", grinste ich verlegen und sie stand ebenfalls auf, um sich das kleine, alte Ding in meinen Händen genauer anzusehen.

"Wird schon gehen", lachte sie und wir stecken den Radiowecker in eine der Steckdosen in der Küche, um zu sehen, wie laut man die Musik machen könnte und Gott sei dank reichte es wirklich.

Wir unterhielten uns noch über die Schule, über die Tatsache, dass auch sie gerne zeichnete und da klingelte es schon an der Tür. Gespannt öffnete ich sie und Zayn trat gemeinsam mit Adam und mehreren Tüten Getränken ein.

Ich schaute verwirrt nach draußen, aber Kiyan war nicht bei ihnen.
"Wo ist Kiyan?", wandt ich mich Zayn zu und schloss die Tür, der mich aber gar nicht beachtete und ganz Gentleman erstmal Mandy begrüßte und ein Gespräch mit ihr anfing.

"Adam?", fragte ich dann den Blonden, der nur unwissend die Schultern hob.

"Wir dachten er ist hier? Hab ihn den ganzen Tag nicht gesehen."

Ich nickte nur und ließ mir nichts anmerken, doch innerlich bebte ich vor Wut. Immerhin hatte er gemeint, er müsste noch zu Zayn, wo er aber anscheinend nie aufgetaucht war. Dazu überkam mich wieder diese stechende Eifersucht und gefrustet von allem, nahm ich mir das Bier aus Adams Hand und kippte die halbe Dose auf Ex runter.

"Immer langsam", meinte Zayn und grinste mich dämlich an. " Die Party hat doch nichtmal angefangen."

Ich schenkte ihm nur einen bösen Blick und setzte mich mit der Bierdose auf die dunkle Couch. Adam nahm sich ein neues Getränk und ließ sich neben mir nieder, während Zayn und Mandy in der Küche blieben und sich weiterhin angeregt unterhielten.

Schweigend beobachtete ich Adam, bei dem ich dann erkannte, das die Dose in seiner Hand leicht zitterte, was mich noch unruhiger werden ließ. Es machte mich beinahe wahnsinnig und schnell stand ich auf und wusste mit mir selbst mal wieder nichts anzufangen.

"Das kommt vom Kiffen", schaute Adam zu mir hoch und wandt seinen Blick dann wieder auf seine zitternde Hand.

"Dann solltest du vielleicht mal aufhören", fuhr ich ihn wütend an und sofort kam ich mir echt schlecht vor. Meine Laune war im Keller, denn ich hasste es belogen zu werden, doch daran war Adam nicht schuld. "War nicht so gemeint", murmelte ich dann entschuldigend und verschwand zurück in die Küche, um mir etwas härteres aus dem Kühlschrank zu nehmen.

Jägermeister... Bingo!

Mandy warf mir einen besorgten Blick zu und auch Zayn schien nicht zu wissen, was überhaupt los war. Wie sollte ich ihnen auch erklären, dass ich so besessen von einer Person war, dass diese die alleinige Macht hatte, meine Laune zu steuern? Das war kaum möglich.

"Ich bin gleich wieder da", versuchte ich möglichst freundlich zu erklären und lief dann mit der kleinen Flasche in mein Zimmer, um die Tür hinter mir zu schließen.

Ich setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl, schaute aus dem Fenster und schraubte dabei die kleine Flasche auf, von der ich dann einige Schlücke nahm, die einfach nur widerlich schmeckten. Ich musste mir die Hand vor den Mund halten, weil ich kurz das Gefühl hatte, mich übergeben zu müssen. So schlimm hatte ich es gar nicht in Erinnerung.

Ich setzte erneut an und dachte dabei, dass es sicher besser schmecken würde, sobald der Alkohol seine Wirkung zeigt.

Gedankenverloren starrte ich dann weiter ins Nichts und versuchte mich selbst wieder klar zu sehen, doch es gelang mir nicht. Es hatte sich in kurzer Zeit so vieles geändert, dass ich mich selbst verloren hatte. So fühlte es sich zumindest an.

Wer war ich überhaupt?

Ich hatte keine Ahnung mehr, denn hätte mir jemand vor ein paar Wochen gesagt, dass ich meine beste Freundin und meinen Vater verliere, das ich eine Party schmeiße und das ich mich in einen Mann verliebe, der mich ständig anlügt oder im Unklaren lässt, hätte ich dieser Person vermutlich lachend den Vogel gezeigt.

Dazu hatte ich ohne Verhütung mit ihm geschlafen und ihm meine Liebe gestanden... sollte man da nicht wenigstens Ehrlichkeit erwarten können?

Ich muss noch zu Zayn, diesen Satz hatte er mir in der Dusche entgegnet und doch war er gar nicht bei ihm gewesen... Wo aber dann ?????

Wütend über ihn und mich selbst trank ich noch einige Schlücke, doch nichtmal der Alkohol half mir, denn das Kiyan derjenige war, der darüber entscheiden konnte, ob ich gut oder schlecht gelaunt war, zeigte mir schon, wie verloren ich in seinem Bann war.

Ein Klopfen an der Tür ließ mich schnell die Flasche zudrehen und neugierig drehte ich mich auf meinem Stuhl in ihre Richtung.

"Ja?"

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1000 Wörter

Wie findet ihr es bis jetzt?

Ist ihre Reaktion gerechtfertigt?

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