Merkwürdige Begegnung

"Na los, Rantanplan wir gehen eine Runde. " Ich schnappte mir die schwarze Leine und pfiff durch meine Zähne, so dass er angerant kam. Ich klingte seine Leine ein und wusste, dass ich sie in den nächsten paar Metern wieder ausklinken würde, damit er laufenund sie mehr bewegen könnte.

"Braver Junge und jetzt hopp." Wir liefen die paar Treppenstufen hinunter, bis wir vor unserer Haustür standen.

Draußen sah man den fast schwarzen Nachthimmel an dem tausende von Sternen leuchteten. So einen wunderschönen Himmel hatte ich ewig nicht mehr gesehen, da mein Dad uns im Sommer oft als vorzeige Familie brauchte. Weder mein Dad noch meine Mom fanden es sonderlich schlimm, dass sie nicht mehr zusammen Wohnten geschweige denn noch ein Paar waren, aber mein Dad wollte seinen stinkreichen Geschäftsparternen vorgaukeln, dass das Familienleben immer noch ganz normal verlaufen würde. Selbst wenn man seine Frau betrogen hatte und selbst die Tochter es wusste und sich für ihren eigenen Vater schämte. Es war Widerlich.

Im Winter gab es, warum auch immer, weniger Geschäftsessen bei denen meine Mutter und ich anwesend sein mussten. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er sich quasi abwechselte. Im Sommer und im Herbst waren wir gut zum vor zeigen und im Winter und im Frühling brauchte er dann seine neue hübsche Blondine.

Aber mir sollte es recht sein, solange ich nicht alleine mit ihm und seiner Neuen in einem Raum sein musste. Auch wenn meine Mutter nicht immer einfach war und ich mich ziemlich oft um sie kümmern musste und nicht sie sich um mich, liebte ich sie über alles.

Rantanplan zog plötzlich heftig an seiner Leine. Ich beschloss ihn los zu machen, da ich ihn mit seinem leuchtenden Halsband, was mir eine Freundin meiner Mutter zum Gebrutstag geschenkt hatte, auch im Dunkeln sehen würde.

"Aber bleib in meiner Nähe, okay?" Lachte ich ihm noch hinterher und schon sah ich ihn wild davon flitzen. Aber so wie ich ihn kannte, würde er bald zurück kommen, sobald ihm auffiel, das ich nicht so schnell hinterher kam.

Ich hing meinen Gedanken eine Weile nach, bis es mir komisch vorkam, dass Rantanplan noch nicht zurück gekommen war. Einige Male rief ich ihn, doch er kam und kam nicht.

Scheiße, warum bin ich auch so dumm und lasse ihn ohne Leine im Dunkeln laufen!

"Rantanplan!" Rief ich immer und immer wieder, doch ich hörte nichtmal sein Hecheln und so ganz alleine hatte ich zugegebenermaßen auch ziemlich Angst. Angst, dass irgendetwas im Dunkeln lauerte und das Rantanplan etwas zugestoßen sein könnte.

Ich bog um die nächste Ecke, die langsam wieder nach Hause führte.

Innerlich hatte ich schon aufgegeben Rantanplan wieder zu finden aber ich hoffte einfach, dass jemand seine Marke am Halsband lesen würde und er dann ganz ganz schnell wieder zu Hause wäre. Doch plötzlich bellte ein Hund und ich sah mich verdutzt um.

"Rantanplan?" rief ich und drehte mich wild in alle Richtungen um das Bellen etwas genauer definieren zu können. Und plötzlich kam er um die Ecke vor unserem Haus gerannt und mir fiel ein Stein vom Herzen. Aber als ich sah, wer hinter ihm lief, gefror mir jedoch das Blut auf der Stelle.

"Hey ist das dein Hund?" Ich konne den knapp 1,90 m großen Typen vor mir nur anstarren, doch er wartete anscheinend auf keine Antwort.

"Er saß ganz alleine im Wald und schien irgendwie Angst zu haben. Ich habe ihn einfach mitgenommen und habe bei allen Häusern gefragt, ob ihnen der Hund gehört und sie meinten, dass der Hund hier hingehört. Naja dann habe ich die ganze Zeit vor dem Haus gewartet." Sei Finger deutete irgendwo in die Richtung unseres Hauses. Doch ich dumme Pute konnte immer noch nichts sagen und starrte ihn weiterhin nur an.

"Ich.. müsste langsam dann auch nach Hause wenn es di-" Endlich fand ich meine Stimme wieder und warf mich ihm um den Hals.

"Danke, dass du ihn wieder gefunden hast, ich.. " aprupt löste ich mich wieder von ihm ehe ich leicht rot wurde, was man dank der ausgefallenen Straßenlaterne nicht sehen konnte.

"Wieso hast du ihn überhauot mitgenommen? Ich war ziemlich dicht hinter ihm und er hätte bestimmt alleine nach Hause gefunden." Schnaufte ich. Keine Ahnung woher diese Wut auf ihn plötzlich herkam, aber er schien genauso überrascht wie ich.

"Weit und breit war niemand zu sehen, also habe ich ihn mitgenommen. Außerdem muss ich mich von dir nicht so anbrüllen lassen. Entschuldige dich einfach und dann ist alles wieder gut." Seine Augen sprühten nur so vor Kälte, jedenfalls fühlte es sich um mindestens zehn Grad kälter an.

"Einen scheiß werde ich. Danke, dass du ihn mir gebracht hast aber ich hätte ihn schon selber gefunden." Mit diesen Worten ließ ich ihn alleine im Dunkeln stehen und nahm Rantanplan wieder an die Leine. Ich drehte mich kein einziges mal nach ihm um und hoffte einfach, dass ich ihm nie wieder begegnen würde.

Hinter Rantanplan zog ich die Tür ins schloss und wollte nichts anderes als "Mum bist du schon wieder zu Hause?" Rief ich in die Dunkelheit hinen. Keine Antwort. Auch wenn ich es schon erwartet hatte, war ich enttäuscht und so schmiss ich mich wie ich war in mein Bett. Mein letzter Gedanke galt dem 1,90 großen Typen, wie er dort so vor mir stand und ziemlich dominant auf mich wirkte.



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